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gauntag,


Tamtportl. Mebalteur BEilipy Kilausner im Helbelberg

( N eint ta gtiq aufer Montag, Aonnementäpreis fer
Äbelberg: — — burd die
R Sezogen »ierteljährl. M, 1,.25 ohne gnmfimggunz.









I. Mürz

Drud aub Weriang von Wurm & YPfeffer in Heidelberg,
errebitien Brunnengaffe MM

Mnzeigen; bie 1-fpaltige Betitzeile ober beren Naum 5 Pfg.
für augwärts 10 Pfg. Bei mehrmaligem Grfgdeinen










\ Berlin, 25. Febr. Der „Reichsanzeiger“ mel⸗
; Nach den bei der Admiralitaͤt eingegangenen,
zum 19. Januar reichenden Meldungen des
Beſs des weſlafrikaniſchen Geſchwaders war der
defundheügʒufland der Schiffsbeſatzungen ein be⸗
Tiedigender, der Zuſtand der in den Befechten bei
amerun im Dezember v. J. Verwundeter durch⸗
Wweg ein guter. — Die Verathung des Kultus-
is ruckt im Abgeordnetenhauſe nur langſam vor.
€8 wird nicht leicht jein, ibn bis Ende der Woche
3U erledigen; falls das gelingt, wird Leantragt
werden, daß ſich das Abgeordnetenhaus auf eine
zoche vertagt, in welcher der Reichstag mit den
Pichtigſten Fragen der Kolonialpolitit àus Anlaß
ex Forderung für Kamerun und Angra Pequena
Mit der Dampferſubvention und der dritten Leſung
des Etats befchäftigt ſein wird.
Berlin, 26. Febr. Das Ergebniß der Con—
Ferenz liegt nunmehr gedruckt vor. Die Druckſache
Jir. 59 führt die Neberfchrift: „General-Akte der
erliner Conferenz, angenommen in der Sitzung
bom 23, Febt.“ ı In der Einleitung werden unter
nrufung des allmaͤchtigen Gottes die Herrſcher der
An der Conferenz beiheiligten Maͤchte in alphabe—
liſcher Reihenfolge angeführt. Es wird der Zweck
er Conferenz, wie er in dem bekannten Einladungs⸗
Hreiben aubeinandergeſetzt war, angegeben. Es
Ferden dann gleichfalls nach der aiphabetiſchen
Neihenfolgẽ der Staaten, alſo: Allemagne, Au-
iche-Hongrie, Belgidue, Danemare, Espagne,
“tats-Unis d;Amerique;, Republiqus Francaise,
(Jl‘ande-Bretagne et Irlande, Italie, Pais-Bas,
ortugal, Russie, Suede et Norvege, Turquie,
die zur Theilnahme an der Conferenz ernannten
Bevollmachtigten aufgezählt und dann die bekannten
Echs Puntte welche den Gegenſtand der Berathung
und Beſchlußfaſſung von Seiten der Conferenz ge-
bildet haben mitgeiheilt. Die Generalakte enthaͤlt
In ſieben Capiteln 38 Artikel. Capitel 1 „Erklä⸗
Ung bezuͤglich der Freiheit des Handels im Becken,
n den Mündungen des Eongo und umliegenden
ändern und damit zuſanimenhängenden Be—

Ein rothes Haar.

Novelle von A. v. K.

(6. Fortſetzung)

Alfred wandte ſich ganz unbefangen zu ſeiner

Frau und fragte, wer denn eigentlih die junge
ame ſei, welche ſich heut zum erſtenmal hören
laſſe, er habe gar keine Zeit gefunden, ſich vorher
Uum das Programm zu fümmern, worauf er von
Felene mit einem niederſchmetternden Blick die Ant—
wort erhielt, er werde wohl gleich dartiber im
Aaren ſein. Der Blick beunruhigte ihn nicht im
Entfernteſten und die Antwort eben ſo wenig, denn
® nahm gleich darauf eine eingehende Nuͤſterung
er umſitzenden Damen vor, welche ſein ganzes In—
ereſſe abſorbirte.

Da entſtand eine plötzliche Stille im Saal.
Felenens Hände ſchloſſen ſich ſo krampfhaft um
Uren Fächer, daß derfelbe zerbraͤch. An der Hand
8 Kapellmeiſters ſtieg eine ſchlanke Geſtalt lang—
Am die Stufen des Podiums empor und verneigte


3* der großen Vienge hafteten neugierig an
leſem jungen Mädchen, welches die Kühnheit beſaß,
le Kritik eines kunſtverſtändigen Publikums heraus
&M fordern, und die anmuthige Erſcheinung derſelben
ahm zu ihren Gunſten ein.

