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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 205-230 September
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0231

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römische Frage rücht blos im Gange scien, son-
dcrn auch der Abschluß eines Vcrtrags nahe
sei, der auf dem Grundsatz der Nichteinmijchung
beruhcn und eine allmälige Lösung dcr römi-
schcn Frage anbahneu würdc. Fraukreich ivürde
allmalig scine Truppen von dcr römischcn
Gränze zurückziehen, wo sie zwar gerade für
Jtalieu nützlich sind, aber eine wirkliche per-
mancnte Jntcrvcntion bilden. Später würde
man zur Räumung Roms schreiten, wogegen
sich natürlich auch die italienischc Regicrung
zum Grundsatz derNichteinmischung verpflichten,
d, h. versprechcn müßte, Rom nichl zu bcsctzeu.

L ch w e i z.

Genf, 3 Scpt. Fazy wurdc gcstern vor
deu Uutcrsuchungsrichter citirt. Dersclbc hat
jedoch Gcns vcrlasscn. Sein Organ, die „Na-
lion suisse", erklärt, er sei in cine Grenzstadt
gegangen, um einer ihm gelcgtcn Schlinge aus-
zuweichen uud die Reaction zu Genf zu über-
wachcn.

T ü r k c i.

Nuchnrest, 2. Scpt. Fürst Kusa hat cin
Gejctz eriassen, welches dcn gremden christlicher
Religion daS Rcchts des Erwerbs und Grnnd-
besitzcs einräumt, Eoionisirungcn ausgenommen.

-s- Bom Ncckar, 1. Sept. Die Stadt
Mosbach, sür welche in Hiusichl aus Gcwcrb-
fleiß uud Handel die Odenwaldbahn vou be-
deutcndcm Vortheil ist, hal zwci stattliche jetzt
sertig dastehende Gcbäude aufsühren lasseu, die
den Beamten dcs nächstens eniziehenden Kreis-
gcrichtes geräumige und bequeme Wohnungen
darbieten. — Die Hopfenerndle von MoSbach uuo
deu benachbarten Bezirkeu wird wcder ergiebig
auSfalleu, noch wird daS Produkt cin beson-
ders preiswürdigc« werden, demungeachtet wird
die Waare ihre Abnehmcr studen, indem die
Zahl der Brauereien auch iu dorligcr Gegcnd
beträchtlich sich »ermehrt hat. — Von Dossen-
heim, Schricsheim uud audern Ortcu der Lerg-
straße gehen fortwährend anjchnliche Obstladuu-
gen nach den Riederlandcn und auf die großen
Wochenmärkte von London, weßhatb auf die
Vcredelung maucher Obftsortcu eiue auch in
pecuniärer Hinsicht sich lohneube Ausmcrksam-
kcit vcrwcndet werden sollte.

— Bon dcr Berizstraste, 1. Scpt. Die
Tabakernte nimmt allcrwärts ihren vollen An-
fang und Jung und Att ist dabei iu Anjpruch
gcuommen. Qualitativ und guautitativ kann
die Erntc als eiuc mittclmäßige bczeichnct wcr-
den, namentlich bei dem Tabak, der früh gesetzt
wurde und den man jetzt erntet; dagcgcn ver-
spricht man sich eine dcsjere Ernte von jencn
Tabaksfclderu, die man spät anbaute und wclche
auch bei noch üppigcm Ausjehen dcr Pflanzen
und dem joeben eingctrelenen sehr fruchtbaren
Regen durch Wachsthum derselben wejenllich
günstig sich gcstallcn können. Die Zahl der
Blätter von dcni Stcngel dcr jctzt zu erntenden
Pflauzen ist geringcr alS im vorigen Jahre;

Stadt-Lotterie.

die Istk 01L88K dieser ^äicherst vortheilhaft einge-
richtelen, vom Staate garantirten Lotterie. bestehend
auS

35^00 Loosen und 19000 Gewinnen,

Zwei und ein viertel Millionen Äkark,

worunter sich befinden 1 Gewinn von «vent.

Crl. Blmc 2M»>1»«»<»

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n. s. w.

