v Ohre bezüglichen Angebote übertragen. 6) Vorbehaltlich der
Mnnmung des Großh. Oberschulraths wird Herr Stadtrath
Heimbach an Stelle des verstorbenen Herrn Stadtrathes
zum Mitglieds des Beirathes der Realschule ernannt.
An Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurückgetretenen
srn Stadtrathes Dietz, welcher Mitglied des Armenrathes
wird Herr Stadtverordneter G. Gottmann zuni Armen-
Sli * des II. Armsnbezirks der hiesigen Stadt und zum Mit-
a ^e des Armenrathes ernannt. 8) Nachdem die städtischen
^'nissionen auf Grund des Ortsstatnts neu gewählt sind und
Kultische Mitglieder die Wahl angenommen haben, bestehen
O '^dtischen Commissionen z. Z. aus folgenden Herren, und
y kr: Armenrath: Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Walz. Stell-
^°ter des Vorsitzenden: Stadtrath C. H. Sommer. Mit-
^ eder: Karl Dietz, Karl Ditteney, Armenarzt Hofrath Dr.
»M>dor v. Dutsch, Heinrich Fahlbusch, Jean Fath, Louis Goos,
O°uel Gottmann, Joseph Greber, Karl Hog, Louis Keller sou ,
Kerzinger, Theodor Klöpper, Amtmann v. Krafft-Enbing,
8 sedrich Moller, Franz Popp, Karl Nell, Michael Scholl,
U ledrich Schwarz, Jakob Schweikert, Dr. H. Sondheimer,
Wilms, Johann Wirth, Friedr. Aug. Wolff. Feldcom-
Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Walz. Stellvertreter:
Horath Rech. Mitglieder: Ad. Ballmann I., Lor. Bauer, C. F.
rtudw. Goos (in Schlierbach), Th. Klöpper, Franz Mai,
X,- Obermeper, Casp. Ueberle. Finanzcommission: Vorsitzender:
brbürgermeister Dr. Wilckens. Stellvertreter: Bürgermeister
Walz. Mitglieder: C. L. Ammann, Dr. M. Cantor, Frdr.
z!"gel, Theodor Klöpper, A. L. Lehmann, Carl Pirsch. Fried-
, nvmmWon: Vorsitzender: Stndtrath C. Leimbach. Stellver-
'st - Stadtrath Dr. C. Mittermaier. Mitglieder: Karl Dietz,
L.prksarzt Hofrath Dr. Franz Knaufs, Amtmann H. v. Krasft-
Franz Mai, Dr. Georg Nebel, C. W. Rom, Julius
c»^ck, .8- A. Ueberle, Franz Wilms. Gas- und Wasserwerks-
vision: Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Wiickens. Stell-
L, ster: Stadtrath C. Abel. Mitglieder: Heinrich Rohrmann,
v ner, Heinrich Hoffmeister, Joseph Keller, Max Klingel,
ii>or Klöpper, Karl Mohr, Karl Pirsch, Ludwig Zimmer-
ei Commission für die Geschichte der Stadt: Vorsitzender:
^./Bürgermeister Dr. Wilckens. Stellvertreter: Stadtverord-
jjJr Allert Mays. Mitglieder: Karl Christ, Friedr. Emmer-
L ?- Dr. Eduard Lobstein, Dr. Franz Mittermaier, Robert
Tem ' Dl' August Thorbecke, Dr. Ed. Winkelmann, Friedrich
Gewähr- und Pfandgerichts-Commission: Vorsitzender
^sgermeister Dr. Walz. Stellvertreter: Stadtrath C. H. Som-
i Mitglieder: C. F. Däcke, Karl Dietz, Georg Mohr, Louis
hO- C. W. Rom. Hinterlegungscommission: Vorsitzender:
L/VU'germeister Dr. Wilckens. Stellvertreter: Bürgermeister
v°,.i.Walz. Mitglieder: C. L. Ammann, Friedr. Klingel. Stell-
lÜv7°ler: A. L. Lehmann, C. H. Sommer. Zum Sturz der
tz/,chpapiere der Stiftungen: C- F. Däcke, Friedr. Aug. Wolff.
sid°»?^reter: Heinrich Rohrmann. Leihhauscommission: Vor-
lOoer: Stadtrath A. L. Lehmann. Stellvertreter: Stadtrath
vr», r Klöpper. Mitglieder: Karl Dietz, Philipp Knell, Karl
Friedr. Aug. Wolff. Meß-, Markt- und Lauercommis-
Vorsitzender: Stadtrath Theodor Klöpper. Stellvertreter:
P.^rath L. Rech. Mitglieder: Karl Dietz, Georg Mohr, Frz.
dxx.p'F. A. Ueberle. Commission für Militärsachen: Vorsitzen-
Stadtrath C. H. Sommer. Stellvertreter: Stadtrath Th.
w^per. Mitglieder: A. v. Horn, Friedrich Klingel, A. L. Leh-
Karl Leimbach, Louis Rech. Musikcommission: Vor-
s nder: Stadtrath C. L. Ammann. Stellvertreter: A. L. Leh-
Mitglieder: Karl Boch, N. v. Grabow, Max Klingel,
d-äz^duard Lobstein, Karl Spitzer, Phil. Wolfrum. Ortsgesund-
»//HVH. Vorsitzender: Stadtrath Dr. Karl Mittermaier. Stell-
Dr^.°r: Bürgermeister Dr. Walz. Mitglieder: Armenarzt
5 ' Theodor v. Dusch, Dr. Friedr. Eisenlohr, Bezirksarzt, Dr.
Tb^auff, Karl Leimbach, Dr. Ed. Lobstein, Karl Mohr, Dr.
c/s ^chs, G. A. Schaber, Amtmann Karl Weingärtner. Schul-
v/ ^lssion: Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Wilckens. Stell-
Äb-i Stadtrath Dr. Friedr. Eisenlohr. Mitglieder: Karl
Gustav Bund, Wilhelm Hönig, Dr. Franz Mittermaier,
H».. Mohr, V. Neiningen, I. Schweinfurth, Dr. H. Sondheimer,
der- Strübe, Friedr. Wolff. Stadtbaucommission: Vorsitzen-
Äha, Bürgermeister Dr. Walz. Stellvertreter: Stadtrath Carl
ßniki- Mitglieder: Hermann Behaghel, Hch. Rohrmann, Wilh.
