leons wahrc Absicht iininer nur dr'e sei'n
dürfte, den güiisti'gcn Aiigeiibli'ck zn cr-
spähen, uin aiistcitt Victor Einanuel —
einen Mnrat auf Ncapels Lhron zu er-
hebcn! Noch imhr häl stch fchSn sti't längrrcr
Zei't, wciil'gstcns i'iitenstv, wcnii anch we-
ili'ger dnrch aiißcre sichtbarc Vorgängc,
franzvstscher Ei'nfliiß iin lki'rchenstaatc gel-
teiid gcinacht. General Gvpv» mi't scine»!
ArnieecvrpS dasclbst, i'st anf dein di'plv-
matischcii Schachbrctte Ztali'cnä dirsciirge
Fi'gur, welche stch br'öhcr zwar ziemlich
passtv verhielt, die dcr kiilistfctti'gc Perr
und Mer'ster jcdoch stchcr im geel'glieteii
Aiigcnblick zichcii wirv. Selb'st Läittoricicre,
kbeilfalls ei'ii Kind Fränkreichs, dürftc
ihm hicbei' trcffli'che Dicnste l'el'sten. Man
wird vi'elleicht iioch stauneN über die klugc,
in weit'c Fcrnc spähende Vvransstcht deS
grvßen Staätskünstlers, welcher Alles ztt
seinem Vorthcile aiiszubeliten vcrstcht, selbst
die Pcrsviicn seinev ursprunglichcn Fcindc
und die Plane ver kegl'ti'nil'steii. Untcr
di'cseli Umständen wäre es cine lächerliche
Thvrheit, gewiffen Zeitungsgcrüchten GlaU-
ben zu schtiikcn, wonach 'der AbzUg der
Franzosen von Nom in Bälde bevvrstehen
soll. Solche Gerüchte wcrdcn wohl vvn
eiiier gewisscn Seite her abstchtlich auS-
gesprengt, sci es, "um die vffentliche Mei-
nung gn verwirren und zü tänschen, sei
es, nm dcn Papst so rccht seine Nichtig-
keit als weltlicher Herrscher fühlen zn
lassen. Di'e Neformcn, welche man dein
Letztcrn voii französtschenSeite fortwährcnd
abNvthigen will, sind natstrlich nNr ein
Vorwand. Es sollcn diesc wohl nur dazu
diciicn, vi'e iiinere Unzufriedenheit in Ven
dem Stuhle Pctri nvch verblicbencn Thei-
leii des Kirchenstäats etwas zu dampfen,
und die Sehttsucht so Vieler von Victör
EiNanuel abznleiten. Dcr währe und eigcnt-
liche Zweck aber ist iittmer Erhvhung dcs
fiänzöstscheu EinstusseS und ällijlalige Er-
werbüng ei'ner Schuhhcrrlichkei't über den
Päpst, i'n nvch gi'ößerem Maßc, als diese
früher abwechsclnd die Bourboneil und
Häbsburger zllweilen ausübtcn! Auch nm
das weltliche Besttzthniri dcs Papstes han-
Velt es sich hi'erbei selbstverstandlich wcit
wettiger, als vielinchr Niii cine Unterthä-
m'ginachillig ver geistigen Machtdcs Papst-
thuiiis zik Gnilstcn des Buvilapartismusl
Dies uNd nichts Aiideres war schon die
Tcndeiiz der zu Anfaug dieses Zahres
crschieneileii Flugschrift des kaiscrllchen
Brvschiltettschrcibers' Laguerrviiniere iind
di'ese hierin verhüllt angedeuteteii Bcstrc-
büiigen werden sei'ther Vvn Napolevn we-
iiiger durch.einztlne aNffallende Thatsachen,
als öirrch deit gäiizen Znsammenhan.q seiner
Pvlitik, nii't ver i'hiii ergenen Zähigkeit nnd
Ausdäncr verfolgt, ci'ner Ansdaucr, dic
übcr längerem Zuivarten m'cht die Gednld
detlirtt, die dä ttothweiidl'g ist, nm die
üusgestteute Saät zur Frucht reifcii zu
seheu. — Öb Uttd iii wie weit dic Plauc
uiid Abstchtcn des französtscheii Kaiscrs stch
schließlich vcrwirklicheii und es ihm ge-
liugt, über Nvin nnv Neapel einc Schutz-
herrlichkcik in weit höhcreln Gradc stch
aiizUeigNen, als dkcse fe Srflcrreich besaß,
hängt frei'lich von manchen äsßeren Wechscl-
fälleu, liiSbesonderc auch von bcr entgegen-
gesetzten Strömnng ab, wclchc dkc ciiimal
km Zuge befiudlichc Nationalität Jtaliens
ni'miNt.
