Heideülerger TaMatt.
M 3««.
l>». IrciS niIW»ltrhM>ngSblai, ^icrlU
Dontterstag, 20 December
LKGO.
Einladung zum Abonnement
H e i - e l b e r g e r Zeitung
(mrmals Hcidelbcrger Tagblatt)
füc daö 2abr 1861.
Dtc allscitigc günstlge Aufnahmc, wclche unscr vor zwci Jahrcn gcgründctcS „Heidctberacr Taablatt" gcfundcn, vcranlaßt nnS, vom 1. Zanuar
1861 an daS Format dcsielbcn anschnlich zu vcrgrößcrn und zu glcichcr Zcit dcn Titcl umzuändcrn in Hcidclbcrgcr Zritung.
Wir wcrdcn unS bcmühcn, in dcrsclbcn dcn Lcscrn cin gctrcucü Vild dcr politischen Zuständc dcr Gcgcnwart ln dcn vcrschicdcnen Staaten zu gcbcn,
sowic — untcrstüht von riiirc ÄnMht lüchtigcr üiid rrproblcr Milarbcitcr — in lrilrndcii Ärtikcln unscr Bcstdcbcn kund gebcn, vom nalionairn
Standpunkt auS bci allcn Fragcn initzuwirkcn, dic auf dic Entwlitclung unscrcS rngcrcn Hcimathlandcs Ladrn, sowic auf dic Cinhcil und /rrihcit,
auf dic Machtstcliiing, Lhrc und Vrößc unscrcü gan^cn dcntschcn vatcrlandrg Bczug habcn; wlr werdcn dabci auf allcn Gcbictcn dcS poliltschcn und socialcn
LcbcnS cincm vcrnünstigcn /ortschritt huldigcn, und cbcnso dc» uoch uucntschicdcnc» kirchlichcn und grwrrblichcn Fragcn cine bcsondcrc Slufmcrksamkclt
widmcn. Auch lokaic und stäblischc Angclcgcnhcitcn sollcn wie bisher cinc frclmüthige Bcsprcchung in unscicui Blatte findcn.
DaS wöchcntiich bishcr nuc drcimal crschicncnc Ilntcrhaitiingobiatt wird vom Zahr 1661 an täglich, und zwar i» Vcrbinduiig mit dcm Hauptblatt
Dic Inscrtionsgcbühr bcträgt 2 Krcuzcr für dic Zspaltige Pctitzcilc; bci Anzcigcn, worübcr dic Erpcdition AuSkunft crthcllcn muß. 3 Krcuzcr.
Dic Vcrgrößcrung dcö BlattcS bcdingt jcdoch ciiie mäßigc Erhöhung dcS AbonncmcntSprciscS auf 54 kr. vlcrtcljährig ohnc Postaufschlag.
Hcidclberg, im Dccembcr 1860. Advlpl- C'MMerllttg,
Deutschlattd.
^ Karlöruhe, 18. Dcc. Scinc K^nigl. Hobcit
Mannhcim zum AmtSrichtcr in Salcui, und dcn Nc«
fcrcndär Karl Wiclandt von KarlSruhc zum Sccrctär
dcS ZustlzministcriumS zu erncnncn.
Karlsruhe, 19. Dcc. Wegen Ab-
lebcns Sr. Dlircblaulbt des regi'erenden
Flirstcn Gcorg Wilhelm zu Schan in°
burg-Lippc legt der großberzoglichcHof
von heute ab anf 5 Tage Trauer an.
^Heidelberg, 18. Dee. Der M. A.
