Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1882

DOI Heft:
Nr. 81 - Nr. 90 (5. April - 18. April)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42541#0237

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
HeidkllikM Anzeiger

Mittwoch, den 12. April

Der Vorstand

Heidelberg, im April 1882.



8vl.

IVl. kolsirä,

Buchdruckern und Expedition: Krämttgajse Nr. 1.

Nr. 85.

Fe-'Zr'/r <7.

K. /r.

Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
mit dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg.

Mrd in alle Häuser der Stadt
verteilt und an den Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden franko
erbeten.

Arauersi Kötzer.
Von heute an Doppelbier.

Za verkaufen ein Kinderbettlädchen und
ein Saukopfofcn mit Rohr, Fahrtgasse Nr. 14,
2. Stock.

Institut Lambeck, Ludwigsplatz 16.
Der Sommer-Kursus meiner Privatmädchenschule beginnt am 19. April. —
Anmeldungen werden vom 16. an entgegengenommen. — Aufnahmealter vom 6. Jahre an.
vr. Luhkukevli VUHVV.

Fahrnis-Versteigerung
Aus dem Nachlaß der Frau Juliane
Grämlich Wwe. werden
Bergheimerstraße Nr. 9 dahier
am Donnerstag, den 13. d. M.,
mittags 2 Uhr
I vollständiges Bett, 1 Sofa, 1 Schreib-
Kommode, 2 Chiffonniere, Tische, 1 Wasch-
und 1 Nachttisch, Stühle, Spiegel, Bil-
der, 1 Pendule und 1 Taschenuhr,
1 Küchenschrank, Frauenkleider u. Weiß-
zeug re. rc.
öffentlich gegen Barzahlung versteigert.
Heidelberg, 11. April 1882.
Winter,
Waisenrichter.

nimmt zu Originalpreisen und ohne Portoberechnung entgegen
Die Agentur der Frankfurter Zeitung:
Jiriedr. Schaefer, Hauptstraße Nr. 141.

Unterzeichneter bringt sein
Mafchnergefchäst
in empfehlende Erinnerung und verspricht
bei billiger Berechnung solide Ausführung.
«R. ILovd, Flaschner,
Semmelsgasse 3.

1882.
Arbeit«- ««- GkimdMule für Men W WWeu.
Wiederbeginn der einzelnen Lehrkurse am 17. April. Neu eintretende Schü-
lerinnen werden gebeten, an diesem Tage, vormittags 10 Uhr im Schullokale, Ketten-
gasse 12, sich einzufinden. Anmeldungen nehmen entgegen Frau Trübner und
Fräulein Faller (Theaterstraße 14).

Alte Gundtei.
/ Morgen Donnerstag wird
geschlachtet.
M. Hörner.

Glockenstrange. Kaum hatte sie ihn gefunden, so
ertönte der lautschallende Notruf aus dem ehernen
Munde der Glocke in die Nacht hinaus.
Der Klang wurde weithin von manchen Schlaf-
losen gehört und erweckte mit seinem ungewohnten,
Hellen und beinahe wimmernden Tone sogar viele
im Schlummer Befangene.
Im Gasthofe zur grünen Tanne sprang Günther
von seinem Lager auf und weckte den Wirt.
„Hören Sie die wimmernde Glocke? Es stürmt;
wo?"
„Es ist die Schloßglocke," antwortete Müller,
indem er sich schnell in die Kleider warf, „da
muß große Not vorhanden sein. Feuerschein seh'
ich nicht. Auf, Christian, Andrees! wir wollen zu
Hülfe! Fritz lauf nach dem Oberförster, sie sollen
schnell zum Schlosse! Alle Uebrigen vorwärts!"
Fritz, der Stalljnugc huschte fort, die Andern
bewaffneten sich schnell, so gut sie konnten, und
eilten unter Günthers Anführung dem Schlosse zu,
während Frau Müller mit ihren Mägden das Haus
hinter ihnen verschloß und verwahrte.
Müller führte seinen großen Kettenhund an
der Kette mit sich, aber der beleibte Mann ver-
mochte kaum, Günthers eiligen Schritten zu folgen,
mit denen dieser der kleinen Schar vorancilte. Noch
immer klang der Glockenruf schaurig vom Thurme
herab. Dem jungen Manne sagte das Herz, daß
es ihr Ruf um Hülfe sei, den sie in höchster Not
vor allen Dingen an ihn ergehen ließ.
„Es muß eine Räuberbande im Schloss: sein",
hatte Müller gesagt, „er," er meinte den Baron,
„hat zwei seiner Leute fortgeschickt und nun haben
wir die Bescheerung. Nun ist bloß noch der alte
Kastellan im Schlosse, der kann nicht viel machen,
der Kutscher schläft bei den Pferden, und der —"
er unterbrach sich.
„Halt wer da!"
Mehrere dunkle Gestalten traten aus einer
Thür der Gart nwand des Schloßgartens und gaben
si ch als der Gärtner und zwei Gärtnerburschen zu
erkennen. Diese hatten in das Schloß zur Hülfe