A.'b"un, Eduard Lipowsky, Karl Mohr, G. A. Schaber, Frdr.
Theatercommission: Oberbürgermeister Dr. Wilckens.
Aw» Kreter: Stadtrath Friedrich Wolff. Mitglieder: C. L.
Karl Boch, Theodor Klöpper, A. L. Lehmann, Hch.
Dr an Verbrauchssteuercommission: Vorsitzender: Bürgermstr.:
oijJ^ölz. Stellvertreter: Stadtrath C. L. Ammann. Mit-
Heinrich Bohrmann, Dr. Friedrich Eisenlohr, Wilh.
Otto v. Langsdorfs, A. L. Lehmann. Waldcommis-
Vorsitzender: Stadtrath Dr. Friedrich Eisenlohr. Stell,
Stadtrath Karl Mohr. Mitglieder: Albert Beger-
Rohrmann, Adolph Brechter, Karl Leimbach, Friedr.,
^°yer, Friedr. Aug. Wolff.
D Heidelberg, 8. Febr. (Theater.) Unser trefflicher und
allseitig beliebter Komiker Herr Victor Roberts hat heute Mitt-
woch, den 8. d. M„ sein Benefiz und gelangt an diesem Tage
die lustige und amüsante Posse „Kyritz-Pyritz" zur Aufführung.
Herr Roberti zählt zu den beliebtesten Mitgliedern unserer
Bühne, hat dem Publikum schon so viele vergnügte Stunden be-
reitet, von demselben so viele Beweise von Wohlwollen em-
pfangen, daß an diesem seinem Eyrenabend wohl Niemand
wird fehlen wollen, und ein um so größeren Besuch zu
erwarten steht als die zur Aufführung gelangende Posse
reich an komischen Situationen und dankbaren Rollen ist,
welche sich in den bewährten Händen der Damen Unger
Falkenberg, Rese, d'Eszterhagy, Reinhardt, Wehles und
der Herren Päts, Engelhardt, Pierre und Schwartz befinden.
Der Beneficiant selbst spielt an diesem Abend eine seiner wir-
kungsvollsten und dankbarsten Rollen.
* Heidelberg, 8. Febr. (Schmähliches Erwachen.) Welch'
eigenthümliches Gefühl muß einen Menschen beschleichen, wenn
er sich Morpheus Armen entwindend, statt in seinem gewohnten,
molligen Nachtlager, in einem „Lokal" befindet, mit dem er noch
nie in seinem Leben Bekanntschaft gemacht hat? Welche Ent-
täuschung, welche Zweifel und weich' Herzeleid mögen ihn bei
der Betrachtung seiner unfaßbaren Situation beschleichen, aber
es hilft alles nichts, er ist und bleibt im „Trockenen" und zwar
hinter Schloß und Riegel. In dieser Situation befand sich heute
früh ein junger Herr, den man verwichene Nacht in völlig un-
zurechnungsfähigem Zustande bei der neuen Brücke auffand und
in Anbetracht der gefährteten Gesundheit ins Arrestlokal im
Pflastergeldhäuschen verbrachte, wo er auf der wenig einladen-
den Pritsche seinen Sarraß ausschlafen konnte. Unglücklicher-
weise hat oer junge Herr, der offenbar den „Nebel" studiren
wollte, nun auch noch eine Strafe wegen Unfug (den das
Liegenbleiben in bekneiptem Zustand involvirt) zu gewärtigen.
* Heidelberg, 8. Febr. (Razzia.) Wir haben schonmehr-
fach darauf hingewiesen, daß unsere so viel besungene, mit Recht
die Perle Deutschlands genannte Stadt, nicht nur eine große,
allezeit ungeschwächte Anziehungskraft auf alle Naturfreunde
ausübt, sondern auch von jenen Leuten sehr gerne besucht wird,
die man aus verschiedenen Gründen lieber im Pfefferland, als
hier wüßte. Wir meinen die vagirenden Fragezeichen des Hand-
werks, nämlich die Landstreicher. Es ist eine ganz eigentüm-
liche Erscheinung, daß diese Sorte Leute, die doch unbedingt in
den Dörfern eher ihr „Dasein fristen" und wenn es durchaus
nicht anders ginge, zur Abwechslung auch einmal arbeiten könnten
bei den Landwirthen, die fast das ganze Jahr hindurch Arbeit
haben, daß also diese Leute es immer vorziehen, die Städte auf-
zusuchen. Es ist dies wie gesagt eigentümlich, hat aber doch —
was Jeder weiß, der das Leben und Treiben dieser Menschen-
sorte kennt — seinen triftigen Grund. Wenn diese Landstraßen-
zierden in den Dörfern sich Rechte herausnehmen, die ihnen nach
den ächten ländlichen resp. ehrlichen Begriffen nicht zustehen, so
werden sie, wenn es sein muß, per Dreschflegel aus der Gegend
getrieben; sind diese Nomaden dagegen anständig und „finger-
rein", so erhalten sie von den Landleuten ganz gerne Speise und
Trank. Das genügt aber so einem ächten Landstreicher noch
lange nicht; der will an schönen Tagen „spazieren" gehen, dann
in der Stadt von Haus zu Haus „fechten", daß der Stock schwitzt
und Abends seine Unterhaltung haben, wie selten ein anderer
Sterblicher; koste es was es wolle. Diese Gelage, welche aus
dem erfochtenen Gelde bestritten werden, sind ganz unbeschreib-
lich und gleichen jenen wüsten Orgien des Alterthums. „Was
das Fechten bringt, durch dis Gurgel rinnt", wird dabei ge-
sungen und wenn das Fechten nicht ausreicht, greift man zu
dem nächstliegenden Mittel des Stehlens und so sind die Herren
Landstreicher nicht umsonst der Polizei, insbesondere der Heidel-
berger, ein großer Dorn im Auge. Die setzt den „Herren", so-
wohl als gleichgesinnten und gleichwerthigen „Damen" zu, daß
es eine wahre Freude ist und Jedem, der etwas auf die öffent-
liche Sicherheit hält, Bewunderung einflößt. So hielt in ver-
wichener Nacht dis Polizei wieder eine Razzia in verschiedenen
Wirthschaften ab, der vier Stück äußerst verwegen dreinschauende
Subjecte zum Opfer fielen. Dieselben wurden inhaftirt und
wird es sich zeigen, welcher „Gattung" sie angehören, jedenfalls
nicht derjenigen, die sich berufen fühlt, das Eigenthum des
Nächsten oder die ehrliche Arbeit zu ehren und zu achten.