Eiireii vffenen Bruch im't dersekbeu wird
Frankreichs Kaiser, schon um seiner cige-
Neii Petson willeii, inimer zn scheiicu
häbeii!
Vom Ärürhein, 3. Aug. Äin 1.
^d. M. kam ver erste diessährige Kernen
lii Brnchsal zuäi Verkanf, und wurde
fiir das Malter 15 st. erlvöt; cr ist von
vvrzügsichcr Dnalität und wicgt bei-
staiistg 45 Pfunv uieyr äls Ver lctztsährige.
s?rankfurt, 2. Aug. So cbcn ist in
der Auffarth'scheN Dnchhandlnng dahier die
erstc Lieferung eines höchst interessaiitcn
Werkchens crschieiien, wclches den Titcl
j führt: „Die Protocolle bcr dcntschen Mi-
jliisterial-Cviifcreiizcn, gehalten zu Wien
i 1819—20." Äer Heransgebcr i'st der be-
i kaiinte I)r. L. ^r. Jlse, ordentlicher Pro-
j feffvr Ver Siaatswiffenschafton an der Uni-
versttat zu Marburg. Es gelang dem-
sclben vor ei'm'ger Zci't ei'n Eremplar, das
für cin norddeutfches Mliil'sterl'uin besti'mmt
war, zu erlangen, nttd hielt cs für Psticht,
dic sanberc Cvmödie zn vcrössentlicheil.
ÄcrklN, 2. Äugnst. Das Programm
für das in Vcn Tagcn des 15., 16. uud
17. October d. I. stattstudende Halb-
jahrhuiidcrts-Iiibiläu»i nnserer Friedrich-
Wi'lhelms-Universttät ist nnn doch wicder
so festgestellt, daß am 15. October der
Fcstzng der Prvfej^oren und Äocentcn nach
der städtischen Psarrkirche (Nikvlai) gc-
»chmigt ist. Dort wi'rd auch die Fest-
rede des Rektvrs, Geh, Negiernngsrath
Prof. Dr. Bvckh, nud zwar, wie man
hört, i'n deütscher Sprache, gehaltcn. Die
Jubelrcde wird mit der dcm Gebnrts-
tage des Köm'gs gewivmeten vcreinigt.
Aber an diesem Tagc stndet kein Festmahl
statt, weil anch di'e Minister, wegen bcr
Krankheit Sr. Majestät, keine Diners
geben; Vagegen wird Einpfang. der
hiestgen und fremden (znr Feier abge-
sandten) Universttätö-Prvfeffvrcn bei dein
Unterrichts-Mlm'stcr, Dr. v. Bethmann-
Hvllweg, sein. ÄiN 16. stndet das grvße
Festmahl statt, an dem wohl über 1000
Persvneil Theil nehnicn wcrden. Äm 17.
werden die Ehrenprvmotl'oneii vcrkündet.
Äbends ist Ball der Stndirenden.
