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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0650
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GrDes Blatt

Ersckciuttäalich. Sountaas ausaenommen. Prcis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht. bci d-r Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Znstellgebühr.

Anzeiacnvreis: 10 Psg. sür die Ispsltige Petitzeile oder deren Raum. Rellamczeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Ausnahme von Anzeiaen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Fnscrate anf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitnng und den städt. Anschlagstellcn. Fernsprech-Anschluß Nr.82.

Kecil Whodes Hestament.

L o n d o n, 5. April. Tas Testa IN ent von C e-
c i 1 R h o d es enthält solgende Bestimmnngen: 1. B e-
gräbnis ans dem Matoppoi-Hilgel. dem ersten Pano-
rama der Welr mit der einsachen Jnschrist ans einer Mes-
Inigplatte: „Hier liegen die Ueberreste von Ceeil John
Rhodes". Der Hügel soll als Bcgräbnisplatz für solche
Personen reserviert bleiben. die sich nach der Meinnng der
Aegiernng von Rhodesia oder der späteren Regierung
des verbnndeten Südasrita nm ihr Land wohl verdient
geniacht haben. 4000 Pfnnd jährlich sollen dazn dienen.
den Begräbnisplatz zu erhalten und zn verschönern.

2. Dcr Rest dieses Fonds soll zusammen mit den
Mietszinsen von Bulawayo zur Errichtung eines ö s-
sentlichen Parkes in Bnlawayo dienen.

3. 2000 Pfnnd jährlich sind für eine A ck erba n-
s chuIe !n SR ascho n aland besümmt.

4. 100 000 Pfund erhält das Oriel College

1 n O rsor d. wovon 40 000 Psnnd sür Neubauten be-
stimmt sind. Die „Universitätsbehörden", heißt es in dem
ilestanient. „sind solche .Üinder in Geschäftssachen, daß
ich ihnen rate. wegen der Anlage des Fonds meine Testa-
nientsvollstrecker zu befragen."

ö. G r o o t e S ch u n r nnd die M o st e r t s B e-

tz u n g e n nnter dem Taselberge werden von ntcinen
Pestamentsvollstrcckern verwaltct. Groote Schnnr soll
als Residenz des Premierministcirs des söderierten Süd-
afrika dienen: 1000 Psnnd jährlich werden für die lln-
lerhaltung der Pserde, Wagen nnd Diener des Premier-
ttünisters bestimmt.

6. 60 koloniale nnd 120 amerikanische

2 tindien von je 300 Psund sür drei Jahre sollen
c'rrichtet werden. Der Erblasser wünscht. die Studenten.
denen dieselben verlichen werdcn, sollen nicht bloße
Bücherwüriner sein, sondern literarischc Neignngen ha-
ben, männlichen Sport lieben, Mnt, Pflichtgcsühl nnd
stharakterstärke besitzen nnd solche Eigenschasten haben,
daß ste den Dienst der Oesfentlichkcit ini späteren Leben
als höchstcs Ziel schätzen. Rasse nnd Religion sollen
keinen Unterschied bilden. Die «tndenten sollen in Or-
lord stndieren.

7. Besitzung Talh a m HalI bei Newmarket sällt
an den Obersten Frank Nhodes und seine männlichen
Erben. die Erben sollen aber keine Vummler scin, sondern
iehn Iahre lang eine bestimmte Beschästigung gehabt
haben.

Ein Codicill bestimmt. daß 1 ö O r f orde r
2 t i p e n di e ii von je 260 Pfnnd «terling s ü r i n
2 e n t s ch l a n d g e b o r e n e Stnde n t e n errichtet
>verden nnd zwar je süns in den ersten drei Jahren nach
Phodes Tode. Die Stipendien erstrecken sich anf drei
v>clk)re un!) werdeu vom D e u t s ch e n K a i s e r verteilt.
„Cin gntes Einvernehmen zwischen England. Dentschland
>ttid den Bereinigten Staaten von Amerika", sagt das
Codicill, „wird den Frieden der Welt sichern nnd die
Bande des Unterrichtes sind die stärkstcn." Rhodes hat
dieses Codicill in Südafrika anfgesetzt. nachdcm der
Dentschc Uaiser erklärt hat, der englische Nnterricht sollte
tt> den dentschen Schulen obligatorisch sein. Nnr der
ttngesähre -nhalt. nicht dcr Wortlaut dieses CodicillS
ttt nach der „F-ranks. Ztg." von Südafrika telegraphiert
^vorden.