' Hetdribrrs, 8. Februar. (Fremdenlifte.) Die gestrige
Fremdenliste der hiesigen Gasthöfe sührt an Fremden auf: 217
Personen.
KiMdeLs« Berichte.
Frankfurt, 7. Februar.
> E f k e c t ? n f o c i e t S r.) Umsätze bis 6-/, Uhr Abendü.
Creditactien 215st„ 215 b. u. G. Staatsbahn 171V» b. Lom-
barden 64b/z, "/« b. Galizier 155'/. b. Disconto-Commandit
187.90, 60, 80 b. Böhmen 228„ '/^ b. u. G. Buschtherader
177-/.1, 178-/« b. u. G. Elbthal 128-/«, '/. b. Graz-Köflacher
165", b. u. G Türk. Tabak 79 b. u. G. Hess. Ludwigsbahn
98.50 b. u. G. Prince Henri 37.30 b. u. G. ult. Gotthard-
Actien 113.20, 10 b. u. G. Schweizer Central 106.30 b.
Schweizer Nordost 85.40, 60, 50 b. Union 78.70, 80 b. Bern-
Jura 89.20 b. Schweizer West-Stamm-Actien 28.20 b. Schw.
Prior.-Actien 98.50 b. proc. ungar. Goldrente 77.60, 50, 65 b.
u. G. Ungar. Papierrente 67 b. Oesterr. Goldrente 87.10 b.
compt., 86.95 b. ult. 1871er bis 1873er Russen 91.80, 25 b.
1880er Russen 77.35 b. Egypter 74.45, 40 b. 5proc. Portu-
giesen neu 95.30 b. 5proc. Italiener 93.60, 50 b. ult., 93.85 b.
compt., per Mark L 10,000er 95 b., kleine 94.10 b. Türkische
Loose 9.80 b.
6-/„ Uhr: Creditactien 215. Gotthard 113.20.
In Uebereinstimmung mit den auswärtigen Notirungen
zeigen dis Course gegenüber dem Mittagsschlusse überwiegend
mäßige Abschwächung.
Heidelberg, 8. Febr. (AnfangS-Lourse der heutigen
MittagS-Börsen) Frankfurt.
Oesterr. Credit-Actim .
214-/»
Staatsbahn.
170'/«
Lombarden ...
64Vi
Galiz. Karl-LudwigSbahn ...
156-/4
DiSconto-Tommandit . .
187.60
Gotthard Eisenbahn-Actien . .
113.—
4 pTt. Ungar. Goldrmte
77.60
4 pTt. Egypter .....
74.40
Spanier.
66.30
Türken.
13.70
Neueste Nachrichten.
Pest, 7. Febr. Der „Nemzet" schreibt: Bezüglich
der Rede Bismarck's herrscht die allgemeine Ansicht vor,
daß dieselbe eine der mächtigsten Kundgebungen unserer
Zeit ist. Hinsichtlich der internationalen Frage und deren
Bedeutung für die Monarchie und das Vaterland wirke
die Rede nicht nur beruhigend, sondern geradezu erfreulich.
Rom, 7. Febr. Ministerpräsident Crispi hat im
Namen der Regierung den Fürsten Bismarck zu seiner
Rede beglückwünscht und die Hoffnung ausgesprochen,
ganz Europa werde den friedlichen Tenor derselben würdigen.
Der „Tribuna" zufolge wäre die hiesige Regierung vor
mehreren Tagen über den allgemeinen Grdankengong der
Rede unterrichtet worden. Die „Riforma" preist Bismarck
als Friedenspaladin uud begrüßt sympathisch seine auf
Italien bezüglichen Worte.
Rom, 7. Febr. Aus Massaua wird gemeldet: Im
Dienste Italiens stehende irreguläre Truppen stießen mit
Soldaten Ras Alula's zusammen. Letztere ließen 6 Tobte
auf dem Platze. Die Einwohner von Ailet erklärten sich
für Italien.
Guie Merke finden schnelle Verbreitung u. bringen
Glück uud Segen.
Das „Londoner Journal" bringt in No. 498 d. I. folgenden
interessanten Artikel der unseren Lesern seiner zutreffenden Kritik wegen
recht willkommen sein wird. Es heißt darin wörtlich: Das bedeutendste
Institut, welches jemals für das Wohl der leidenden Menschheit ge-
schaffen wurde, ist das Sanjana Institut zu Eghain, England.
Dasselbe hat sich unter Leitung des Königl. Engl. Surgeon Major
vr. msä. Thorburn (Ltc. des Königl. Collegiums of Turgeons zu
London und dem Beistände anderer hervorragender wissenschaftlicher
Kräfte einen so bedeutenden Ruf gesichert, daß sich jetzt Leidende aus
allen Theilen der Welt, soweit der Postverkehr reicht, dorthin um
Rath u. Hilfe wenden. Erhält doch der Leidende daselbst alle Rath-
schläge kostenfrei u. spart somit die schweren ärztlichen Honorare.
Tausende finden daselbst Trost u. Hilfe, die andernfalls ein Opfer des
Todes werden würden. Genaue Auskunft über das Institut, gibt die
Sanjana Heilmethode, welche kostenfrei nach allen Theilen der Welt
versandt wird. Es befinden sich auch in fast allen Ländern Sec.etariate
der Sanjana Company, von wo aus die Sanjana Heilmethode gänz-
lich kostenfrei verabfolgt wird. M. In Deutschland bezieht Jeder-
mann Sie Sanjana Heilmethode kostenfrei durch den Tecre-
tatr der Sanjana Company Herrn E. Wirtgcn, zn Cöln
a. Rh. Die Dir.
