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Heidelberger Zeitung — 1864 (Juli bis Dezember)

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Nr. 257-282 November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2828#0506
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»Hofer" und „Curtatone", zweier Kanonen-
boote und eines Lagunendampfers vcrfügt.

(Fr. Pst,tg.)

London, 22. Nov. Der Rcuyorker Bericht
der „Times" vom 10. Nvvember sagt: Die
Wahlberichte lasscn keine» Zweifel an der Wie-
derwahl Lincolns. Er hat 148 Stimmen ge-
gen 64. Neuyork, Ncwjcrsey, Kentncky nnd
Missouri haben demokratische Majoritäten er-
gebcn. Die Republikaner gewannen mehrere
Congrebmiiglieder.

Heidelberg, 23. Novbr. Die gestrige
Feier des Geburkslages deS Neubegründcrs und
Wiederherstellers der hiesigcn Hochschnlc im
Ansange dieses Jahrhunderls, des GroßherzogS
Karl Friedrich vou Baden und die mit dieser
würdigen Gcdächtnißfeier verbun^ene Preisver-
theilung hatte zahlreiche Akademiker und andere
Freunde der Wissenschaft veranlaßt, die akade-
mische Aula zu bejuchen. Die Büste dcs ge-
seierten Fürsten war mit cinem Lorbeerkrauze
geschmiickl nnd nachdem die Proscssoren, den
Prorector a» der L-pitze, in die Aula sich be-
gcben hatten, spielte das Orchcster eine schwuug-
volle Ouvertüre. Nach derjelben degann unjer
patriotischcr Historiker Häujser, welcher der-
malen Prorector ist, scinen höchst interessanlen
nnd lehrreichen Bortrag, welcher nahezu zwei
Stündeu dauerte, uud die zahlreichen Zuhörcr
und Zuhörerinnen lauschten mit der gcjpann-
testrn Ausmerkjamkeit jeiuer trcssliche» Fcst-
rede, wclche das Leben uud Wirkc» dc« un-
vergeßlichcn Markgrafen meisterhaft schilderte.
Füuf Studenten crhiclte» Preismcdaillen: Lö-
ring aus Kranksurt, Meyer aus Brcmen, Olto
Walz von Heidelberg; die Namen der beidcn
andern wollen wir nachträglich melden; die
jtaatSwirthjchaftliche Preissragc wurde von zwei
Akademikcrn gut beantwortet und die Arbeite»
Beider sind, was sclten vorkommt, mit PreiS-
mcdaillen gekrönt worden; die thevlogijche
PrciSsrage ist dicsmal nnbcantwvrtet geblieben,
waS cinigcrmaßen aussallcnd ijt. Aus dcm
Vortrag dcs Hr». Prorcclors ersahren wir, daß
die hiesige sehr stark bcnütztc Univerjitätsbiblio-
thek einen Zuschuß von 600 sl. sür nene zeit-
gemäße Anichafsungen von der Regierung er-
halten hat; aber auch auSländijche Monarchen
gedachten ihrer und übcrsandlcn Iverthvollc lite-
rarijche Werke, vor allen dcr Käijcr der Fran-
zvjen und der König »on Italjen; eine schätz-
bare Sammlnng von Mineralien auS dem
Uralgedirge hat -in wackcrer Rnsse, der
früher hier studirte und mit bejondercr Vor-
liebe die Geologie zum Gegcnstand seiner For-
schungen machtc,.dem hiesigen Natnraliencabinct
als Gcjchenk überschickl. Die Auszcichnungen
und Decoralioncn, wclche hicsigen Projessoren
in jüngstet Zeit zn Theil geworden sind, cr-
suhren wir auS der von dem Hcrrn Prorectvr
mitgethciltcn Chronik der Universität.

