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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0290
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^rscheint täglich, Somitags ausgenommen. —

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zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
lnzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschästs- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschl a g der Jnserate auf den Plakattafeln dcr Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschlutz Nr. 82.

Frcitag, 14. Februar 1902.

brstes Blatt.

44. Jahrgang — Zir. 38.

Aur Kattnng Knglands im Kriege um
Kuöa.

Aus der Veröffeullrchimg des Reichsanzeigers ist
Noch der Wortlaut des vom englischen Botschaf -
ter in Washington vorgelegten Entwurfs einer
Semeinsame» Note an die Regierung der Vereinigten
Staaten nachzutragen. Das Konzept war in englischer
Sprache abgefaßt; in deutscher Uebersetzung lautet es:

„Die Stellungnahme des Kongresses und die Ent-
schließung des Repräsentantenhauses, die mit grotzer
Dlehrheit gestern angenommen worden ist, lassen nur ge-
Unge Hoffnung auf Frieden, und man glaubt allge-
vlein, datz die kriegerischen Matzregeln, die getroffen
tvurden, die Billigung der Grotzmächte haben. Die Note
des spanischen Gesandten, die mir am Sonntag über-
vracht wurde, scheint mir und meinen Kollegen jeglichen
legitimen Grund zum Krieg zu beseitigen. Wenn diese
Ansicht von den Großmächten geteilt werden sollte, so ist
die Zeit gekommen, den Jrrtum zu zerstreuen, der jetzt
vorherrscht, als ob die bewaffnete Jntervention der Ver-
einigten Staaten in Kuba die Unterstützung u. Billigung
der zivilisierten Welt fände. Die auswärtigen Ver-
treter bestreben sich, dies durch eine Kollektivnote, die von
den Großmächten ausgeht, zum Ausdruck zu bringen.
w der Hoffnung, datz die Regierung der Vereinigten
Staaten ihre Aufmerksamkeit auf die Note des spanischen
Dlinisters vom 10. Februar lenken werde, in der eine
berständige Grundlage geboten wird zu einer freund-
schaftlichen Lösung unter Beisciteschaffung aller Gründe
3u einer feindlichen Jntervention, die vorher bsstanden
haben könncn."

Wiä Unterstaatssekretär Cranborne im englischen
tluterhaus erklären konnte, die englische Negierung habe
uiemals durch einen Botschafter oder auf andere Weiss
^rgend welche Erklärungen gegen eine Aktion der Ver.
Staaten aus Kuba vorgeschlagen, wird angesichts diefes
Dokunients immer unbegreiflicher.

Newyork, 13. Febr. Der Artikel des „Deutschen
iiteichsanzeigers" über die diplomatischen Verhandlungen
bor dem Ausbruche des s P a n i s ch - imn erikani -
schen Krieges erregt, nach einem Telegramm der
'.Frankf. Ztg.", großc Sensation, indessen begnügen sich
bie Blorgenblätter mit dem Abdruck desselben, sowie der
englischen Pretzstimmen. Es ist keine einzige redaktionelle
^emerkung darüber zu entdecken. Nur das „Journal"
vrklärt in seinen Ueberschriften zu den Dcpeschen, datz
Deutschland' Englands Doppelzüngigkeit
Uar dargethan habe. Washingtoner Berichte fagen,
Uian erwarte dort Anfklärnng seitens Englands. Die
-'Sun" veröffentlicht eine Washingtoner Spezialdepesche,
vie besagt. datz die Regiernngskreise schr erfrent darüber
ieien, datz die Korrespondenz die Frenndschaft
Deutschlands in kritischer Zeit bethätigte, indessen
jst man geneigt, Pauncefotes Vorgehen lediglich als Er-
tiillung der ihm als Dopen des diplomatischen Korps
vbliegenden Pflichten anzusehen, da Oesterreich den be-
treffenden weiteren Jnterventions-Vorschlag vorlegte.

Aas erigkisch-japanWe Mndnis.