TVien, 1- Äng. Lie ans Neapel
eliitreffkiidcii Berichte lasscm den Sturz
der Dpuastie nmimehp als nur lioch cine
'Frage Vcr ^eit erscheincu. Die Armec
ist durchaus unverläßlich, das Volk voll
Mißtläueii; dazu kommen die neuen ^iege
Äaribaldsts, welche der ilatlonaien Be-
gcisterung neueu Stoff geben. Am könig-
lichcn Haflager herrscht vie größte Vcr«
wirrung, Der Köm'g traut dcn Mini-
stern m'cht^ cr fürchtct und haßt sik;
abcr auch mit den übrigen Gliedern seiner
Familie lebt cr i'n Uiifri'tdeil, da er die
ehrgeizi'gtil Plane seines Stiefbruders,
des Grafcn von Tram', kennt und nur
zu gnt wciß, däß diescr auf den günstigen
Mvment wartet, mn seiiie Pläue zu rea-
listren. Dcr Köni'gl'n-Mittter ist bereikS
der Rath gegeben worden, in das A»s-
land zu gcheik; ste schcint jedoch noch
immer keine Lust zu haben, diescn Nath
zu befolgen. Eiii österreichischer Äampfer
ist z» ihrer Äufnahme bcreit.
Wien, 1. Angust. , Gestern faiio eine
Vorbesprcchung der 21 Mitgliede-x des
Fiilanzcvinl'tes des verstärkten Neichsiäthes
statt. Es wurde hierbei dcr Befchliiß ge-
faßt, der VerfaffungsfiäZe direct an dcu
Leib zu gehen, da dicsclbe miter alleu
Umstäudeii zur LösuiiL gebracht werdc»
müsse, wemi wirklich ei'u ersprießlichrs
Ncsultat iu stiiaiizieller Bezichimg erzielt
werdeu svll. Daß eine Vereiiiiguiig zwi-
scheu deii Uttgäru uitd bcr Pärtei des
Grafcu Clam zu ^tande gekommen, ist
gewiß. Iu Bctreg dcr ni Wien einz».
richteilden Cenklälvertretmig, welcher die
auswärtigen Angelegenheiten, das Krioas-
budget, Vie Finanzeii und Zöllc zu übor-
weisen wären, stnd beide Parteien von
vornhereiii eim'A gewefen, dagegen stikd
'jedoch rücksichtli'ch dor Competenz der ein-
zelnen Landtage abwcichende Meinungcn
lant gewordcn.
F r ü tt Tr e i ch»
Pnris, 4. Aug. Der „Patrie" zu-
folgc geheil folgende Truppen nach Sprienr
das 16. Jägerbataillon , das 2. Bataillvtt
des 5. Jnst-Negiineiils, ein Bataillon dcs
2. Zuaven-Negl'ments, das 2. Bataillon
des 13. Inf.-Negimeiits, eiiie SchwadroN
des 1. Husarcn-Regiments, 2 Schwadro-i
nen Chasseursd'Afrigne, eine Schwadrott
Spahis, einc Bcrgbatteriv des 1. Artilt
lerl'e-Ncgl'inents, einc Bat-terie zu Pferde
des 10. Artiilerie-Negiments, eine Ab-
theililiig dcr 6. Arbel'ter-Coinpagnie, eine
Eompagm'c des 2. Gcnie.-Regts., eine
Compagm'e dor 2 nnd eine der 3. Schwa-
dron des Train, eine Abtheilung dek
Gcnsvarmcvic und Arbei'ter der Adminir
stratioii und Artillerl'e. Die Stäbe in-
begriffen gehen ab 231 Officiere, 7126
Unterofficiere und Soldatcn und ungefahr
1600 Pferde und Manlthiere. Als L>m-
dungsplatz gilt Bcirut.