2)
t)
b)
Wfikugmcht Heiiiklberg.
2 Oeffentliche Sitzung,
^"ucrstag, den ». Februar 1888.
^''Handlung kommen folgende
Vormittags 9 Uhr: Konrad Kuhn
Langenbrücken w. Unterschlagung.
^»rmittags 9 Uhr: Hcinr. Mutschler
°N Kronau wegen Körperverletzung.
Aormütagg 9 Uhr: Christian Beiler,
, lamm Beiler, Christine Beiler
Ludwig Frauenfeld II. von
Euenheim weg. Hausfriedensbruch,
Körperverletzung und Bedrohung,
^ormittags 10 Uhr: Friedrich Botzner
Mannheim weg. Unterschlagung.
Zmittags 11 Uhr: Margaretha
^Uschlaegcr von Altneudorf wegen
^^sricdensbrnch uud Körperver-
Vormittags II Uhr: Leonhard Lauer,
g?°rg Heiß, Friedrich Kunz und
eorg Lauer von Schönau wegen '
Hausfriedensbruch, groben Unfug,
^''nittags ll Uhr: Georg Mechael
"Mdörfer von Altwiesloch wegen
^chbeschädigung.
Tagesordnung
^irksraths-Sitznrig v. Samstag,
m °eu 11. Februar 1888,
Mittags 9 Uhr.
1. r>„^'"9ichc Sitzung
Neckar, Erichen dos Ortsarmeuvcrbands
^Uoenr^"d gegen den Armenverband
stiitza„„ , Ersatzforderung aus Unter-
^gemükd btt^ von
Dsssx'i^sRch des Moritz Besser von
dchtvn„ st um Genehmigung zur Er-
z g einer Schlächterei daselbst betr.
hier ' , fiuch des Karl Martin Schweigest
>u Genehmigung zur Errichtung
einer Schlächterei, Bergheimerstraße 37
hier betr.
4. Gesuch des Heinrich Brox von
Neckargemünd um Erlaubniß zum Betrieb
einer Schankwirthschast ohne Branntwein
in Haus No. 8 vor dem oberen Thor betr.
5. Gesuch des Jakob Bauer von
Neuenheim um Erlaubniß znm Betrieb
einer Gastwirthschast in der seitherigen
Schankwirthschast „zum Brückenkopf" da-
selbst betr.
6. Gesuch des Jean Geiser, Metzger
hier um Erlaubniß zur Erweiterung der
Schankwirthschast „zum goldenen Herz"
bier in eine Gastwirthschast betr.
7. Gesuch der Waldemar Hermann
Ehefrau hier nm Genehmigung zur Er-
richtung einer Privatentbindungsanstalt
in der Karpfengasse No. 6 hier betr.
8. Untersagung des Gewerbebetriebs
der Magdvcrdingerin Julius Prechter
Ehefrau hier betr.
9. Gesuch der Finna Schifferdecker u.
Söhne hier um Genehmigung zur Er-
richtung von 4 Dampfkesseln betr.
10. Festsetzung der Entschädigung für
eine am Milzbrand umgestandene Kuh des
Sebastian Bing von Spechbach betr.
1 l. Desgleichen des Johann Dünger II.
von Dossenheim betr.
Heidelberg, 7. Februar 1888.
Gr. Bezirksamt.
v. Scherer.
Versteigerungs-
Ankündigung.
Die Erben des verstorbenen
Landwirths Johann Valentin An
kele von hier, lassen der Unteil-
barkeit wegen durch den unter-
zeichneten Notar in dessen Ge-
schäftszimmer Hauptstraße 87, am
Mittwoch, den 15. ds. Mts.,
Nachmittags 2 Uhr
die unten beschriebenen Liegen-
schaften mit dem Anfügen öffent-
lich versteigern, daß der Zuschlag
erfolgt, wenn auch der Schätzungs-
preis nicht geboten wird.
Güterverzeichniß No. 602.
2 Ar 45 cM. Platz in der
Brunnengasse No. 20 mit einem
zweistöckigen Wohnhaus nebst ge-
wölbtem Keller, Seitenbau rechts
und links, Mittelbau, Schopf und
Hintergebäude mit Bäckerei und
Wohnung, neben David Sieben-
haar und Lorenz Bauer von hier
taxirt zu 18000M.
Giiterverzeichniß No. 2380.
12 Ar 82 <iur. Acker
im Oberfeld Schatzacker-
gewann, neben Friedrich
Gamber und Jakob und
Margarethe Hormuth
dahier, taxirt zu 700 „
Zusammen 187OOMk.
Die Bersteigerungsbedingungen
können im Geschäftszimmer des
Unterzeichneten eingesehen werden.
Heidelberg, 6. Februar 1888.
Gr. bad. Notar:
_C. Wucherer._
Unters chwarzach.
Schäserei-Verpachtung.
Freitag, den 17. Februar 1888,
Nachmittags 2 Uhr
wird die Schäferei hiesiger Ge-
markung, welche mit circa 150
Stück beschlagen werden kann von
Michaeli 1888 an, auf weitere
sechs Jahren öffentlich verpachtet.
Unterschwarzach, 7. Febr. 1888.
Bürgermeisteramt:
__Liebig._
MW Gratis und franko erhält man durch
die Buchhandlung von G. A. Linden-
in Tübingen die Broschüre:
M Dw Unterleibsbrüche I
.. und ihre Heilung, ENW
»W ein Rathgeber für BruchleiSende.
Das MSbkl-MWM
Hirschstr. 5 Hirschstr. 5
Ml Karl Erbe
unterhält sein Lager in Chiffonieren,
Schreib-Kommoden, ein- und zweith.
Kleiderschränke, Küchenschränke, große Aus-
wahl in Bettladen von IO Mk. an,
Sopha's Röste, Matratzen, fertige Feder- f
betten u. s. w. Alles in schöner solider
Waare zu sehr billig herabgesetzten Preisen.
