Der Neichsadler und dre Engel
am Rnprechtsban des Herdelberger
Schloffes.
Von Nudolf Sillib.
Jn der Südwestecke des Heidelberger Schlosses steht der
älteste seiner Bauten, der Nuprechtsbau, ein gotisches Herren-
haus, das mit dem Kaisernamen des kurpfälzischen Hauses
verbunden ist. Mit den prunkvollen Nenaissancepalästen des
Schlosses verglichen tritt der Nuprcchtsbau denkbar schlicht
in Erscheinung, ursprünglich noch bescheidener als nach seinen
mannigfachen Umbauten. Ob er von Ruprecht III oder
erst von seinen Nachfolgern in der Kur, von Ludwig III
oder IV errichtet worden ist, mag hier unentschieden bleiben;
daß ihn aber der deutsche König Nuprecht begonnen hat,
dürfen wir mit der Jnschrift der Wappentasel an der Nord-
seite sesthalten, die Kurfürst Friedrich II im Jahr 1545 hier
einfügen ließ. Sie kündet:
Tausent vierhundert Jar man zelt
Als pfaltzgraf Ruprecht wart ermelt
Zn Nomschem Köng und hat regirt.
Uff zehen Jar darjn volnfirt
Dis hauß — welches pfaltzgraf Ludwig
Erneuert hat wieß sted lustig.
Jm vier und viertzigstem jar
Funffzehen hundert auch furwar.
Uß dieser welt verschieden ist
Jr baider seln pfleg Jhesus Crist. Amen.
Außer dieser von Meister Conrad Forster geschaffenen
Renaissancetafel mit den drei Schilden des kurpfälzischen
Wappens trägt der Bau noch zwei andere vielbewunderte
Bildhauerarbeiten, diese aus der Zeit seiner Entstehung:
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am Rnprechtsban des Herdelberger
Schloffes.
Von Nudolf Sillib.
Jn der Südwestecke des Heidelberger Schlosses steht der
älteste seiner Bauten, der Nuprechtsbau, ein gotisches Herren-
haus, das mit dem Kaisernamen des kurpfälzischen Hauses
verbunden ist. Mit den prunkvollen Nenaissancepalästen des
Schlosses verglichen tritt der Nuprcchtsbau denkbar schlicht
in Erscheinung, ursprünglich noch bescheidener als nach seinen
mannigfachen Umbauten. Ob er von Ruprecht III oder
erst von seinen Nachfolgern in der Kur, von Ludwig III
oder IV errichtet worden ist, mag hier unentschieden bleiben;
daß ihn aber der deutsche König Nuprecht begonnen hat,
dürfen wir mit der Jnschrift der Wappentasel an der Nord-
seite sesthalten, die Kurfürst Friedrich II im Jahr 1545 hier
einfügen ließ. Sie kündet:
Tausent vierhundert Jar man zelt
Als pfaltzgraf Ruprecht wart ermelt
Zn Nomschem Köng und hat regirt.
Uff zehen Jar darjn volnfirt
Dis hauß — welches pfaltzgraf Ludwig
Erneuert hat wieß sted lustig.
Jm vier und viertzigstem jar
Funffzehen hundert auch furwar.
Uß dieser welt verschieden ist
Jr baider seln pfleg Jhesus Crist. Amen.
Außer dieser von Meister Conrad Forster geschaffenen
Renaissancetafel mit den drei Schilden des kurpfälzischen
Wappens trägt der Bau noch zwei andere vielbewunderte
Bildhauerarbeiten, diese aus der Zeit seiner Entstehung:
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