spricht stch iiber dieFragc, „ob Confessions-
or-er Gcineiudeschuleu" in seincr hcntigeu
Nummcr in folgender Wcise aus: „Wcun
gar uicht zu bcstrcitcn ist, daß bci eiuer
kinheitlichcu Leitung säiniiitlichcr Schulcn
uud einer engcrn Verbindung und Vcr-
wcndung der Lchrkräfte bedeuteud bcsserc
Ncsultate zu crzielcn wären, so gtbieten
cs die Nücksichtcn dcr Toleranz, daß die-
scs auf irrigcn, dem niittelaltcrlichen Zeit-
gcist cntnonlineuen Priucipicn btruhcnde
Scheidcu der Schüler im Ncchne», Deutsch
und andern wcltlichen Unterrichtsqcgeii'
fiänden, beseitigt werden niliß. Der Gcist
dcr ueuen N'rchlicheu Gesctzc, der dcr Gcist
der Ll'cbe, des christiichcn Friedeus und
der ächten Duldsaittkeit ist, verlangt dic-
ses; deun die weiscn Gesetzgeber konnten
unnloglt'ch mehr Einrichtuugcn wollc», die
das religiöse Parteilcben, confessioiikllc
Unduldsamkeit nicht nur nicht bescitigen,
l'm Gegeutheil fvrdern: Vergleiche man
die § 6 und 12 des kirchlichrn Hauptge-
sctzcs uud man wird dic hohe Bedcutung
dcrselben crkcuucu. Nach diescm Gcsctzc
gibt es nur Coiumniialschulen und siud
solche allkin deukbar. Duldc eine iutclli-
gente Bürgcrschaft uie mchr, daß össcut-
liche Schulen zn Pflanzschulen religiöscr
Parteilichkeit mißbraucht werden! Unser
erhabener und hochherziger Fürst will es
nicht uud seiue weise Regicrung wird das
cdle Bcstrcbcn, das Liebe und Eintracht
im Volkc anzubahuen sucht, iinterstüpcu
uud förderu. Errichte mau eiue Coinmii-
nalschule uud suchc maii mit dcn Knabcn-
klasscn die höhere Bürgerschule iu engerc
Verbindung zu briugen und an die Mäd-
chcnklassc rcihr niau dic höhcrc Töchtrr-
schule an, dic ihre Zöglinge für sremdt
Spracheu, die nicht alle erlcruen wollen
uud auch btdürfen, von unten herauf schon
vorbcreitet. Dic scgeusrcichcn Früchte
eiucr solchen Schule wcrden ni'cht aus-
blciben.
Vom Obcrrhcin, 15. Dcebr. Die
Nührigkeir dcs katholischen Curatclcrus
zeigt sich fortwährcud iu dcu sich jetzt
mchr als früher wicderholcudcn frcien
C onferc n z c u. Die IcsUr» wurdcn iu
Bühl (27. Nov.) nnd iu Muggeusturm
bci Nastatt (11. Dcc.) gchalteu. Einen
Hauptgcgeustand dcr Bcsprcchung bildete
die „firchcnfeiudliche Prrsse". Dabei wur-
den Samnillingcn zur Uutcrstüsning ciiics
clericalen Blattes vcranstaltet und etwa
100 fl. znsamckcngcbracht.
München, 12. Dcc. Zum General-
major uud Fcstungscommandantcn von Ulm
wnrde dcr Obcrst v. Limmer ernaunt.
Dresden, 16. Dec. Dcr Herzog von
Koburg-Gvtha hat, mit Zustimmung
des Königs von Sackisen, dem Verlags-
bnchhändlcr Beruhard Tauchnitz in Leip-
zig, wegen seiner bekanuten ansgezeichne-
ten Bestrc' en für die Vrrbreituug der
englischen Lireratur in Deutschland, den
erblichen Frcihcrrnstand verlieheii.
Hannover, 15. Dec. Die Preußen
frcuiidlich gesinutc Z. f. Nordd. bespricht
hcute „die iltuesten Erscheinuugen in Prcn-
ßcu," die Stieber-Schwarck'schcn Enthül-
lnugeu. Sic spricht die Hoffnung ans,
daß eiuc Besscrnng eintretcn werdc, aber
sie glaubt, daß man dcn Geguern Prcn-
ßcus mchr 'bicteu müsse als nur Hossnnn-
gen und Ahnungcn. Sie sagt: „Der
schlichte Mknscheuvcrstaud philosophirt,
klügclt nicht; er fordcrt Thatsachen. Und
dic Thatsachen in Prenßen, die hat Herr
Schwarck aufgcdcckt! Und daueben Schwe-
rin'sche „Chrcnhaftigkeit," Simon'sche
„Sanftmukh," ach, uud gar Schltinitz'scbe
Notc», du mein Himmel! nus wird ganz
wuudcrlich zn Mnth; nnd wir schcu unserr
Gegner nur hohnlächcln. Uud bei Allcdcm
dic schnödc, gcistrciche Ucbcihcbuug dcr
Prcsse in Prcnßcn; und zwai dcs gruucir
uud grüustcn Holzcs dcr Prcsse! diescr
selbstgcfällige Hochniuth der Eiiicn, dieser
doctrinäre Stolz der Audern, dicje aufge-
blaieue Fraiibascnweishcit dcrDritten, das
ist wahrlich uicht gcrade lockcud. Uud nun
M 3««.
l>». IrciS niIW»ltrhM>ngSblai, ^icrlU
Dontterstag, 20 December
LKGO.
