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Strack, Friedrich [Hrsg.]; Becker-Cantarino, Barbara [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: 200 Jahre Heidelberger Romantik — Berlin, Heidelberg, 51.2007 [erschienen] 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.11459#0003

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HEIDELBERGER 2007

JAHRBÜCHER 51

FRIEDRICH STRACK

eschichtlichen Voraussetzungen und das ästhetische
Profil der Heidelberger Romantik präziser als bisher
Herausgeber zu erfassen, ist das Ziel der 29 hier vorliegenden Studien.

200 jähre
Heidelberger
Romantik

Sprin«

„Ein gut Teil des Feuers, das Napoleon verzehrte", habe
von Heidelberg seinen Ausgang genommen, meinte
Freiherr vom Stein 1815. Damit deutete er auf jene nationale
Kulturerneuerung, die im ersten Dezennium des 19. Jahrhun-
derts den Heidelberger Romantikerkreis um Achim von
Arnim, Clemens Brentano, Joseph Görres u. a. entscheidend
prägte und - nach Eichendorffs Worten - eine „innere
Regeneration des Gesamtlebens" anstrebte.
Im Sammeln von Volksliedern, Volkssagen und Volksmärchen
sowie der Restitution altdeutscher Kulturdenkmäler hoffte
man, einerseits dem modernen Rationalismus, andererseits
dem Imperialismus Napoleons entgegenwirken zu können.
Aber nicht nur die kulturpolitischen Intentionen der Heidel-
berger Romantik werden in den vorliegenden Beiträgen
untersucht; auch ihre historischen, poetischen und philoso-
phischen Grundlagen sowie die Differenzen zur Jenaer und
Berliner Frühromantik bzw. zur katholisierenden Spätromantik
werden erörtert. Die Voraussetzungen, Erscheinungsformen
und Folgen der Heidelberger Romantik, die bis ins 20. Jahr-
hundert spürbar bleiben, treten dabei in ein neues Licht.
Nicht zuletzt zeigen die polemischen und witzigen Auseinan-
dersetzungen mit der Voß-Partei, die den Vorrang der antiken
Bildung behauptete, dass die Heidelberger Romantik eine
vielschichtige, keineswegs ideologisch festgelegte Bewegung
war. Sie entwickelte ihr eigenes Konzept von „romantischer
Ironie" und „progressiver Universalpoesie".
Schließlich kommen in dem vorliegenden Band jene Aspekte
einer „idealen" Naturlandschaft zur Sprache, die im Zeitalter
der Entfaltung des ästhetischen Sehens Heidelberg zum
Inbegriff der Romantik haben werden lassen.
 
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