Paris, 6. Aug. Der Kaiser hat dcur
Emir Abd-el-Kader daß Großkreuz det
Ehrenlegion verlieheii.
n g l a n d
London, 3. Aug. Das ParlameNt
hat gestern den Brief Kaiser Napoleons
dürfte, den güiisti'gcn Aiigeiibli'ck zn cr-
spähen, uin aiistcitt Victor Einanuel —
einen Mnrat auf Ncapels Lhron zu er-
hebcn! Noch imhr häl stch fchSn sti't längrrcr
Zei't, wciil'gstcns i'iitenstv, wcnii anch we-
ili'ger dnrch aiißcre sichtbarc Vorgängc,
franzvstscher Ei'nfliiß iin lki'rchenstaatc gel-
teiid gcinacht. General Gvpv» mi't scine»!
ArnieecvrpS dasclbst, i'st anf dein di'plv-
matischcii Schachbrctte Ztali'cnä dirsciirge
Fi'gur, welche stch br'öhcr zwar ziemlich
passtv verhielt, die dcr kiilistfctti'gc Perr
und Mer'ster jcdoch stchcr im geel'glieteii
Aiigcnblick zichcii wirv. Selb'st Läittoricicre,
kbeilfalls ei'ii Kind Fränkreichs, dürftc
ihm hicbei' trcffli'che Dicnste l'el'sten. Man
wird vi'elleicht iioch stauneN über die klugc,
in weit'c Fcrnc spähende Vvransstcht deS
grvßen Staätskünstlers, welcher Alles ztt
seinem Vorthcile aiiszubeliten vcrstcht, selbst
die Pcrsviicn seinev ursprunglichcn Fcindc
und die Plane ver kegl'ti'nil'steii. Untcr
di'cseli Umständen wäre es cine lächerliche
Thvrheit, gewiffen Zeitungsgcrüchten GlaU-
ben zu schtiikcn, wonach 'der AbzUg der
Franzosen von Nom in Bälde bevvrstehen
soll. Solche Gerüchte wcrdcn wohl vvn
eiiier gewisscn Seite her abstchtlich auS-
gesprengt, sci es, "um die vffentliche Mei-
nung gn verwirren und zü tänschen, sei
es, nm dcn Papst so rccht seine Nichtig-
keit als weltlicher Herrscher fühlen zn
lassen. Di'e Neformcn, welche man dein
Letztcrn voii französtschenSeite fortwährcnd
abNvthigen will, sind natstrlich nNr ein
Vorwand. Es sollcn diesc wohl nur dazu
diciicn, vi'e iiinere Unzufriedenheit in Ven
dem Stuhle Pctri nvch verblicbencn Thei-
leii des Kirchenstäats etwas zu dampfen,
und die Sehttsucht so Vieler von Victör
EiNanuel abznleiten. Dcr währe und eigcnt-
liche Zweck aber ist iittmer Erhvhung dcs
fiänzöstscheu EinstusseS und ällijlalige Er-
werbüng ei'ner Schuhhcrrlichkei't über den
Päpst, i'n nvch gi'ößerem Maßc, als diese
früher abwechsclnd die Bourboneil und
Häbsburger zllweilen ausübtcn! Auch nm
das weltliche Besttzthniri dcs Papstes han-
Velt es sich hi'erbei selbstverstandlich wcit
wettiger, als vielinchr Niii cine Unterthä-
m'ginachillig ver geistigen Machtdcs Papst-
thuiiis zik Gnilstcn des Buvilapartismusl
Dies uNd nichts Aiideres war schon die
Tcndeiiz der zu Anfaug dieses Zahres
crschieneileii Flugschrift des kaiscrllchen
Brvschiltettschrcibers' Laguerrviiniere iind
di'ese hierin verhüllt angedeuteteii Bcstrc-
büiigen werden sei'ther Vvn Napolevn we-
iiiger durch.einztlne aNffallende Thatsachen,
als öirrch deit gäiizen Znsammenhan.q seiner
Pvlitik, nii't ver i'hiii ergenen Zähigkeit nnd
Ausdäncr verfolgt, ci'ner Ansdaucr, dic
übcr längerem Zuivarten m'cht die Gednld
detlirtt, die dä ttothweiidl'g ist, nm die
üusgestteute Saät zur Frucht reifcii zu
seheu. — Öb Uttd iii wie weit dic Plauc
uiid Abstchtcn des französtscheii Kaiscrs stch
schließlich vcrwirklicheii und es ihm ge-
liugt, über Nvin nnv Neapel einc Schutz-
herrlichkcik in weit höhcreln Gradc stch
aiizUeigNen, als dkcse fe Srflcrreich besaß,
hängt frei'lich von manchen äsßeren Wechscl-
fälleu, liiSbesonderc auch von bcr entgegen-
gesetzten Strömnng ab, wclchc dkc ciiimal
km Zuge befiudlichc Nationalität Jtaliens
ni'miNt.