Kein Hosenknopf
braucht mehr angenäht zu werden, praktisch und gut!
Dieselben sind wieder eingetrosfen bei
o. Siardrsodt,
Hauptstraße 78.

Die Erhardt'sche Schule,
seit 1846 bestehend, umfaßt
Eine Vorschule—einehöh. Mädchenschule — rin Lehrermnen-Semmar
(fürKnabm u. Mädchen) (Alter v. 9—16 Jahre») (Alter v. 16—18 Jahren).
Die Gesamtschule beginnt ihr Sommer-Semester am 17. April.
Anmeldungen neuer Schüler und Schülerinnen werden rntgegengenommen:
Theaterstratze 7.

Piptstraße t!)8 am Markt,
früher Hauptstraße Nr. 79
empfiehlt
MM iml« A«
bei gutem Sitz, solider Arbeit und billigen Preisen, in
kürzester Frist.
Vamon- öc Liiiäorwllseltv, l'-tseliviitüobor,
AtimO ilüd Zocken,
8I1ÜW, KrsMtteii, tlNllsiiem, IllliulülchM,
Krausen und Spitzen.

Das SchLotz im Grünen.
(66. Fortsetzung.)
Es mochte um zwei Uhr des Morgens sein,
als Mentor, der auf einem Teppich im Vorzimmer
Adelheids sein Nachtlager zu halten pflegte, mehr-
mals tief und laut bellte, etwas so Ungewöhnliches,
daß Adelheid darüber erwachte, um nach vcr Ur-
sache zu horchen.
Es war eine finstere Nacht. Der Wind heulte
um den hohen Giebel und den Burgfried des
Schlosses. Auf den öden Böden, in den langen
Gängen und unbewohnten Hallen, wie in den zahl-
reichen Schornsteinen wurden so unheimliche Töne
laut, als rührten dieselben von gespenstigen Un-
holden aller Art her, die dort lebendig geworden.
Aber das war es nicht, was das treue wachsame
-Uer aufgestört haben konnte, denn dieses Geräusch
War eS, wie jeder andere Schloßbewohner gewohnt.
Auch die Hunde auf dem Hofe waren unruhig
und bellten wütend. Es waren dies zwei mächtige
Hatzrüden, denen die Bewachung des Schlosses an-
vertraut war. Plötzlich verstummte das Gebell des
einen und ging in ein klägliches Quellen über,
gleich danach hörte auf dieselbe Weise das Bellen
des andern auf.
Das war beunruhigend und entsetzt fuhr Adel-
heid von ihrem Lager empor, als sie hörte, wie
M Nebenzimmer an der verschlossenen Thür Ver-
suche gemacht wurden, diese zu öffnen, während
Mentor mächtig bellend bemüht war, die Einbrecher
Surückzuhaltcn.
Unheimlicher als der Gedanke an wesenlose
Gespenster war der nicht abweisbare, daß Räuber
im Schlosse eingedrungen waren. Alle über statt-
kiefundene Einbrüche vernommenen Berichte kamen
ihr wieder in den Sinn.
Und dabei erinnerte sie sich, daß der Baron
gerade für diese Nacht zwei der kräftigsten Männer
von der Dienerschaft als Boden entsendet hatte,
die als Verteidiger fehlten.
Schnell entschlossen erhob sie sich; cs war keine

Zur gefl. Kenntnisnahme.
Mein
Msi88vs,reii- LV/Ä8vke-668okäkt
befindet sich jetzt
Kauptstraße 198 am Markt.
Um gefl. Zuspruch bittend, zeichnet Hochachtend
NW
ZWS
früher Hauptstraße 79.