Wien, 12. Febr. Der Londoner Vertreter des
"Peuen Wiener Tagblatts" hatte heute eine Unterredung
büt dem japanischen Gesandten Baron
-^ayaschi. Tieser Tiplomat ist danach japanischer-
illjts ganz allcin der Schöpfer des ostasialischen Bünd-
U.isses, da Marquis Jto, dessen Weltreise mit dem Er-
^gnisse in Verbindung gebracht wird, nicht einmal mit-
Nrkte. Hayaschi erklärte, die Allianz sei vollkommen
biedliebenden Motiven/entsprungen. Jhre Spitze kehre
gegen Rutzland nicht, wohl aber sci die künftige Hal-
chNg- Japans und Englands gegenüber Rußlands Be-
Mbungen in der Mantschnrei im Vertrage vorgesehen.
^er Vertrag spricht ansdrücklich von der Beibehaltnng
f'bs stntus guo für das ganze chinesische Territorium,
"Ud die Mantschurei, so fiigte der Gesandte hinzu, sei
! °ch immer inChi n a. Doch habe der Gegenstand inso-
k e i n e a k u t e B e d e n t u n g, als die Vereinigten
d'taaten neben anderen Mächten mit Rußland Verhand-
chNgl.'n wegen der Mantschnrei führen, nnd es sei zn er-
??rten, daß diese Verhandlungen zn eineni allseits be-
Wedigenden Resultate führen werden. Ans die Frage,
^ japanis-cherseits ein fogenannter Rückversicherungs-
^Eag mit Rußland beabsichtigt sei, erwiderte Hayaschi:
^erartige Abmachnngen im Geheimen seien nach Artikel
n.ves Vertrages ansgeschlossen, was dagegen einen deni-
z,, bnZiele dienenden, mit Englands Vorwissen eveutnell
fchließenden Vertrag mit Rnßland betrifft, sei eine
E^^tsion darüber verfrüht, da die Tinte anf diesem
s^janzdokumentc noch kaum trocken sei. Hayaschi meintc
n, "etzlich, öas Bündnis werde in Japan anßLrordentlich
°pulär sein.

h, -Datz der japanische Gesandte dem Bündnis eine mög-

harmlo.se Bedeutung zn geben sucht, ist selbstver-
,,chdsich. Wirklichkeit ist eS doch cine scharfe War-
s^Wg an Rnßland. Rnssische Preßänßernngen über das-
"v liegen noch nicht vor.

i, ;Mr ü sse l, 13. Febr. Der en g l i sch - j a P a -
^lche Vertrag findet in den hiesigen offiziellen

"chen eine günstige Beurteilung.

Pari s, 13. Febr. Der „Matin" veröffentlickst eine
Unterredung seines Londoner Korrespondenten mit dem
japanischen Botschafter Hayaschi, wonach dieser
u. A. sagte, es bestehe bereits seit 1897 einUeberein-
kommen zwischen Japan und R u tz l a n d, durch
welches sich Rutzland verpflichtete, der wirtschaftlichen
Entwickelung Japans in Korea keinerlei Hindernisse in
den Weg zu legen. Dieses Uebereinkommen ist dem am
30. Januar abgeschlossenen englisch-japanischen Vertrage
einverleibt. Derselbe bedroht niemanden. Er hat nur
zum Ziele die Aufrechterhaltung des Status quo in Korea
und China. Er finde auch auf die Mantschurei Anwen-
dung, welche doch chinesisches Gebiet sei. Geheime
Klauseln enthalte er nicht. Das Abkommen sei in Japan
sehr populär. — Zu dem Abkommen schreibt der „M a -
t i n", es bedente ein geschichtliches Datum. Der Ver-
trag zeigt uns, wie ein Land, das noch vor einem halben
Jahrhundert in Barbarei versunken war, mit solchen
Riesenschritten auf deyi Wege der Zivilisation vorwärts
gegangen sei, daß eine der ältesten europäischen Mächte
seine Allianz suchte. -— Der „Figaro" bemerkt, der
Vertrag erinnere in seinen Hauptzügen an die euro-
päischen AllianzeN, den Dreibund und Zweibund. Von
diesem Gesichtspnnkt aus hat der Vertrag für Frankreich
nichts Beunruhigendes.