Heiörliierg, 23. Nov. Nach einer zu-
vcrläjsigcn Nachrichr wird vom 1. Zan. 1860
an bei den dnrch die großh. Postanstaltcn zu
versendcnde» im Lande erscheinenden össenttichen
Blättcrn der bestehcnde Spcditionsgcbührcnlärif

GroKH. Bczirksamt Heidelberg. >

Dle C.onscrtvtlon pro 1865, !

Altcrsclasse 1844 bctr. I

Die AuShebung der ConscriPtionSpflichtlgen für
1865, AlterSclasse 1844, niit Ausschluß dcrjcnigen,
wctchc cincr dem AmtSgcrichtsbczirkc Ncckargemünd
untcrgcbcncn Gcmcinde angchörcn, findct am

früh 9 Uhr,
auf dcm Rathhause dabicr ftatt.

Heidclbcrg, bcn 18. Novembcr 1864.

R e n ck.

Äuffor-erung.

Den Pächtern städtischer Grundstücke wird
die sofortige Zahlung der auf Martini d. Z.
verfallcnen Pachtzinse in Erinnerung gebracht.

Heidelberg, den 21. November 1864.

Stadtrentei:

Klingel. (1)

Nächsten Mittwoch, den 23. d. MtS., Nack-
mittags Uhr, läßt dte unterferttgte SteUe die

aufgehoben nnd an seiner Stelle ein neuer Ge-
bührentarif in's Leben treten, wonach von jedem
Exemplar autzer einem festm Betrag von 12 kr.
je weitere 12 kr. jährlich für jede wöchentlich
erscheinende Nummer in Anfatz kommen.

Die Spediüonsgebühr für unser Blatt wird
demnach künftig 1 fl. 24 kr. belragen.

Aus Baden. Am 18. Novbr. ereignete
sich nach der „B. L.-Z." zwischen 5 und 6 Uhr
auf der Eisenbahn zwifchen Appenweier und
Legelshurst ein schrecklicher Unglücksfall. Drei
Familienväter von Sand, Arbeiter am Batzn-
hofgebäude in Appenweier, wollten von der
Arbeit wie gewöhnlich auf der Bahn nach Hause
gehen. Als sie beinahe an ber Stelle waren,
wo ihr Weg sie von der Bahn abführt, sahen
ste den Zng von Rehl tominen, hörten aber
vor dem Gerassel des ihuen enlgegen kommenden
Zugs nicht, daß auch ein Zug von Appenweier,
der srüher als gewöhnlich gekommen fein soll,
ihnen mit Blitzesschnelle von hinten ncchle.
Nebel und Duukelheit ließcn das Zngsperjonal
Nichts erkennen — und die drei bravcn Fa-
mitienväler wurden daher von dem' rasenden
Zuge schrccklich verstümmell. Zwei waren jo-
gteich todt, einer tebte noch bis Abendö 10 Uhr.
Heule wurden dieselben unler großer Theil-
nahmc in einem gemeinschasllichen Grabe be-
erdigt. — Das Verordnungsbtatt der Directiou
der großh. bad. Verkehrsanstatten 9tr. 82 ver-
öffemlicht heute nach Nr. 03 des Regieruugs-
blattes die EisenbahnpoUzeiordnung, wetche also
laulct: Zum Schutze der Elseubahuen und.des
Eisenbahnbetriebö wird aus Grund des § 157,
Ziffer 1 des Polizeistrafgesetzbuches vom 31.
Oclober 1863, verordncl: § 1 Das Bahnge-
biet, sowie die dem Publikum nicht geösfneten
Thetle der Bahnhöse dürsen ohue Ermächligung
von Seiten ber großh. Eisellbahuverwaltuug
nicht betrcten werden. § 2. Au Wegübergän-
gen darf die Bahn vou Fußgäugcrn, Ncitern
und Fuhrwerkcn nur bei geöffueten Schlag-
bäumeu oder Sperrkelten überjchrilten werdeu.
Eigenmächtiges Oessnen jolcher Verschlußvor-
richtungen ist untersagt. ^ 3. Fuhrwerke dür-
sen nur im Schritl über die Bahn gesahrew
werden. Treffen deren mehrere zusammen, so
haben sic sich bezüglich der Neihelisolge des
Uebersahrens nach deu Ailordnungen des be-
treffenden Lahnwärlers zu richteu. § 4. Trei-
ber vou Viehheerden haben mindesteus m einer
Entsernung von 50 Schritten vor der Bahn
anzuhalten und zum Uebertreiben der Heerde
über die Bahn die besondere Erlaubniß des
Bahnwärters einzuholen. § 5. Jn der Nähe
der Eisenbahn darf Vieh nur unler hinrelchen-
der Beaufsichligung geweidet werden; die Hüter
haben dasür zu svrgen, daß die Thiere das
Bahngebiet nicht betreten. § 6. Gctreide, Stroh,
Heu, Hanf, Holz uno sonstige leicht fenerfan-
gende Gegenstände dürsen iunerhalb einer Ent-
fernung von 50 Fuß dcr Grenze des Lahnge-
biets im Freieu nicht angehäuft werden. § 7.
Steine, Holzstücke odcr sonstige Gegenstände auf
die Bahn zu legen oder sallen zu lassen, Aus-
weichvorrichtuugen zu verrücken, an Bestand-
theilen von Maschinen oder Wagen Etwas zu

