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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 211 - Nr. 220 (10. September - 21. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0629

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Erſchelut täglih, Sonntags and3ge»

Kommen. Preis wonatlich 20 Pfg.

mit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-

blatt 32 Bfg, — Wirb In der ganzen

Etadt vertellt und an den Straßen-
ecken angeſchlagen.


Alle Zuſendungen werden frani v
erbeten.

Für die Aufnahme von Anzeigen

an beſtimit vorgeſchriebenen Tagen

wird keine Verantwortlichleit uber-
noinmen.

Yir, 28

Ais Beillage: Illuſtriertes
Unterhaltungsblatt,

Freiwillige Feuerwehr.


Freitag, den 18. September




Der Vorstand.

zu Ende geht:

a) 11 Obligationen
und zwar: Nr.

b) 16 Obligatione
und zwar Nr:
381, 422, 481, 492, 502, 519.

c) 25 Obligationen à 100 {l. —

ä 500 ft. =
n a 250 fl. —

oder 20,571 Mt. 64 Pfg.

Der St







5,500 {l.
4,000 {l

2,500 ft.

zuſammen 12,000 {l


adtrat:
Webel.





Adam


Meinen werten Kunden und Gönnern aur

meiner neuen Herbſt und

bin! Proupte und billige Bedienung zufichernd,
zeichne


gefälligen Mitteilung, daß ich ietzt ſchon im Beſitze


jehe ich einem geneigten Wohlwollen entaegen und
Hochachtungsvoll


Polster- und

Möbel- und Tapezier-Geschäft von


Kasten-Möbel,


chmitt, Kettengasse Nr. 17.

(Gegründet 1855.)

*
Fahrnis Verſteigerung
Ini Auſtrag werden die zum Nachlaſſe
des Gaſtwirtes Wilh. Buſſemer,
Hauptftraße Nr. 127 hier gehörigen, nach-
{tehend verzeichueten Fahrniſſe am
Dienstag, den 22., Mittwoch, den
23., Dounerstag, den 24. und
Freitag, den 25. September d. J./
jeweils vormittags 9 Uhr und
mwittags 2 Uhr aufangend,
offentlich gegen gleich bare Zahlung ver-
ſteigert:
Glas/ Porzellan, Kupfer⸗Pfannen Haͤfen,
Formen, -Schüfjeln und Kaſſerollen,
Meſſing, Chriftofle⸗Gabeln und -Löffeln,
Meſſer, Eßbeſtecke, Vorlegeloͤffel, Silber,
Kuͤchengeſchirr und Geraͤte, ein Naffee=,
ein Puͤnſch-Serviee, Bett= und Tiſch-
Decken, Teppiche, Laͤufer, Vorlagen, Vor-
hänge, Rouleaux, Herren⸗ und Frauen-
Kleidung, Herren⸗ und Frauenhemden,
Bettung Weißzeug, Matratzen, 4 drei-
armige und andere Gaslampen, 18 Spie-
gel, 28 Bilder, 3 Wanduhren, eine Pen

ſich Sonutas, den 26. September, mor-
eus 7 uhr (im leinen Rock) zur Uebung im
pritzenhauſe einzufinden.

Heidelberg, den 17, September 1885,

Das Commando: Yı Meffelbadh._ _

- Liedertafel. !
Bauveränderung wegen hente Feine obe
Heidelberger Cum Vetein.

——— Samstag abend

07 O[ Sizhalb 9 uyr im Vereins-
; l - Lokal ¶Reichsk one
E Alluſiſi-neipe.
Der Kneipwart,
Nulſihet Gewerk-Prrein.
Eigarren⸗ und Tabal Arheiter.
Kranken= und Sterbekaffe, (E. G.)

Sonntag, den 20. d. M., nadmititags
2 NOr findet in der Karlsburg eine

General-Versammlung
ſtatt. Tages Ordnung:
1.Bericht des Genexalrat s. 2 Kechenſchafts-

Bericht. 3. Vereinsangelegenheit.

Aufnahme neuer Mitalieder.

Hierzu werden die Mitglieder um zahl-
reiches Erſcheinen erſucht.

Die Orts⸗Berwaltung.
NB. Von 1 bis 2 Uhr Beitrag Erhebuug.
II. Steigerungs-Ankündiguug.

