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Wilhelmine.
Zola.
1910. 2 SS. fol. Mit Gegenzeichnung von Bethmann-Hollweg (der
Reichskanzler). 100.—
Ein sogenanntes „allerhöchstes Handschreiben“ wie es nur sehr selten in den Handel
kommt. Betrifft die Abberufung des deutschen Gesandten v. Pilgram-Baltazzi in Cetinje.
617a — Doc. s. (Berlin) Neues Palais, 25. Okt. 1893. Mit eingepreßtem Siegel.
1 S. fol. (Ordensverleihung.). 40.—
618 Wilhelmine Amalie, Prinzessin v. B ra unschwei g - Lüneburg,
deutsche Kaiserin, Gemahlin Kaiser Joseph I., 1673—1742. L. s. an Cardinal
Capizucchi, Wien, 13. Juni 1705. 1 S. fol. m. Adr. u. Siegel. 4.—
619 Wolf, Hugo. Der große Liederkomponist. 1860—1903. L. a., o. O., D. u.
U. (1887) 4 volle SS. 8. 200.—
Prächtiger Brief an seine Mutter, der so recht zeigt, mit welcher innigen
Zärtlichkeit Wolf an seiner Mutter hing.
„Liebe, liebe Mutter! Soeben übergibt mir Gilbert einen Brief von Ihnen, und ein
Brief von Ihnen, liebste Mutter, ist für mich, wie Sie sich wohl denken können, immer ein
Fest- u. Freudentag. Ich darf nur die altmodischen, zittrigen Buchstaben ansehen, so
füllen sich schon mit Thränen die Augen u. jedes liebe Wort zerreißt mir das Herz. Dann
weiß ich mich vor Glück gar nicht zu fassen u. nur ein Gedanke, ein Gefühl beherrscht u.
durchdringt mich u. ich möchte aller Welt jubelnd zurufen: ich habe noch eine Mutter!..“
Wie fast alle Briefe Wolfs an seine Mutter ist auch dieser nicht unterzeichnet.
Möglicherweise hat er auch noch ein zweites Blatt geschrieben oder zu schreiben beabsichtigt.
620 — L. a. s. („H u g o W o If“) an seinen Vater Philipp Wolf, Wien, 17. De-
zember 1879. 4 S. 8. (Gedruckt in den „Familienbriefen v. H. W.“ hsg. v.
Hellmer, Nr. 30; jedoch unter Weglassung der ersten Seite). 180.—
Hat bis auf Gabillon alle Lektionen verloren; es bleibt ihm daher nichts übrig als
zu verhungern oder die übersendeten 20 Gulden zu behalten. Der einzige Freund, der
ihm hätte helfen können, ist nicht da. Gibt seine neue Adresse im Cottage an, wo er
billiger leben kann. Kryzanowski, der als Klavierbegleiter der Konzerttournee Wilt und
Essipoff aufgenommen war, hatte für diese Zeit seine Lektionen W. übertragen; infolge der
Erkrankung der Frau Wilt zerschlug sich die Tournee und W. kam um die Lektionen.
Wenn sein Vater nach Wien kommt, könnte er bei ihm wohnen. Für das Klavier hat sein
Freund Gustav Mahler die Miete bis 1. gezahlt.
621 — L. a. s. („Hugo Wolf“) an seine Eltern, Mayerling, 17. Juli 1880.
3 S. 8. (Gedruckt in den „Familienbriefen von H. W.“ hsg. v. Hellmer,
Nr. 31). . 150.—
Machte mit C. Lang einen Ausflug nach Heiligenkreuz, das in ihm einen tiefen
Eindruck hinterließ. „Nichts kann mich in eine so poetische Stimmung versetzen, als
im Kreuzgang zu verträumen, um für einige Zeit . . . der poesielosen Gegenwart zu ent-
fliehen . . .“ Bitte um 3 fl., da er nur mehr zwei Kreuzer besitzt und sich die Briefmarken
ausleihen muß.
622 Wolter, Charlotte, die ber. Heroine d. Wr. Burgtheaters, verheiratet m.
Ch. Graf O’ Sullivan, 1834—97. F. d’alb. a. s. Wien, 24. III. 87, 1 S.
qu.-8. Papier m. blindgepr. Wappen der O’Sullivan, Goldschnitt. 5. —
623 Zola, Emile, celebre romancier, le chef de l’ecole naturaliste. L. a. s. ä
un ami. Medan, 1878. 1 p. in-8. 25.—
Invitation. „II y a quelques motifs de riviere dont vous pourriez faire de bonnes
ötudes.“
Ajoutö L. a. s. de Mme. Alexandrine E. Zola ä Monsieur . , . . 1907. 2 pp.
in-8. Elle lui promet de chercher dans ses papiers ce qu’il lui demande.
624 — Carte de visite av. envel. ä Bettina Wirth ä Vienne. 8.—
624 a— Photographie signee (photogr. in-8. p. P. Nadar, Paris). 10.—
Katalog XVII: Autographen
Wilhelmine.