75—80.000 Mk.
sind auf Schuldschein, unter guter Bürg-
schaft, sogleich anszuleihen, schon von
200 Mk. an werden abgegeben. Näheres
durch I. Löb mann, Große Mantel-
gasse No. 18, Heidelberg.
Rein ausgelaßenes
SchWeirrefett!
per Pfd. zu 80 u. 60 Pfg. -
empfiehlt
Hauptstraße No. 55.
Feinstes Küchel«!
prima Schlveincfktt
in vorzüglichen Qualitäten, billigst
Marktplatz 198.
Handschnhsheim.
Ich nehme die beleidigende Aussage,
welcher ich mich gegen Johann Schmitt
bedient habe als unwahr zurück
_I. Pfeiffer.
Handschuhsheim.
LLin kräftiger Junge kann tue Bäckerei
erlernen, sofort oder bis Ostern bei
-_Bäcker Grün.
AL stunden zwischen Heidelberg u. Rohr-
bach ein Hcbcisen Abzuholen bei
Feldhüter Feige nbutz in Rohrbach.
Dickrükerr
zu verkaufen, Große Mamelgasse No. st.
Lehrling-Gesuch.
In eine Feinbäckerei Heidelbergs kann
ein kräftiger Junge aus guter Familie
an Ostern in die Lehre treten. Zu er-
fragen in der Expedition dieses Blattes.
Muer Weitz- und
Rothwein
eigenes Gewächs, von 20 Liter an zu
verkaufen.
L. Löffler, Schneidmühlstraße No. 5.
ZU verrmethsn
aus Ostern eine schöne Wohnung
von 3 Zimmern und Zngehör
im ersten Stock. Näheres Brun-
neugasse No. 16.
Mnnmung des Großh. Oberschulraths wird Herr Stadtrath
Heimbach an Stelle des verstorbenen Herrn Stadtrathes
zum Mitglieds des Beirathes der Realschule ernannt.
An Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurückgetretenen
srn Stadtrathes Dietz, welcher Mitglied des Armenrathes
wird Herr Stadtverordneter G. Gottmann zuni Armen-
Sli * des II. Armsnbezirks der hiesigen Stadt und zum Mit-
a ^e des Armenrathes ernannt. 8) Nachdem die städtischen
^'nissionen auf Grund des Ortsstatnts neu gewählt sind und
Kultische Mitglieder die Wahl angenommen haben, bestehen
O '^dtischen Commissionen z. Z. aus folgenden Herren, und
y kr: Armenrath: Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Walz. Stell-
^°ter des Vorsitzenden: Stadtrath C. H. Sommer. Mit-
^ eder: Karl Dietz, Karl Ditteney, Armenarzt Hofrath Dr.
»M>dor v. Dutsch, Heinrich Fahlbusch, Jean Fath, Louis Goos,
O°uel Gottmann, Joseph Greber, Karl Hog, Louis Keller sou ,
Kerzinger, Theodor Klöpper, Amtmann v. Krafft-Enbing,
8 sedrich Moller, Franz Popp, Karl Nell, Michael Scholl,
U ledrich Schwarz, Jakob Schweikert, Dr. H. Sondheimer,
Wilms, Johann Wirth, Friedr. Aug. Wolff. Feldcom-
Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Walz. Stellvertreter:
Horath Rech. Mitglieder: Ad. Ballmann I., Lor. Bauer, C. F.
rtudw. Goos (in Schlierbach), Th. Klöpper, Franz Mai,
X,- Obermeper, Casp. Ueberle. Finanzcommission: Vorsitzender:
brbürgermeister Dr. Wilckens. Stellvertreter: Bürgermeister
Walz. Mitglieder: C. L. Ammann, Dr. M. Cantor, Frdr.
z!"gel, Theodor Klöpper, A. L. Lehmann, Carl Pirsch. Fried-
, nvmmWon: Vorsitzender: Stndtrath C. Leimbach. Stellver-
'st - Stadtrath Dr. C. Mittermaier. Mitglieder: Karl Dietz,
L.prksarzt Hofrath Dr. Franz Knaufs, Amtmann H. v. Krasft-
Franz Mai, Dr. Georg Nebel, C. W. Rom, Julius
c»^ck, .8- A. Ueberle, Franz Wilms. Gas- und Wasserwerks-
vision: Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Wiickens. Stell-
L, ster: Stadtrath C. Abel. Mitglieder: Heinrich Rohrmann,
v ner, Heinrich Hoffmeister, Joseph Keller, Max Klingel,
ii>or Klöpper, Karl Mohr, Karl Pirsch, Ludwig Zimmer-
ei Commission für die Geschichte der Stadt: Vorsitzender:
^./Bürgermeister Dr. Wilckens. Stellvertreter: Stadtverord-
jjJr Allert Mays. Mitglieder: Karl Christ, Friedr. Emmer-
L ?- Dr. Eduard Lobstein, Dr. Franz Mittermaier, Robert
Tem ' Dl' August Thorbecke, Dr. Ed. Winkelmann, Friedrich
Gewähr- und Pfandgerichts-Commission: Vorsitzender
^sgermeister Dr. Walz. Stellvertreter: Stadtrath C. H. Som-
i Mitglieder: C. F. Däcke, Karl Dietz, Georg Mohr, Louis
hO- C. W. Rom. Hinterlegungscommission: Vorsitzender:
L/VU'germeister Dr. Wilckens. Stellvertreter: Bürgermeister
v°,.i.Walz. Mitglieder: C. L. Ammann, Friedr. Klingel. Stell-
lÜv7°ler: A. L. Lehmann, C. H. Sommer. Zum Sturz der
tz/,chpapiere der Stiftungen: C- F. Däcke, Friedr. Aug. Wolff.
sid°»?^reter: Heinrich Rohrmann. Leihhauscommission: Vor-
lOoer: Stadtrath A. L. Lehmann. Stellvertreter: Stadtrath
vr», r Klöpper. Mitglieder: Karl Dietz, Philipp Knell, Karl
Friedr. Aug. Wolff. Meß-, Markt- und Lauercommis-
Vorsitzender: Stadtrath Theodor Klöpper. Stellvertreter:
P.^rath L. Rech. Mitglieder: Karl Dietz, Georg Mohr, Frz.
