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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.42543#0301

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Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
NNt dem Illustrierten UnterhaltungS-
blatt nur 32 Pfg.

MdklhtM

itzkl


Wird in alle Häuser de.
verteilt und an den Strahl
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Alle Zusendungen werden franke
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Montag, den 12. Mai


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Sie

exel.

1884.

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will ich sogleichHäch Paris eilen; vielleicht wird
sich dort Alles aufklären, was sich heute nacht zu-
getragen hat; gegen abend kehre ich alsdann nach
Versailles zurück."
Als er den Bahnhof Montparnasse erreicht
hatte, frug er den Vorsteher nach dem Individuum,
welches er ihm beschrieb. Dasselbe war nicht weiter
bemerkt worden.
Vielleicht Weitz mein Lehrling mehr," dachte
Jupin.
Zu seiner größten Ueberraschuug fand er indetz
die Thüre seiner Werkstätte geschlossen. Vergeblich
klopfte er: Niemand öffnete.
War der Knabe abwesend oder gar tot? Er
eilte also zu der Portiersfrau und frug sic, ob sie
den Knaben nicht gesehen/
„Er ist gestern abend auSgegangcn und hat
mir den Schlüssel hier übergeben," antwortete die
Frau; „von da ab habe ich ihn nicht mehr gesehen."
„Um wie viel Uhr ist er ausgegangen?" frug
der Polizeimann weiter.
„Es mochte etwa acht Uhr sein," war die Antwort.
„Was sollte Jupin weiter beginnen? Wie sollte
er erfahren, was aus dem Knaben geworden sei?
„Vielleicht ist er seine Mutter besuchen gegangen,"
dachte er. Ja, ja, so ist's: anstatt den Advokaten
zu Überwachen, wird er sich aus eigener Machtvoll-
kommenheit einen Urlaub bewilligt haben und wird
dann wohl bald zurückkchrcn.
Diese Vermurung beruhigte Jupin zwar ein
wenig; er wollte sich jedoch Gewißheit hierüber
verschaffen und begab sich also zu seiner Mutter.
Der Knabe war hier gar nicht gewesen.
„Aber wo ist denn mein Kind?" frug die be-
sorgte Mutter.
„Beunruhigen Sie sich nicht, liebe Frau,"
antwortete Jupin, „er wird sich wohl etwas in der
Stadt Herumtreiben und er wird jedenfalls wohl
bald zurückkihren. Wenn er freilich binnen zwei
Stunden nicht wieder da ist, so komme ich zurück
und wir setzen dann die Polizei in Bewegung."
(Fortsetzung folgt.)

wo Mathieu mir meinen Schnaps einschenken wollte,
redete mich dieses Individuum an und sagte zu
mir: Sie sind Feldhüter, Freund, nicht wahr?
Allerdings, antwortete ich, Sie sehen dies schon an
meiner Uniform und an meinem Säbel.— Sie laufen
also wohl Tag und Nacht durch die Felder herum?
fuhr er fort.— Sprechen Sie nur nicht davon,
antwortete ich, seit einer vollen Woche bringe ich
meine Nächte im Walde von Viroslag zu. — Gibt's
denn Holzdiebe hier in der Gegend? frug er mich
weiter.— Es sind Leute, die Holz oder vielleicht
auch noch etwas Anderes stehlen wollen, antwortete
ich. Alles, was ich sagen kann, ist, daß derjenige,
auf welchen ich es abgesehen habe, es schlau an-
legen muß, wenn ich ihn nicht erwische.— Gute
Verrichtung, mein bester Freund, sagte er dann und
fügte nach einer kleinen Pause hinzu: Diese Nacht
wird, wie da der Herr Wirt sagt, gerade nicht sehr
warm sein, und mit einem solch' kleinen Schnaps
werden Sie sich kaum erwärmen können. Trinken
Sie ein Glas von diesem meinem Punsch, und
Sie werden sehen, welch' wunderbare Wirkung er
übt. Dieses Anerbieten machte mir der Mann in
so gewinnender, freundlicher Weise, daß ich es für
eine Unhöflichkeit hielt, es abzulehnen. Er hatte
sein Glas bereits gefüllt, und füllte nun auch Las
meinige, worauf wir wie alte Bekannte mit einander
anstießen."
„Unvorsichtig!" warf Jupin ein.
„Freilich ja, ganz gewiß unvorsichtig," sagte
Vater Boucherot, „aber wer sollte einen solch' bösen
Streich ahnen! Als ich also mein Glas geleert hatte
und Weggehen wollte, hielt er mich zurück und sagte
zu mir: Noch ein Gläschen! Und als ich Miene
machte, abzulchnen, goß er mir schon gleich mein
Glas voll und hielt es mir hin. Aber Sie? frug
ich ihn.— Oh, ich hab's nicht sehr eilig, ich erwarte
hier einen Freund.— Ich leerte also mein Glas
und entfernte mich dann, während mein Mann am
Tische sitzen blieb. Während der ersten halben
Stunde ging Alles gut: die beiden Gläser Punsch,
Welche ich getrunken, hatten mich wunderbar gestärkt.

