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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1882

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Nr. 211 - Nr. 220 (9. September - 20. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42541#0561

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Freitag, den 15. September



im


in


Buchdmckerei und Expedition: Krämergajse Nr. 1.


Prei^ per
Heft nur
1 Mark.

Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
Kit dem Illustrierten Unterhaltung? -
blatt nur 32 Pfg.

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Wirb in alle Häuser der Stadt
verteilt und au den Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden -franko
erbeten.

Heiße Röte stieg in Fanny's Wangen, und
„Pardon/ Lady Davison/was haben Sie ge-
„Jch sprach von Erich. Seit drei Wochen ist
fort und schreibt mir nie. Vielleicht behandelt
Dich besser. Fanny, wcßhalb lachst Du? Hat
Dir geschrieben?
„O ja, ina möre-, Erich hat mir geschrieben."
„Und Du hast eS mir nicht mitgcteilt? Was
sagt er denn?
„Es war ein sehr angenehmer Brief — er
schrieb mir, nm mich freizugeben."
„Fanny I"
„Ja, Mama, er ist in Lincolnshire zur Ver-
nunft gekommen, sah ein, daß er mir keinerlei
Zwang auferlegen dürfe; wenn eine Verbindung
zwischen den edlen Geschlechtern Davison und Forrc-
stier mir unangenehm sein sollte —dann wolle er
mich frei geben—wenn auch sein Herz dabei verblute.
Die Geschichte las sich wie eines von Lord Chesterfields
Meisterstücken, sehr höflich und sehr ritterlich."
„Gütiger Himmel, Fanny — und Du —
was hast Du gethan?"
„Ich beantwortete den Brief mit tm nigenWortcn,
Mama. Ich schrieb: „Lieber Erich. — Wer ist
sie?" — Diese Epistel zu beantworten, hat er mir
nicht die Ehre erwiesen. Ich sehe sein Gesicht vor
mir in dem Augenblick, in welchem er sie las."
(Fortsetzung folgt.)

/ ckVöi/ /
«f KluhgiM!

das einzig beste und schönste, was Lis jetzt in der Metall-Industrie
erzielt wurde.
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nommen und liegen Proben bei mir zur gefl. Ansicht bereit.
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Monatsschrift, die über erste Mitarbeiter auf allen Gebieten verfügt,
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T). Universitätsbuchhandlung in Heidelberg.

Hsrmuthei.
Heute Freitag wird
geschlachtet.

Die Ankunft einer außerge-
wöhnlich großen Auswahl einfacher
wie eleganter
M-Hchmeii
für kommende Saison, erlaubt sich
anzuzeigen

empfiehlt sein neu assortiertes Lager in
farbigen Kleiderstoffen, schwarzen, reinwoll.
Kachemires und Lamas.

hiustellen möchtest! Ich vin bereit, mich heute noch
mit Christins trauen zu lassen! Du bist ein guter
Junge, also fahre fort! Du bist verletzt durch diese
ganze Angelegenheit, wie begreiflich; ich wäre es
auch an Deiner Stelle, doch alles ist in Ordnung!
Ich Habs cs noch nie im Leben ernst gemeint,
dieses Mal aber — ist mir's heiliger Ernst. Ich
reise zu meiner Mutter, sie muß hierher kommen
und Christine als Tochter umarmen. Und wenn
es zur Hochzeit kommt, sollst Du Zeuge sein, Ferry,
das schwöre ich, nachdem das Schwören nun einmal
an der Tagesordnung ist. Und nun, lieber Junge,
predige nicht mehr, es ist zu heiß dazu, und ich
bedarf aller meiner Kräfte für die Reise. Hier
ist Seltcrswasser und Rotwein. Beruhige Dich mit
diesem herrlichen Trank und schreibe Deinen Brief
an die Mutter, während ich mich zur Abreise rüste."
Es gab kein Widerstehen, wenn Erich in liebens-
würdiger Laune war; das sonnige Lächeln, die freund-
liche Stimme übten einen eigentümlichen Zauber.
„Nein, Christine ist nicht zu tadeln," dachte
Ferry mit einem Seufzer, indem er sein und Erich's
Spiegelbild verglich, „es liegt in der Natur der
Frauen, daß sie sich in einen Mann wie Erich
Davison verlieben."
Er schrieb hastig einige Zeilen an Lady Davison,
faltete und siegelte das Billet und überreichte es
Erich gerade in dem Augenblick, als er in den
Wagen sprang.
„Adieu, alter Kuabe," rief dieser lustig. „Wann
kann die Mutter Dich erwarten?"
„Erst zu Weihnachten."
„Ach, Unsinn! Sie kann nicht halb so lange
ohne Dich leben. Du wirst nicht mehr hier sein,
wenn ich zurückkchre, deshalb Adieu und auf
Widerschein Grüße Alle!"
Die Pferde sausten mit dem Gefährt davon,
und Ferry blieb allein.
„Sonderbar, daß wir nichts von Erich hören
— daß er nicht zurückkehrt. Ich verstehe es uichi.
Seit drei Wochen ist er fort und hätte doch schon