dxx.p'F. A. Ueberle. Commission für Militärsachen: Vorsitzen-
Stadtrath C. H. Sommer. Stellvertreter: Stadtrath Th.
w^per. Mitglieder: A. v. Horn, Friedrich Klingel, A. L. Leh-
Karl Leimbach, Louis Rech. Musikcommission: Vor-
s nder: Stadtrath C. L. Ammann. Stellvertreter: A. L. Leh-
Mitglieder: Karl Boch, N. v. Grabow, Max Klingel,
d-äz^duard Lobstein, Karl Spitzer, Phil. Wolfrum. Ortsgesund-
»//HVH. Vorsitzender: Stadtrath Dr. Karl Mittermaier. Stell-
Dr^.°r: Bürgermeister Dr. Walz. Mitglieder: Armenarzt
5 ' Theodor v. Dusch, Dr. Friedr. Eisenlohr, Bezirksarzt, Dr.
Tb^auff, Karl Leimbach, Dr. Ed. Lobstein, Karl Mohr, Dr.
c/s ^chs, G. A. Schaber, Amtmann Karl Weingärtner. Schul-
v/ ^lssion: Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Wilckens. Stell-
Äb-i Stadtrath Dr. Friedr. Eisenlohr. Mitglieder: Karl
Gustav Bund, Wilhelm Hönig, Dr. Franz Mittermaier,
H».. Mohr, V. Neiningen, I. Schweinfurth, Dr. H. Sondheimer,
der- Strübe, Friedr. Wolff. Stadtbaucommission: Vorsitzen-
Äha, Bürgermeister Dr. Walz. Stellvertreter: Stadtrath Carl
ßniki- Mitglieder: Hermann Behaghel, Hch. Rohrmann, Wilh.
A.'b"un, Eduard Lipowsky, Karl Mohr, G. A. Schaber, Frdr.
Theatercommission: Oberbürgermeister Dr. Wilckens.
Aw» Kreter: Stadtrath Friedrich Wolff. Mitglieder: C. L.
Karl Boch, Theodor Klöpper, A. L. Lehmann, Hch.
Dr an Verbrauchssteuercommission: Vorsitzender: Bürgermstr.:
oijJ^ölz. Stellvertreter: Stadtrath C. L. Ammann. Mit-
Heinrich Bohrmann, Dr. Friedrich Eisenlohr, Wilh.
Otto v. Langsdorfs, A. L. Lehmann. Waldcommis-
Vorsitzender: Stadtrath Dr. Friedrich Eisenlohr. Stell,
Stadtrath Karl Mohr. Mitglieder: Albert Beger-
Rohrmann, Adolph Brechter, Karl Leimbach, Friedr.,
^°yer, Friedr. Aug. Wolff.
D Heidelberg, 8. Febr. (Theater.) Unser trefflicher und
allseitig beliebter Komiker Herr Victor Roberts hat heute Mitt-
woch, den 8. d. M„ sein Benefiz und gelangt an diesem Tage
die lustige und amüsante Posse „Kyritz-Pyritz" zur Aufführung.
Herr Roberti zählt zu den beliebtesten Mitgliedern unserer
Bühne, hat dem Publikum schon so viele vergnügte Stunden be-
reitet, von demselben so viele Beweise von Wohlwollen em-
pfangen, daß an diesem seinem Eyrenabend wohl Niemand
wird fehlen wollen, und ein um so größeren Besuch zu
erwarten steht als die zur Aufführung gelangende Posse
reich an komischen Situationen und dankbaren Rollen ist,
welche sich in den bewährten Händen der Damen Unger
Falkenberg, Rese, d'Eszterhagy, Reinhardt, Wehles und
der Herren Päts, Engelhardt, Pierre und Schwartz befinden.
Der Beneficiant selbst spielt an diesem Abend eine seiner wir-
kungsvollsten und dankbarsten Rollen.
* Heidelberg, 8. Febr. (Schmähliches Erwachen.) Welch'
eigenthümliches Gefühl muß einen Menschen beschleichen, wenn
er sich Morpheus Armen entwindend, statt in seinem gewohnten,
molligen Nachtlager, in einem „Lokal" befindet, mit dem er noch
nie in seinem Leben Bekanntschaft gemacht hat? Welche Ent-
täuschung, welche Zweifel und weich' Herzeleid mögen ihn bei
der Betrachtung seiner unfaßbaren Situation beschleichen, aber
es hilft alles nichts, er ist und bleibt im „Trockenen" und zwar
hinter Schloß und Riegel. In dieser Situation befand sich heute
früh ein junger Herr, den man verwichene Nacht in völlig un-
zurechnungsfähigem Zustande bei der neuen Brücke auffand und
in Anbetracht der gefährteten Gesundheit ins Arrestlokal im
Pflastergeldhäuschen verbrachte, wo er auf der wenig einladen-
den Pritsche seinen Sarraß ausschlafen konnte. Unglücklicher-
weise hat oer junge Herr, der offenbar den „Nebel" studiren
wollte, nun auch noch eine Strafe wegen Unfug (den das
Liegenbleiben in bekneiptem Zustand involvirt) zu gewärtigen.
