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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 121 - Nr. 130 (27. Mai - 8. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0367

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e

Exrſcheint tägliH, Sonutags ausge-

nommen. Preis monatlich 20 Bfg.,

mit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-

blatt 32 Pfg. — Wird in der ganzen

Stabt bertellt und an den Straßens
eclen angeſchlagen.

—— —— HRE ET





Alle Zuſendungen werden frante
erbeten.

Für die Aufnahme von Anzeigen

an beſtiuinit vorgeſchriebenen Tagen,

wird keine Verautwortlichlelt über-
noramen.

2

Ar.
Zur heutigen Nummer
ein Beiblati. “ -

Frelwillige Feuerwehr

Die gejamte Maͤnnſchaft wird aufgefordert, ſich
Sonuiag, den 31, Mat I Nı, \
: } morgenS 7 Uhr
in volljtändiger Uniform zur nehung und Aus-
marſch im Spritenhaus einzufinden,.
Heidelberg, den 2 Mat 1885,
Das Commando:
Jae. Keffelbad,

heidelberger Mililar⸗heren.

Sonntag/ den 31. d, Mis,, abend3 halb 9 Uhr
beginnend, findet

Abend · Anterhaltung

im Faulen Pelz
ftatt, mozu die Mitglieder und ihre Familten
freuudlichft eingeladen werden.

Der I. Vorſtand.

Cäcilia.
Heute abend halb 9 Uhr Probe.
B — Engel. B

ir bitlen die Befucher des Fried-
hoſs zu beachten, daß die Wegränder
friſch mit Gras eingefät find und
warnen vor dem Betreten derſelben.

Insbeſondere werden Erwachſene,
welche Kinder mit ſich führen, erſucht,
die Letzteren waͤhrerd ihres Aufent-
halts aͤuf dem Friedhof an der Hand
zu führen.

die Erieilſiof⸗Kommiſſion.
Wodes-Anzeige.

Freunden und Verwandten
die traurige Nachricht, daß es
Gott dem Allmaͤchtigen ge-
Efallen hat, unſere liebe Mut-
Eter, Groß- und Schwieger-
mutter

Katharina Lang,
geb. Ulmer⸗.

*






hierbrauerei

empfiehlt:

feinstes Lagerbier

in _ Flaschen,

Heidelberger Bier

'h Flaschen, per Dutzend Mk. 2.40
* » » » > 1.32

Pilsener Brauart

'n Flaschen, per Dutzend Mk. 3.—
2 » » » » 1.56
SXel. Flaschen frei in’s Haus geliefert.

Verkaufsstellen bei
C. Maehler, Rohrbacherstrasse 16.

8. Hofmann, Bergheimerstrasse 15.
A. Becker, Mittelbadgasse 1.
Amalie Schmitt, Klingenthorstrasse 9.
eodor Kloh, Hauptstrasse 203.

1 SI Kunſt Schreiner
Yingt Jeinen werten Runden und Gönnern ſein
Au- und Möbel-GefhHaäft in empfehlende

— — Erinuerung.

Zu verkaufen

Chiffonunier, I1 Nommode und 1 Schretbs
1, 3u erfragen HGauptitraße 175.

Das Doktorhaus.
Roman von Adolf Mügelbutrg.
(30. Fortſetzung)

‚.. „Mein DolH?“ fragte der Baron, als ob er
MÜr recht ** *
Ar „Shr ſchbner türkiſcher Dolch, derfelbe, der in

%er Sammlung fehlt.“
%üré}iobolfßberg fuhr ſich mit der Hand über die

H



4 „Mein SGoit, wie iſt denn das möglidh ?“ rief
* Tann aber ſchien er ſich plöglich zu jagen, daß
Enhd) hier um ernſte Dinge Handeln müffe. Er [hob
Aſfeſfor einen Stuhl hin, febte ſich und jagte:;
2 „Sprechen Sie ohne ieden Rüchalt, Herr
8 Was ift vorgefallen und was verlangen