Deutsches Reich.

— Aus Charlottenburg wird von n e u e n Ans
weisnngen Stndierender der technischen Hochschule
berichtet. Es handelt sich nm 35 S t u d i e r e n d e. von
denen 30 rnssischer und 6 österreichischer Staatsange
hörigkeit sind. Dem Geburtsort und dem Namen nach
sind es meist Stndierende Polnische r Abkunft; die
Mehrzahl stammt aus Warschau und Krakan
Unter den Ausgewiesenen befinden sich auch zwei Frauen
die ledige Dr. phil. Adele Silberstein, rnssische
Staatsangehörige, und die L-chülerin Regina Orne r.
geb. am 6. Angust 1884 zu Warschau, ebenfalls russische
Staatsangehörige. Die meisten der Ausgelviesenen sind
der Ausweisung zuvorgekommen.

— Der Deutsche Holzarbeiterverband, dem
rund 70 000 Personen angehören, hat die Einführung der
Arbeitslosenunterstützung beschlossen. Für die
Einführung stimmten 24 866 und dagegen 24 035 Mib
glieder. Die übrigen enthielten sich der Abstimmung. Die
Mitgliederbeiträge sollen entsprechend erhöht werden.

— Freisinnige Blätter erklären gegenüber der Nach
richt des „Berl. Lokalanz." von eincr erheblichen Gefahr
bei der Erkrankung dcs Berliner Stadtrats Kauff-
mann mit voller Bestimmtheit, daß von einer organlschen
Erkrankung des Gehirns keine Rede sein könne. Der
Kranke werde, wenn nicht Komplikationen eintreten, in
wenigen Wochen wiederhergestellt sein. Auch die Gerüchte,
Stadtrat Kauffmann werde auf seine Wiederwahl zum 2.
Bürgermeister verzichten, werdcn vom „Berliner Tagebl."
als unzutreffend bezeichnet.

— Die achtfach e Telegraphie mit dem Rowland
Telegraph, von dessen Versuchsbetrieb zwischen Berlin und
Hamburg wir seinerzeit berichtet, hat sich so gut bewährt,
daß die Reichs-Telegraphenverwaltung sich entschlossen hat,
ihn für die Verbindung zwischen Berlin und Hamburg in
den endgültigen Betrieb aufzunehmen. Mit dem Apparat
können gleichzeitig vier Telegramme in jeder Richtung, also
im ganzen acht gegeben werden. Er ist imstande, bei
mäßigem Tempo 300 bis 350 Worte in der Minute zu
befördern, während Baudot nur 145, Hughes 40 bis 70
Worte befördert. Der neue Apparat ist somit gceignct,
den Massenverkehr zwischen großen Städten zu bewältigen.

— Die „Pfälzische Nundschau" veröffcntlicht cincn
Erlaß des bayerischen YNiuifterpräsidelnten. Grafen
Crailsheim, über die Behandlung von Tarisang e-
I e g e n h e i t e n . wouach die Regierungen von Prcußen.
Bayern.Sachsen.Würktemberg undBaden und die Verwal-
tung der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen über-
eingekominen sind. von allm wichtigeren Tarifmaßnah-
men allgemeiuer Art im Personen-, Güter- und Tiervcr-
kehre, die aus den eigenen Staatseisenbahnen, bezieh-
ungswise den Reichseisenbahnen zur Einsührung gelangen
und deren Tragweite die wirtschaftlichen und Verkehrs-
inkeressen anderer beteiligtcr Bundesgebiete in erheblicher
Weise mitberühren können, vor der Durchführung thun-
lichst zeitig einander Mitteilung zu machen. Des weite-
ren wird auf eine Anregung des sächsischcn Finanz-
ministeriums hingewiesen. ob es nicht angezeigt sein
möchto, dcn fortgesetzken Tarisermäßigungen, die seit
Jahreu von der ständigen Tarifkommission vorgeschlagen
zu werden pslegen. eiiiigerinaßen Einhalt zu thun.