In Folge richterlicher Berfügung wird
folgende zur Verlaſſenſchaft des Sattlers
Louis Wehand von hier gehoͤrige Liegen-
ſchaft, am

Samstag, den 19. d. Mts./

nachmittags *24 Uhr
auf Dem Rathauſe dahier oͤffentlich
zu Eigentum verſteigert, wobei der Zuſchlag
erfolgt, auch wenn der Schaͤtzungspreis
nicht geboten wird.
Beſchreibung der Liegenſchaft:

2 Ar 29 qm. Flaͤchenraum an der
St. Annagaſſe dahier, worauf mit Nr. 3
bezeichnet, erbaut ſind:

a) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Laden
und Dachzimnier⸗Einrichtung und Stiegen-
Hausanbang, %s Stein, Ys Steinriegel;

_ _b) Seitenbau, zweiftölig, mit Dach
zimniern und Wohnnng gleicher Bauart
und gewolbtem Keller;
‚ c) Ointerhaus, zweiftöd‘g von Stein-
riegel mit Knieſtock und Dachftube ;
_ _d) Werfftattgebäude gegen die Straße,
einſtöckig, ! Stein, !a Steinziegel.

Das Ganze taxiert zu 35,000 M

Heidelberg, den 5. September 1885.

Der Vollſtreckungsbeamte:
Hagenunger, Notar
Wodes-Anzeige.

Freunden und Bekannten
die kraurige Nachricht, daß
es Golt dem Allmaͤchtigen
gefallen hat, unſer liebes
Töchterchen
Barbara
Lgeſtern morgen LUhr ſchnell
und unerwartet in Bensheim zu ſich
zu rufen.
Die tieftrauernden Eltern
Karl Kunft,
Eliſe Kunſt.

Heidelberg, den 18. September 1885.

Getragene Mieider, Sohuhe und Stiefel
werden gekauft.

Fr. Braun Mittelbadaaſie 10, varterre
Das Fraulein von Birkenweiler.
Roman von A. Lütet8burg.
Bruderzwiſt

Die Sonne neigte ſich dem Untergange ent-
gegen und war für den Augenblick ſchon hHinter einem
Woͤllenſchleler den fie mit prächtigem Silherlicht
umfäumt, verſchwunden Aber tiefer ſinkend bewäl-
tigte ſie noch einmal die Nebelmaſſen, welche das
— — und Hüllte die Berge in roͤtlichen

unſt.

Dort aufder Spitzẽ einer der vier gleichmaͤßigen
Anhoͤhen begann e8 aufzuleuchten — ein Fenſter
de3 weitſchweifigen Sebändes nach dem andern, —
bis das alte Schloß des FreihHerrn von Virkenweiler
wie vom Feuer durchaliütht erfchien. Doch bald
wieder erblaßte das Licht matter wurde der Schein
und faum fünf Minuten ſpaͤter lag das Schloß
Mit feiner Umgebung kalt und froftig da, wie ein
Stüc der harten Felſenmaſſe, auf welcher der linke
Seitenflügel erbant war.

„Da8 war wohl der letzte Sonnenblid,” murz
Melte der alte Freiherr, [Hiver in die Kifjen zurücs
finfend und die greifen Wimpern ſenkten ſich auf
die Hagere Wange Herab.

Er lag dann eine Weile ftill, bis das Rauſchen
des Borhanges ihn aufmertfam macdhte, daß er nicht
mehr allein war. Eine hochgewachſene Frauengeſtalt
war foeben in das Gemad) getreten und naͤherte
14 dem Lager des Kranfken. E3 geſchah indeſſen
nicht mit der Geräuſchloſigkeit einer um die Ruhe
des Leidenden Bejorgten. Die Schleppe des ſeidencn
Sewandes fuhr rauſchend über den weichen Teppich
Uund in dem ganzen Gebahren der Frau lag etwas
Rauhes, Rücfihtslofjes. Als fie Jegt neben dem
Nager des Freiherrn ftand, öffnete dieſer die Augen
* ſchmerzliches Lächeln umſpielte den bleichen

und-

„Sie — Melanie? Wo iſt Schweſter Marie?“
fam e8 faum hoͤrbar über feine Lippen.

„Sie {Hläft!” entgeanete die Frau mit ſchrill

hat jetzt vier Nächte gewacht, man ſoll nicht ſagen,
daß die Freiherrin von Birkenweiler nicht weiß, was
den Leuten zukommt. Ich werde Wache Halten.
Ihr Ausſehen iſt ein leidlich gutes — ich bin ſogar
der Meinung, daß Sie ſich nutzlos ängitigen.”