* Heidelberg, 8. Febr. (Razzia.) Wir haben schonmehr-
fach darauf hingewiesen, daß unsere so viel besungene, mit Recht
die Perle Deutschlands genannte Stadt, nicht nur eine große,
allezeit ungeschwächte Anziehungskraft auf alle Naturfreunde
ausübt, sondern auch von jenen Leuten sehr gerne besucht wird,
die man aus verschiedenen Gründen lieber im Pfefferland, als
hier wüßte. Wir meinen die vagirenden Fragezeichen des Hand-
werks, nämlich die Landstreicher. Es ist eine ganz eigentüm-
liche Erscheinung, daß diese Sorte Leute, die doch unbedingt in
den Dörfern eher ihr „Dasein fristen" und wenn es durchaus
nicht anders ginge, zur Abwechslung auch einmal arbeiten könnten
bei den Landwirthen, die fast das ganze Jahr hindurch Arbeit
haben, daß also diese Leute es immer vorziehen, die Städte auf-
zusuchen. Es ist dies wie gesagt eigentümlich, hat aber doch —
was Jeder weiß, der das Leben und Treiben dieser Menschen-
sorte kennt — seinen triftigen Grund. Wenn diese Landstraßen-
zierden in den Dörfern sich Rechte herausnehmen, die ihnen nach
den ächten ländlichen resp. ehrlichen Begriffen nicht zustehen, so
werden sie, wenn es sein muß, per Dreschflegel aus der Gegend
getrieben; sind diese Nomaden dagegen anständig und „finger-
rein", so erhalten sie von den Landleuten ganz gerne Speise und
Trank. Das genügt aber so einem ächten Landstreicher noch
lange nicht; der will an schönen Tagen „spazieren" gehen, dann
in der Stadt von Haus zu Haus „fechten", daß der Stock schwitzt
und Abends seine Unterhaltung haben, wie selten ein anderer
Sterblicher; koste es was es wolle. Diese Gelage, welche aus
dem erfochtenen Gelde bestritten werden, sind ganz unbeschreib-
lich und gleichen jenen wüsten Orgien des Alterthums. „Was
das Fechten bringt, durch dis Gurgel rinnt", wird dabei ge-
sungen und wenn das Fechten nicht ausreicht, greift man zu
dem nächstliegenden Mittel des Stehlens und so sind die Herren
Landstreicher nicht umsonst der Polizei, insbesondere der Heidel-
berger, ein großer Dorn im Auge. Die setzt den „Herren", so-
wohl als gleichgesinnten und gleichwerthigen „Damen" zu, daß
es eine wahre Freude ist und Jedem, der etwas auf die öffent-
liche Sicherheit hält, Bewunderung einflößt. So hielt in ver-
wichener Nacht dis Polizei wieder eine Razzia in verschiedenen
Wirthschaften ab, der vier Stück äußerst verwegen dreinschauende
Subjecte zum Opfer fielen. Dieselben wurden inhaftirt und
wird es sich zeigen, welcher „Gattung" sie angehören, jedenfalls
nicht derjenigen, die sich berufen fühlt, das Eigenthum des
Nächsten oder die ehrliche Arbeit zu ehren und zu achten.
' Hetdribrrs, 8. Februar. (Fremdenlifte.) Die gestrige
Fremdenliste der hiesigen Gasthöfe sührt an Fremden auf: 217
Personen.
KiMdeLs« Berichte.
Frankfurt, 7. Februar.
> E f k e c t ? n f o c i e t S r.) Umsätze bis 6-/, Uhr Abendü.
Creditactien 215st„ 215 b. u. G. Staatsbahn 171V» b. Lom-
barden 64b/z, "/« b. Galizier 155'/. b. Disconto-Commandit
187.90, 60, 80 b. Böhmen 228„ '/^ b. u. G. Buschtherader
177-/.1, 178-/« b. u. G. Elbthal 128-/«, '/. b. Graz-Köflacher
165", b. u. G Türk. Tabak 79 b. u. G. Hess. Ludwigsbahn
98.50 b. u. G. Prince Henri 37.30 b. u. G. ult. Gotthard-
Actien 113.20, 10 b. u. G. Schweizer Central 106.30 b.
Schweizer Nordost 85.40, 60, 50 b. Union 78.70, 80 b. Bern-
Jura 89.20 b. Schweizer West-Stamm-Actien 28.20 b. Schw.
Prior.-Actien 98.50 b. proc. ungar. Goldrente 77.60, 50, 65 b.
u. G. Ungar. Papierrente 67 b. Oesterr. Goldrente 87.10 b.
compt., 86.95 b. ult. 1871er bis 1873er Russen 91.80, 25 b.
1880er Russen 77.35 b. Egypter 74.45, 40 b. 5proc. Portu-
giesen neu 95.30 b. 5proc. Italiener 93.60, 50 b. ult., 93.85 b.
compt., per Mark L 10,000er 95 b., kleine 94.10 b. Türkische
Loose 9.80 b.
6-/„ Uhr: Creditactien 215. Gotthard 113.20.
In Uebereinstimmung mit den auswärtigen Notirungen
zeigen dis Course gegenüber dem Mittagsschlusse überwiegend
mäßige Abschwächung.
Heidelberg, 8. Febr. (AnfangS-Lourse der heutigen
MittagS-Börsen) Frankfurt.
Oesterr. Credit-Actim .
214-/»
Staatsbahn.
170'/«
Lombarden ...
64Vi
Galiz. Karl-LudwigSbahn ...
156-/4
DiSconto-Tommandit . .
187.60
Gotthard Eisenbahn-Actien . .
113.—
4 pTt. Ungar. Goldrmte
77.60
4 pTt. Egypter .....
74.40
Spanier.
66.30
Türken.
13.70
Neueste Nachrichten.
Pest, 7. Febr. Der „Nemzet" schreibt: Bezüglich
der Rede Bismarck's herrscht die allgemeine Ansicht vor,
daß dieselbe eine der mächtigsten Kundgebungen unserer
Zeit ist. Hinsichtlich der internationalen Frage und deren
Bedeutung für die Monarchie und das Vaterland wirke
die Rede nicht nur beruhigend, sondern geradezu erfreulich.
Rom, 7. Febr. Ministerpräsident Crispi hat im
Namen der Regierung den Fürsten Bismarck zu seiner
Rede beglückwünscht und die Hoffnung ausgesprochen,
ganz Europa werde den friedlichen Tenor derselben würdigen.
Der „Tribuna" zufolge wäre die hiesige Regierung vor
mehreren Tagen über den allgemeinen Grdankengong der
Rede unterrichtet worden. Die „Riforma" preist Bismarck
als Friedenspaladin uud begrüßt sympathisch seine auf
Italien bezüglichen Worte.
