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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Juli bis Dezember)

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Nr. 151 - 176 (1. Juli 1904 - 30. Juli 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14241#0009

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Sackl^ r. z,li IM.

Erstes Blatt.

46. z-hWIß. — ^ 152.

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen, Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch dt» tzaO

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ansschließlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla kattafeln dcr Hetdelberger Zettung und den städtischen Anschlagstellen. Frrnsprechrr SH

^önnen wir von der japanischen Armee
lernen?

Mit Bewunderung blickt alle Welt auf die Leistungen
japauischen Armee. Dabei beruhrt es uns
^utsche sicherlich nicht unangenchnr zu hören, daß die
^upaner sich, was die.Nriegsführuug anbetriffk, offen als
^chüler der deutschen Kriegskunst bekennen. Mau wird
!^ch noch erinnern, daß nach dem Uebergang über den
^ulufluß der im Rühestaüd lebende deutsche General
blecksl direkt vom Kriegsschauplatz ein Telegramm erhielt,
»ffsen Jnhalt man in die sreudig-stolzen Worte kleiden
Unn: Aleister, du darsst mit deinen Schülern zufribden
iein! Aßsr nicht nur die Heerführung der Japaner,
^Uch j,ie Masse der japanischen Soldaten erregt, durch das,
wir von ihr hören, unsere Bewunderung. Jinmer
der Hand, immer willig, bewahren sie bei den größten
^srapazen ein heiteres Lächeln; nur die äußerste Er-
Aöpfung ist im Stande es sür kurze Zeit aus ihrem
lntlitze zu verbannen. Die Disziplin muß eine ganz mu-
^»g-iltige sein, und zwär scheint sie einen eigenartigen
^harakter zu besitzen. Man nimmt da eine frische sröhliche
Areitwilligkeit wahr, ein aktibes Mitmachen des einzelnen
^nnnes aus seinem Jnnedsten heraus, das gstragen sein
l^uß von einem prächtigen Selbstgefühl und Verantwort-
^chkeitsgefühl. Das Merkwürdige dabei ist, daß der Ja-
^aner ein zartes EmPfinden besitzt und durch eine schrosfe
^nrede, ja schon durch ein lautes Wort aus der Fassung
oin-mt. Wie wird denn eigentlich der jäpanische
^rut gedriüt? Wi-e wird er behandelt? Wie ist der
, ^rkehr zwischen Untergebeuen und Vorgefetzten im ja-
??siischen Heere? Wie ist in die japanische Heeresmasse
^rser ritterliche Sinn hineingebracht, der sich dem Feinde
«dgeuüber, dem siegenden wie dem bsftegten, in so über-
symphatischer Weise kund gibt? Wir müssen alle
Fragen um so notwendiger auswerfen, als bei uns
bjbst die Frage zur Diskussiou stsht, ob mit der deutschen
'"tärischen Erziehungsmethode und threr heutigen An-
sndAng das Jdeal, das uus allen vorjchwebt, so weit
.r '' Möglich erreicht wird; ob wir aus dem Soldaten
^kausholen, was dec Mann mit seinen physischen uud
^M'alischen Krästen leisten känn; ob das aktive, lebendige
^^Ment, das seine Grundlage in dem guten freudigen
^men hat, genügend gepflegt, oder ob -es gar zu Gunsten
^ eZ mitomatischen Handelns vernachlässigt wird. Unsere
ertreter bei der japanischen Armee werden ihre Stu-
^offentlich auch auf dieses Gebiet ausdehnen. Wir
uns zum Rühme an, daß wir lernen, wo es
lernen gibt; insbdsondere unsere HeereÄr-erw-al-
^ 3 ist immer eine eifrige Lernerin gewesen. So muß
sich die Frage vorlegen: wie wird der japa,ri,we

heraugebildet? Jst seine Erziehung eine andere
^',?wjenige unserer Soldaten? Könneu die Japaner
jyj Hinficht auch noch pou uns lernen, oder müssen
ba bei ihuen in die Schule gehen?