Der Derwatlungsrat der freiwilligen
Jeuerwehr
stattet den Bewohnern Heidelbergs für den herzlichen Empfang der Festgäste am
25jährigen Stiftungsfeste, und für die zahlreiche Beteiligung, wodurch sie zum schönen
Gelingen desselben wesentlich beitrugen, seinen herzlichen Dank ab.
(7.

nach wenigen Tagen zurück sein sollen. — Da steckt
etwas dahinter."
So sprach Lady Davison zu Fanny Forrestier,
als sie zusammen in dem Boudoir der erstgenannten
Dame saßen.
„Das Haus ist wie ausgestorbcn, seit er und
Ferry uns verlassen haben. Es ist unfaßlich, daß
Erich so lange fortbleibt. Wenn Du damit zufrieden
bist, Fanny, so finde ich das eigentümlich. Liebes
Kind, lege Deine langweilige Zeichnung weg und
höre mir zu. Seit Mr. Locksley's Auftreten hast
Da Dich ausschließlich der Kunst Angewandt."
r- ' — -- ' - - —
sie blickte rasch von ihrer Zeichnung empoQ
sagt?'
er
er
er

Ad Das Haus ZrM

Abbitte.
I rg Abend, 11. Sept,
einer berechtigten und freundlichen Auffor-
derung des II. Kommandanten der freiwil-
ligen Feuerwehr, Herrn Jak. Kesselbach
nicht nur nicht Folge geleistet, sondern den-
selben auch durch Schimpfreden auf das
gröblichste beleidigt. Indem ich hiermit
meine Aussagen widerrufe und denselben
hiermit öffentlich um Verzeihung bitte,
erkläre ich noch, daß derselbe in jeder Be-
ziehung als II. Kommandant meine Hoch-
achtung verdient.
Michael Büchler.
Heidelberg, den 13. Septbr. 1882.
Erlaube mir, die ergebenste Anzeige zu
machen, das ich am hiesigen Platze ein
Hanz-Anstilut
errichtet habe und findet der Unterricht im
Gasthaus zum deutsche» Haus statt;
erteile auch Einzel-Unterricht, sowohl im
Lokal wie Privat, übernehme das Arrange-
ment bei Bällen, Hochzeiten, sonstigen Fest-
lichkeiten. Gleichzeitig empfehle mich zur
Einübung von Phantasie-Tänzen rc.
Gefällige Anmeldungen erbitte im Lokal.
Hochachtungsvoll
I. P. Irschliuger aus Mannheim.

Eingetroffen eine große Sendung in
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Eine tolle Che.
Roman von M. von Weißenthurm.
(40. Fortsetzung.)
„ Sie würde wegen Fanny's vielleicht den ersten
Augenblick einigen Widerstand leisten, doch er wollte
ue schon zur Vernunft bringen. Der Gedanke, Fanny
u»r die Augen zu treten, war das Peinlichste bei der
Awzen Angelegenheit. Ausgelacht zu werden, war
Hur fürchterlich, und er sah im Geiste Fanny's
kchende Augen, ihrespottendcnBemerkungen klangen
"n sein Ohr! — „Wer ist sie?" — Das Mädchen
küßte in Wahrheit eine Hexe sein; so kluge Mädchen
Karen ein unberechenbares Uebel auf Erden. Die
ürauen sind doch nur zur Unterhaltung der Männer
schaffen — weshalb aber sind so viele von ihnen
Prart geistig organisiert, daß sie den Herren der
Schöpfung nur zur Qual gereichen können? Christine
k't ihrem gedankenlosen kleinen Kopf war sein
Adeal unter den Frauen. Er wollte seine Mutter
Ub-rreden, hierher zu kommen, um Christine kennen
?u lernen, wollte die Heirat für Weihnachten fest-
, sffn, ganz in aller Stille, ohne jeden Zwang,
"ud mit seiner jungen Frau den Winter in Italien
sklcben. In der nächsten Saison sollte dann die
junge Lady Davison im vollen Glanze ihrer Schön-
ktt in London erscheinen und Aller Herzen erobern
"" zum Stolze ihres Gemahls.
Alle diese Dinge hatte sich Lord Davison
Nflern abend in seinem schönen Kopfe zurechtgclegt.
Wn drehte er mit seinen feinen, weißen Händen
in Eigarrette, ein Lächeln auf den Lippen und
" den blauen Augen, welche freundlich auf Dennison
^richtet waren.
„Wie geht's, Ferry, komm herein, wirf diese
Aflge da von jenem Stuhl und setze Dich zu mir.
«Adm eben im Begriff abzureiscn, nach Dcvonshire.
Auftrage für Fanny oder die Mutter?"
.^ch lvcrdc einige Zeilen an Lady Davison
s?/"b"i, welche ich Dich ersuche, ihr zu übergeben,"
Mach Ferry, der ernst und bleich aussah. „Es dürste