Ich möchte dennoch Schweſter Marie um mich
haben unterbrach der Leidende die Sprecherin mit
unberkennbarer Ungeduld, es war ſogar als ob
vorübergehend ein flüchtiger Hauch die wachsbleichen
Wangen belebe. „IhH will nicht die letzte Stunde
meine8 Lebens mit Ihnen allein fein.”

Man hätte nicht glauben ſollen, daß dieſer ge-
brochene Mann nodh einen ſolchen Höhegrad von
Leidenſchaft in ſich bergen fFönne, wie fie in den
letzten Worten ausgedrüct lag.

In den Augen der ſolzen Frau bligte e8 da-
moniſch auf, die tofigen Wangen färbten ſich dunkler
und die wie aus Marmor. gemeißelten, regelmäßigen
Züge nahmen einen unbeſchreiblich haͤßlichen Aus-
druck an.

Ich gehe, weil Sie es wünſchen! fagte ſie
mit bebender Stimme, indem fie ſich dem Eingang
zuwandte und das ſeidene Gewand wieder rauſchend
über den Teppich fuhr.

In demjelben Augenblic als die Freiherrin,
die Schwiegertochter des alten Herrn von Birfenweiler,
die Vorhänge zurücfchlug, drang ein Ton an das
Ohr des Kranken, der eine jeltfame Wirkung auf
ihn auszuuben ſchien — e8 war, al8 ob die fliehenden
debens geiſter noch einmal zurücfehrten. Seine Augen
erweiterten fich, indem er fich, wenn auch mühjam,
aufrichtete.

„Mein Sohn, mein Sohn! Das war Paul’s
Stimme! O, mein Gott, wie danke ich Dir, daß
Du den letzten Wunſch erfüllt Hafı!“ kames jubelnd
über die bleichen Lippen und felige Freude verklärte
ſein Geſicht.

Auch die Freiherrin hatte den Ton gehört, aber
in ihrem Antlik war keine Spur jener Gefühlen
zu entbeden, welche den Fretherrn bewegten, Nur

mühſam hielt ſie den Schreckensruf zuriick/ der ſich


dule, verfch. Bücher, 3 Cofa, ein Sofa
mit 2 Seſſeln und 2 Lehnſtuͤhlen, 3 Sofa
mit je 6 Seſſeln, ein Sofa mit 2 Seſſeln,
ein Echlaf⸗Sofa, 5 Chiffonniere, 5 Kom-
moden, 6 Waſchkommoden, 3 Pfeiler-
ſchräntchen, Bettladen mit und ohne Roſt,
4 einthür. und 4 zweithuͤr. Schraͤnke, ein
Schreib=, 5 Walch-, 16 Nacht und eine
Anzahl verſch Tiſche, 3 Sekretäre, ein
Buͤffet, ein Piano, ein Fauteuil, ein
Glasſchrank, 2 Schreibpulte, Etuͤhle,
Kofferböcke, Kleiderfländer und Halter,
2 Küchenſchraͤnke, eine Badewanne und
ſonſt verſch. Hausrat.

Heidelberg, den 18. September 1885.

A. W. Helwerth,
Waiſenrichter

Eiſernes Kreuz.

Samstag wird geſchluchtet
Frey.

3u verkaufen

eine Weine, neue Trauben⸗Preſſe Röwer-
ſtraße 2 2 — —

auf ihre Lippen drängte und geifterhafte Vläſſe be-
deckte ihr ſchoͤnes Antlig. Ihre Knie wankten und
dennoch- — fie überſchritt die Schwelle und dröhnend
fiel die Thür hinter ihr ins Schloß.

Draußfen ftand fie einen Augenblick hoch aufs
athmend ftil. Die Stimme erreichte noch ihr Ohr
— fie famı ausS der Bibliothek. Kein Zweifel! aul
von Birkenweiler war in dem Moment in das Vater-
haus zurüdgefehrt, wo Alles daran liegen mußte,
ihn fernzuhalten. Wenn er jetzt mit dem alten
Freiherrn zufammentraf, war die Arbeit von vielen
Sahren eine vergebliche geweſen — e8 durfte nicht ſein

„Du fprichft, Franz, der Vater will mich nicht
ſehen die Aufregung koͤnnte fein Tod fein?“ tönte
es herb an das Ohr der Lauſchenden. „Du irrſt
Dich Der Vater hat mir längſt verziehen, daß ich
nicht nach Rang und Stand ſondern nach meinem
Herzen wählte und wenn ich nicht längſt in das
Vaterhaus zurückgekehrt bin, ſo brauche ich Dir
wohl dafür Feine Gründe angeben.