I Arbeiten zur Herstellung eines Kellers beim
! StationsgebäuPc in Scklierbach, als:
i Grabarbeit, veranschlagt zu t05 fl. 5 kr.
Maurcr- und Steinhauerarbeit,
veranschlagt zn 749 fl. 9 kr.

veranscklagt zu ' 15 fl. 36 kr.

in dcr Reltanration daselbst öffentlich versleigern,
wozu die Steiglustigen cingeladen werden.

hofe dahier eingesehen werden.

Heidelbera, den 17. Noveinber 1864.

Großherzogl. Eisenbahnamt.

Der Vorstand: Der Bez.-Jngen.:

Sacks. _I o st. s3^

Haus Äersteigerung.

Auf Antrag der Betherligten wird das zur Ver-
lassenichaftsmasse der vcrst. Uhrmacher Cbristoph
Werner Wittwe dahier gehörige unten näher be-
schrtebene WodnhauS am

Montag, den 12. December,

Mittags 2 Ubr,

auf dem Geschäftsziminer des Unterzeichneten, öst-
lich Hauptstraße Nr. 64, einer nochmaligen Ve»
steigerung auSgesetzt, und vorbehaltlich obervor-
mundschaftlicher Genebmigung zugeschlagen, wenn
ber Sckätzungspreis auch nicht erreicht werden
sollte.

Beschrei.bung des H a u sc s.

Ein westliche Hauptstraße Nr. 98 gel-geneS zwei-
stöckigeS, von Stein erbauteS Wohnhaus mit ge-