Dave».

Ldl. Karlsrnhc, 6. Aprii. Staatssekretär v. P o s a-
dowsky ist, von Stuttgart kanimend, heute Mittag
hier e i n g e t r o f s en. im „Hotel Germania" abge-
stiegen. Bald nach seiner Ankunst stattete ihm Staats-
minister von Brauer einen Besuch ab. Heute Abend
sand zu Ehren des L>taatssekretärs im L-chloß bei den
Großherzoglichen Herrschastcn Tafel statt, an der u. A.
die stNinister teiluahmen.

LL. Knrlsriihc, 6. April. Ein Zentrumsbatt be-
richtet, daß der E r b g r o ß h e r z o g im Laufe dicses
Jahres entweder im Mai oder nach den Herbstübungen
Coblenz und das dortige Generalkommando verlassen
wird, einnial weil er das feuchte Klima am Rhein nicht
verträgt nnd sodann weil es Difserenzen zwischen
Karlsinhe und Berlin hinsichtlich der Besetznng des Karls-
ruher Generalkommandos nnd wegen der Militärkonven-
tion gegeben hat. Ob das neue Erbgroßherzogliche Pa-
lais in Karlsruhe bezogen oder welcher andere Ort ge-
wählt wird, darüber sind Besnmmungen vorerst noch incht
getroffen bezw. noch nicht bekannt gegeben worden."

ökl. Korlsrnhc, 6. April. Zum Besuche des Groß-
herzogspaares trafen heute Mittag 12.29 llhr Prinz und
Prinzessin Heinrich von Prcußen, sowie der Großherzog
von Hessen hier ein. Der Großherzog und die Groß-
herzogin nebst Prinz Mar hatten sich zum Empfange der
hohen Gäste nach dem Bahnhofe begeben. Nach herz-
licher Begrüßung fuhren die Herrschaftcn — im ersten
Wagen die Großherzogin und Priuzessin Heinrich, im
zweitcn Wagcn der Großherzog, Prinz Heinrich, deo
Großherzog von Hessen, nach dem Residenzschlosse. Gegen
^6 Nhr reisten die hohen Herschasten wieder von hier ab.
Zur Verabschiedung hatten sich auf dem Bahnhofe cinge-
funden: Großherzog und Großherzogin, Erbgroßherzog
und Erbgroßherzogin, Prinz Max, sowie der preußische
Gesandte von Eisendecher.

LL. Karlsruhc, 6. April. Dcr Landtag iiimmt
morgen. nach Ablauf der lltägigen Osterferien, seine
Arbeiten wieder aus. Da seither dcr Schwerpunkt der
Thätigkeit unserer Landboten in den Komnüssionen lag, so
konnten bisher in 57 Plenarsitzungen nur die Budgets
des Stantsiiiinisteriums. des Ministeriums des Großh.
Hauses und der Ausw. Angelegenheiten und des Instiz
und Kultusministeriums ganz, und die des i)Ninisti>riums
dcs llnterrichts und des lMiiüsteriums des Innern zum
größten Teilc verabschiedet werden. Daneben wurden
noch einige kleinere Vorlagen, wie die Gesetzcntwürse, be-
trefsend die F-ortseitzung der Bahn von Miltcnberg nach
Wertheim ,dic Ergänzuug des Verzeichnisses der Land-
straßen, die llmwandlung der Kolonie Königsfeld in eine
politische Gcmeinde und die Vereinignng der Gemeinde
Handschnhsheim mit Heidelberg, die Jnterpellation über
die Stellung der Regierung zum Zolltarif imd zur Ar-
bcitSlosigkeit, sowie eine Anzahl Petitioneu erledigt. Es
ist somit uoch eiu gewaltiges Arbeitspensum zn bewäl-
tigen. Znnächst sollen der Staatsvertrag betreffend die
Main-Neckarbahn und dcr Gesetzentwurf betrefsend die
Bahn Mosbach-Mndau, dann die Budgets des llnter-
richtsnünisteriums (Mittel- und Volksschulenl. des Mini-
steriums des Iiinern (Landlvirtschaft) und des Finanz-
ministeriumS sowie der Verkehrsanstalten zur Beratung
kommen. Es ist wohl möglich, aber nach dem seitherigen
Verlauf der Verhandlungen nicht garade wahrscheinlich,
daß das Finanzgesetz noch vor dem Regieruugsjubilänm