Soll das ein Vorwurf für mich ſein.“

„Du magft Dir die Antwort ſelber geben. Was
mich anbelangt, ſo habe ich kein weiteres Wort da-
ruͤber zu verlieren. Ich durchkreuzte Deine Pläne
nie — idh werde e& aud nicht in dieſer Stunde
thun Mich verlangt weder nach Reichtum, noch
nach einer andern Stellung, als die, welche ich mir
ſelbſt geſchaffen habe, aber ich ſehne mich nach einer
Ausſöhnung mit meinem Vater, ehe deſſen treue
Augen ſich für immer [Oließen.“

„Zu ſpaͤt! Du haͤtteſt an eine ſolche Ausſoöhnung
cher denken ſollen.

Eine minutenlange Pauſe trat ein. Die athem-
los lauſchende Freiherrin glaubte ein leiſes Aechzen
zu hören!

„Zu ſpäͤt? Aus Barmherzigkeit! Franz —
Du wilft doch nicht damit fagen, daß der Vater
tot iſt?!

Abermals eine Paufe. Dann —

Noch nicht, aber — e8 ift Feine Hoffnung
7 Dein Anblick ſo plötzlich — er würde ihn
bten?

ger und Onfel

ſich zu rufen.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.

Die
Heidelberg, den 18 September

Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige

7


AA mein

in Haus
20 Haup
verlegk habe.

Für das mir ſeit einer Reihe

— 7 me

zuteil werden zu laſſen und zeichne










1885.

Ubhr, nach laugem und ſchweren Leiden zu

trauernden Hinterbliebenen.
1885.

ezier-Geschäft

tſtraße 20

von Jahren entgegengebrachte Wohl-


Hochachtungsvoll

F. M. Birnstihl.




Ph Burgweger,

der Verkauf da



Qudtwwigsplag.

nert unr 3 Cnge.

|

pelgaſſe Nr. 10.

8
„Mortein
Wir haben das 10
ſolchen Erfolg zur Vertilgun
Mortein, Wir bıftätigen

rowski/ Fabrikbeſitzer,

Tauſende don Anerkennungen beftätigen
Ameiſen, Raupen,
der ficherfte Schutz gegen Mottenfraß
berg bei den Herren E, Garbrecht und Frig




‚„Mortein“

Ohmsdorf b. Schweiduitz. Gebrüder Sucha-

e8. Das Mortein von Hodurek iſt giftfret, Yt in
FDöhen, Fliegen,
Teichzeitig auch
in Heidel-

Weruer.

brauche höchft angenehme/ ächt

theiniſche

von W, H. Zidenheimer in Mainz von
deſſen zeitige A

„Engel=Apotheke.“. —
Garnijon-Ahothekt“, M

lederlage in Heidelberg

ſchmeckt dem Seltersw

Oelieiotes:⁊afelgetrant:
3 un

wie Kunfi-Champagner, Beſter
bon I, meb. Autoritäten auch bei barn-

Bündern iu agen i
eb nuð BVrunnenberualinua.
Altez Ziuynr kauft zum höchften Preis


ihn vorhereitet Haft.“

Niemals!

„Du willſt nicht ?”

Die Thiür des Bibliothekszimmer3 Öffnete ſich
und eine höhe ſtattliche ManneSgeftalt erſchien unter
dem Cingang — die Freiherrin fuhr aus ihrer
lauſchenden Stellung auf.

„No, Madame!“ lam es in ſchneidendem Hohn
über die Lippen des Mannes.

Die Dante fenkte unter den durchoringenden
Blick die Augen zu Boden; fie ſchien ihre gewohnte
Selbſtbeherrſchung verloren zu hHaben,

„Gnädige Frau — ich möchte zu meinem Bater.”

Die Worte ſchienen ihr die Faſſung zurückzu-
geben — fie vichtete fih voll und ſelhſtbewußt auf.