Tapeten
empfiehlt in großer Auswahl zu billigem Preise
Heorg Hanzhorn, Hauptstraße 71.

eklen-Berkans.
Bei Unterzeichneten sind ca.
1000 Gebund schöne buchene Normal-Wellen,
1 und I V« Meter lang, um billigen Preis gegen Barzahlung und
Borgsrist zu verkaufen.
Hebe. Hamber. Holzkommissionäre,
Unterneckarstraße Nr. 48.

Garnituren
in Seiden, Plüsch, Rips, Damast, in großer Auswahl, billigste Preise.
Möbelmagazin von
—_W. Breitwiefer, Haspelgasse Nr. 12.

bringt ibro Lpooialitäton
gebrannte Zsvs-Kstkss's
in smpksblsnlis Lrinnsrung.
In. Ktzvr. Jnvn-Xntstzo ri iM. 1.65 xr. 1/2 Lo.
Ila. .Iuvu-Äu1k66 ri UL. 1.55 pr. ' 2 Lv.
in abgewogenen Uaebetsn von unck Uo.
äeckso Naebet ist mit biiina unck öobutsinarbs verseilen!
kiieckerlagen in Usiäeibsrg bei
Herrn llroebe nnä Herrn ltugmst UsebwinlU.

eilcn wollen, warm aber schleunig zurückgekehrt,
als sie die Uebermacht der Räuber bemerkten und
wollten Verstärkung holen, als diese ihnen bereits
begegnete. Jetzt schlossen sie sich an. Das Thor
zum Hofe stand offen, ebenso das Schloßportal,
durch welches Günther von der Mehrzahl gefolgt,
schnell eintrat, während der Gärtner nach dem
Stalle eilte und dort den gefangenen Kutscher be-
freite, denn die Räuber hatten ihn eingesperrt,
indem sie die Stallthür von außen verrammelten.
Auch dieser, mit einer Radehacke bewaffnet, ver-
stärkte nun die Partie.
„Vorwärts! Andrees, mit der Laterne!" rief
H-rr Müller, als sie in der dunkeln Schloßhalle
«»gekommen waren. Als dieser zögerte, riß ihm
Günther die Laterne aus der Hand und eilte den
Andern voran, indem er in der freien Rechte den
Revolver trug.
Doch wir muffen uns, ehe wir die Schritte
Günthers weiter begleiten, vorerst nach dem Er-
gehen des Fräuleins von Diestorp umsehen, die bei
einer so romantischen Begebeuheit nicht vergessen
werden darf.
D^s Gekläff ihres Schoßhundes hatte die Ein-
dringlinge auf ihr Gemach aufmerksam gemacht,
nachdem letztere das Zimmer Adelheids leer ge-
funden und dort einen harten Kampf mit dem treuen
Mentor bestanden hatten. Bei Fräulein von Diestorp
fanden sie leichtere Arbeit, denn diese, nachdem sie
sich notdürftig bekleidet hatte, öffnete selbst die Thür,
nm sich höchst indinigiert nach der Ursache des
Lärmens zu erkunden, den sie, vollends mitten in
der Nacht, ganz und gar störend und unpassend
fand. Kaum aber trat sie auf den Korridor heraus,
so sah sie sich von wilden Gestalten umringt, die
ihr geboten, zu schweigen, wenn ihr das L.ben lieb
sei, und sie nach dem Zimmer ihrer Nichte zerrten,
wo beim Scheine einer Lampe ein Mann, d.ssen
Gesicht mit einer Sammtmaske bedeckt war, sich
einen Notverband an der verwundeten Hand an-
legen ließ. Die übrigen Räuber hatten alle ge-
schwärzte Gesichter.
(Fortsetzung folgt).