Stadttyeater

Heidelbcrg, 7. April.

„K omtcsse Guckerl ". Lustspicl von Schönthan und
Ü'pel-Ellfeld.

.Vicrzig Fohrc lnng hnt sich Alois von SNittcrsteig, k. t.
ffrat, in seincm Burcan mit dcm Buckcl au dcn Ofeu angc-
ttit; wcun er pcnsioiiiert wird, thul sein Amtsnachfolgcr
ssclbc, dcnn ma» lcbt in dcr Zcit dcs besörderten Rück-
ritts, da noch ganz Karlsbad Nachts von 42 Oellatcrnen
ü'uchtct uud im Sommcr von 2000 Personcn bcsucht wird,
Man noch durch Kriecherci vor dcu Mächtigcn, durch eine
'»dc Protcttionswirtschaft in dic Höhe zu kommcu vcrmag.
1 cincr obcn gut angeschricbcn ist oder nicht, Ivird zur Kardi-
ttragc. Die Männer sind wcibisch und hängcu die Män-
»ach dcm Wiudc, dic Fraucn machcn in Familicnpolitik und,
'»» sic licbenswürdig siud, atmct ihr Wcscn cinc gclvisse
saucrische Backhähndlgcmütlichkcit. Ju dicse ruhige Wclt
»hr cin rauhcr Krieger hcrcin, ein früherer Lützowcr Offi-
r, d^c Napoleon vcrtrcibcu half, sonst aber kcin Kind seiner
» ist, dcun da cr cinmal in cincr Theatcrlogc ncbcn
» Gchcimcn Rat Goethc nus Wcimar zu sitzcn kommt, merkt
von dicscni Glückc durchaus nichts, bczieht viclmehr alle teil-
ttucndcn Blicke dcr Damcn, dic scinc Loge trcffcn, auf
^ Pcrson. Er ist ebcn nicht zeitrccht, sondcrn cin prcutzi-
rr Lcutnant vom Endc dcs Jahrlmndcrts. Dcr ganze Bor-
K des Lustspiels ist die bckanntc Moserschc Gcschichtc von dcr
loluiug dcs Lcutuants. Das bischcn Bicdcrmeicrkostüm soll
^achc dcn rcchtcn Rciz geben.

Das Lustspiel, vor 21h Iahrcn lchtmals hicr dargcstclll,
fe auf dns Publikum cinc schönc belebcnde Wirkuug. Das
»cl dcr Tarsicllcr lics; uichts zu wünschcu übrig. Strömc
) Vttimor, Frohsiuu und Launc brcitetcu sich von dcr Bühnc
Da war zunächst das komischc Ehcpaar: cr, der Hofrat
s-ttmrz mit dcm konscrvativcn Tcmpcramcnt und der bc-
uiichen Gesinnung, die es allcn Leutcu rccht machcu will,