New y o rk, 13. Febr. Der j ap ani sch- en g--
lische Vertrag wird allgemein als wichtige Förde-
rung der amerikanischen Jnteressen begrüßt. Anschei-
nend kannte die Washingtoner Regierung den Text, bevor
das Bündnis abgeschlossen wurde.

Tokio, 12. Febr. Jn der heute im Parlament ab-
gegebenen Erklärung bezüglich des j a P a n i s ch - e n g -
lischen Abkommens betonte der Ministerpräsi-
dent, daß derselbe in durchaus friedliebender Abstcht ab-
geschlossen sei. Die Mitteilung fand großen Beifall.

Deutsches Reich.

— Dem Reichstag wird demnächst ein Gesetzentwurs
zugehen, der das gerichtliche Verfahren in Bezug anf das
Rechtsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
im Handelsgewerbe regelt.

AeuLscher Weichstug.

Berlin, 13. Februar.

Fortsetzuiig dcr Etotsberotmig, „Postetot".

^ Bcim Titcl 1: Gchalt des Staatssekretärs führt Abg.
Singer (Soz.) aus: Die frühere Reichstagsresolution be-
treffcnd die Bcförderung 0on Vereinsgeschäftspapieren als
Drucksachen ivar vom damaligcn Statssekretär wohlwollend
behandelt worden. Jnzwischen stellte sich heraus, daß besonders
Papiere wohlthätiger Vereine und Krankenkassen nicht als
Drucksachen befördert wurden. Fiskalische Jnteressen sind hier
nicht am Platze. Die angckündigten Bemühungen, die Ar-
beitslosigkeit in allen Reichsressorts nach Möglichkeit zu mil-
dcrn, werden von der Postverivaltung in etwas eigentümlicher
Weife durchgeführt. Die Obcrpostdirektion Hannover erlietz
eine Zirkularvcrfügung, worin unter Hinweis auf die hinter
dem Voranschlag zurückgebliebenen Ueberschüsse gesagt wird,
cs niüsse in dcn Ausgaben die äntzerste Beschränkung beobachtet
und insbesondcre alle Anträge auf Vcrmehrung von Personal
vermiedcn wcrdcn. Abg. Singer bringt sodann Klagen vor
über menschenunwürdige Behandlung von Untcrbcamten. Es
sci moralische Pflicht dcr Reichspostverwaltung, die Ansprüche
gcwisser Klasscn von Postanwärtern zu befriedigcn.

Staatssckretär Kraetkc stellt einige Behauptungen des
Vorredncrs richtig. Bezüglich dcr Geschäftspapiere befinde
sich der Vorredner im Jrrtum. Früher gab es im inncren
Verkehr überhaupt keine Gcschäftspapiere. Auf eine Anregung
aus dem Hause habe sein Vorgängcr seiner Zeit bestimmt, datz
wic im Ansland so auch im Jnland Geschäftspapicre zugelassen
werden. Aber sie unterlicgcn damit noch nicht denselben Be-
dingungen wie Drucksachen. Es ist für sie cin Minimalporto-
satz festgesetzt entsprechend dcmjenigen des cinfachcn Briefes.
Kassenbücher sind Geschäftspapiere und werden als cinfache
Briefc behandclt, auch wcnn sie schwerer sind. Einc wcitcrc
Ermätzigung könne cr nicht versprechen.

Präsident Graf Ballestrcm tcilt mit, cs sei cinc Reso-
lution Gröber betreffend das U e b e r e i n k o m me n der
Rcichspostverwaltnng mit der württem-
bergischen Postverwaltung bczüglich Einführung
gemeinsamer Postwertzeichcn eingcgangen. Gröbcr beantragt,
da die Fragc staatsrechtlich schwicrig sei, die Resolution an die
Budgetkommission zu überwciscn.

Abg. Werner (Reformp.) spricht sich gcgcn das Grati-
fikationswesen und die Anstellung von Damcn aus.

