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Heidelberger Zeitung — 1865 (Juli bis Dezember)

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Nr. 257-282 November
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https://doi.org/10.11588/diglit.2786#0553

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ivaS um so nothwkndigkr war, alS daS Grnnd-
stück, — wcit entsernt »°n jcder Wohnung,
LÜem Frcvkl vreiSgegeben ist. Seine schon im
April d, I. diejerhalb einzcreichtcn Pläne uud
Gesuche sanden kcine Genehmigung, alle wie-
derdolten mündlichen und schristlichen Gcsuche,
begleitet oon einer ganzen Mgsie v°» Zeich.
nungen, warc» vergebenS, da entschlieht sich
der Eigenthümer GcwächShanS und WohnhauS
aus cigene Gcfahr zu bauen; kaum aber stchcn
dieselben im Gerippe fertig, so wurdc cr durch
GendS'armen u»d Polizci am Weiterbau vcr-
hindert, Monate lang war wiedcr alleS Sup-
plicire» vergebens, bis endlich dic hicsige Rc-
gierüng erklärl, daß nach stattgchabter Icchni-
scher Prüsung an dcm Bau nichtS auszujetzcn
sei und deßhalb dem Fortdau nichis entgegen-
stände, Kuriürstl, Ministerium ist mit di-sem
Beschluß zufrieden und stellt dem Fortbau nichtS
enlgegcn, Dagegen erläßt eine andcre Behörde
(welche?) cinc Vcrsügung, wonach jeder Hand-
wcrker und selbst der Grundbcsiher verhastet
wcrden jolle, sobald cr Hand anlcge, um dcn
Fortban der znm Betriebc dcs GeschäjteS er-
sorderlichen Gebäude zu betreibcn, Wenn auch
die EntschädigungSklagc bcreitS vorbcreitet ist,
jo wciß man- dvch zu gnt auS dcm Wachen-
seld'schen Prozeß, wic lange eine solche Streit-
srage unentschiedcn bleibt, (N, F, Z,)
Berlin, 21, Novbr. Die „Kreuzzcitung"
vcrösicntlicht die Rückantwort deö Gencral« v,
Mantcuffcl auf das Schreiben dkS Erbprinzen
»on Augustcnburg: Zch kann anf den Jnhalt
deS BricscS Ew, Durchtaucht »icht nähcr ein-
gehen; derselbc cnthält eincn Rathschlag, nnd
ich bi» nicht in dem Verhättniß, cinen solchen
von Ew, Durchlancht anzunehmcn, Er ent-
hält den BeweiS, daß Ew, Dnrchlaucht über
die Behenlung der vorbereitcten Demonstratio-
nen einzelner Parteigänger wie über die Stim-
mung dcr Bevölkcrung von SchleSwig nnr
unvollkommcn untcrrichtet stnd, Hicrnber wird
allcin die Zukunst Ew, Dnrchlaucht aufklären,
Wenn Ew, Durchlaucht meine Anschauungen
übcr die Eckernsörder Borgängc als nichl rich-
tig b-zeichnen, so ist dar Jhrc snbjective Aus-
fassung; wenn Ew, Durchlaucht aber dic an-
gcführtcu, aclcnmäßig festgestellten Thatsachen
als nicht richtig bezeichncn, so muß ich auS-
sprechen, daß ich Zhnen nicht die Berechtignng
zucrkenne, mir in dieser AuSdruckSweisc zu
fchreiben, und daß ich diesen AuSdrnck aus daS
Bcstinimteste znrückwcisc, Gottorf, 31, Okibr.

F r ,i » k r e t ch
Paris, 20, Nov. Rach dcm Journal de
Nice trifft dic Kaiscrin von Rußlaud am 1ä.
Dec. in Nizza cin, wo sie den Winter wieder
zubringen wird, Der rusflschc Thronfolgcr soll
mit der russischen Flotte zu gleichcr Zeit in
Toulon eintrcsicn, Die Prinzessin von WaleS
soll dicscn Winter ebensalls nach Nizza kom-
men, — Ein reicher AnSländer, der hier vor
ciniger Zeit cinc Pariscr Schanspielerin kenncn
lerntc, nnd stch mit ihr verheirathcle, hat die-
sclbe erschosscn, wcil er ste auf einer Üntrcue
crtapptc, Dic nähern Umsiände stnd noch un-
bckannt.

E r, g l a >i S

Dubli«, 21,Nov, ES hcrrscht in Dublin
große Aufregung, weil seit l-tzten Samstag
anschnliche Truppenabtheilungen daS Fort der
Bap von Dublin bezogen habcn, Die Wachen
stnd verdoppelt, Die Soldatcn flnd die ganze
Nach» unter den Waffcn, Vier Gcnerale brin-
gen den ganzen Tag im Fort zn,

K e l g 1 e n.

