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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1883

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Nr. 161 - Nr. 170 (13. Juli - 24. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42542#0421

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Nr. 164.

Buchdruckerei und Expedition: Krämergasse Nr. 1.
Dienstag, den 17. Juli

1883.



k'lLseNen

empfiehlt

--



Heorg Worr.


NaruLvQte.

Kaugrnnd «um AuOsien
ist im Laufe dieser Woche zu haben
Kleinsä,midtstrahe.

1 Xioll's eonksetioner. Varions iees alevaz-s
^-rk-8clv. lesä ärinks. 8lierrx, kort krenek
branä^. 8irops, tarts ck eaiees, kruit- L msat-
piss. konvsoisnt eollov ooci rokrssbmenl-rooias.

llo. ?Ü86N6r LkLULkt, ^/l

Präeis 12 Uhr gelangt der »Bauer als Musikant" zur Versteigerung
und bleiben die Gemälde bis heute Abend zur Ansicht ausgestellt!

Chocolade und Caccao
von Petkert <L Comp., Wernigerode
und von Joh. PH. Wagner L Comp.,
Mainz, zu Orig.-Fabrikpreisen empfiehlt
«8.8vSLHvvI8t«rt.

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L'ier/rAKSse 7.
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6xelu8ive ^Io8eli6N, li-anko in'8 Hau8 Fklitzkert.
868l6lIunF6n Iieknitzil 3.U8860 6er 8rllU6i'6i noek 6N1Z6A6N:
Herr 0url lluellerle, 2UN1 1V61886I1 LeNrvuneit.
, 161'll. klNkLtzr (L. kkeikker), 0iFurreri-668ekükt, 1Iuur>l8lr. 72.

Eine Partie RestMe
LvM- Usill iN-!M
empfiehlt zu billigen Preisen.
Julius Otto.

Krons in klsusndsim
MdrMe
Heute Dienstag, uli
Konzert vom Heidelberger Stadt-Orchester.
Anfang 8 Uhr._R. Wollweber.

Heis L Seidenbusch,
^LülLrcrlrSLi'« ^rLloir-I^orrii
mit dem berühmten Zither-Virtuosen
sind hier eingetroffen und konzertieren morgen Mittwoch, abends 8 Uhr im
Programm neu, höchst komisch. Reklame unnötig.

Samstag, den 21. Juli
Abend-Unterhaltung mit Tanz.
Anfang 8 Uhr.

lltziätzIdtZi*A
rsinstss l-sZsrbisr in sslssotisn
Otr:6. M. 2.40
1.32
3.-
1.56

„Gewiß, und zwar sobald wie möglich!"
„Erlauben Sie, daß ich meine Bedenken da-
gegen äußerte," sagte Rosa leise. „Wie mein Vater
behauptet, hat Winterich erklärt, er werde nichtruhen,
bis sein Haß gegen die Familie Friedheim be-
friedigt sei."
„Denken Sie an die Warnungen meines Onkels,"
fügte Edith hinzu, „wir dürfen die Drohungen,
die Winterich ihm gegenüber ausgesprochen hat, nicht
unberücksichtigt lassen."
„Und worauf stützen sich diese Drohungen?"
erwiderte der Justizrat achselzuckend, während er
die Gläser seiner Brill- abrieb. „Auf Wechsel, die
Benno Friedheim gefälscht haben soll! Ich frage
aber: wo sind diese Wechsel? Im Nachlaß Barring's
habe ich sie nicht gefunden, existierten sie wirklich,
so würden sie wohl längst dem Staatsanwalt über-
geben worden sein. Er weiß nichts davon, bei ihm
ist überhaupt keine Anklage gegen Ihren Bruder
erhoben worden, meine liebe Edith. Ich bin auch
bei Abraham Sand gewesen, er sagt allerdings,
am Tage vor der Abreise Benno's sei ihm ein falsches
Accept zur Einlösung präsentiert worden. Er habe
die Fälschung soforr entdeckt und die Zahlung ver-
weigert, leider aber keine Zeit gehabt, sich um die
Sache näher zu bekümmern. Was ihn betreffe,
so könne er dem jungen Friedheim keinen Vorwurf
machen, Benno sei freilich in der letzten Zeit sehr
leichtsinnig und in der Erfüllung seiner Pflichten
auch etwas nachlässig geworden, aber eine Untreue
habe er sich nicht zu Schulden kommen lassen. Hein-
rich Barring habe ihm gleich nach der Flucht Benno's
die Mitteilung gemacht, sein Mündel sei durch
bodenlosen Leichtsinn auf die Bahn des Verbrechens
geführt worden und plötzlich nach Amerika abgc-
rsist um sich der Verhaftung und schweren Be-
strafung zu entziehen, mehr wisse er nicht, und
seinetwegen könne der junge Mann unbesorgt zu-
rückkehren."
„Und ergiebt sich hieraus nicht die Gewißheit,
daß ein falscher Wechsel von der Hand Benno's
exstiert?" fragte Edith.
„Scheinbar ja," nickte der alte Herr, „aber