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Keften billig zu verkaufen.. Näheres in der Exped.
einige Zeit wahren, bevor ich sie wiedttsehe/'ichrückl
diese Woche zu meinem Rcgimente nach Windsor ein."
„Ah — Urlaub schon zu Ende! Norton, bestelle
den Wagen, ich habe nur noch zehn Minuten Zeit.
Sehr unhöflich von mir, Ferry, aber ich muß
wirklich aufbrechen. Fünfundzwanzig Minuten bis
zur Abfahrt des Zuges, und Du weißt, wie lange
die Fahrt bis zum Bahnhof dauert."
„Ich werde Dich nicht aufhalten, ich bin nur
gekommen, einige Worte in Bezug auf Christine
mit Dir zu sprechen."
Lord Davison blickt mit seinem gewöhnlichen
trägen Lächeln empor.
„lieber Christine willst Du sprechen! Laß
hören! Du könntest kein interessanteres Thema
wählen. Wie geht es der süßen Kleinen heute?"
„Ich will kein Wort verlieren über Dein
Benehmen in dieser Angelegenheit, Erich! Du wirst
am besten wissen, ob es sich mit den gewöhnlichsten
Begriffen von Ehre verträgt. Christine ist vielleicht
nicht so sehr zu tadeln!"
„Wie großmütig!" höhnte Erich. „Christine
ist also nicht zu tadeln! Du hast sie nie gebeten,
Dich zu heiraten, und weil sie mir die Ehre erweist,
mich vorznzichen, gestehst Du gnädig zu, daß sie
nicht zu tadeln sei! Glaubst Du nicht, mein Freund,
daß sie eine bessere Partie macht, Wenn sie Lord
Davison heiratet, anstatt des mittellosen Ferdinand
Dennison?"
Ferry's Augen sprühen, doch seine Stirn ist
noch immer ruhig und sanft. „Ja," entgegnete er
nach einer kleinen Pause. „Du hast Recht, sie
macht eine glänzende Partie, ich leugne es nicht.
Da ich nie in offenen Worten um sie angchalten,
Wiederhole ich, auch sie ist frei von jeder Schuld.
Sie liebt Dich — und mich liebte sie niemals.
Ich hätte Alles vorhersehen sollen. Doch ich vertraute
Euch Beiden!"
„Nur noch sieben Minuten Zeit, Mr. Dennison,
ich muß gleich fort."
„Aber Du sollst vorher anhören, was ich Dir
zu sagen habe. Ich weiß, wie Du mit den Frauen

Nr. 216._.
W- Als Beilage! Illustriertes
Kuterhaltungsblatt

Fahrnis -Versteigerung
Samstag, de« 16. September,
mittags 2 Uhr
werden Bismarckplah 8 wegen Wegzug
nachstehende Fahrnisse als:
1 Kommode, 1 Waschtisch, Tische u. Stühle,
1 Küchenschrank, 1 großer Kokosteppich,
1 Waschmange, 1 Sitzbad, 2 Wanduhren,
1 Ofenschirm, 1 Saukopfofen, Vorhang-
leinen, Züber, Küchen- und sonstiges
Hausgeräte
gegen Barzahlung versteigert.
Gg. Kaytzer, Gerichtstaxato«.
Todes-Anzeige.
Teilnehmenden Freunden
und Verwandten die schmerz-
liche Nachricht, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat,
unfern lieben Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Adam Horrnuth,
Schreinermeister,
kMWAM im Alter von 32 Jahren
von seinem langen Leiden durch einen
sanften Tod zu erlösen.
Es bittet um stille Teilnahme
Im Namen der Familie:
Die trauernde Mutter:
Barbara Horrnuth Wwe.
Heidelberg, den 15. September 1882.
Die Beerdigung findet Samstag Mittag 5 Uhr
statt. Sollte jemand bei der Einladung übersehen
worden sein, so bitten wir hiermit um Entschuldigung.