-Wie gpsagt, das alles sind Fragen, die Einem in den
^skommen, wenu man von dem wunderbaren Geist

Heidelberger Kunstverein.

Dex w . ^ . Heidelberg. 2. Juli.

^.or-iatz zwnchen groycn Kunstausstellungen und Kunst-
bchrZ ^msstellnng ist der dcnkbar ticffte. Gewitz, ein wirk-
^uustwcrk wirkt übcrall, verbreitet den Schein seines in-
iiir, selbst in den verlassenen Stätten menschlicher Kul-

zerfallenen Klosrcrmaucrn und spinneuumwobenLn Ka-
t°t wird auch in der grohen Ausstellung, wenn cs nicht

?'Mgt jst, seine Mission erfüllen. Trotz alledem ist die
Kb^,. M dcs einzelnen Bildes ganz wesentlich von seiner Um-
tüe fsch?"hängig, Jn der Ausftellung werden vielleicht gerade
llen Gemälde nicht beachtet, haben nicht den Erfolg, wie
den Effekt bercchnete Sensationsschöpfungen. Ferner:
>?tjxU,""k,tvenige Genies, aber eine Menge Talente. Und
Talenten wieder ganz hevvorragende, — zu diesen
slsv, un^,^- die meisten der heutigen Berühmtheiten rech-
r ^schicka^ ?>bt solchc, die mit eisernem Fleiße oder genialischer
chteit zwar nicht überwältigendc, aber doch sehr ach-
^t>. wcihrhaft crfreuliche Schöpfungen hervorbrin-

Nv NieM . ^e dieser Talente haben in den Massenausstellun-
lshen, ,-st?'nen sehr schtveren Stand. Während sie einzeln ge-
Ünnna.. nenncn sind, werden sie in der erdrücken-

^?iten glcichsam erstickt, können ihr Leben nicht ent-

v>el « '—

t>er

'Strob^?"^si übergangen. Viel gutes, ehrliches Wollen,

^tvichjp^en und manches Menschen Lebenshoffnung wird so
Cij, Kampf ums Dasein — Erdenlos.
ob dah wir Provinzausstellungen haben. Nicht,

b Provinz für gut genug halte, die Schöpfungen
^Zendr R, genietzen; auch möchte ich gegen die nahe-

ss?ß in - ng des Vorhergehenden energisch protestieren,

>, sten Ausstellungen nur Talente dritten, vierten,

i?" -vir «5^ MHreit machen. Solche Klassifikation sei serne
ks»r,' ^ svlaMdes ist fest^ustellen: ist k'in (Nsiipk.


Ne

des ist festzustellen: es ist ein Glück, daß
-n haben, datz jedem Gelegenhcit gckoten

-ProvmzMsstellungen zu Wort zu kommen, wo das

I lemcn tvirklichen Wert hin gcprüft werden kann.

liest, der in der japanischen Armee herrscht; Fragen, dis
der patriotisch g-esinnte Deutsche gerne so beantwortet
wissen möchte, daß er sich nicht hinter d-en kleinen, schnei-
digen, sich jederzeit frei und willig einsetzenden Japaner
zn stellen braucht. _—

Deutsches Reich.

— Genosse SchipPeI hat in sei'nem letzten Ver -
t e i d i g u n g s a r t i k e I über die ofsizielle ZoIl -
politik der Sozialdemokratie u. a. geschrieben: „Es
ist bei aller Sekbstgefälligkeit und Ueberhebung geg-en
Andersdenkende nichts wie ein unreifes, ratloses
Hin-undHerger e d e zwischen „Prinzip" und „Ver-
hältniffen", em ewiges Möchteg-ern und Kanndochnicht.
Und ich denke, man vermag d-em Arbeiter gar keine schlün-
'mere Beleidigung anzutun, als wenn man dieses erbar-
Mungswürdig hülflose Hin und Her, das den
Spott jedes einigermaßen sachkuUdigen Gegners geradezu
herausfordert, auch noch „proletarische Handelspolitik"
nennt. Das fehlte geräde noch." Man kann sich denken,
wie die Leiter 'der Soziald'emokratie gegen diese neue
Kundgebung Schippels sich aufbäumen. Der „Vobwärts"
sagt, män werde angesichts solcher Auslassungen zu der
Mnnahme gedrängt, daß sich Schippel der Tragweite
seiner Worte nicht ganz lwwußt ist.