ste: die Altc, dic sich mit Pompadour uud Mops zur Reisc

nach Eger ausrüstet, wenn cs gilt, bci dem Grafen Laks'ki für
cinc Beförderung thätig zu sein. Ohne jede Uebcrtreibung
darstelleiid, schufen Herr Grotzmaun uud Frl. Jelly
zwei Gcstaltcu stark komischen Gchalts. Dcn Backfisch spicltc
Frl. Alildc, auch auf diesem Rollengebietc Sichcrheit und
Geschick beweiseud. Deu glücklicheu Liebhabcr, dcr iu die
unglückliche Lagc kommt, zwci Glas Sauermilch hintercinandcr
austrinkcu zu müssen, gab Hcrr Lassc u, dcr in Rollcn, wie
dicscr schüchterne Badekommissar einc ist, immer schr glücklich
darstcllt. Herr Wicgncr muhte das gebrochenc Deutsch
cines russischcn Gcnerals sprechcn, was ihm zum Besteu gelang.
Ein wahres Sprühfeucrwcrk von Ucbcrmnt, Ausgclasscnheit
und fcincrer Schalkhcit veranstaltcten Frl. Müllcr und
Hcrr R u d o l p h, sic dic Guckcrl, er dcr Lcutnaiit. Es
Ivar ciu fröhlichcr Abschicd. Wcnu der Bouvivant zum lctzten-
mal dort auftritt, wv cr so oft wahre Salvcn crquicklichen
Gclächters erweckt hat, kommt zwischcn allcr Fröhlichkeit cin
Gcfühl, das sich answächst in dcn Wnnsch: dcr Mann muß
wiedcrkommcn als Gast ans dcm Norden. K. W.

Kleine Zeitung.

Frniikfnrff 5. April. Div „Frnnkfnrti'v Zi'itnng"
nieldvt nus Diedenhofen: Lentnmit Hammer Vvm 136.
Jnscinterieregiment crschoß vergvngenr Nacht in seim"in
Zimmer ein jnnges Mädchen und gab svdann Schüsse auf
sich selbst ab. Hente Morgen fand man das Mädchcn
tot, den Lentnmit schwcr verwnndet, aber noch lebend
vor.

— Berlin, 5. April. Dcr bekminte Weinkiändler
Oswald Nier, im Volksmunde dcr „Ungegipste"
genannt, ist gcstcrn plötzlich gestorben.

Hildesheim, 5. April. Letzte Nacht ging hier ein
heftlges Gewitter mit Schneefturm nieder.

— Glasgow, 6. April. Bei einem gestrigen Fuß-
ballwettspiel in Glasgow zwischen Engländern und
Schotten durchbrachen die Zuschauer die Barriöre. Hierbei
wurden drei Personen getötet und 125 verletzt.

— Das großc Fcstcsscn, das der König von England
znr Krönnngsfcior einer halbcn Atillion Londoncr Ar-
mcr gcbcn will, macht den dmnit bemistragteii Bcamten
jetzt schon Kopfzcrbrcchcn. Ta es mebrere Tnge dauern
würde, bis dic 500 000 Gäsle in Wirtschaften gcspcist
wären. so will man sic in dcn Londonor Parkanlagen
nn cincm cinzigcn Tage absüttcrn. Anßerdcm ist an
einc richtigc warnic Mablzcit gar nicht zn denkcn. Man
will darnin mff das aktbcwäbrtc „Düten-System" zn-
rückgreisen, indcm man Flciischpasteten, Brot, Käse nnd
Früchtc ncbst eincin Päckchcn Thee oder Kafsee in starke
Papierbentc'l vcrpackt nnd dann diesc an dic Armcn in
den Parks vcrtcilk. Die Bcschenkten sollc» dann sofort
ans dcm Rascn lagcl-nd nnd dcn Klängcn viclcr Militär-
kapellen lanschend, dic Speisen verzehren. Der per-
sönliche Frcnnd des Königs, dcr Thi"ehändler Tbomas
Lipton, bat dic Liefcrnng dieses „Königsmabls" obne
Gewinn übcrnommen. Bemckrkt sei noch, daß anch bci
der Krömmg des Zaren mi dic Polksmcngc mis dem
Cbowensky-Feldc bei Moskmi Packctc nüt Speisen ver-
abrcickit wnrdcn nnd daß dabei gcgcn 1200 Mcnschen von
der anstürmcnden Menge zcrtrctcn nnd gctöter wnrden.

— BedinqungswKse Fri>u: „Nun, ttöckün, WiS

mackieu S»e Lcnn da?" — Köckin: ..Wenn die gnä' Frau nicht
mitkocht, dann wird's ein Roaslbeef!"
 
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