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„Ich weiß es in der That nicht ... Sie be-
greifen es . . ."
Jupin wußte genug. Er verließ also in
Begleitung des Gensdarmerie-BrigadierS das Forst-
haus. Ohne Verzug begaben sich Beide zu dem
Wirte in Sövres und frugen diesen, wohin der
Mann gegangen sei, welcher am vorhergehenden Tage
dem Feldhüter zwei Gläser Punsch angeboten hatte.
„Er ist eine Stunde nach dem Feldhüter
weggegangen," war die Antwort.
„Niemand hat sich später nach ihm erkundigt?"
„Niemand."
„Hat er den Punsch ganz auSgetrunken, welchen
ihm zurecht gemacht hatten?"
„Nein, er hat den Rest nicht angerührt, sondern
denselben zum Fenster hinaus geschüttet, wobei er
sagte, daß er genug getrunken habe und ihm das
Getränk sonst allzu sehr zu Kopse steigen würde."
„Wissen Sie, wohin er von Ihnen gegangen ist.
„Er ging auf den Bahnhof von Bellivuc zu,
ich glaube Wohl, daß er nach Paris fahren wollte."
SüvreS und Bellevue lagen dicht nebeneinander.
Eine Viertelstunde nach ihrem Besuche bei dem
Wirte von Se-vres wanderten Jupin und Trubert
auf den Bahnhof von Bellevue zu und erkundigten
sich bei dem Inspektor desselben, ob nicht am ver-
flossenen abeude ein Individuum, wie sie es ihm
beschrieben, den letzten Zug benutzt habe.
„Der Mann, welchen Sie mir da beschreiben,"
lautete die Antwort, „ist nicht gestern abend ab-
gereist, sondern hat heute morgen den ersten Zug
nach Paris benutzt."
„Hatte er ein großes Portefeuille in schwarzem
Maroquin?" frug Jupin.
„Ich kann Ihnen versichern, daß dies nicht
der Fall war," erwiderte der Vorsteher.
Jupin fühlte sich bei dieser Aussage einiger-
maßen erleichtert.
„Er hat eine Stunde Vorsprung vor uns, und
er muß den Bahnhof Montparnasse schon lange
verlassen haben," sagte er zu Trubert, „es ist also
unnütz, den Telegraphen spielen zu lassen. Indeß

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Heidelberg, den 12. Nai 1884.

Gintadung

LinIsdunZ.
Dienstag, den 13. Mai, abends 8 Uhr, wird Herr Pfarrer Kahser von Karlsruhe
im großen Saale der Harmonie-Gesellschaft einen Vortrag erstatten über:
Gründung einer Arbeiter-Colonie in Baden und Bekämpfung des Vagabunden-
tums im Allgemeinen.
Bei dem allseits sich kundgebenden regen Interesse für diese brennende Tagesfrage glaubt das
unterzeichnete engere Lokal-Count» einer alle Kreise umfassenden Beteiligung an dieser eiutrittsfreieu
Versammlung versichert sein zu dürfen.
Heidelberg, den 6. Mai 1884.
Iltis I^ojvtil-koiliils:
Stadtdirektor von Scherer. Amtmann Nebe. Bürgermeister Sagelsdorff. Stadtpfarrer
—Schwarz. Kaufmann Louis Werner.