— Jm Jahre 1903 wnrden 773 militärische Vorge-
setzte, Offiziere und Unteroffiziere, wegen Soldatenmitz-
handlungön bestraft, vier weniger als im Jahre 1902,
drei mehr als im Jähre 1901. Auf die Abnähme der
Mißhandlungen wibd von oben her, woran man nicht
zweifeln kann, mit Ernst un-d Nachdruck hingewirkt. Ter
Erfolg darf und wird nicht ausbleiben. Aber es geht
kangf-äm. Bayern, wo die öffentliche Militärgerichts-bar-
keit schon lange eingeführt ift, steht am gnnstigften da.
Die Ausrottung der Mißhandlungen ist eine Lebensfrage
sür unsere Armee.

Baden.

— H-err Wacker, der Wählkreisgeometer des Ze>n-
trums, hat eine neue Wa-HUreiseinteilung ausgearbeitet,
die 74 Mändate (6 statt 5 für Mannheim) yorsieht. Der
Vorschlag wird heute im Druck erscheinen.

Karlsrnhe, 1. Jnli. Alsbald nach dem Bekannt-
werden -des von der Großh. Regierung den Landständen
vorgelegten zweiten Entwurfs einer W a h l k r e i s e i n-
teiInng mit 73 Wahlkreisen erschien unter einem Dop-
ipelstern an der Spitze des „Badischen Beobachter" eine
wohl parteiofsiziöse Notiz, worin diese Vorlage für die
-Zentrumspartei als absolut unännehmbar bszeichnet war.
Es mußte Verwuüderung erregen, daß die Zentrums-
partei sich schon in so kurzer Zeit darüber klar geworden
isern s-ollte, daß die Vorlage Bestimmungen treffe, welche
es rechtfertigen konnten, die Vorlage zu Fall zu bringen
und damit däs Jnslebsntreten der neuen verfassungsrecht-
-lichen Bestimtnungen zu verhindern. Wir versagen uns,
ouf die Gründe dieser seltsamen Erscheinung eintzugchön.
Daß aber etwa die Zentrumspartei durch die neue Wahl-
krelseinteilung gegenüber den andern Parteie'n benach-

keiligt wäre, kann unmöglich als einer dieser Gründ.e an-
geschen werden. Denn wer den Entwurf einer genauen
Durchsicht unterwirft, mutz alsbald erkennen, wie schr der-
selbe die Vechältnisse zu G u n st e n des Zentrums
verschiebt und wie nachteilig er sür die 'nationalliberale
Partei ist insbesondere dadnrch, daß er mehrere der
-alten parteisicheren Bezirke zerreißt,
-ohne daß dafür -an anderer Stelle Ersatz geschaffen wird.
Bnter diesen Umstäden wird die nationalliber-ale K'ammer-
sraktion nicht umhin können, die Vorlage auch von die-
-sem Geisichtspunkte aus eingehönd zu prüfen und durch
Ubänderungsanträge dasür Sorge zu tragen, daß nicht
-bei tunftigen Wahlen die Partei unter das Maß der Ber-
kretung in der Zweiten Kammer heruntergedrückt werde.
aus welches sie durch die Zähl ihrec Anhänger im Lande
einen Anspruch hat.