Eiireii vffenen Bruch im't dersekbeu wird
Frankreichs Kaiser, schon um seiner cige-
Neii Petson willeii, inimer zn scheiicu
häbeii!
Vom Ärürhein, 3. Aug. Äin 1.
^d. M. kam ver erste diessährige Kernen
lii Brnchsal zuäi Verkanf, und wurde
fiir das Malter 15 st. erlvöt; cr ist von
vvrzügsichcr Dnalität und wicgt bei-
staiistg 45 Pfunv uieyr äls Ver lctztsährige.
s?rankfurt, 2. Aug. So cbcn ist in
der Auffarth'scheN Dnchhandlnng dahier die
erstc Lieferung eines höchst interessaiitcn
Werkchens crschieiien, wclches den Titcl
j führt: „Die Protocolle bcr dcntschen Mi-
jliisterial-Cviifcreiizcn, gehalten zu Wien
i 1819—20." Äer Heransgebcr i'st der be-
i kaiinte I)r. L. ^r. Jlse, ordentlicher Pro-
j feffvr Ver Siaatswiffenschafton an der Uni-
versttat zu Marburg. Es gelang dem-
sclben vor ei'm'ger Zci't ei'n Eremplar, das
für cin norddeutfches Mliil'sterl'uin besti'mmt
war, zu erlangen, nttd hielt cs für Psticht,
dic sanberc Cvmödie zn vcrössentlicheil.
ÄcrklN, 2. Äugnst. Das Programm
für das in Vcn Tagcn des 15., 16. uud
17. October d. I. stattstudende Halb-
jahrhuiidcrts-Iiibiläu»i nnserer Friedrich-
Wi'lhelms-Universttät ist nnn doch wicder
so festgestellt, daß am 15. October der
Fcstzng der Prvfej^oren und Äocentcn nach
der städtischen Psarrkirche (Nikvlai) gc-
»chmigt ist. Dort wi'rd auch die Fest-
rede des Rektvrs, Geh, Negiernngsrath
Prof. Dr. Bvckh, nud zwar, wie man
hört, i'n deütscher Sprache, gehaltcn. Die
Jubelrcde wird mit der dcm Gebnrts-
tage des Köm'gs gewivmeten vcreinigt.
Aber an diesem Tagc stndet kein Festmahl
statt, weil anch di'e Minister, wegen bcr
Krankheit Sr. Majestät, keine Diners
geben; Vagegen wird Einpfang. der
hiestgen und fremden (znr Feier abge-
sandten) Universttätö-Prvfeffvrcn bei dein
Unterrichts-Mlm'stcr, Dr. v. Bethmann-
Hvllweg, sein. ÄiN 16. stndet das grvße
Festmahl statt, an dem wohl über 1000
Persvneil Theil nehnicn wcrden. Äm 17.
werden die Ehrenprvmotl'oneii vcrkündet.
Äbends ist Ball der Stndirenden.