' Don mir?“ :
pa „Sd)' verlange vor allen Dingen, daß Sie mir
bqng\f fen}e Borwodirfe machen, wenn idh genau [0
e * wie e& mir mein Amt vorfdhreibt, Aljo —
Ulme Morgen ging die Naͤchricht ein, daß Marie
SN Ann, nachdem fie geftern gegen Ubend Das
eineu’fläerf)duäcf)en verlaffen, unı wie fie gejagt, nodh
3„1‚1.." Kurzen. Spaziergang zu madjen, nicht wieber
* * jei. Man hHatte das Heute morgen
8 emertt, als man ihr Beit leer gefunden. Man
qus Uütete ein Unglüc, I0 bot eine Anzahl Leute
“n{' Welche die Umgegend durchjuchen follten. Schon
h%w)‚“ Nhr Vormittags erhielt ich jedod) die Nadhricht,
Eine zl Kind al NMarkjtein beim ESrdbeerfuchen
gefe tote Frauenzperjon am Fuße de Nitterfeljens
mül‚mben hHabe. SI machte dem Iuftizamtmann
8 dem Rolizeibeamten die Anzeige und wir be-
5 uns gegen Mittag nach der bezeichneten Stelle,
ia Ermuteten ein Unglüc, Bielleicht hatte das
1 * Naͤdchen fih zu weit über den Felſen gewagt
—2— Hinabgeftilrzt. Al wir aber an Ort und
Doxli € anfamen, fanden wir, daß hier ein Verbrechen
br Sgen miütfje, SKn der Bruft des Mäddhens ſteckte
8 I, den wir Alle fofort erkannten. Um ein
g%t;*“ konnte e8 fig alfo nicht handeln. Ich ſandte
zum Doktor Sacbel nach Soldenburg, au

Mittwoch, den 27, Mai

Museunm.

Dienstag, den 2. Juni, abends 8 Uhr

II. Reunion.

Man erscheint im Gesellschafts-Anzuge,



Goldener Nömer, Hauptſtraße Nr. 41,

Auf allgemeines Verlangen
Heute Mittwoch, 27. Mai

Unwiderruflich letztes Konzert
der 1, Wiener Specialitäten-Gefelfhaft,

MAuftreten der Sopraniſtin und Siederjängerin Fıl. Mirzel,
Komikers Herrn Schäffer.
Aufang S Uhr.

Hackerbräu Aünchen.


Bieres für die Stadt und den Bezirk Heidelberg ausſchlichlich

Frau Leonhard Geiger Wwe.,
hahuhof Keſtauralion in Htidelberg

übertragen, welche ſtets unjer Bier auf Lager haͤlt

Die Direktion der Aktien-Gesellschaft Hackerbräu.

München, den 1. Mai 1885.

Auf Obiges Höfl. Bezug nehmend, offeriere Hackerbrau, prima
Stoff, in Original⸗Gebinden don 25 — 100 Liter haltend, zu vereinbaren-

den Preiſen.
Frau Leonh. Geiger Wwe.

Cireus Aug. Krembsor

am Bahnhof. Mannheim. am Bahnhof.

Täglich grosse Vorstellung,.

. Sonntag zwei Borſtelungen.

Lachmittees? und abendẽ 7'% Uhr'in der hHöheren Reitkungt, Pferdedreſſur und Gymnaftik,
— des (Owebiihen Original Selangenmenfdhen Harn Baggefen. —- Großes
NippologijcheS Tablean mit 7 KFreiheitapferden, vorgefihrt vourt Direktor Auıguft Krembjer, Grand
Batonde americain über 1 bi8 8 Pferde, verbunden mit Doppeljaltomortales, auzgeführt von den
beften Springern der Sejelljchaft 20. Mitwirkung Jämtlicher Kunftkräfte, VBorführen und Neiten beſt-

dreffierter Freiheits- und Schulpferde
BPlakate, TageSzettel und Programme befagen NAhHeres,
Hochaͤchtungdvoll

Aug. Krembser, Direktor.

{
*

Mittwoch und Donnerstag, den 27. und
28. Mai
einer großen Partie

Damenkleiderſtoffe

zu außerordentlich billigen Preiſen.

