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Preise in Schweizer Franken
Mendelssohn — Monti
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qui timent Dominum“ in der Unterdominante As-dur (Adagio, 3|8) dem der dreistimmige Chor
antiphonisch gegenübertritt. Die Mitwirkung der Orgel ist in diesem duftigen Tongewebe
auf das geringste Maß beschränkt, der Ton der menschlichen Stimme erscheint hier zu
rührendstem Ausdruck gottergebener Frömmigkeit gesteigert.
Die kunstvollste und ausgeführteste der drei Motetten ist die dritte (II.), vierstimmige
„Surrexit pastor bonus“. In gefällig pastoralem Sechsachteltakt, dem Text vom „guten
Hirten“ entsprechend, entwickelt sich der erste G-dur-Satz, in dem die vom Soloquartett
vorgetragenen kurzen Strophen antiphonisch vom Chor wiederholt werden, worauf Soli und
Chor sich in einer kurzen Coda vereinigen. Es folgt dann ein höchst stimmungsvolles
Duett, E-moll, 4|4, für zwei Solosoprane, „tulerunt Dominum meum“, eine ergreifende Klage
über den Leichnam Jesu. Ein psalmodierend gehaltenes kurzes Altsolo, „surrexit Christus,
spes mea“ leitet zu dem Schlußchor (Allegro molto, 2|s) auf dieselben Worte über, der in
freudig bewegter Polyphonie die Auferstehung des Herrn feiert.
In ihrer glücklichen Verschmelzung des strengeren Stils der altern Kirchenmusik mit
modernen künstlerischen Anforderungen gehören diese Motetten zu dem Besten, was
Mendelssohn auf dem Gebiet kirchlicher Tonkunst geschaffen hat. (Ernst Wolff.)
Mendelssohn, Georg B., Geograph, Hrsgbr. v. Moses Mendelssohn’s
Schriften. 1794—1874. L. a. s. Horchheim 29. Juli 1871. 3 SS. 8. 15.—
An eine Excellenz in Straßburg, der er seinen Freund Dr. H i 11 y empfiehlt. „Ein sehr vor-
züglicher, sehr deutsch gesinnter Mann. Er wünscht sich in den Zuständen des wieder
deutsch gewordenen Landes zu orientieren . . .“
Menzel, Adolf v., der Maler, 1815-1905. B.(erlin),6.8.1900.1 S.U.2ZZ. 8. 25.-
Ablehnender Brief: „Noch immer mit Arbeit überhäuft fehlt mir jede Muße zur Durchlesung
langer Scripturen. Weiß auch kein Raisonnement über Kunst in die richtigen Wege zu
leiten. Dank für’s Vertrauen, tauge aber nicht dazu . ..“
Metternich, Clemens Wenzel, Lothar Fürst v., österr. Staatskanzler, der
große Diplomat. 1773—1859. L. a. s. Wien, 26. April 1852. 1 S. 4. 15.—
Befürwortungs-Schreiben an eine Excellenz für seinen Güterdirektor R a n z o n i.
Meyerbeer, Giacomo, Komponist, 1791—1864. L. a. s. an Heinrich Heine
in Paris. O. O. u. J. (Paris ca. 1830) 1 S. 8. M. eigenh. Adr. 25.—
„Hier werther Freund die 2 Plätze in der Loge des 3ten Ranges um mit Ihrer Dulcinea
incognito gehen zu können . . .*
Meyerheim, Paul, bek. Berliner Maler, 1842—1915. Eigenh. Bleistiftzeichnung
mit Signatur „P. Meyerheim“. Ein blinder Flöten-Spieler mit Hund spielt in
strömendem Regen vor einem Haus. 4. 25.—
— Eigenh. Unterschr. u. Bleistiftzeichnung (ein Storch von Wasser-Rosen
umgeben) auf einer von seiner Frau geschriebenen Postkarte an Max
Bruch. Breslau, 15. 2. 1887. (Bleistift). 8.—
Michelet, Jules, ecrivain hist, et philos. 1798—1874. L. a. s. ä Mr. Magnini,
conservat. de la bibl. roy. ä Paris. S. 1. n. d. (Paris 1838?) 7.—
„Auriez vous, Mr. et ami, quelques commissions ä me donner pour l’Allemagne, je m’en
chargerais volontier .. .“
Miguel, Dom Maria Evarist, l’usurpateur de Portugal 1802—66. L. a. s.
(„Dom Miguel de Bragansa“) Heubach, ce 17. Dec. 1854. 1 p. et y2 in- 4. 25.—
„Mon eher colonel de Dondorf. C’est avec beaucoup de plaisir que vous m’avez envoye et
qui contient l’histoire si interessante de mon regiment dont vous Stes le si digne com-
mandant . . .“
Mocenigo, Joannes, doge de Venise. Doc. sur vel. avec son sceau de
plomb av. l’inscription: loannes Mocenigo dei grä dux Venetiarum etc.,
au revers: deux saints av. la lögende: M. Venetiarum Dux Mocenigo. Le
texte du doc. en latin, date Venise 21. dec. 1483. 1 p. pet. in- fol. Quelques
piqüres de vers. 48.—
Modöne, v. Este.
Monti, Vincenco, poäte lyrique, un des plus parfaits ecrivains de son temps.
1754—1828. L. a. s. ä Bertoia. Roma, 5 9bre. (17)79. 2 pp. in- 4. 65.—
Lettre litteraire interessante oü Monti se plaint de son propre talent tout en faisant l’61oge
de la poesie champßtre du destinataire Bertoia. II ne veut plus „scriver versi sempre su
Antiquariat V. A. HECK, Wien I, Kärntnerring Nr. 12.