Höhere Bürgerschule.
Vom nächsten Schuljahre an fiebenklassige Realschule.
Eintrittsalter für die 7. (nicht mehr Vorschul-) Klasse: 9 Jahre. Es wird
gebeten, Anmeldungen von Schülern, mündlich oder schriftlich, unter Vorlegung von
Geburts-, Schul- und Impf-, resp. Wieder-Jmpfzeugnis bis zum 25. Juli zu machen.
Sprechstunde an den Wochentagen von 10—11 Uhr.
Der Großh. Vorstand:

t wir können nicht wissen, welche Bewandtnis es da-
mit hat. Weshalb ist nicht sofort eine Klage gegen
Ihren Bruder erhoben worden? Die Drohungen
Winterich's machen auf mich keinen Eindruck, er
wird nicht wagen, die Verhaftung Benno's zu be-
antragen, denn er weiß sehr wohl, daß dieser Antrag
für ihn selbst schlimme Folgen haben könnte. Wo
sind nun die Wechsel?"
„Könnte Winterich sie nicht besitzen?" fragte
Tuisko.
„Ich glaube das nicht," erwiderte sein Onkel,
„er würde die Forderung, zu der sie ihn berechtigen,
längst geltend gemacht haben. Ich vermute, daß
Barring selbst die Wechsel gefälscht hat, um seinem
Mündel damit zu Drohen und durch diese Droh-
ungen ihn zur Flucht zu zwingen. Benno ließ
sich in der That einschüchtern, ihm wurde ja nicht
einmal Zeit gelassen, über die Drohungen nachzu-
denken, ja, man machte es ihm sogar unmöglich,
mit seinen Angehörigen darüber zu reden und zu
beraten. Wie aher auch die Dinge liegen mögen,
nach meiner Ansicht muß Benno hierher zurückkehren,
treten dann seine Ankläger gegen ihn auf, so werden
wir hoffentlich ihnen zu begegnen wissen."
„Das ist auch meine Ansicht," sagte Tuisko,
den beiden Mädchen, in deren Jügen ernste Be-
sorgnis noch immer sich spiegelte, einen beruhigenden
Blick zuwerfend, „diese plötzliche Abreise hat bereit»
ein schlimmes Licht auf ihn geworfen, und es
unterliegt keinen Zweifel, daß Winterich jede Ge-
legenheit benutzt, davon Gebrauch zu machen. Was
diesen Burschen selbst betrifft, so werden wir wohl
mit ihm fertig werden, ich halte seine Drohungen
für Schreckschüsse, die keine Beachtung verdienen."
„Auch ich wünsche, daß Benno zurückkchrt,"
entgegnete Edith, „schon Mamas wegen, die dadurch
von einer schweren Sorge befreit würde, aber ich
meine, es seit ratsam, wenn ich selbst nach Hamburg
reise, nm ihn zu holen. Es wird ihn beruhigen
und seine Zweifel beseitigen."
(Fortsetzung folgt.)

s Es ist eine Sünde und Schande, wie der alte
Totengräber von seinem Bruder behandelt worden
ist, na, was kümmert cs uns, ich würde Wohl auch
nicht weiter daran denken, wenn nicht mein Schwager
immer wieder auf das Thema zurückkäme!"
Er verließ nach diesen Worten das Zimmer,
eine halbe Stunde später trat Rosa in das Haus
des Justizrats.
Die Familie Schimmelmann saß beim Dessert.
Edith eilte der Freundin entgegen und stieß einen
Freudenruf aus, als sie auf der Adresse des Briefes
die Handschrift des Bruders erkannte.
Gott sei Dank, er ist noch in Hamburg und
wartet dort auf Nachrichten!" sagte sie, indem sic
dem Justizrat den Brief überreichte. „Nun haben
wir endlich Gewißheit, ich werde heute noch Hinreisen,
um persönlich ihn von allem Vorgefallenen zu
unterrichten."
„Wäre das ratsam?" fragte Tuisko, überrascht
aufblickend. „Keinesfalls dürften Sie allein diese
Reise machen."
„Und wenn es sein muß, so könnte ja eine
andere Person diesen Auftrag übernehmen," fügte
seine Tante hinzu, während sie Rosa die Reste des
Desserts anbot. „Vielleicht ist er auch schon unter-
richtet, alle Zeitungen haben ja Mitteilungen über
jenes Ereignis gebracht."
„Dann würde er Wohl an mich geschrieben
oder wenigstens in seinem Briefe an Rosa das
Ereignis erwähnt haben," sagte Edith kopfschüttelnd,
indeß ihr Blick erwartungsvoll auf dem Antlitz
des alten Herrn ruhte. Wer weiß, ob er in Ham-
burg Gelegenheit fand, eine hiesige Zeitung zu
lesen! Wenn ihm nun das Vorgefalleae mit dürren
Worten geschrieben wird, so läßt sich nicht voraus-
sehen, was er in seiner Verzweiflung thut—"
„Sie gehen zu weit in Ihren Besorgnissen,
meine liebe Edith," unterbrach der Justizrat sie, „so
schlimm, Wie Sie die Dinge schildern, sind sie kei-
neswegs. Wozu wäre es nötig, ihm die Ereignisse
mitzuteilen? Er erfährt sie früh genug, wenn Wir
sie ihm nach seiner Rückkunft berichten."
„So soll er zurückkchren?"