Karlsruhe, 1. Juli. Der VorstaNd des jung-
liberalen, Vereins Karlsruhe giebt folgende Erklärung
ab: Es ist mcht wahr, däß zwischen dem Gesamtvorstand
-des nationalliberalen Vereins und den Vertretern der
-Jungliber-alen eine Verständigung erfolgt war. Die be-
treffenden Herren waren in der Vorstandssitzung anwe--
send, einer als ordentliches Mitglibd, die beid-en anderen
als satzungsgemäß kooptierts Mitglieder dieses Vorstan-
des aus der Mitte des jungliberal-ön Vereins. Ledig -
k i ch in ihrer Eigenschaft als Mitglieder des national-
liberalen Vereins häben sie sich an den Verhandlungen
-betelligt. Auf die Entschließungen des Vorstandes und der
Generalversammlung des natioualliberalen Vereins hatte
der jungliberale Verein als solcher nicht den geringsten
Einfluß. Die bedauerlichen Angrifse auf dis Person
unseres Vorstandsmitglieds Herrn Doktor Knittel, der
stets der nationalliberalen Parkei angehört hat, weisen
wir einmütig auf das entschiedenste zurück.

Heffen.

D a r m st a d t, 1. Juli. Die Zweite Kammer uahm
heute die direkte Wahl für die Landtagswahken mit 45
gegen 4 Stimmen an. Die Regierungsvorlage wurde in
Bezug auf die Verteilung der Mandate (15 städtische und
40 ländliche) abgelehnt, e'benso der Ausschntzantrag. An-
nahme fand ein Antrag d-es Bauernbundes mit 12 städ-ff-
schen und 43 ländlichen Mandaten unter Böseitigung der
besonderen Städte-Abgeordnet-en für Bingen, Friedberg
und Alsfeld.

Preußen.

— Die Vertagung der Beantwortung der Jnterpella-
tion wegen des Verfahrens des Hvn. v. Mirbach wird in
der Presse, auch in der gemätzigt tiberalen, sehr u u g ü n-
st i g beurteilt. iJmmerhiu wird anerkannt, daß die Re-
gierung Erhebungen angeste'llt hat, woraus hervor-
geht, daß sie die Forderung, datz die S-ache aufgeklärt
werden muß, anerkennt. Keiuenfalls wird man die Sache
einschlafen lassen.

— Der „Tägl. Rundsch." geht folgende, wie sie sagt,
„aus zuverläs'sigster Ouelle" stammende Mitteilung zn:
„Die jnngen Mädchen aus dem Bürgerstande, die im
Gerliner U rsulinerinne n - Klo st e r unterrichtet

Und cs ist dahcr eine wahrhafte vaterländische Pflicht des gebil-
deten Publikums, diese kleineren Veranftaltnngen durch seinen
Besuch und sein Jnteresse zu untcrstützen; eine vaterländische
Pflicht, denn es gilt der deutschen Kunst, tvelche viel, vicl
mchr Unterstützung braucht, als sie bislang noch findet. Es ist
aber eine doppelt heilige Pflicht für den Jnterpretcn, dicse
Kunftwcrke dcr kleineren Ausstellungen dem Publiknm nahe
zu bringen, ihre Sprache zu berdeutlichen, kurz: der Freund
des wahren.Künstlers zu scin, auf datz dieser wirke.