Einladung zum Abonnement
H e i - e l b e r g e r Zeitung
(mrmals Hcidelbcrger Tagblatt)
füc daö 2abr 1861.
Dtc allscitigc günstlge Aufnahmc, wclche unscr vor zwci Jahrcn gcgründctcS „Heidctberacr Taablatt" gcfundcn, vcranlaßt nnS, vom 1. Zanuar
1861 an daS Format dcsielbcn anschnlich zu vcrgrößcrn und zu glcichcr Zcit dcn Titcl umzuändcrn in Hcidclbcrgcr Zritung.
Wir wcrdcn unS bcmühcn, in dcrsclbcn dcn Lcscrn cin gctrcucü Vild dcr politischen Zuständc dcr Gcgcnwart ln dcn vcrschicdcnen Staaten zu gcbcn,
sowic — untcrstüht von riiirc ÄnMht lüchtigcr üiid rrproblcr Milarbcitcr — in lrilrndcii Ärtikcln unscr Bcstdcbcn kund gebcn, vom nalionairn
Standpunkt auS bci allcn Fragcn initzuwirkcn, dic auf dic Entwlitclung unscrcS rngcrcn Hcimathlandcs Ladrn, sowic auf dic Cinhcil und /rrihcit,
auf dic Machtstcliiing, Lhrc und Vrößc unscrcü gan^cn dcntschcn vatcrlandrg Bczug habcn; wlr werdcn dabci auf allcn Gcbictcn dcS poliltschcn und socialcn
LcbcnS cincm vcrnünstigcn /ortschritt huldigcn, und cbcnso dc» uoch uucntschicdcnc» kirchlichcn und grwrrblichcn Fragcn cine bcsondcrc Slufmcrksamkclt
widmcn. Auch lokaic und stäblischc Angclcgcnhcitcn sollcn wie bisher cinc frclmüthige Bcsprcchung in unscicui Blatte findcn.
DaS wöchcntiich bishcr nuc drcimal crschicncnc Ilntcrhaitiingobiatt wird vom Zahr 1661 an täglich, und zwar i» Vcrbinduiig mit dcm Hauptblatt
Dic Inscrtionsgcbühr bcträgt 2 Krcuzcr für dic Zspaltige Pctitzcilc; bci Anzcigcn, worübcr dic Erpcdition AuSkunft crthcllcn muß. 3 Krcuzcr.
Dic Vcrgrößcrung dcö BlattcS bcdingt jcdoch ciiie mäßigc Erhöhung dcS AbonncmcntSprciscS auf 54 kr. vlcrtcljährig ohnc Postaufschlag.
Hcidclberg, im Dccembcr 1860. Advlpl- C'MMerllttg,
Deutschlattd.
^ Karlöruhe, 18. Dcc. Scinc K^nigl. Hobcit
Mannhcim zum AmtSrichtcr in Salcui, und dcn Nc«
fcrcndär Karl Wiclandt von KarlSruhc zum Sccrctär
dcS ZustlzministcriumS zu erncnncn.
Karlsruhe, 19. Dcc. Wegen Ab-
lebcns Sr. Dlircblaulbt des regi'erenden
Flirstcn Gcorg Wilhelm zu Schan in°
burg-Lippc legt der großberzoglichcHof
von heute ab anf 5 Tage Trauer an.
^Heidelberg, 18. Dee. Der M. A.