Abg. Mü ller-Sagan (freis. Volksp.): Er habe heute
in der Budgetkommission gehört, datz anf den Staatssekreiär
Einwirkungen ausgcübt wordcn seien, die bcdeuten: „Rück-
wärts, rückwärts, Don Rodrigo.I" So habe dcr Abg. Prinz
Arenbcrg sich gcgen eine Gchaltsaufbesserung ausgcsprochcn.

Der Präsident bittct den Nedner, aus den Kommissi-
onsverhandlungen keinc Namcn zu nennen.

Nbg. Müller - Sagan vcrmitzt noch die Verbcsserung in
dcr Nrbcitszeit nnd der Sonntagsruhe.

Abg. Dr. Hasse (natlib.) bringt dcm ncucn Staats-
sekretär hohes Vcrtrauen cntgcgen; er beklagt sich ühcr dic
Ueberlastung der Briefträgcr. Es sci sehr zn bedauern, datz
die englische P o st v e r w a l t u n g Korrespondenzbriefc,
die nnr transitorisch durch Kapstadt kämcn, öffnen lictz:
z. B. solchc, dic nach Deutsch-Südostafrika gingcn.

Sraatssekrctär Kraetke: Jm Jahre 1vt>i) wurdc bc-
kannt, datz Bricfe von Dcutschland nach der Delagoa-Bap ge
öffnct worden seicn; darauf wurde bei der cnglischen Regicrung
Beschwerde erhoben; dieselbe erwiderte, die Oeffnung sei nicht
angeordnet worden, die Fälle wiirden untersucht werden; man

bcdaure diese Vorkommnisse sehr. Nach der Untersuchung teilte
dic englische Regierung mit, man beabsichtige, der Beförderung
der Briefe so wcnig hinderlich zu sein, als in einem von Krieg
übcrzogenen Lande möglich sci. Die Vorfälle seien auf die
Uncrfahrenheit der militärischen Zensurbehörden zurückzu-
führen. Jn neuerer Zeit seien wieder solche Fälle zur Kennrnis
gekommen und wiederum bei der englischen Regierung Be-
schwerde erhoben worden. Antwort ist noch nicht erfolgt. Wir
stehen auf dem Standpunkt, dvß der Transit der Briefe
frei sein muß. Die englifche Regierung teilte bisher diesen
Standpunkt. Dic Postverwaltung führte neuerdings direkte
Briefbeutel nach unseren Kolonien und auch auswärtigen LLn-
dern ein. Soviel uns bekannt, sind dcrartige Beutel bisher von
der englischen Regierung nicht geöffnet worden. Jch behalte
mir vor, sobald Englands Antwort eintrifft, hierauf zurückzu-
konimcn. Weiter erklärte dcr Staatssekretär, die Reichspost-
verwaltung deabsichtige, dcn ülteren Postassistenten den Titel
Sekrctär beizulegen.

Abg. Arendt (Reichsp.) stimmt in die Klagen über die
Oeffl'ung deutscher Briefe ein.

Abg. Dasbach (Zentr.) wünscht Aufbesserung der
Stellung oer llnterbeamten im Hinblick auf die teuereu Lebens-
bedmgungen.

Nach kurzer, unerhcblicher Debatte, in der Wünsche lokaler
Natur zur Gcltung gcbracht werden, vertagt sich das Haus
auf morgen 1 Uhr.

Berliii, 13. Febr. Die Zolltarifkommission des
Reichstags berät heute weiter den 8 12, wonach der Zeit-
Pimkt des Jnkrafttretens des Gesetzes dem
Bundesrat vorbehalten bleibt. Der Abg. Spahn,
nnterstützt vom Zentrum, den Konservativen und Natto-
nalliberalen, beantragt statt dessen: Das Gesetz soll an
einem durch kaiserliche Verordnung mit Zustimmung des
Bnndesrats festzusetzenden Tage, spätestens aber an,
1. Januar 1906 in Äraft treten. Dieser Antrag wurds
von den sozialdemokratischen und freisinnigen Mitglie-
dern nnd dem Abg. Beumer (natl.) bekämpft. Jn dex
langeren Debatte, die stch hauptsächlich um die Erneue-
rimg der Handelsverträge drehte, erklärte Graf Pofa -
dowsky zweimal den Antrag für u n a n n e h m b a r.
Seine weiteren Ausführungen aber sollen geheim gehal-
ten werden. Staatssekretär v. Richthofen erklärte,
datz sofort nach dem Zustandekommen des Zolltarifs
nnt den fremden Staaten verhandelt werden solle Zu
. emer Abstimmung kam es noch nicht

Bade».