Stets ist meine lLollccte vom Glücke bcsondcrs
ausgezclchnet worden, und erst tn der jüngst been-
dctcn 246jtc>i Loltertc fiel in meiuc Eollecte

dcr Hauptgewinn von

dieselben flnd an Umfang kleinet Und dickcr alS
sonst; einzelne Felder hiervon ausgenommen,
welchc ein zarleS, herrlichcs Blatl liefern. Wie
die TadakSernte in den jonst gejegnetcn Fcldcrn
von Dosscnheim aussälll, wisscu wir nichl, da
wir noch keiue Geicgenheil hatten, den Stano
derselben kennen zu lernen. Die wenigen Land-
wirthc, welche in unscrer Gegend Hopsen bauen,
habcn eine äußerst geringe Ernte, da dieses Ge-
wächs durch kailc Nächte uno Mehllhan jehr
gelittcn hat. — Zn neucstcr Zcit hat sich zu
den bereitS bezcichneten gefährlichen und jchäd-
lichen Feindcn dcr Kartofscln noch cin dritler
— die Btaus — geselll. Bei dem lrocknen
Welter hal sich dieseS Gejchtecht dcr Ragcr slark
vcrmehri uno was die Dachsc und Engcrlingc
unvcrjehrt Ueßen, hat die Maus unlcr ihre
Zähne genommen. Ein durchdringcnoer Rcgcn
wird üdrigenS diesc Kartofselscindc veimindern.
Odst gibt cs in Füllc und auch Käufer ftclleu
sich zahlreich ein, jo daß auch der Preis im Ver-
hältniß zn bieser günstigcn Ernte als erhcblich
bezeichnel werden kann. Uebcr Futtermangcl
wird allenthalben srhr gcklagt, was auch dcr
Gtund daran ift, daß die Butter in Heidel-
berg uud Mannhcim bci einem jo ftarken
Verbrauch einen unerhvrt hohen Prcis erlangte.
Uuscrc Landwirthc haben trotz cinzelner Aus-
ftellungen allcn Grund, mit dcn Zeitverhält-
nissen recht zufrieden zu sein; denn man kann
wohl sagen, baß seine Produkte wirklich „ver-
silbcrl" werden Anders hört man dagcgen die
Frau eines Angestellten klagen, oie mit banger
Besorgniß der Znkunft enlgcgenblickt und dercn
'MonalSgeld bcl eiuem spärlichen Einkvmmen
des iNanncs unmöglich mehr reichen kan»!
Solche Familien mnsscn in der That Noth
leiden; denn was sind jetzt SVO—600 fl. ? Der
Geldwerth ist ein ganz anderer gewordcn und
so oiel ift gcwiß, daß bei den jetzigen Vcrkehrs-
verhältnisscn keine bedeutende Ermaßigung der
nöthigsteu Lebcnsmittel mchr zu crwarten ist.

Bei diejer Geiegenheit erlanbcn wir uns,
Zhnen mitzutiieiien, daß sich vor Knrzem in
Großsachjen dic junge, kaum fünf Jahre ver-
ehclichte Frau eincs Landwirthes, welche in
sonft guten Vermvgensverhällnissrn stand, er-
hängte. Man kcnnt den Grund dicfer schau-
derhaftcn Thak nicht l —

§ Heidolbcrg, 4. Sept. Dic bqngalische
Beleuchtung der östlichen Seite der Heidelberger
Schloßruine am 6. d. Nt., Abends 8 Uhr,
umsaßt den große» achteckigcn Thurm, den
neuen Hof niit dcm Erker, dcn Otlo-Hcinrich-
bau und den Bibliothekthnrm :c. rc.; dieselbe
ist zur Anschauung von der großen Terasse
au« berechnet; nebst dieser sind alle Pnnktc
gegenübcr dem Schtosse östlich, als unter den
Bögen, dann die ganze Anhvhe mit dem Wolfs-
brnnnenwege Estekt-Punktc. Für Wagen ist
die Strccke über dcm Neckar von dcr Hirsch-
gasse bis an das Heidweiler'sche Bcsitzthuni zur
Besichtigung gecignct. Auf dcm Neckar selbst
ist wenig oder gar nichte von dieser Beleuch-
tung zu schen. Für die Vorstände der verehr-
üchcn Stcllen und deren Familie», so wic jür

Lkl. Mlkt 3«.«««

^aufMiri««

zweimal das große Loos,

nämlich auf liriiVi»

Crt. Mmc 1«2,««o

llnd

Crt. Marc 102,000

so wie eine große Anzahl bedeutender Hauptgewinne.

Zur lsten 01L88K empfehle 0rixinLl-I.oo8e '/i »
Thlr. 2, dalde -» Thlr. l, viertel K Thlr. Vr in
verschiedenster Nummerauswahl. s2^

Aufträge werden prompt und direct effectnlrt.

8cil0IiI0I1 ^IIIIOII^ Nambllrx.

Uur 1 Gulden.

Am October 1861

Ziehung des garantirten

die Herren Mitglieder der Zngenicur-Versamm-
lung ist ein besvnderer Platz in der Mitte der
Terrasse reservirt.