Gobrũdor Werner.

Kohlen-, Coaks- und Brennholz Handlung
von Chr. Vohwinkel, Landhausſtraße 4

empfichlt tannen Auſeuerholz, gut troden in Drahtgebinden ver Zentner zu
ME 1.30, per 10 GebunDd zu ME, i. 40. Buchenholzkohlen zum Bügeln
und induftriellen Zwedde per Zir. zu ME 4.— frei in's Haus geliefert und ſehe
gefl. Auftraͤgen hierin aerne entaegen
wußte idh, Daß der Kreisphyfilus anmwejend fei und [ meinem MWerkmeifter, meinem Buchhalter und nteinem
ließ aud) Ddiejen erfuchen, hHerauszufommen. Nad | Diener in Ihrer Gegenwart einige ſehr notwendige
ein Uhr erſchienen Beide. das Refultat ihrex Uns Anweijungen geben?” .
terfudhung war! daß Marie Ulmann einen Dolhftoß „Gewiß. Seien Sie überzeugt, daf IJhnen jede
in die Bruft erhalten und wahrfcheinlich zu gleicher | Rückjiht gewährt wird, die uur überhaupt unter
Beit oder vielmehr unmittelbar darauf von dem Feljen | Joldhen Umftänden erzeigt werden Kann. Ich werde
herabgeftürzt jei. Eine Unterluchung der Stelle des | vor allen Dingen ihr Perfonal beobachten ſſen.
Ritterfelfens, wo. dies geſchehen fein mußte, ergab | Vielleicht, daß einer Ihrer Untergebenen in Beziehung
gar fein weiteres ndieium. Der Boden befteht|zu Marie Ulmann geftanden und den Dolch nur
dort nur auß Fel8, e8 find nicht einmal Sträucher [ entwendet het weil Yn im Augenblick keine andere
in der Nähe; genug, nur die Art der Verlegung | Walfe zur Hand war. S3 iſt eine böſe Geſchichte
bewieS, baß der Körper aus bedeutender Höhe herabz | Herr. Baron, mag fie Der verantworten, der fie
geftürzt fein mußte. Haben Sie irgend eine Ahnung, angerichtet, Sch Fann nicht anders Handeln.“
Herr Baron, wie der Dolch dorthin gefommen.“ „Der Baron Mingelte,“ fagte Zriß, „r möge
Keine — nicht die geringjte,“ antwortete Ro⸗ ihm feinen Koffer paden, da er verreifen wolle
dolfsberg/ uber deſfen Züge ſich eine Falte, finjtere den. Werkmeifter und den Buchhalter rufen! Mit
Ruhe gelagert Hatte, „Irgend Jemand muß ifn |dem Lepteren ſprach der Baron fehr ruhig Über
mir entwendet hHaben.“ „Das vermuten wir auch,“ | alle in der nächſten Zeit z erledigenden Angelegen-
faͤgte der Afjejfor. „Und wir nehmen außerdem Heiten, auch die finanziellen.“ .
an, daß Femand, der einen Mord begehen will, Baͤhrend dejjen war Baul Arrıo eingetreten,
dazır nicht ein Injirument wählt, Das faſt Sedermann | aber auf einen frgunbhcf)en Wink des Barons der
befannt ift. Trog alledem —*“ Gruppe fern geblieben, Erſt als der Werkmeifter
„Werden Sie mich verhaften miüffen, Herr und der Buchhalter das Zimmer verlaffen, trat er
Affeffor,“ ergänzte der Baron, grüßend heran: 3 .
„n der Zhat, ja eS bleibt mir nichts Anderes „Was ift gefhehen? “ fragte er. „Wenn ih
übrig. Sie geben zu, geftern abend auf dem Rit: |recht verftanden, gaben Sie Ihren Verwaltern Jii-
terfeljen. und in deffen Nähe gewefen 3zu fein — | firuftionen für eine längere Abweſenheit?
der Dolch iſt der Ihrige, ich wirde mich alfo einer „So ijft e8 auch,“ antwortete der Baron mit
ſchweren Amtsverlebßung {chuldig madhen, wenn ich |einem trüben Sächeln, Hier der Herr Aſſeſſor wird
ich nicht für alle Fale Ihrer Rerfon verfiherte, |mich eine Zeit Yang in feine Obhut nehmen.
obgleidh ich allerdings überzeugt bin, daß Sie mit Und er erzählte dann dem Maler, um was
jener That nicht3 gemein haben Klr den Augenblid les fih handle. . n
ſpricht der Verbacht gegen Sie. Ich werde alle Baul ftand, wie vom DYDonner gerühtt,
meine Kräfte aufbieten, um möglichft baͤld die Wahrheit „Dann bleibe ich,“ rief er. „Dann veife 109
zu erfahren, oder wenigjten® irgend eine Spur de8 |[nidht ab. IH muß in Vrer Nähe ſein Vielleicht
virklichen Berbrecher8 zu entdecfen, damit Sie dann |Fanın ich Helfen, raten. Das ift eine Inirigue, um
auß der Haft entlafjen werden Fönnen. Aber fuͤr | Sie zu verderben oder Ihnen werigftenS große Un-
jegt muß ich Sie bitten, mir zu fölgen.“ annehmlichfeiten zı bereiten.“ Und hHeftiger werdend
Rodolfsberg erhob fih. Er athmete ſchwer auf. |filgte er hinzu: „Weshalb verhaftet man denn nicht
„Daz i{ft eine harte Schidung,“ fagte er Teife. |auch Herrit. von Staudinger? Der famı geftern
„Sebe der Himmel, daß Ihre Nahfor[hungen bald | abend na neun Ubhr auch unten an bet_@olba
von Grfolg gefrönt fein mögen. I darf doch Lentlang, auf dem Wege, der von Markſtein und