RkkSkMIMM-AMMMS.
In Folge richterlicher Verfügung wird
der Frau Wilhelm Ebert Witwe,
Eva, geb. Fo er st er von hier, die nach-
«efchriebene Liegenschaft am
Dienstag, den IS. September 1882,
nachmittags 2 Uhr
jUl Rathause dahier, öffentlich als Eigen-
tum versteigert, wobei bemerkt wird, daß
amtsgerichtl. Genehmigung der Steig-
ichilling zu */s bar und den Rest in drei
Zeichen, zu 5°/o verzinslichen Jahreszielen,
Martini 1883, 1884 und 1885 zahlbar
fft und zugeschlagen, wenn der Schätzungs-
breis oder mehr geboten wird.
Beschreibung der Liegenschaft:
2 Are 11,23 grn. Reichsmaß Platz am
Fischmarkte hier, worauf mit Nr. 3,
„Drei" bezeichnet, das Wohn- und Gast-
baus »Zur Weißen Rose", drei Stock
hoch, mit gewölbtem Keller, Flügelbau
und Wirtschaftseinrichtung, neben Gustav
Kander, Krrner - Willmann L Cie. und
O. Pfeiffer.
Brandvers.-Anschlag 34,290 Mk.
Gerichtlich geschätzt zu 57,000 Mk.
Fünszigstebentausend Mark.
Heidelberg, den 21. August 1882.
Der Vollstreckungsbeamte:
G. F. Sachs._
Grosze
Waren-Versteigerung.
Montag, den 18. ds. Mts.,
morgens 9 Uhr
?ufangend, läßt Frau Emma Egge Wwe.
itn Hause Plöckstraße 73, ihre Warenbör-
se, eingeteilt in schicklichen Partien, gegen
Barzahlung versteigern. Dieselben umfassen
voch alle Artikel, in
Seiden, Litzen, Band, Kordeln, Besätzen,
Herren- und Knaben-Kragen, sowie eine
große Partie wollene Strümpfe und
^Korsetts. _

Kochbutter
in vorzüglicher Qualität stets frisch zu haben
Per Psd. 80 Pfg.
Au«. Wchwindt am Markt.

ILteigkkUM-AMMWS
In Folge richterlicher Verfügung wer-
den dem Pfalzwirt Jakob Reinhard in
Handschuhsheim die nachverzeichneten Liegen-
schaften in der Gemarkung Handschuhsheim
am Montag, 25. September 1882,
nachmittags /o3 Uhr
im Rathause zu Handschuhsheim öffentlich
versteigert, wobei der Zuschlag erfolgt, wenn
der Schätzungspreis oder darüber geboten
wird.
Beschreibung der Liegenschaften:
1) 5 Ar 44 grn. Haus- und Hofraithe-
platz an der Landstraße in Handschuhsheim,
worauf erbaut: ein einstöckiges Wohnhaus
mit gewölbtem Keller, Wirtschaftseinrich-
tung, Anbau an das Wohnhaus mit Wirt-
schastsräumen „Zur Pfalz", gewölbtem
Keller und Dachzimmer, angebautem Tanz-
saal, Stall mit Wohnung, Scheuer mit
Kniestock und 3 Schweinställe mit Schopf.
Feuervers.-Anschlag 15,000 Mk.
Gerichtlicher Anschlag 20,000 Mk.
2) 6 Ar 17 gm. Garten¬
land im Bäumengarten, jetzt
Ortsctter, 1,650
3) 15 Ar 84 qm. Weinberg
wilden Roth, 1,000
Gesamt-Anschlag 22,650 Mk.
Heidelberg, den 24. August 1882.
Der Vollstreckungsbeamte:
_ Sternheimer.