Nach einer Redaktionsmitteilung des „Badischen
Beobachter" hat ihr der Priester Bill mitgeteilt, er
könne seine Angaben über die Aeußerungen von Vorge-
setzten in St. Peter eidlich erhärten. Auch hätten sich
Kursgenossen schriftlrch bereit- erklärt, für die Wahrheit
seiner Behaupttmgen einzutreten vor jeder rechtmäßigen
Obrigkeit. Der „Beobachter", dem die Sache nicht paßtt
schließt nunmehr die Akten imd verweist die weitere
Verhandttmg an eine andere Stelle. Dabei sieht sich dex
„Beobachter" zu der Erklärung veranlaßt, daß Vorwürse
gegen das sittliche Verhalten des Priesters Bill durchaus
nicht erhoben werden können. Das ist sehr wertvoll,
deim die Sache wäre gleich zu Ende, wenn man von einem
sittlich gescheiterten Priester reden könnte.

Badischer <Landtag.

Karlsruhe, 13. Februar. (36. Sitzuug der
Zweiten Kammcr) Präsident Gönuer eröffuete die
Sitzung mii "/^lO Ilhr.

Eingegangeu: Petitioneu bon Stationsaiifsehern um
Einreihung in dic Gehaltsklasse ck, von Gemeinden aus
dem Amtsbezirk Lörrach betr. Errichtnng eines Amts-
gerichtsbezirks in Kanderu, des Vereins Frauenbildling—
Frauenstudinm zum Gesetzentwnrf betr. Ueberleitnng der
ehelichen Gütcrrechte, ferner eine Eingabe betr. Fortsetzung
der Bodeiiseegürtclbahn von Stahringen bis Engen, fowie
erne Eingabe betr. den Verkehr mit Geheinmntteln.

Z»r Beratnng steht zunächst die Eingabe von 15 Ge-
mcinden ans dcm Amtsbezirk Eberbach betr. Kommuna-
lisicrung dcs GrnndbuchwesenS.

Die Biidgctkommission war, wie Berichterftatter Dr.
Binz ausführt nicht in dcr Lage, der Petition staitzu-
geben; sie beantragt Uebergang zur Tagesordnung. Der
Antrag wird ohne Debatte aiigeuommen.

Abg. Kricchle (nat.-lib.) bcrichtet sodann über eimge
Positionen des außerordentl. Etats der Domäncnver-
waltnng, die im Jnteresse der Arbeitslosen schleunigst in
Angriff genommen werden sollen. Die Kommission hat die
Positionen genau geprüft nnd keine Beanstandungen er-
hoben. Sie beantragt, die W 1—9 und 11 —24 zu ge-
nehmigen, mit Ansnahme der Anforderung von 286 000
Mark für Verbesserimg der Einrichtungen dcr Brauerei
Rothaus, die einstweilen zurückgestellt wird.

Abg. Dr. Wilckens (natlib.) billigt den Entschluß der
Regierung, für das Heidclbergcr Schloß im Nachtrag vorerst
kcine weitere Anforderung cinznstellcn. ^ Jn Hoidelberg gehe
der allgemeine Wunsch nach dcr Erhaltung der Ruine. Die
einzige Frage sei die, ob stch die Ruine überhanpt erhalten
lasse, und dä gehen lcider dic Mcinungen dcr Sachverständigen
auseinander. Zn der Klarstcllnng seien in erster Linie die
Techniker bcrufen. Von dcm Ergebnis dieser Klarstellung
werde die weiterc Behandlung dcr Schloßfrage abhängen. Er
sei für die Erhaltnng der Ruinc, doch sei ihm die Restaurierung
 
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