I Zeit zu verlieren, denn die Thür des Vorgemaches
fing bereits an, dem Brecheisen nachzugehen.
Auch der Baron wurde durch die Wahrneh¬
mung aus seiner Ruhe gestört, daß Gewalt ange-
wendct wurde, die Thür seines Zimmers zu erbrechen.
Leider fand er seine Pistolen nicht geladen; so ergriff
er denn den Säbel und trat vor die Thür, die sich,
wie er bei dem Schein der Nachtlampe deutlich
wahrnehmen konnte, von den Anstrengungen der
Einbrecher in ihrem oberen Teile zurückbog. Nur
ein starker Nachtriegel hielt sie noch.
„Wer ist an meiner Thür?" herrschte der Baron
den Andrängen zu.
„Oeffnen Siel" war die dumpfe Antwort.
„Wer hier eindringt, ist des Todes!" rief der
Erstere.
Ein Flüstern draußen war Alles, was er ver¬
nahm. Dann wurde der obere Teil der Thür
Plötzlich mit vereinigter Gewalt zurückgedrängt und
durch die auf diese Weise entstandenen Spalt kam
eine Hand zum Vorschein, welche nach dem Nacht¬
riegel faßte, um ihn zurückzuschieben. Aber ebenso
schnell zuckte sie zurück und verschwand wieder durch
die Thürspalte. Des Barons Säbel hatte sie ge¬
troffen, ein Blutstrahl floß an der inneren Seite
der Thür nieder.
„Holt Brecheisen!" sagte draußen eine zähne¬
knirschende Stimme.
Der Baron hatte indessen seine ganze Kalt¬
blütigkeit wieder gewonnen und lud dre Pistolen,
entschlossen, sich auf das Aeußerste zu verteidigen,
und die Räuber beim Versuche des Eindringens
Einen nach dem Andern niederzuschietzen und nieder-
zustoßen.
Während sich dies ander ThürdesBaron zutrug,
wollen wir d'e Frage beantworten suchen, wie die
Diebe in das sonst wohlverwahrte Schloß hatten
eindringen können.
Es war auf die einfachste Weise von der Weit
dadurch geschehen, daß sie von der Gartenseite her
zu dem Fenster einstiegen, welches zu der Kammer
des Bedienten führte, den der Baron für diese
Nacht als Boten entsendet hatte. Diese Kammers ihr bekannten Wendeltreppe. Oben warf sie die

beb«v«eIlerii»W- L LrsMM-kWli in AnttUkt.
Verficherui»gsstar»d per Ende 1881: 36,803 Pers, mit »E 170,380,082.
Im Jahre 1881
stieg die PrämieneinnahNie von 5,667,990 auf 6,206,018»
„ „ Zinseneinnahme „ „ 1,337,324 „ „ 1,883,816.
„ „ Gesa«rtei«t»ahme „ „ 7,047,884 „ „ 7,832,540.
„ der Bankfonds „ „ 33,107,913 „ „36,853,562.
Der Prämienreserve wurden 3,039,000 zugcschrieben, und solche dadurch auf
28,922,957 erhöht.
Für Sterbfälle wurden 1,842,314, und an Dividenden 1,219011 ausgezahlt.
Der Ueberschutz der Lebensversicherungen erreicht 1881 1,835,431, und der Gesamt¬
dividendenfonds derselben stellt sich auf 7,111,375, gegen vorigen Abschluß hat derselbe um
611,031 zugmommen.
Im Jahre 1882 kommen 1,326,310 und zwar 367« der lebenslänglichen Prämie, und
extra 187° auf die Zusatz-Prämie der alternativ Versicherten zur Verteilung.
Die Fonds find sämtlich pupillartsch sicher angelegt, davon ca. 30 Millionen
Mark ans Hypotheken im Taxwert« von 82 Millionen, meistens in Ländereien
bestehend.
Der Rechenschaftsbericht pro 1881 wird demnächst zur Ausgabe gelangen.
Kautionsdarleheu werden gegen die billigsten Bedingungen an Beamte
abgegeben. Die Regulative sind bei den Agenten der Bank zu haben.
Darlehen in höheren Beträgen «»^Hypotheken, die pnpillarische Sicherheit
bieten, werden von der Bank fortwährend abgegeben.
Anträge nehmen entgegen: Heidelberg: Fr. Ang. Wolff, Mosbach: Ludwig Eckert.
Schwetzingen: Leopold Haßler, Hopfeuhändlcr, Weinheim: PH. Lang, Stadtrechncr.
befand sich dicht »eb n der nach dem Garten füh- s Fallthüre hinter sich nieder und suchte nach dem
renden Hinterthür des Schlosses, welche letztere "
von den Dieben von um n leicht g öffnet werden
konnte, nachdem sie eingedrungen waren.
Adelheid entfloh durch eine zweite Thür des
Schlafzimmers, und eilte von Gemach zu Gemach,
indem sie jede Thür hinter sich wieder in's Schloß
warf und verriegelte. Gern hätte sie ihre Tante
geweckt und auf die Flucht mit sich genommen,
aber diese bewohnte ein Zimmer aiff der andern
Seite, wohin sie den Korridor hätte passieren müssen,
auf welchem die Räuber sich befanden. Dasselbe
war mit der Kammer der Fall, in welchem ihr
Kammermädchen Lisette schlief.
Sie fühlte sich daher ganz auf sich allein an¬
gewiesen und handelte demgemäß. Da sie seit dem
nächtlichen Zusammentreffen mit ihrem Oheim im
Rittersaale Kunde von dem dorthin führenden ge¬
heimen Gangs besaß, so benutzte sie diesen zu ihrer
ferneren Flucht und sti g in demselben die schmale
Treppe empor, welche nach dem ob reu Stockwerk
führte. Ein Suchen im Dunkeln nach der Thür,
welche zu des Barons Gemächern führte, wäre
zwecklos gewesen, auch konnte sie darauf vertrauen,
daß derselbe nicht im Schlaf überfallen werden
und daß er im äußersten Notfälle denselben Gang
zum Rückzüge benutzm könnte, wie sie selbst. Sie
hatte nur Zeit gehabt, einen großen wollenen
Shawl über ihr Nachthabit zu werfen, der ihr aber
bei der eutgegenwehenden Zugluft sehr zu Statten
kam, als sie in den alten Teil des Schlosses gelangte.
Einen Augenblick hielt sie ans ihrem Wege
an; sie hörte am Gebell ihres Mentor, daß dieser
mit den Räubern handgemein geworden, vernahm
aber bald darauf sein klägliches Geheul, welches
ihr verkündete, daß ihn in Verteidigung der ihn
auvertmuten Schwelle der Todesstreich traf.
„Armer Mentor!" Sie zog schaudernd das
einhüllends Tuch dichter um ihren Köiper und setzte
ihren Weg eilig fort, der sie in den Ahuensaal
führte. Diesen durcheilte sie, fand le-cht die offene
Thür zum Thurme und erstieg diesen mittels der