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Eintracht.
Heute abend präcis 9 Uhr Versammlung.
Die Stadtgemeinde hat zu der jährlichen Jm-
Wng ein Lokal zu stellen, welches gut gelüftet,
M, geräumig ist, die Schaffung von etwa 40 Sitz-
Ätzen ermöglicht und von Anfang Mai bis Ende
Oktober jeden Mittwoch nachmittags 3—5 Uhr zur
Verfügung steht.
, Da uns ein solches Lokal nicht zu Gebote steht,
Men wir Besitzer solcher Räume, welche zur miet-
Msen Abtretung derselben bereit sind, hiermit ein,
Ms ihre Angebote mit Angabe des Preises und
"er hauptsächlichsten Bedingungen bis zum 15. d. M.
eUkouimen zu lassen.
Heidelberg, den 7. Mai 1884.
Der Stadtrat:
Bilabel.

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Dunkel.
(58. Fortsetzung.)
- Boucherot, der noch immer fest schlief, wurde
"tzt ziemlich unsanft aus seinem Schlafe geweckt.
Er rieb sich die Augen und sah verwundert
U« sich.
„Sie haben heute nacht jedenfalls ein wenig
m in's Glas gesehen!" sagte Trubert zu ihm.
, „Ja, ja," antwortete Boucherot mit zorn-
Melnden Augen, „der Dieb! Jetzt begreife ich
Mes! Er hat mich betrunken gemacht, und ich
Mbe die Dummheit begangen, ihn laufen zu lassen,
"«chdem ich ihn erwischt hatte!"
2 .Der Dieb!" riefen alle Anwesenden zu gleicher
"ttt aus.
„Ja, der Dieb und vielleicht 'zugleich der
vorder!" fuhr Boucherot fort.
„ Die Umstehenden drängten ihn, Alles zu er-
n. Nachdem er seine Gedanken ein wenig
sammelt, begann er:
h, „Nachdem ich gestern abend gegen 10 Uhr
izfiNeu gewöhnlichen Rundgang beendigt, wollte
ds wich, wie Herr Trubert da mir befohlen, für
Nacht auf die Lauer legen, als ich, durch Sevres
>Md, den Cafetier Mathieu sehe, wie er vor der
hure seines Hauses frische Lust schöpfte.
»Kommt auf einen Augenblick herein, sagte
h Zu mir, und trinkt einen Schnaps, um Euch ein
warm zu halten, denn es wird heute nacht
^Vilich kühl sein.
h »Obwohl ich durchaus kein Trinker bin, so
Ein, um nicht ungefällig zu erscheinen. Es
ein Individuum in dem Zimmer, welches einen
hUUsch mit Rum verzehrte; er trug eine Mütze,
dME ihm fast bis in die Augen ging und über
fie. chulter über seine kastanienbraune Juppe einen
wen ledernen Sack, wie die Handlungsreisenden."
-^rug er eine Brille oder ein Augenglas?"
li». "Soweit ich mich erinnere, trug er eine grün-
oder blaue Brille. In dem Augenblicke also.

Nr. 111.
im Rathause dahier ist geöffnet:
Mstag vormittags von 9—12 Mr.
Mittwoch Norm. v. 9—12 u. Uachm. v. 2—4 Uhr.
Freitag Norm. v. 9-12 u. Uachm. v. 2—4 Uhr.
?Wtas Normittags von 9—12 Uhr.
KmkkilWtkk-iitzUWbimd der
Mester r. H.
Heute abend 8 Uhr in der alten Gundtei
Eeitragerhebung.
Neue Mitglieder werden ausgenommen.
Der Borstand.