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Preise in Schweizer Franken
Mendelssohn — Monti
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qui timent Dominum“ in der Unterdominante As-dur (Adagio, 3|8) dem der dreistimmige Chor
antiphonisch gegenübertritt. Die Mitwirkung der Orgel ist in diesem duftigen Tongewebe
auf das geringste Maß beschränkt, der Ton der menschlichen Stimme erscheint hier zu
rührendstem Ausdruck gottergebener Frömmigkeit gesteigert.
Die kunstvollste und ausgeführteste der drei Motetten ist die dritte (II.), vierstimmige
„Surrexit pastor bonus“. In gefällig pastoralem Sechsachteltakt, dem Text vom „guten
Hirten“ entsprechend, entwickelt sich der erste G-dur-Satz, in dem die vom Soloquartett
vorgetragenen kurzen Strophen antiphonisch vom Chor wiederholt werden, worauf Soli und
Chor sich in einer kurzen Coda vereinigen. Es folgt dann ein höchst stimmungsvolles
Duett, E-moll, 4|4, für zwei Solosoprane, „tulerunt Dominum meum“, eine ergreifende Klage
über den Leichnam Jesu. Ein psalmodierend gehaltenes kurzes Altsolo, „surrexit Christus,
spes mea“ leitet zu dem Schlußchor (Allegro molto, 2|s) auf dieselben Worte über, der in
freudig bewegter Polyphonie die Auferstehung des Herrn feiert.
In ihrer glücklichen Verschmelzung des strengeren Stils der altern Kirchenmusik mit
modernen künstlerischen Anforderungen gehören diese Motetten zu dem Besten, was
Mendelssohn auf dem Gebiet kirchlicher Tonkunst geschaffen hat. (Ernst Wolff.)
Mendelssohn, Georg B., Geograph, Hrsgbr. v. Moses Mendelssohn’s
Schriften. 1794—1874. L. a. s. Horchheim 29. Juli 1871. 3 SS. 8. 15.—
An eine Excellenz in Straßburg, der er seinen Freund Dr. H i 11 y empfiehlt. „Ein sehr vor-
züglicher, sehr deutsch gesinnter Mann. Er wünscht sich in den Zuständen des wieder
deutsch gewordenen Landes zu orientieren . . .“
Menzel, Adolf v., der Maler, 1815-1905. B.(erlin),6.8.1900.1 S.U.2ZZ. 8. 25.-
Ablehnender Brief: „Noch immer mit Arbeit überhäuft fehlt mir jede Muße zur Durchlesung
langer Scripturen. Weiß auch kein Raisonnement über Kunst in die richtigen Wege zu
leiten. Dank für’s Vertrauen, tauge aber nicht dazu . ..“
Metternich, Clemens Wenzel, Lothar Fürst v., österr. Staatskanzler, der
große Diplomat. 1773—1859. L. a. s. Wien, 26. April 1852. 1 S. 4. 15.—
Befürwortungs-Schreiben an eine Excellenz für seinen Güterdirektor R a n z o n i.
Meyerbeer, Giacomo, Komponist, 1791—1864. L. a. s. an Heinrich Heine
in Paris. O. O. u. J. (Paris ca. 1830) 1 S. 8. M. eigenh. Adr. 25.—
„Hier werther Freund die 2 Plätze in der Loge des 3ten Ranges um mit Ihrer Dulcinea
incognito gehen zu können . . .*
Meyerheim, Paul, bek. Berliner Maler, 1842—1915. Eigenh. Bleistiftzeichnung
mit Signatur „P. Meyerheim“. Ein blinder Flöten-Spieler mit Hund spielt in
strömendem Regen vor einem Haus. 4. 25.—
— Eigenh. Unterschr. u. Bleistiftzeichnung (ein Storch von Wasser-Rosen
umgeben) auf einer von seiner Frau geschriebenen Postkarte an Max
Bruch. Breslau, 15. 2. 1887. (Bleistift). 8.—
Michelet, Jules, ecrivain hist, et philos. 1798—1874. L. a. s. ä Mr. Magnini,
conservat. de la bibl. roy. ä Paris. S. 1. n. d. (Paris 1838?) 7.—
„Auriez vous, Mr. et ami, quelques commissions ä me donner pour l’Allemagne, je m’en
chargerais volontier .. .“
Miguel, Dom Maria Evarist, l’usurpateur de Portugal 1802—66. L. a. s.
(„Dom Miguel de Bragansa“) Heubach, ce 17. Dec. 1854. 1 p. et y2 in- 4. 25.—
„Mon eher colonel de Dondorf. C’est avec beaucoup de plaisir que vous m’avez envoye et
qui contient l’histoire si interessante de mon regiment dont vous Stes le si digne com-
mandant . . .“
Mocenigo, Joannes, doge de Venise. Doc. sur vel. avec son sceau de
plomb av. l’inscription: loannes Mocenigo dei grä dux Venetiarum etc.,
au revers: deux saints av. la lögende: M. Venetiarum Dux Mocenigo. Le
texte du doc. en latin, date Venise 21. dec. 1483. 1 p. pet. in- fol. Quelques
piqüres de vers. 48.—
Modöne, v. Este.
Monti, Vincenco, poäte lyrique, un des plus parfaits ecrivains de son temps.
1754—1828. L. a. s. ä Bertoia. Roma, 5 9bre. (17)79. 2 pp. in- 4. 65.—
Lettre litteraire interessante oü Monti se plaint de son propre talent tout en faisant l’61oge
de la poesie champßtre du destinataire Bertoia. II ne veut plus „scriver versi sempre su
Antiquariat V. A. HECK, Wien I, Kärntnerring Nr. 12.