spricht stch iiber dieFragc, „ob Confessions-
or-er Gcineiudeschuleu" in seincr hcntigeu
Nummcr in folgender Wcise aus: „Wcun
gar uicht zu bcstrcitcn ist, daß bci eiuer
kinheitlichcu Leitung säiniiitlichcr Schulcn
uud einer engcrn Verbindung und Vcr-
wcndung der Lchrkräfte bedeuteud bcsserc
Ncsultate zu crzielcn wären, so gtbieten
cs die Nücksichtcn dcr Toleranz, daß die-
scs auf irrigcn, dem niittelaltcrlichen Zeit-
gcist cntnonlineuen Priucipicn btruhcnde
Scheidcu der Schüler im Ncchne», Deutsch
und andern wcltlichen Unterrichtsqcgeii'
fiänden, beseitigt werden niliß. Der Gcist
dcr ueuen N'rchlicheu Gesctzc, der dcr Gcist
der Ll'cbe, des christiichcn Friedeus und
der ächten Duldsaittkeit ist, verlangt dic-
ses; deun die weiscn Gesetzgeber konnten
unnloglt'ch mehr Einrichtuugcn wollc», die
das religiöse Parteilcben, confessioiikllc
Unduldsamkeit nicht nur nicht bescitigen,
l'm Gegeutheil fvrdern: Vergleiche man
die § 6 und 12 des kirchlichrn Hauptge-
sctzcs uud man wird dic hohe Bedcutung
dcrselben crkcuucu. Nach diescm Gcsctzc
gibt es nur Coiumniialschulen und siud
solche allkin deukbar. Duldc eine iutclli-
gente Bürgcrschaft uie mchr, daß össcut-
liche Schulen zn Pflanzschulen religiöscr
Parteilichkeit mißbraucht werden! Unser
erhabener und hochherziger Fürst will es
nicht uud seiue weise Regicrung wird das
cdle Bcstrcbcn, das Liebe und Eintracht
im Volkc anzubahuen sucht, iinterstüpcu
uud förderu. Errichte mau eiue Coinmii-
nalschule uud suchc maii mit dcn Knabcn-
klasscn die höhere Bürgerschule iu engerc
Verbindung zu briugen und an die Mäd-
chcnklassc rcihr niau dic höhcrc Töchtrr-
schule an, dic ihre Zöglinge für sremdt
Spracheu, die nicht alle erlcruen wollen
uud auch btdürfen, von unten herauf schon
vorbcreitet. Dic scgeusrcichcn Früchte
eiucr solchen Schule wcrden ni'cht aus-
blciben.
Vom Obcrrhcin, 15. Dcebr. Die
Nührigkeir dcs katholischen Curatclcrus
zeigt sich fortwährcud iu dcu sich jetzt
mchr als früher wicderholcudcn frcien
C onferc n z c u. Die IcsUr» wurdcn iu
Bühl (27. Nov.) nnd iu Muggeusturm
bci Nastatt (11. Dcc.) gchalteu. Einen
Hauptgcgeustand dcr Bcsprcchung bildete
die „firchcnfeiudliche Prrsse". Dabei wur-
den Samnillingcn zur Uutcrstüsning ciiics
clericalen Blattes vcranstaltet und etwa
100 fl. znsamckcngcbracht.
München, 12. Dcc. Zum General-
major uud Fcstungscommandantcn von Ulm
wnrde dcr Obcrst v. Limmer ernaunt.
Dresden, 16. Dec. Dcr Herzog von
Koburg-Gvtha hat, mit Zustimmung
des Königs von Sackisen, dem Verlags-
bnchhändlcr Beruhard Tauchnitz in Leip-
zig, wegen seiner bekanuten ansgezeichne-
ten Bestrc' en für die Vrrbreituug der
englischen Lireratur in Deutschland, den
erblichen Frcihcrrnstand verlieheii.
Hannover, 15. Dec. Die Preußen
frcuiidlich gesinutc Z. f. Nordd. bespricht
hcute „die iltuesten Erscheinuugen in Prcn-
ßcu," die Stieber-Schwarck'schcn Enthül-
lnugeu. Sic spricht die Hoffnung ans,
daß eiuc Besscrnng eintretcn werdc, aber
sie glaubt, daß man dcn Geguern Prcn-
ßcus mchr 'bicteu müsse als nur Hossnnn-
gen und Ahnungcn. Sie sagt: „Der
schlichte Mknscheuvcrstaud philosophirt,
klügclt nicht; er fordcrt Thatsachen. Und
dic Thatsachen in Prenßen, die hat Herr
Schwarck aufgcdcckt! Und daueben Schwe-
rin'sche „Chrcnhaftigkeit," Simon'sche
„Sanftmukh," ach, uud gar Schltinitz'scbe
Notc», du mein Himmel! nus wird ganz
wuudcrlich zn Mnth; nnd wir schcu unserr
Gegner nur hohnlächcln. Uud bei Allcdcm
dic schnödc, gcistrciche Ucbcihcbuug dcr
Prcsse in Prcnßcn; und zwai dcs gruucir
uud grüustcn Holzcs dcr Prcsse! diescr
selbstgcfällige Hochniuth der Eiiicn, dieser
doctrinäre Stolz der Audern, dicje aufge-
blaieue Fraiibascnweishcit dcrDritten, das
ist wahrlich uicht gcrade lockcud. Uud nun