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Hebbel, Friedrich; Heine, Thomas Theodor [Hrsg.]
Judith: eine Tragödie in 5 Akten — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.37325#0011
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ERSTER AKT.
Das Lager des Holofernes. Vorn, zur rechten Hand, das Zelt des Feldhauptmanns.
Zelte. Kriegsvolk und Getümmel. Den Hintergrund schließt ein Gebirge, worin eine
Stadt sichtbar ist.
DER FELDHAUPTMANN HOLOFERNES tritt mit seinen Hauptleuten
aus dem offnen Zelt hervor. Musik erschallt. Er macht nach einer Weile ein Zeichen.
Die Musik verstummt.
HOLOFERNES. Opfer!
OBERPRIESTER. Welchem Gott?
HOLOFERNES. Wem ward gestern geopfert?
OBERPRIESTER. Wir losten nach deinem Befehl, und das Los
entschied für Baal.
HOLOFERNES. So ist Baal heut nicht hungrig. Bringt das Opfer
Einem, den ihr alle kennt, und doch nicht kennt!
OBERPRIESTER (mit lauter stimme). Holofernes befiehlt, daß wir einem
Gott opfern sollen, den wir alle kennen und doch nicht kennen!
HOLOFERNES (lachend). Das ist der Gott, den ich am meisten verehre.
(Es wird geopfert.)
HOLOFERNES. Trabant!
TBABANT. Was gebietet Holofernes?
HOLOFERNES. Wer unter meinen Kriegern sich über seinen Haupt-
mann zu beschweren hat, der tret hervor. Verkünd es!

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