Ein dunkelblaues Seidenkleid umſchloß die wei—
den, elaſtiſchen Glieder. Sie trug keinen Schmuck,
xeil fie vermuthlich teinen beſaß aber vals und

ände hoben ſich zierlich und ſchneeweiß von
Lblichen Mechelner Spitzenkrauſen ab, und der
chwetẽ Knoten des rothgoldigen ſchimmernden Haares





Capitel „Erklärung bezuͤglich des Sklavenhandels“
enthält nur einen Artikel 9, Das dritte Capitel
Erklaͤrung bezuͤglich der Neutralität der zu dem
Vertragogebiete des Congobeckens gehörigen Ge—
bietstheile enthält die Trtikel 10—12. Capitel
4, „Schifffahrtsakte für den Congo“ umfaßt Artikel
13 bis 25. Capitel 5, „Schifffahrtsakte für den
Niger“, enthält Art. 26 bis 33. Capitel 6, „Er—
klaͤrung bezſiglich der weſentlichen Beſtimmungen,
welche zu erfuͤllen find, damit neue Beſitzergreifungen
an den Kuͤſten des afrikaniſchen Continents als
wirklich vollzogen (yeffectives?) betrachtet werden,“
enthaͤlt die beiden Artikel 34 und 35. Das letzte
7 Capitel enthält die „Allgemeine Beſtimmungen“,
Artikel 36 „die Berechtigung der Mächte, die Con⸗
ferenzbeſchlüſſe nach vorhergegangener gemeinſamer
Verſtaͤndigung zu verändern und zu verbeſſern; Ar-
tikel 37 die Beſtimmung, daß andern Maͤchten der
Zutritt zur Generalakte offen gehalten werden ſoll;
Artikel 38 die Beſtimmung bezuglich der Ratifica⸗
tion der vorliegenden Vereinbarungen.

England.

London, 26. Febr. Die Vermählung der Prin⸗
zeſſin Beatrice mit dem Prinzen Heinrich v. Batten⸗
berg findet, wie nunmehr endgiltig beſtimmt iſt,
während des Aufenthalts der Königin in Osbor ne
im Juli in Wippingham auf der Inſel Wigbt ſtatt,
— Der engliſche Geſchaͤfteträger in Konſtantinopel,
Wyndham, iſt zum engliſchen Geſandten in Belgrad
ernannt worden. — Es verlautet, daß angeſichts
der bevorſtehenden Reiſe des Prinzenpaares von
Wales nach Irland Drohbriefe im Londoner Palais
des Prinzen von Wales und im Miniſterium des
Innern eingelaufen ſeien, und die Behörden ge—
warnt wurden, die Reiſe würde mit Gefahr ver⸗
knüpft ſein.

London, 27. Febr. Oberhaus. Bei der Be—
rathung von Salisbury's Tadelsantrag erklaͤrt
Salisbury, wenn das Parlament die Regierung im
Amte laſſe, werde England nur Unheil und Schande
ernten. Northbrook weiſt den Vorwurf zurück, daß
die Regierung keine Politik für die Zukunft habe,





war an und fuͤr ſich ſchon ein ſeltener Schmuck.
Sie war ſehr bleich, ſo ſehr, daß die blauen Adern
an den Schläfen unter der feinen Haut bei dem
hellen Gaslicht deutlich ſichtbar waren, aber ihre
Augen leuchteten in fieberhaftem Glanz beinah
ekſtatiſch verklärt.

Ein lebhaftes, beifälliges Murmeln giug durch
die Menge. Helene beobachtete mit Argusaugen
das Geſicht ihres Gatten. Nichts konnte unbe—
fangener ſein, als die Neugier, mit welcher er die
junge Saͤngerin betrachtete und ſich dann zu ſeiner
Frau wandte: „Das Mädel ſieht famos aus, nicht
wahr? Alle Wetter, ſo etwas ſieht man nicht alle
Tage. Wo ſie nur bis jetzt geſteckt haben mag,
denn ſolch eine Erſcheinung geht nicht unbemerkt
durchs Leben.“

„Ich ſollte meinen, Du müßteſt ſie kennen,“ war
die ſcharfe Antwort.

„Ich? Nein, wahrhaftig nicht. Wenn ſie mir
jemals begegnet wäre, ſo hätte ich ihr auch den
Hof gemacht Na, na, nichts für ungut,“ fügte
er hinzu. „Ich ſcherze nur, Du weißt ja, ich bin
kein Don Juan, wenigſtens ſeitdem ich verheirathet
bin nicht mehr.“

Der Kapellmeiſter ſpielte die erſten einleitenden
Takte der unvergleichlichen Wagnerſchen Schöpfung.
Es trat abermals tiefe Stille ein, dann ſetzte die
weiche, glockenhelle Stimme der jungen Sängerin
etwas vibrierend zwar, aber mit reichem, warmem
Klang ein, und die Tonwellen flutheten klar und
ſtark durch den weiten Raum. Die meiſten An—
weſenden waren mit wenig Erwartungen her—
gekommen, man hatte ſich nicht viel von dem
erſten Auftreten einer Anfängerin verſprochen.