„Der Kranke [OHLäft,“ fagte ſie mit leiſer Stimme,
„Nach einem langen qualvollen Zuſtande des Wachens
behauptete die Natur ihr Recht. Wollen Sie, daß
er geweckt wird ?“

Paul von Birkenweiler ſah die ſchöne Zrau
prüfend an, aber e& war kein Grund vorhanden,
ihre Worte zu bezweifeln. Warum follte er den
alten Mann aus einem wohlthätigen Sclummer
weden ? Die wenigen Stunden wiürde er noch ſeine
Ungeduld bemeiftern.

Inʒwiſchen faß der alte Freiherr mit fieberhaft
geröteten Wangen und fliegendem Athem aufredht
auf feinem Lager und blickte unverwandt auf die
Thür, durch welche der Ton jener geliebten Stimme
bis zu ihm gedrungen war, Endlih, nach fünf
Sahren, follte er den Liebling ſeines Herzens wieder-
jeben, ihn in feine Arme {Hließen und von den
Lippen, die nie eine Lüge gefprodhen, die Berfiherung
entgegennehmen, daß fein Groll in der Bruft des
Sohne3 gegen den harten Bater, welcher eines Zages
der Stimme der Verleumdung ſein Ohr geliehen,
Raum gehabt. Nun war Alles gut. Nidht genug
fonnte er dem Himmel danken, daß er iYn dieſe
Stunde erleben ließ

Aber Minute auf Minute vervann — der
fehnlichft Erwartele famı nicht. Draußen auf dem










unſchatzlarem Werte, da durcht

—— ⏑
Königl. Hoͤf und M
det with. Bürkke, GHauptitraße 116,

— —

— —

aſſer ahulich und mit Weikwein und Zucker gemtct
d Getlmittel gegen Huften, Hetjerkeit, AWffectionen 36,


— — . und der hHalben 20
— — in ßnben. *

Cin HausS-Telegraph und 2 Firmens
fehilder zu verkaufen, Anlaqe 36, eine Stieage.
7 Corridor war ANes {l geworden und fein Schritt
näherte ſich der Zhlir, Die Angft und Unruhe des
Freiheren, noch gefleigert durch feinen krankhaften
Zuſtand/ erreichte einen beängftigenden Hoͤhegrad
Dämmernde Schallen huſchten durch das Semach
und das Feuer in dem Kamin war den Verloͤſchen
nahe. Nur bisweilen ſpruͤhte e8 noch auf, oder
ein Flämmchen kanzte auf der Afche, das hochrote
Gefiht des Kranken und ſeine fieberglänzenden Augen
geſpenſtiſch beleuchtend. Dann wieder war Alles
dunfel und man Hörte nichts als das Tiden der
altfranzöfilden Uhr auf dem Kaminfims und den

keuchenden Athem des Leidenden. ı

Mehr al8 einmal hatte der Kranke den Verſuch
gemacht, ſich von ſeinem Lager aufzurichten, aber
jede Bemübhung erwies ſich als eine vergebliche. Geine
zitternde Hand langte nach der fildbernen Handglocke-
die auf einem kunflvoll gearheiteten Maſaiktiſchchen
neben feinem Lager ſtand, aber ſein Aım fiel blei-
ſchwer auf die feidene Bettdede und ſo war er zum
geduldigen Warten verdammt. ilebliche Qual,
Sr tänfchte ſich keinen Augenblick über feinen Zu-
jtand, jeder Athemzug konnte der lette fein und
BDannn —

DochH nein — Ddie Farben waren zu ſchwarz
aufgetragen. . Das Tejtament, DdasS er eines Tages
in Ungekechtfertigem Zorn gegen Paul gemacht, war
durch ein anderes erjeßt und dieſes andere befand
fich in dem Befitz ſeiner Schwefter, von der er freilich
feit zwei Sahren durch die Schpiegertochter getrennt
war. Warum ängftigte er ſich? ;

Es gab noch mandherlei zu befprecdhen, mancherle
zu ordnen. Sine ſchwere Schuld mußte gefühnt
werden und wem anderS8 konnte er dieſe Sühne
übertragen, als Paul? ; .

Auch Schweſter Marie, die barmherzige Pflegerin
aus den Elijabethftift, welche ihn fo mandhe [cf)mgre
Stunde überwinden gelehrt, Fam nicht, Was hielt
fie ab? Warum Mußte er, indem er fo dachte, das
GSeficht feiner Schwiegertochter im Geiſte vor Augen

ſehen?
Gortſetzung folgt).
 
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