Fahrnis-Versteigerung
Im Auftrag des Herrn Eisele wer-
den Schiffgaffe Nr. 11 am
Donnerstag, den 13. April,
mittags S Uhr
nachstehende Fahrniffe, als:
1 Kanapee, 1 einthür. und ein zwei-
thüriger Schrank, 1 Pfeilerschränkchen,
1 Kommode, 1 Nachttisch, Tische und
Stühle, Bettladen und Federbettung,
Spiegel u. Bilder, Frauenkleider, Küchen-
und sonstiges Hausgeräte
gegen Barzahlung versteigert.
Gg. Kayßer, Gerichtstaxator.
Todes-Anzeige.
Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß
es Gott dem Allmächtigen ge-
fallen hat, unser innigst ge-
siebtes, unvergeßliches Kind
Otto Äux
in ein besseres Jenseits ab-
zurufen.
Im Namen der tieftrauernden Eltern:
Max Pruschak.
Frieda Pruschak.
Heidelberg, den 12. April 1832,

A V Donnerstag Abend 8 Uhr
»»»_im Museum.
Pfäuder-Versteigerung
Mittwoch, den 19. d. M.,
nachmittags 2 Uhr
werden im städt. Leihhaus dahier die bis
dahin weder ausgelüsten noch erneuerten
Pfänder vom 1. bis 16. Juli 1881, von
Nr. 29279 bis Nr. 30128 öffentlich gegen
Barzahlung versteigert.
Am Versteigerungstaae bleibt die An-
stalt während den Vormittagsstmcken ge-
schloffen.
Heidelberg, den 12. April 1882.
Stadt. Feihhausvermltlmg.

Für Konfirmanden
empfehle mein Lager in silbernen Cylinder-, Anker- und Nickel-Uhren mit
und ohne Remontoir, schon von 12 Mark an, mit zweijähriger Garantie.
Ebenso empfehle goldene Herren- und Damen-Uhren, Regulators,'
Pariser Pendul, Wecker aller Art von 3 Mark 50 Pfg. an. !
Uhrketten in Gold, Double, Talmi, Silber und Nickel, auch feine, massive
Ehe-Ringe zu äußerst billigem Preis.
Altes Gold und Silber wird zum höchsten Preis angenommen.
«ßSttN IkLLUNS» 150 Hauptstraße 150.
 
Annotationen