Brüffel, 21, Nov. Die auf heutc a»ge-
setzt gewejene Ankunst deS KönigS Leopold ist
abermalS verschobcn, und zwar auf ven 23.
Nov, NachmittagS, Die Königin Victvria hal
ihren Leibarzt, Hrn, Dr, Jenncr, zum Bchuf
zuverlässigcr Constatirung der Krankhcit des
Kinig« hierher gesandt,

Neuest« N-ichrichten.

Kaffel, 22, Novbr. Sichcrem Vernehmen
nach ist Herr Abee, der bekanntlich vor acht
Tagen daS Portefcuille der auöwäitigen An-
gelegenheiten niedcrlegte, scit gcstern wiedcr mit
der Bersehung deS auSwärtigen MinisteriumS
bcauftragt worden,

Hamdurg, 22, Nov, Jm „Hamb, Corr,"
wird die Nachricht der „Leipz, Ztg,", daß die
preußische Regicrung unter PerhorrcScirung
annexionistischer Teudcnzrn in Wicn neuerdings
dic Candidatur des GroßherzogS von Olden-
bnrg auf dic Herzogthümer in den Vordergrand
geschoben habe, als völlig grundloS bczcichnet,

Berlin, 22, Nov, Zn einem Artikel der
heutigen „Provinzial-Corrcspondenz" hcißt cS:
Die Rcduction dcr französischen Armec habe
dic FortschrittSpartei zu der Meinung veranlaßt,
einc Berminderung sei auch bei dem preußischen
Heere zulässig, ja nothwcndig, Die preußischc
Regierung werdc nicht anstchen, dcm Bcispiele
Frankreichs zu folgen, wenn dort wirklich cine
wejentliche Vcrminderung deS Heeres eingcfnhrt
wcrden sollte, Da aber dic bcabstchtigten Ver-
ändcrungen für dic KriegSstärke uud Schlag-
sertigkcit Frankreichs gegenüber dcm AuSlandc
schwerlich von Bcdeutnng scien, so wärc eS
ein thörichtes und ungercchtfertigtes Verlangen,
daß an dcn Einrichtungcn deS preußischen Hce-
rcs gerittett werde, — Gcgenübcr dcn Anga-
ben, die Militärkommisston für die Anlage von
Befestigungen in den Hcrzozthümcru habc an-
statt deS Kieler HafenS Hocruphaff zum KricgS-
hasen vorgejchlagen, demerkt die Correspondenz,
von Hoeruphgss jei scit dem August 1884 nicht
mehr die Rcde gewescn, Eine Entscheidung sei
übrigeiis noch nicht gctroffen,— Die Gerüchte
über bcvorstehcnde Veränderungen im Mini-
sterium erklärt die Correspvndcnz sür völlig
grundlos,

Bern, 22, Nov, Dcr BundeSräth hat die
VolkSabstiinmung über die Revision der Bun-
deSvcrfasiung auf den 14, Zannar 1886 an-
beranmt,

Bukarest, 22, Nov, Die Kammern sind
aus dcn 5, Dec a, St, cinberufen,

sns St. Btafieu, 20, 'llyr. tliisere neae, durch das

zwischeu hier uud »lbbruck täglich lUifirende, NÜI den
P°ftlv->,-n d-, schw»r,watde« in Berbindung stehende
Postdmnibu» h-n fich s-il s-inem Bestehen al« sehr sr»
quenl bewiesen. Jn diu Sommermonalen war eS dem
Toueisten möglich, sehr bequem nnsern Schwarzwald be-
reisen ,u köuucir. Durch die praklisch cingcrichlilen
Postverbiiidunqeii wurdc uuser Slädcchen diescö Jahr
mehr al« sonst befuchl, und oie Ell'eubahnstalion Alb.
brnck ist eine fehr bedeukcnde gewordca. sowobl für die
Tonristen alö hinsichllich des Holz- und KohlcuhaudelS.
Da auch IN dicfcm' Winlcrcursc alle Eilclibahnzügc
daselbst anhalleu, s° ist di-s-s sür die ginzc G-g-nd
kin Vorthcil. Der Besuch der Fremden, auch solcher
dic zu lhrem Vergnügen läugcr an romanlischen
Punklcu uiiserc« SchwarzwaldcS vcrweilleu^ war dcr

kttrzcr Zelt vcrliest cinc reichc cnglische Familic den
Gastdos zum Alblhale in «lbbruck, wo si- mchrere
Wochen weille und oon da ans die Gegcud bcreiste.