1885,



— — n%

ERHaLtuns


Freunden und Bekannten die

Schweſter und Schwaͤgerin

zu ſich zu rufen

Der Vorstand.

ſchmerzliche Witteilung, daß es Cott





¶. A. Ottæ.


(Gegründet 1670 dur

in Aünchen.
ch Paulaner Mönche)


unterhalten.

München, den 26. Mai 188


Jathtrl ſihe bitrbrautrei.

5.



uns, das Zacherl ſche Erportbier
Anfügen,

angelegentlichſt zu empfehlen, mit dem



Hochachtungsvollſt
C. V ogelsberger-.

190 —

Aur für kurze Zeit hier.

190 Gauptfiraße

in Jang,

lla‚nscu ;

aljo auch dom MRitterfeljen unten am Zlufje entlang
näch Soldenburg führt.“

„Hahen Sie felbjt ihn geſehen?? fragte der
Affefjor gleihgiltig. . .

„a, i felbjt, ich ſaß auf einer Banfk im Park.
MAber er Hat micdh nicht gejehen. Er ging ſehr langſam
und ſchwermuͤtiß den Kopf vornübergebeugt. Ich
fah ihn wegen des vielen Gebüſches nur einige
Minuten.“

„Sie vergefjen, daß ich gegen den Herın Baron
nicht deshalb einfcghreite, Weil er zufuͤllig geftern
abend auf dem Ritterfelfen gewefen, fondern deshalb,
weil fein Dolch ſich in der Bruft der SGemordeten
fand,“ fagte der Afſeſſor mit nachdenklicher Miene.
„Unterftüßen Sie mi in meinen Bemühungen die
Spur des wahren ZhäterS zu entdeden. Jede Mit-
teilung, die Sie mir in Ddiefer Beziehung niachen
werden, wird mir hoch willfommen fein.”