1885.



rung eine ſtabile Verwaltung in Chartum mit Hilfe
der Haͤuptlinge zu ſehen wuͤnſche, die ſtark genug
waͤre, das Nilthal zu ſichern, Einfaͤlle in egypliſched
Gebiet zu unterdruͤcken und Expeditionen zur Ein⸗
fangung von Sklaven zu verhindern. Die Sub—⸗
ſidien ſollen von der egyptiſchen Regierung oder den
Haͤuptlingen gegeben werden, die ſtaͤrk genug wären,
um die Ordnung im Nilthale aufrecht zu erhalten.
Derby erklärt, wir haben die Pflicht übernommen,
Caypten zu ſchuͤtzen und es iſt zur Erfuͤllung dieſer
Pflicht nöthig, daß Chartum und Berber von einer
Macht gehalten werden, die nicht ſyſtematiſch die
Erhaltung des Friedens und die Unabhaͤnigkeit
Eghptens bekämpft. Keine Koſten und keine Mühe
werden erſpart werden, um die Verpflichtungen,
welche die Regierung eingegangen, zu erfuͤllen oͤder
Denen treu zu bleiben, die England beigeſtanden.
Die Debatte wird auf Morgen vertagt.

London, 27. Febr. Geſtern während der
Schießübungen in Schoeburneß platzte eine Granate,
wodurch ein Offizier und Kanonier ſofort getödtet
und Oberſt Fox, Strangways, der Direkior der
Artillerieſchule, Oberſt Lyons und 7 andere Offiziere,
Artilleriſten und Ziviliſten ſchwer verwundet wur—
den; bei Einigen wird das Aufkommen bezweifelt.

Amerila.

Newyork, 26. Febr. Ein Schreiben Clevelands
empfiehlt die Einſtellung der Silberprägung; er be⸗
fürchtet, daß die forigeſetzte Silberprägung eine
finanzielle Kriſis herbeifuhren dürfte. Nach der
World“ ſind folgende Kabinets-Ernennungen be⸗
ſchloſſen: Bayard übernimmt das Auswärtige Man⸗
ning die Finanzen, Lamar das Innere, Garland
die Juſtiz und Villas die Poſt.

Aus Aatz nud feru.
Eberbach, 26. Febr. Heute Abend nach 6
Uhr kam die Nachricht hierher, daß in einem der
hiefigen Gemeinde gehörigen Niederwalde an der
heſſiſchen Grenze (Schützenheide) ein Schadenfeuer
ausgebrochen ſei. Der ſoſort abgegangenen zahl—
reichen Mannſchaft gelang es bald, das Feuer zu





Alle waren jetzt wie elektriſirt, denn die da ſang,
das war eine Künſtlerin von Gottes Gnaden, und
mochte auch noch mancher kleine Fehler mit unter—
laufen, ein Jeder, der Verſtändniß für die Kunſt
beſaß, fühlte, daß dieſem jungen Mädchen eine große
Zukunft bevorſtand.

Doktor Werner Herbert hob zum erſtenmal den
Kopf und ein freudiges Leuchten ging über ſeine
Züge. Das war nicht mehr allein das Zuſammen—
wirken von ausgezeichneten Stimmmitteln und guter
Schule, das war der Klang tief innerlichen Em—
pfindens, der allein dem Geſang den Stempel künſt—
leriſcher Weihe aufdrückt, welchen ſein muſikaliſches
Ohr da heraushörte. Er fühlte es inſtinktiv, daß
das Genie in dieſer jungen Seele erwacht ſei, daß
irgend ein erſchuͤtterndes Erlebniß, ſei es große
Freude, oder großer Schmerz, den erweckenden
Funken hineingeworfen und ſie zu großartigerer
Auffaſſung der Kunſt emporgehoben habe. Ihr
Geſang war durchgeiſtigt von einer edeln Wärme,
welche von Herzen kam und zu Herzen ging. Da
war wohl niemand im Saal, der nicht von dem
ſuͤßen und doch leidenſchaftlichen Klang dieſer Stimme
ſympathiſch berührt worden wäre.

Sie ſchaute ins Leere, während ſie ſang, e
war, als habe ſie vergeſſen, daß da unten aller
Blicke auf ſie gerichtet ſeien, nur einmal ſenkte
ſie für einen Moment die Augen und ließ fie
ſcheu ſiber die vorn in der erſten Reihe Sitzenden
hingleiten.

Fortſetzung folgt.)


 
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