großem Wcrlhe, wär? die zweckmagigere Vcrweudimg
d-r Wasserträsli- d-r Ald, Ivvzu stch jwlscheu hicr uud
Albbruck, oußcr Titlenstcin, fehr gerigneies Terrain iür

^Lcbo^u.^L. Heidelberg . 16. Novbn ^ Endst^ch sind

Vermischte vachrichtkil.
Mannheim, 3. Nov. DaS „Mannheimer Journ.'
schreibl: Auf der internalionalen AussteÜung zu Dublin

Offenbach , 17. Novbr. Die neueste Schwindclge-

Hamburg, 20. Noo. 1865.

Obrigkeitliche Bekamümachungen und Privat-Anzeigen.

Großh. Bezirksamt Wrxsloch.

Dte Ünterstütznngen aus dem allge-

Nr. 7070. An sämmtlichc Grmcinderäthe.

^Die Gemeinderäthe werden angewiesen, etwaige

sondc sür daS^Iahr ^SükfVängstenS^bisÄ'De-
cember d. I. dahier cinzureichen.

Dte Vorlagebertchte dazu find genau nach Vor-
schrift ber Verordnung vom 11. März 1865, Cen-
tralverordnungsblatt 1865, Nr. XI, Seite 62 ab-
zufassen und dabei insbesondere zu bemerken, ob
nrckt für derartige Untcrstützungen eigene Sttftun-
gen oder sonstige Lokalmittel vorhanden sind.
Wiesloch, den 21. November 1865.

I- Eberle.

Großh. Amtsgericht Heidelberg.

Nr. 24111. Gegen Bäckermeister und Weinwirth
zum golbenen Stern Wilhelm Braun von hier
d.aben wir Gant erkannt und Tagfahrt zum Rich-
«gstellungs- und Vorzugsverfahren auf
Montag, den it. December, Morgens 8 Uhr,
anberaumt.

an die Gantmasse machen wollen, werden aufge-
fordert, solche in dieser Tagfahrt, bei Vermeidung
des Auöschlusses vom der Gant, persönlich oder
durch gehörig Bevollmächtigte, schriftlich oder münd-
lich anzumetde» und zugleich die etwaigcn Vor-
zugs- oder Unterpfandsrechtc zu bezcichncn, die der
Anmeldende gcltcnd machen will, auch gleichzeitig
die Beweisnrkunden vorzulegen oder den Bcweis
mit anbern Beweismikteln anzutretcn.

Jn derselben Tagfahrt wird cin Gläubigcraus-
schuß ernannt, auch ein Borg- oder Nachlaßver-
gleich versucht, und cs solleu die Nichterscheinenden
in Bezug auf Borgvergleiche und jene Ernennun-
gen als dcr Mebrheit der Erschienenen beitretend
angesehen wrrden.

Zugleich wtrd denjenigen Glänbigern, welche
ihren Wohnsitz im Auslande haben, aufgegeben,
spätestens in dieser Tagfahrt eincn am Orte.des
Gerickts wohnenden Gcwalthaber für den Empfang
aller Einhändignngen, welche nach den Gesetzen der
Partei selbst, oder in deren wirklichem Wohnsitz zu
geschehen haben, in öffentlicher Urkunde, wenn die
Ernennung nicht zu Protokoll geschieht, anher nam-
haft zu machen, widrigenfalls alle weitern Verfü-
gungen oder Erkenntnisse mit derselben Wirkung,
wie wenn sie dem Gläubiger. eröffnet oder einge-

händigt wären, nur an dem Sitzungsorte des Ge-
richtS angeschlagen würden.

Heidelberg,n,den 11. November 1865.

K a h. Eisenhut.

W i e se n b a ch.

Laiibversteigerung

Nr. 922. Aus dcm Domänenwalddistrikt V, 1
Gpfenberg, anf der Gemarkung Muckenloch, werden
Samstag, den 2. December d. I.,
circa 100 Wagen Laub in 65 Loosabtheilungen

Die Zusammenkunft ist früh 9 Uhr bei Wirth
Hunger in Muckenloch.

Wiesenbach, den 22. Novcmber 4865.

Großh. bad. Bezirksforstei.

Schwarz.

klLtnrliistorisck-IIleckieiiiilleller Vereiii.

Freitag, den 24. Nov.

Ballotage. Prof. Knapp: Ucber Sarcom der
Aderhaut. Erlenmeyer: Ucber Verhaltcn des Au-
thylidenchlorürS zum Natrium. Dr. Bernstein:
Ueber Jnnervation der Jriö.
 
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