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Herfarth, Christian [Hrsg.]; Bartsch, Helmut [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Gesundheit — Berlin, Heidelberg, New York, 50.2006 [erschienen] 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.3464#0150

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Herausforderungen in der Herzchirurgie

SIEGFRIED HAGL UND BRIGITTE OSSWALD

Die Herzchirurgie ist unter den chirurgischen Fachrichtungen eine der jüngs-
ten. Zwar wurden vereinzelte erste Eingriffe am Herzen, wie die Naht einer
„Herzwunde" bereits 1896 erfolgreich von Ludwig Rehn in Frankfurt durch-
geführt, dennoch war eine Vielzahl von Schritten notwendig, angefangen von
der endotrachealen Beatmung bis hin zur differenzierten präoperativen Dia-
gnostik, bis die ersten Eingriffe am Herzen, zunächst in Form „geschlossener"
bzw. „blinder" Verfahren wie die Aortenklappen- und Mitralklappenkommis-
surotomie in den frühen fünfziger Jahren durchgeführt werden konnten. Die
Zeit der offenen Herzchirurgie begann in Deutschland 1958 mit der ersten er-
folgreichen Operation durch Zenker in Marburg und wenige Monate später
durch Linder in Berlin. In den 1960er Jahren entstanden an einigen Univer-
sitäten Abteilungen für Herzchirurgie bzw. spezielle Thoraxchirurgie, die die
Herzchirurgie einschlössen. Bis 1970 gab es lediglich acht Kliniken mit einer
derartigen Spezialisierung (1959 Göttingen [J. Konc], 1961 Leipzig [M. Herbst],
1965 Hamburg [G. Rodewald], 1969 Heidelberg [W. Schmitz], 1970 Düsseldorf
[W. Bircks], Essen [P. Satter], Freiburg [V. Schlosser] und Tübingen [H.E. Hoff-
meister]). Bereits 1971 entstand die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz-
und Gefäßchirurgie.

Heute werden pro Jahr in insgesamt 78 Herzchirurgischen Zentren ca.
150 000 Eingriffe, davon 95 000 Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine
durchgeführt. Diese nüchternen Zahlen unterstreichen die Bedeutung der
Herzchirurgie in der Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen. Trotz hoch-
technisierter, weitgehend standardisierter Verfahren steht dieses hochspezia-
lisierte Fach vor vielfältigen Herausforderungen. Um die augenscheinlichsten
Aspekte zu beleuchten, sollen hier folgende Themenkomplexe dargestellt und
diskutiert werden:

1. Herausforderungen durch veränderte Pätientencharakteristika

2. Verbesserungen der extrakorporalen Zirkulation

3. die Entwicklung von Instrumenten zur Qualitätsanalyse und -Verbesserung

4. die minimal-invasive Herzchirurgie

5. Möglichkeiten zur chirurgischen Therapie der konservativ ausbehandelten
Herzinsuffizienz
 
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