„Sroßer Sott, daß auch Ddies noch eintreten
mußte!“ rief Paul im tiefften Schmerze, „Weldhes
Geſchwatz! Welche VBerleumdungen !” }

Daͤs ift e8, fagte Rodolfsberg und nicte
Baul leicht zu. „Wer qinmal in der Keute Mund
ift, Fommt ſo Teicht nicht wieder Herans. Nun lieber
MArno, ich bitte Sie, da, wo ich nicht gem_nerIeumbgt
fan möchte, zu erflären, Daß ih von dieſer Marie
Ulmann nidht8 weiter weiß, als jeder Undere, daß
ich zuweilen ein Glas Bier auf der Förſtexeige-
frunfen und dabei ein paar Worte mit dem i@r_men
und Hugen Mädchen gelprodhen — aber auch nichts
weiter, nicht8. Dies erfläre ich auf meine Ehre vor
Sott und Ihnen Beiden, wie ich e vor dem Richter
erflären werde. Ih weiß nichts weiter von dieſem
Mädchen, al was jeder Saft, der zuweilen das
Schweizerhäuschen befuchte, von ihr wußte, Ver-
ſprechen Sie mir die8, Arno!”

Paul reichte dem Freunde die Hand.

„Sch verſpreche e8,“ rief er „Und noch mehr.
Mein Aufenthalt hat hier jebt einen andern Zweck
erhalten! Ich ruhe nicht eher, al8 bis ich entdedt,
wer den ſchinachvollen und verbrecheriſchen Mißbrauch

mit Shrem Eigentum getrieben hat?






W. Mai.

am — 7*


S
=


S
— *


25, 30 und 35 Mark, S
20 bis 25 Mark, 3

am Markt 190.
Fil de Perse, Fil d’Ecose,

L. Eckert, Hauptſtraße 29,
„Und jebt,“ jagte ber Ajjeffor mit leichter und
bewegter Stimme,“ jeßt muͤſſen wir gehen. Ihr
Freund kann uns ja nacdh Soldenburg begleiten,
@8 wird weniger auffällig fein. Dafür, daß Sie
Ihren Koffer erhalten, werde ich ſchon forgen.“

So gehen wir,“ ſagte Rodolfsberg nach feinem
Hut greifend.

Die Drei verließen das Hans, Vor demjelben
wandte ſich der Baron noch einmal zuruͤck

MAuf wie lange? fagte er mit bitterem Lächeln.

Nicht auf lange,“ rief Paul, „Mit gutem
Willen und einiger Anfirengung wird ſich bald eine
Thaͤtfache entdeden laſſen die den Verdadht von
Ihnen ableitet.“

Rodolfsberg neigte ſtill den Kopf und Jagte:
„Sott gebe e8,“ dann ſchritten die Drei durch die
jchwere Gewitterluft und den regungSlofen Wald
Goldenburg zU. ,

Die Aufregung, die am Abend des{elben Tages,
mehr noch am folgenden Morgen, als RNodokfsbhergs
Verhaftung allgemein bekannt wurde, Herrfchte, IABt
ſich * 5

Der HNeine Ort erfreute ſich für gewoͤhnlt
der tiefften Ruhe und — —
nachrichten, einige Klatſchereien hin und wieder die
Eeſchichte eines Diebftahls oder einer Rauferet bil
deten die Gegenjtände der Unterhaltung auf lange
fliän_cf)et_t. Und nun fiel in dieſe Einförmigkeit ein
Creignis hinein, das granfig genug war, um felbft
eine SGroßfiabt in Bewegung zu fegen, Die [Höine,
aller Welt bekannte Tochter des Förfter3 Ulınanut
aus dem Schweizerhäuschen war amı Fuße des Nit:
terfeljenS ermordet gefunden worden und der Dolch,
mit dem ſie ermorbet, gehört dem Baron von Ro-
dolfsherg. einem Manne, der wegen feiner Anfichten
bei einem Teile der Bevölferung beliebt, hei dem
andern ungern gejehen, von allen aber megen jeiner
Sittenreinheit, feiner waͤhrlich nicdht leichten mühe-
vollen Anfivengungen, aus einem verfallenden Werke
etwa8 TüdhtigeS zu {Haffen, Hodgeachtet war! ES
war wie ein Bligfirahl aus einem helteten Winter-
Himmel. (Fortjegung folgt)
 
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