Bekanntmachung.
Den Gebrauch der Bäder im
Fraueuarmenhause dahier betr.
Mit dem 15. Mai ds. IS. wird die in dem
nrauenarmenhause, Plöckstraße 6 dahier, errichtete
Badeanstalt, welche bestimmt ist, den weniger bemit-
ttten Bewohnern Heidelbergs, Erwachsenen, sowohl
w» Kindern, den Gebrauch von Heilbädern zu
'Möglichen, wieder eröffnet.
Daselbst können außer warmen Wannenbädern
^Eol-, Fichtennadel-, Schwefel- und Stahlbäder
»Wommen werden.
, Wer von diesen Bädern Gebrauch machen will,
M dem Armenrat ein ärztliches Zeugnis vorzulegen,
^orin außer der Bezeichnung der Krankheit, auch
Art und Zahl der nötigen Bäder angegeben!
">n muß.
Ganz Unbemittelte erhalten die Bäder unent-
Mlich; nicht völlig Mittellose zahlen für das ein-'
!°che Bad 40 Pfg. Zusätze an Soole, Fichten-,
Mdelextrakt rc. sind nach dem Selbstkostenpreise'
besonders zu vergüten.
Zur Legitimation wird jedem Kranken eine,
M den Namen lautende Badekarte ausgestellt.'
Meselbe ist dem derzeitigen Hausarzte des Armen-!
Mses Herrn Hofrat Professor vr. Freiherr v. Dusch,!
Allektor der medizinischen Poliklinik, vorzulegen,'
Mlchem die speziellen Anordnungen über den Ge-!
Much der Bäder zustehen.
. Die Badeanstalt ist vom 15. Mai bis 30. Sep- >
llMber geöffnet.
Heidelberg, den 12. Mai 1884.
Der Armenrat:
Sagelsdorff.

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Mi VWliieM-ekkM-M


eine wohlthuenIeWärme durchströmte meinen ganzen
Körper, und ich fühlte mich stark genug, bis ans
Ende der Welt zu laufen. Nach Verlauf dieser
halben Stunde indeß wurden mir die Beine schwer,
es funkelte mir vor den Augen, und ein kalter
Schweiß drang mir aus allen Poren. Ich ging
indeß immer weiter, konnte jedoch nicht so rasch mehr
voran und hatte schließlich Mühe mich fortzuschleppen.
Ich setzte mich auf einen Augenblick am Fuße eines
Baumes nieder und dachte, ich sei von meinen Gängen
über Tag ungewöhnlich müde geworden. Die Augen
wurden mir schwer, aber ich raffte mich zusammen
und machte mich wieder auf den Weg. Aber nur
mit der allergrößten Anstrengung konnte ich einen
Fuß vor den anderen setzen und ich wurde immer
schläfriger. Wie lange ich gegen diese Müdigkeit
und Schläfrigkeit gekämpft habe, weiß ich nicht:
das Einzige, dessen ich mich erinnere, ist, daß ich
nicht weit von der Mordstelle entfernt strauchelte,
und dumpf zu Boden sank."
„Alles ist jetzt klar," sagte Jupin, „während
Sie auf dem Schenktisch Ihren Schnaps tranken,
hat dieses Individuum sein Glas gefüllt und dann
in den Rest des Punsches ein betäubendes Mittel
geschüttet; dies beweist jedenfalls der Umstand, daß
er sein zweites Glas nicht berührt hat, während
Sie das Ihrige leerten."
„Freilich, freilich," stotterte der Feldhüter in
der größten Verlegenheit.
„Jedenfalls mußte dieser Mann seine guten
Gründe haben, um Ihre Aufmerksamkeit unschädlich
zu machen," hob der Polizcibeamte wieder an;
haben Sie nicht bemerkt, daß Ihnen Jemand in
einiger Entfernung folgte?" >
„Einen Augenblick lang glaubte ich ein Geräusch
von Tritten hinter mir zu hören, und ich wandte
mich rasch um; da jedoch das Geräusch verstummte,
o dachte ich, daß ich mich getäuscht hätte und fitzte
meinen Weg fort."
„Und haben Sie dieses Geräusch nicht später
nochmals gehört?"
 
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