TVien, 1- Äng. Lie ans Neapel
eliitreffkiidcii Berichte lasscm den Sturz
der Dpuastie nmimehp als nur lioch cine
'Frage Vcr ^eit erscheincu. Die Armec
ist durchaus unverläßlich, das Volk voll
Mißtläueii; dazu kommen die neuen ^iege
Äaribaldsts, welche der ilatlonaien Be-
gcisterung neueu Stoff geben. Am könig-
lichcn Haflager herrscht vie größte Vcr«
wirrung, Der Köm'g traut dcn Mini-
stern m'cht^ cr fürchtct und haßt sik;
abcr auch mit den übrigen Gliedern seiner
Familie lebt cr i'n Uiifri'tdeil, da er die
ehrgeizi'gtil Plane seines Stiefbruders,
des Grafcn von Tram', kennt und nur
zu gnt wciß, däß diescr auf den günstigen
Mvment wartet, mn seiiie Pläue zu rea-
listren. Dcr Köni'gl'n-Mittter ist bereikS
der Rath gegeben worden, in das A»s-
land zu gcheik; ste schcint jedoch noch
immer keine Lust zu haben, diescn Nath
zu befolgen. Eiii österreichischer Äampfer
ist z» ihrer Äufnahme bcreit.
Wien, 1. Angust. , Gestern faiio eine
Vorbesprcchung der 21 Mitgliede-x des
Fiilanzcvinl'tes des verstärkten Neichsiäthes
statt. Es wurde hierbei dcr Befchliiß ge-
faßt, der VerfaffungsfiäZe direct an dcu
Leib zu gehen, da dicsclbe miter alleu
Umstäudeii zur LösuiiL gebracht werdc»
müsse, wemi wirklich ei'u ersprießlichrs
Ncsultat iu stiiaiizieller Bezichimg erzielt
werdeu svll. Daß eine Vereiiiiguiig zwi-
scheu deii Uttgäru uitd bcr Pärtei des
Grafcu Clam zu ^tande gekommen, ist
gewiß. Iu Bctreg dcr ni Wien einz».
richteilden Cenklälvertretmig, welcher die
auswärtigen Angelegenheiten, das Krioas-
budget, Vie Finanzeii und Zöllc zu übor-
weisen wären, stnd beide Parteien von
vornhereiii eim'A gewefen, dagegen stikd
'jedoch rücksichtli'ch dor Competenz der ein-
zelnen Landtage abwcichende Meinungcn
lant gewordcn.
F r ü tt Tr e i ch»
Pnris, 4. Aug. Der „Patrie" zu-
folgc geheil folgende Truppen nach Sprienr
das 16. Jägerbataillon , das 2. Bataillvtt
des 5. Jnst-Negiineiils, ein Bataillon dcs
2. Zuaven-Negl'ments, das 2. Bataillon
des 13. Inf.-Negimeiits, eiiie SchwadroN
des 1. Husarcn-Regiments, 2 Schwadro-i
nen Chasseursd'Afrigne, eine Schwadrott
Spahis, einc Bcrgbatteriv des 1. Artilt
lerl'e-Ncgl'inents, einc Bat-terie zu Pferde
des 10. Artiilerie-Negiments, eine Ab-
theililiig dcr 6. Arbel'ter-Coinpagnie, eine
Eompagm'c des 2. Gcnie.-Regts., eine
Compagm'e dor 2 nnd eine der 3. Schwa-
dron des Train, eine Abtheilung dek
Gcnsvarmcvic und Arbei'ter der Adminir
stratioii und Artillerl'e. Die Stäbe in-
begriffen gehen ab 231 Officiere, 7126
Unterofficiere und Soldatcn und ungefahr
1600 Pferde und Manlthiere. Als L>m-
dungsplatz gilt Bcirut.
Paris, 6. Aug. Der Kaiser hat dcur
Emir Abd-el-Kader daß Großkreuz det
Ehrenlegion verlieheii.
n g l a n d
London, 3. Aug. Das ParlameNt
hat gestern den Brief Kaiser Napoleons