ändern, Signale nachzuahmen oder sonstige den
Eiscnbahnbetrieb störende Handlungen vorzu«
nehmen. ist untersagt. § 8. Die Eisenbahnbe-
diensteten, insbesondere die Bahnhofaufseher,
Bahnineister und Bahnwärter sind bcfugt und
verpflichtet, auf Besolgung der Bahupolizei-
ordnung zu wachen. Zuwiderhandlungen gegen
dieselbe, so wie 'gegen die zu deren Handhabuug
ergehenden Aufforderungen der genannten Be-
diensteten unterliegen nach § 157, Ziffer 1 des
Polizeistrafgesetzbuches einer Strase an Geld
bis zu 100 Guldeu odcr an Gefängniß bis zu
4 Wochen. Geldstrasen können nach § 158
dcs Polizeistrafgesetzbuches von den Vorständen
der großh. Elsenbahnämter ausgesprochen wer-
den, wenn sich die Augezeigten den von den-
selben für verwirkt erachleten Strasen mit Ver-
zicht aus potizeigerichtliche Aburtheiung frei-
willig unterwersen. — Durch AUcrhöchsteOrdre
vom 17. d. M. wird dem Major und Flügel-
adjutanten Dürr die unterlhämgst nachgssuchte
Ertaubniß ertheilt, das ihm von L>r. Majestät
dem Kaiser Napoleon verliehene Osfizierskreuz
des kaiserlich srallzösischen Ordens der Ehren-
legion ailktehmen unv tragen zu dürfen; dem
Reglmentsqnartlermeister Eckert im b.Jnfantcrie-
regiment wcrden die Gradzeichcn des Haupt-
manns verliehen; Referendär Otto Litschgi in
Stockach wird zum Garnisousauditor in Karls-
ruhe ernannt. — Nach eincr Verordnung des
MlnisteriumS des Jnnern tritt an die Stelle
der bisherigen 4 KreiSverrechnungen dcS allge-
mcinen Schullehrer Wlltwen- und WaisensondS
eine Centralverrechnung. — Die Psarrei »6
8t. ketium in Bruchsal wurde von Sr. Excell.
dem Hrn. Erzbischof dem biöherigen geistlichen
Lehrer Joseph Bischoff am Lyceum in Freiburg
verlieyen. — Die Geschäftsführung deS badi-
schen Zweigvereins ber deuljchen Schillerstif-
lung gchl auf die nächsten 5 Iahre von Mann-
heim stach Karlsruhe über. Die Mitglieder da-
selbst, etwa 200 an der Zahl, haben am 27. d.
Generalversammlung, um die Wahl von vier
Mitgliedern vorzunehmen, welche am Neujahr
die GeschäftSsührung übernehmcn.

vermischte Nachrichten.

Liverpool, 21. Novbe. Jn Fobie der Wiederwahl
Lincolii'>s ivurdeii 30,000'Ballen Baumwolle umgesetzt

* Tdt'nternotiz.

^ Bei vollem Hause eröffnele gestern Frau Niema nn-
Seebach ihr kmzes Gastspiel auf hiesiger Bühne.
Glänzender Empfang und enlhusiastischer Beifall lohnte

^^^11^^^^^^ Wir

Darseni'erichl.

Frankfurt, 22 Nov. Entsprcchend den Wiener No«
tirungen (Creditactien 178, Loose 94. 15, Valula 116.
75) wareu öster. Fonos ziemlich belebt. Amerikaner
Anfangs gedrückl. schiießlich fester.

Nm 2 Uhr: Oesterr. Creditactien 1770«. Loose 80V«.
1882er Amerik. 43V«.

6 Uhr Abends. Jn der Effectensocietät wurden 1882er
Amerikan. zu 43Vg — V» hez. Oesterr. Credilactien
177'/, bcz. Loose 80V« bez.

wölbtem Keller, angebauter Küche und Stiegen-
baus, an Flächenraum 6 Ruthen, 1 Fuß, 7 Zoll,
4 Linien alt Heidelberger Werkmaß oder 13 Ru-
thcn, 10 Fuß, 25 Zoll n. b. M. enthaltend, eins.
Oberforst- und Bergrath Gatterer Hinterbliebenen,
anders. Kaufmann Elsenmaun, hinten Robert Fre-
merey, vorn die westliche Hauptstraße.

^ . Tar 16,500 fl.

Herdelberg, den 21. November 1864.

_H- Pezold. _(i)_

^II8VV» lL»»»k

einer Partie zurückgesetzter und V. Da-

mcnklriderstoffe, Frauenhalstücher,
Sommer- Ls Winter-Weste». Herren-
Halsbiiiden Ls Slipse zu billigem PreiS
bei j6s

I^ouis

Meine sämmtlichen

verkause ich von jetzt ab zum Fabrikpreis.
und sind svlchc wegen ihrer Billigkeit sehr zu
cmpfehlen,

T. Ernst llupprecht.
 
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