Zola.
1910. 2 SS. fol. Mit Gegenzeichnung von Bethmann-Hollweg (der
Reichskanzler). 100.—
Ein sogenanntes „allerhöchstes Handschreiben“ wie es nur sehr selten in den Handel
kommt. Betrifft die Abberufung des deutschen Gesandten v. Pilgram-Baltazzi in Cetinje.
617a — Doc. s. (Berlin) Neues Palais, 25. Okt. 1893. Mit eingepreßtem Siegel.
1 S. fol. (Ordensverleihung.). 40.—
618 Wilhelmine Amalie, Prinzessin v. B ra unschwei g - Lüneburg,
deutsche Kaiserin, Gemahlin Kaiser Joseph I., 1673—1742. L. s. an Cardinal
Capizucchi, Wien, 13. Juni 1705. 1 S. fol. m. Adr. u. Siegel. 4.—
619 Wolf, Hugo. Der große Liederkomponist. 1860—1903. L. a., o. O., D. u.
U. (1887) 4 volle SS. 8. 200.—
Prächtiger Brief an seine Mutter, der so recht zeigt, mit welcher innigen
Zärtlichkeit Wolf an seiner Mutter hing.
„Liebe, liebe Mutter! Soeben übergibt mir Gilbert einen Brief von Ihnen, und ein
Brief von Ihnen, liebste Mutter, ist für mich, wie Sie sich wohl denken können, immer ein
Fest- u. Freudentag. Ich darf nur die altmodischen, zittrigen Buchstaben ansehen, so
füllen sich schon mit Thränen die Augen u. jedes liebe Wort zerreißt mir das Herz. Dann
weiß ich mich vor Glück gar nicht zu fassen u. nur ein Gedanke, ein Gefühl beherrscht u.
durchdringt mich u. ich möchte aller Welt jubelnd zurufen: ich habe noch eine Mutter!..“
Wie fast alle Briefe Wolfs an seine Mutter ist auch dieser nicht unterzeichnet.
Möglicherweise hat er auch noch ein zweites Blatt geschrieben oder zu schreiben beabsichtigt.
620 — L. a. s. („H u g o W o If“) an seinen Vater Philipp Wolf, Wien, 17. De-
zember 1879. 4 S. 8. (Gedruckt in den „Familienbriefen v. H. W.“ hsg. v.
Hellmer, Nr. 30; jedoch unter Weglassung der ersten Seite). 180.—
Hat bis auf Gabillon alle Lektionen verloren; es bleibt ihm daher nichts übrig als
zu verhungern oder die übersendeten 20 Gulden zu behalten. Der einzige Freund, der
ihm hätte helfen können, ist nicht da. Gibt seine neue Adresse im Cottage an, wo er
billiger leben kann. Kryzanowski, der als Klavierbegleiter der Konzerttournee Wilt und
Essipoff aufgenommen war, hatte für diese Zeit seine Lektionen W. übertragen; infolge der
Erkrankung der Frau Wilt zerschlug sich die Tournee und W. kam um die Lektionen.
Wenn sein Vater nach Wien kommt, könnte er bei ihm wohnen. Für das Klavier hat sein
Freund Gustav Mahler die Miete bis 1. gezahlt.
621 — L. a. s. („Hugo Wolf“) an seine Eltern, Mayerling, 17. Juli 1880.
3 S. 8. (Gedruckt in den „Familienbriefen von H. W.“ hsg. v. Hellmer,
Nr. 31). . 150.—
Machte mit C. Lang einen Ausflug nach Heiligenkreuz, das in ihm einen tiefen
Eindruck hinterließ. „Nichts kann mich in eine so poetische Stimmung versetzen, als
im Kreuzgang zu verträumen, um für einige Zeit . . . der poesielosen Gegenwart zu ent-
fliehen . . .“ Bitte um 3 fl., da er nur mehr zwei Kreuzer besitzt und sich die Briefmarken
ausleihen muß.
622 Wolter, Charlotte, die ber. Heroine d. Wr. Burgtheaters, verheiratet m.
Ch. Graf O’ Sullivan, 1834—97. F. d’alb. a. s. Wien, 24. III. 87, 1 S.
qu.-8. Papier m. blindgepr. Wappen der O’Sullivan, Goldschnitt. 5. —
623 Zola, Emile, celebre romancier, le chef de l’ecole naturaliste. L. a. s. ä
un ami. Medan, 1878. 1 p. in-8. 25.—
Invitation. „II y a quelques motifs de riviere dont vous pourriez faire de bonnes
ötudes.“
Ajoutö L. a. s. de Mme. Alexandrine E. Zola ä Monsieur . , . . 1907. 2 pp.
in-8. Elle lui promet de chercher dans ses papiers ce qu’il lui demande.
624 — Carte de visite av. envel. ä Bettina Wirth ä Vienne. 8.—
624 a— Photographie signee (photogr. in-8. p. P. Nadar, Paris). 10.—
Katalog XVII: Autographen