Im Banne der Dämonen.
(45. Fortsetzung.)
„Und woher weiß er das?"
„Na, er komwt oft in das Haus Barring's,
und dort trifft er häufig mit Winterich zusammen."
„Ich möchte wissen, was er jetzt noch indem
Hause Barring's zu schaffen hat!" sagte Rosa mit
einem forschenden Blicke auf das rote Antlitz des
Vaters, der dem saftigen Bratenstück, das auf seinem
Teller lag, seine ganze Aufmerksamkeit widmete.
„Das habe ich längst gewußt," erwiderte er
in heiterem Tone, „der junge Rapp will das Geschäft
Barring's übernehmen, und wenn ich nicht irre,
auch das Haus kaufen, und nun unterhandelt sein
Vater mit der Frau Schindel über die Bedingungen."
„Das wird nutzlose Mühe sein; Justizrat Schim-
melmann behauptete gestern noch, Frau Schindel
werde von dem ganzen Nachlaß keinen Pfennig
erhalten!"
„Na, darüber denkt sie doch anders, mein Kind,
sie ist entschlossen, den Prozeß bis zur letzten Instanz
durchzuführen, und wenn, wie es den Anschein hat,
die verschwundenen Bücher und Gelder nicht gefunden
werden, dann fragt es sich noch sehr, ob der Justiz-
rat mit seinen Ansprüchen durchkommen wird."
„Und wenn dies nicht geschieht, sind Friedheim's
wirklich am Bettelstäbe?"
„Arm, wie die Kirchenmäuse!" nickte der Küster.
„Und dcr Himmel mag wissen, wo die Lösung
dieses dunklen Rätsels gefunden werden kann! Wenn
nicht sofort nach dem Tode Barring's Alles ver-
schlossen und versiegelt worden wäre, dann würde
auf Frau Schindel ein schwerer Verdacht fallen,
und ich möchte auch jetzt noch nicht behaupten, daß
dieser Verdacht so ganz unbegründet sei.
Er legte Gabel und Messer hin und schob seinen
Teller zurück, dann füllte er das Bierglas, das vor
ihm stand und trank es auf einen Zug aus.
„So, jetzt bin ich fertig," fuhr er mit einem
liefen Atemzuge fort, „jetzt halte ich mein Mittags-
schläfchen und dann gehe ich hinaus auf den Friedhof.

von
Original- OslAsmä-Iäsu.
Mittwoch, den 18. Juli, vormittags 10 Uhr beginnend,
sollen Hrabengasse Wr. 10 am LudwigspLah
auf Ordre der Künstler sämtlich daselbst ausgestellten Oelgeurälde wegen
zu großen Rücktransportkosten öffentlich meistbietend versteigert werden
durch den Kunsthändler

Wasser-Mannschaft.
Morgen Mittwoch Abend 8 Uhr
Mmmnkmft
im Gasthaus zum großen
_Faß.
Ankündigung.
Im Vollstreckungswege werden
Donnerstag, den 19. d. Mts.,
nachmittags ff-2 Uhr
im Pfandlokal (Rathause) dahier
3 Singer-Handnähmaschinen und
eine Tretmafchine
gegen Barzahlung öffentlich versteigert.
Heidelberg, den 17. Juli 1883.
Der Gerichtsvollzieher:
Güde.

Die ersten neuen
holl. Moll-Keringe
eingetroffen.
_Franz Popp am Markt.
Rohen und gekochten
Schinken
empfiehlt

Kegelbahn.
Zur Traube in Handschuhsheim.
Der Unterzeichnete empfiehlt seine neu eingerichtete Kegelbahn geehrten Kegel-
Gesellschaften zur gefälligen Benützung. Die Bahn ist noch eurige Tage in der Woche
zu belegen. Achtungsvollst
Wfaff zur Traube.
Berliner Weißbier,
Edinger Lagerbier.
_ W. Mai, Anlage 29.

Versteigerung«-ZmnckNhuit
Die auf Mittwoch, den 18. d. M. angekündigte
Versteigerung des gepfändeten Spelzes in der langen
Brunnengewann, findet nicht statt.
Heidelberg, den 17. Juli 1883.
Der städt. Vollziehungsbeamte:
_Zünglein. _
Zum Einmachen empfehle:
Rui«, Csgnatl, Ara!!,
Knchtbranntiuein,
Minder Kolamchicktt,
echten Weinessig.
(1. Rom.
Kleesaat,
sowie
Weißrübensamen
empfiehlt
 
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