Heidelberg, 5. Sept. Diesen Vor-
mitlag hat in dem festüch geschmückten Museums-
saalc die erste Sitzung der hi-r verjsmmeltcn
Zngenieure und Maschinentechniker stattgefun-
den. Nach den übüchen Einleitungen, nach der
Constituirung des Büreau's, nach der Mitthei-
lung der Geschäftsordnung hielten die im Prv-
gramm bezeichneten Redner ihre in so mancher
Hinstcht intercfsantcn Vorkräge. Aus Baden,
Würltemberg, Rheinpreußen, Rheinhesscn, Han-
nover und Sachsen, ans Nassau und der b«ye-
rischcn Pfalz sind bewährte MLnner vom Fache
hier eingetroffen und man erwartet heute noch
einigc belgische Jngeuicure. Das Rathhaus
und zahlrcichc HLuser der Hauptstraße sicht
man fcstlich bestaggt. Jm Gasthause zum
holländischen Hofe hat gcftern Abend eine vor-
läufige Zusainmenkunst, eine fröhüche Begrnß-
ung und angenehme gejellige Unterhaltung statt-
gefunden.

Aus Baden. Prof. Dr. Kußmaul in
Frelburg hat den unler ebenso vorthcilhaflen
als ehrenvollen Bcdingungen an ihn ergange-
nen Ruf nach Greifswalde abgelehnt. — Zu
Ladenburg wird nach Entscheivung der höhc-
rcn Behörde der Bau cines kathoüjchen Schul-
haujes unternommen werden.

Bcricht des Hcidelberger AusschuffeS
übcr das Gi sammt - Ergebniß dcr
Samoiiung sür Schleswig Holslein.

1) Einmalige Beiträge .

7.203 fl. 25 kr.


1,708 „ 42 „

3) Ertrag dei Borlesungen im Mu-




Professoi Goldschmidt . . .

781 „ 7 „

4) Ertrag dcS im Museum gehal-

lenen Bazar für Schl.-Hotstein 3,008 „ — .

b) ErlöS für Flngblätter, Bildnisie
^s^Herzogs von ^ Schleswig-

1) Baarscndung an den LandeSaus-
schuß ili KarlSruhe 8917 fl. 6 kr.

An denselben für
AillehenSscheine . 533 , 45 „

2) An den Eentralaus-

schuß in Frankfurt 3208 „ — „

3) Zahtungen an den
Heidelberger Wehr-
ausschuß? . . . 300. — _

4) An den Restaura-

^uchtung ... 13 „ 12

5) Kosten der VotkS-
Lersammlung im

Mujeum.... 10 „ — „

6) Drucksachen, Jnse-
rale, Sammelge-

gebühren ... 168 „ 46 „ 13,150 fl. 49 kr.

Kassenrest 202 fl. — U.

Dieser Kasfenrest bleibt vordehalten zu weiterer Brr-
wendung nach Beschluß des GesammlauSschusseS.

Heidelberg, 1. Sepl. 1864.

Der Finanz - Ausschutz.

W. Hoffmeister. E. Anderst.

Anieheils der Stadt Mailand don
18 MTionen Francs.

. Dcr Verkauf dieser Anlebensloose ist in allen
Staaten gesetzlich rrlaubt. Hauptgewinne des An-
lehens: 25Gewinne ä 100,000 FrcS, 10 » 80,000,
5 » 70,000, 5 » 60,000, 10 s 50,000, 5 s 45,000,
10 » 40,000, 10 ä 10,000, 10 » 5000, 5 » 4000,
10 ä 3000, 1655 s 1000, 10 » 600, 180 ä 500,
290 ä 400, 315 » 300, ferner kleinc Gewinne von
Frcs SSV 20« LSO, LOO, «« SO L»,
48, 4?, 4« rc. rc. — Iede Obligation muß
mindestcns 46 Frcs. erhalten.

Iahrlich finden 4 Ziehungen statt und zwar am

1. Iannar, 1 April, 1 Juli, 1 October.

Original-Loose für alle Ziehungen werden zum
billigsten Preise geliefert.

1 LooS für die Ziehung am 1. Oct. kostet fl. 1.
10 Loose " " " " " " kosten st. 10.

Pläne und Ziebungslisten erhält Iedermann
gratis und franko. Gefällige Aufträge bis zu
den kleinsten Bestellungen werden gegen Baarsen-
dung oder Postnachnahme pünklichst auSgeführt.

Man wende sich in birekten Brirfen an

Isan Lokriitixik,

Banquier in Frankfurt M.
 
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