Die Porträtkunst von Else E n g e l s - Karlsruhe braucht
zunächst keinen Jnterpreten mehr; ihrc Sprache ist einfach und
deutlich. Auf dem Studium alter Meister und ihrer Nachahmer
— Lenbach, Kaulbach, L. Keller, Propheter — aufgebaut, mutz
diese Kunst wirken, die mit äutzerstcm technischem Geschick, voll-
endeter Zeichnung nnd einer wirklich erfreulichen Note weib-
lichen Feingeschmacks verbunden ist. Staunenswert ist die
Selbstverständlichkeit, mit -welcher der Künstlerin schwierige
Partien gelungen, diese Selbstverständlichkeit, die das Kenn-
zeichen der Meisterschaft ist. Zunächst dominiert das charak-
teristische Bildnis des 84jährigen Ehrenpräsidenten der anato-
mischen Gesellschaft, Sr. -Exzellenz v. Kölliker in WLrzburg.
Auch die clcganten Porträts von Herrn und Frau Prof. v. L.
wirkcn sehr gut. Als eigcnartigste Darstellung von Erwach-
senen möchte ich das Ganzbild der Freifrau v. R. bezeichnen;
das leuchtende Jnkarnat und die tizianische Haarfärbe sind durch
einige sehr feine Farbklänge persönlichsten Geschmacks zur Gel-
tung gebracht. Das Hauptgebiet der talentvollen Künstlerin,
von welcher z. Z. auch ein ausgezeichnetes Kinderbildnis im
Berliner Künstlerhaus, ist wohl das Kinderporträt; teils in
Lenbach-Technik, teils in freifließendem, pastosen Farbcmftrag
sehen wir cines der reizendsten Kinderköpfchen nach dem andern,
jedes in gelungenster Charakteriftik. „Heini" und „Kurt", mit
den entzückcnden feinen Kinderzügen, „Annemarie" und
„Dorlc", in Komposition, Farbgcbung und Technik vorzüglich,
der ernste kleine „Hans" und die feine graue Tönung des grotzen
Pastells „Am Fenster" mit dem merkwürdig fesselnden Ge-

sichtsausdruck: eine Zusamntenstellung von guten und wirkungs-
vollen Schöpfungen, an welcher man seine Freude haben mutz.

Ein einzelnes, vollendet gutes Bild stellt Carl Piepho -
München aus. Dieser schon in der BesprechUng der Münchener
Sezession hervorgehobcne Künstler, weih die schwierigsten
Probleme mit anscheincnder Mühelosigkeit zu lösen. Hat er
dort die Gcschwindigkeit des über ein Wehr strömenden Wassers
festgehalten, so gibt cr hier das Leben -ciner bunten Volksmenge:
„Bretonischer Markt". Die Masse der weitzen Hauben, in in-
teressanter Form auf Grau abgestimmt, die schwarze Kleidnng,
das Schwarzgrün der Bäume, daz-wischen einige rote und blaue
Flecken, wahrlich ein zartes Ensemble gleich einem Kammer-
musikstück.

Jnteresscmt sind die Buntstiftzeichnungen, Aquarelle und
Radierungen von Ernst Vollbehr- München; mit Ausnahme
des Winterbildes, wo Gelb als Farbe falsch ausgespielt (es
kann das Licht nicht von vorn und von hinten zugleich kommcn),
sind alle die kleinen Bildchen sehr tüchtig und rcizvoll. Auch
G. -S t e ch o w bringt mit bewährten Mitteln und gutem Kön-
nen feine Wirkungen hervor; das grosze Pastell „Abendstim-
mung" ift sehr eindringlich und schön. Unser Mitbürger Franz
Huth hat einige sehr flotte Aquarelle aus der Umgebung und
zwei humoristisch wirkende famose Aquarellporträts nach stadtbe-
kannten Thpen ausgestellt, die auf hervorragendes Können
schließen lassen.

Einer -besonders vertiefenden Besichtigung möchte ich noch
die Kollektion Hermann Osthoff - Karlsruhe empfehlen. Das
Beffere ist der Feind des Guten: und so sieben wir gleich das
wundervolle, feine Stimmungsbild „Nach dem Regen" hervor.
Eine taktvoll abgewogene Silhouette, reizvoll gegebene Luft,
ein paar Farbtöne, alles zusammen eine silbrige Wirkung, dem
Besten unsercr hcutigen Landschaftsmalerei an die Seite zu
stellen. Auch das sehr poetische „Stilles Land" und die übrigen
stimmungsvollen Naturausschnitte zeigen den jungen Künstler
von einer sehr guten Schulung nnd eigenem Gehalt.

B. Feistel-Rohmeder.

Die heutigeMummer umfaßt drei Blätter, zusamme« 14 Seiten.
 
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