Gothaer Cervelat-Wurst und
Westphäler Schinken,
ganz und im Ausschnitt empfiehlt
8npvrior
holl. Voll-Heringe
10 Pfg. per Stück; in 1/8-und Hi k-Tonnen
zu Lngros-Preisen.
Feinst mnickrle md L'mf-
jmigk, KrimerMwitzse, M

empfiehlt
Hauptstraße 88.

Roh-Eis
jedem Quantum.
_ Dreikönigstraße 5.
Kraut
wird schön und billig geschnitten.
Karl Himmer, Ziegelgasse 9.
"umgehss-^ich weiß, wie DuUie behandelst, ich
Weiß, wie Du nur ihre Herzen gewinnst, um sie
zu brechen. Ich bin gekommen, Dir zu sagen, Du
möchtest Dich hüten, es hier ebenso zu machen.
Sie hat keinen Bruder, ihr Vater vermag sie nicht
zu schützen. Ich will ihr Bruder sein, da ich ihr
nicht mehr sein kann. Deiner Mutter zu Liebe
bist Du der letzte Mensch auf Erden, dem ich
gerne feindlich begegnen möchte: doch, ich sage Dir
hiermit feierlich, wenn Du mit Christine spielst,
wie Du mit Anderen gespielt hast, dann, Erich,
sollst Du es vor mir verantworten.
Seine geballte Faust fiel wuchtig auf den
eingelegten Tisch, die Adern an seiner Stirn waren
hoch aufgeschwollen, von mächtigem Empfinden.
Lord Davison lachte und warf seine Cigarrette
durch's Fenster hinaus.
„Son! Könntest Du aber dies Alles nicht
mit etwas mehr Ruhe zum Besten geben! Du
spielst recht gut für einen ersten Debütanten,
doch man sieht derlei so vielfach auf der Bühne,
daß es uns im Privatleben etwas ermüdet, um
so wehr, als es dort besser vorgeführt wird. Du
meinst cS gut, ohne Zweifel. Deine Empfindungen
gereichen Dir zur Ehre, doch Dein ungeheuerer
Ernst macht Dich lächerlich; es ist zu heiß für all'
diese Nervenaufregung."
„Ich habe gesprochen! Es gehört zu Deiner
Taktik, wie ich wohl weiß, alle Dinge ins Lächerliche
zu ziehen. Scherze, wenn Du willst, doch höre
und gedenke meiner. So gewiß als wir Beide
jetzt hier stehen, wenn in dieser Sache der leiseste
Unfug getrieben wird, so bezahlst Du ihn mit
Deinem Leben! Du sollst nicht mit ihr spielen, sie
nicht verlassen, wie Du Andere verlassen hast. Ich
schwöre es, so wahr mir Gott helfe!"
„Meine Zeit ist um!" rief Erich, auf die Uhr
zeigend: er erhob sich und legte seine Hand auf
Ferry's Schulter.
„Höre mich, Feriy," sprach er mit gewinnendem
Lächeln. „Ich bin kein solcher Schurke, bin nicht
der Lovelace, der Don Juan, als den Du mich

Heute abend halb 9 Uhr Probe.
Bekanntmachung.
Die Futterlieferung für die städtischen
Pferde, bestehend in:
Ivo Centner Hafer,
1VV „ Heu,
1VV „ Kornstroh
soll im Submissionswege vergeben werden.
Die für obige Lieferungen zu Grunde
gelegten Bedingungen können jeweils vor-
mittags zwischen 10 und 12 Uhr auf dem
Stadtbauamt eingesehen werden, und sind
Offerten für die ganze oder teilweise Liefe-
rung bis znm 20. dieses Monates
ünher einzureichen.
Heidelberg, 8. September 1882.
Stadtbauamt:
_Schaber._
Pfänder-Versteigerung
Nittwoch, 2V. September l. I.,
nachmittags 2 Uhr
werden im städt. Leihhaus dahier die bis
dahin weder ausgelösten noch erneuerten
Pfänder vom Monat Dezember 1881, von
Nr. 39471 bis Nr. 40578 öffentlich gegen
Barzahlung versteigert.
Am Versteigerungstage bleibt die An-
stalt während den Vormittagsstunden ge-
schloffen.
Heidelberg, den 13. September 1882.
Städt. LeiljhMSlMumltung.

Heidelberger MMrDerm.
Samstag, d. 16 , abends 5 Uhr
Beerdigung des Kam. Adam Hormnth.
Abteilung 4 tritt 4/6 Uhr vor dem Sterbehause
— Plöck 21 - an. D. I. Vorstand.
 
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