Rom, 7. Febr. Aus Massaua wird gemeldet: Im
Dienste Italiens stehende irreguläre Truppen stießen mit
Soldaten Ras Alula's zusammen. Letztere ließen 6 Tobte
auf dem Platze. Die Einwohner von Ailet erklärten sich
für Italien.
Guie Merke finden schnelle Verbreitung u. bringen
Glück uud Segen.
Das „Londoner Journal" bringt in No. 498 d. I. folgenden
interessanten Artikel der unseren Lesern seiner zutreffenden Kritik wegen
recht willkommen sein wird. Es heißt darin wörtlich: Das bedeutendste
Institut, welches jemals für das Wohl der leidenden Menschheit ge-
schaffen wurde, ist das Sanjana Institut zu Eghain, England.
Dasselbe hat sich unter Leitung des Königl. Engl. Surgeon Major
vr. msä. Thorburn (Ltc. des Königl. Collegiums of Turgeons zu
London und dem Beistände anderer hervorragender wissenschaftlicher
Kräfte einen so bedeutenden Ruf gesichert, daß sich jetzt Leidende aus
allen Theilen der Welt, soweit der Postverkehr reicht, dorthin um
Rath u. Hilfe wenden. Erhält doch der Leidende daselbst alle Rath-
schläge kostenfrei u. spart somit die schweren ärztlichen Honorare.
Tausende finden daselbst Trost u. Hilfe, die andernfalls ein Opfer des
Todes werden würden. Genaue Auskunft über das Institut, gibt die
Sanjana Heilmethode, welche kostenfrei nach allen Theilen der Welt
versandt wird. Es befinden sich auch in fast allen Ländern Sec.etariate
der Sanjana Company, von wo aus die Sanjana Heilmethode gänz-
lich kostenfrei verabfolgt wird. M. In Deutschland bezieht Jeder-
mann Sie Sanjana Heilmethode kostenfrei durch den Tecre-
tatr der Sanjana Company Herrn E. Wirtgcn, zn Cöln
a. Rh. Die Dir.
2)
t)
b)
Wfikugmcht Heiiiklberg.
2 Oeffentliche Sitzung,
^"ucrstag, den ». Februar 1888.
^''Handlung kommen folgende
Vormittags 9 Uhr: Konrad Kuhn
Langenbrücken w. Unterschlagung.
^»rmittags 9 Uhr: Hcinr. Mutschler
°N Kronau wegen Körperverletzung.
Aormütagg 9 Uhr: Christian Beiler,
, lamm Beiler, Christine Beiler
Ludwig Frauenfeld II. von
Euenheim weg. Hausfriedensbruch,
Körperverletzung und Bedrohung,
^ormittags 10 Uhr: Friedrich Botzner
Mannheim weg. Unterschlagung.
Zmittags 11 Uhr: Margaretha
^Uschlaegcr von Altneudorf wegen
^^sricdensbrnch uud Körperver-
Vormittags II Uhr: Leonhard Lauer,
g?°rg Heiß, Friedrich Kunz und
eorg Lauer von Schönau wegen '
Hausfriedensbruch, groben Unfug,
^''nittags ll Uhr: Georg Mechael
"Mdörfer von Altwiesloch wegen
^chbeschädigung.
Tagesordnung
^irksraths-Sitznrig v. Samstag,
m °eu 11. Februar 1888,
Mittags 9 Uhr.
1. r>„^'"9ichc Sitzung
Neckar, Erichen dos Ortsarmeuvcrbands
^Uoenr^"d gegen den Armenverband
stiitza„„ , Ersatzforderung aus Unter-
^gemükd btt^ von
Dsssx'i^sRch des Moritz Besser von
dchtvn„ st um Genehmigung zur Er-
z g einer Schlächterei daselbst betr.
hier ' , fiuch des Karl Martin Schweigest
>u Genehmigung zur Errichtung
einer Schlächterei, Bergheimerstraße 37
hier betr.
4. Gesuch des Heinrich Brox von
Neckargemünd um Erlaubniß zum Betrieb
einer Schankwirthschast ohne Branntwein
in Haus No. 8 vor dem oberen Thor betr.
5. Gesuch des Jakob Bauer von
Neuenheim um Erlaubniß znm Betrieb
einer Gastwirthschast in der seitherigen
Schankwirthschast „zum Brückenkopf" da-
selbst betr.
6. Gesuch des Jean Geiser, Metzger
hier um Erlaubniß zur Erweiterung der
Schankwirthschast „zum goldenen Herz"
bier in eine Gastwirthschast betr.
7. Gesuch der Waldemar Hermann
Ehefrau hier nm Genehmigung zur Er-
richtung einer Privatentbindungsanstalt
in der Karpfengasse No. 6 hier betr.
8. Untersagung des Gewerbebetriebs
der Magdvcrdingerin Julius Prechter
Ehefrau hier betr.
9. Gesuch der Finna Schifferdecker u.
Söhne hier um Genehmigung zur Er-
richtung von 4 Dampfkesseln betr.
10. Festsetzung der Entschädigung für
eine am Milzbrand umgestandene Kuh des
Sebastian Bing von Spechbach betr.
1 l. Desgleichen des Johann Dünger II.
von Dossenheim betr.
Heidelberg, 7. Februar 1888.
Gr. Bezirksamt.
v. Scherer.
Versteigerungs-
Ankündigung.
Die Erben des verstorbenen
Landwirths Johann Valentin An
kele von hier, lassen der Unteil-
barkeit wegen durch den unter-
zeichneten Notar in dessen Ge-
schäftszimmer Hauptstraße 87, am
Mittwoch, den 15. ds. Mts.,
Nachmittags 2 Uhr
die unten beschriebenen Liegen-
schaften mit dem Anfügen öffent-
lich versteigern, daß der Zuschlag
erfolgt, wenn auch der Schätzungs-
preis nicht geboten wird.
Güterverzeichniß No. 602.
2 Ar 45 cM. Platz in der
Brunnengasse No. 20 mit einem
zweistöckigen Wohnhaus nebst ge-
wölbtem Keller, Seitenbau rechts
und links, Mittelbau, Schopf und
Hintergebäude mit Bäckerei und
Wohnung, neben David Sieben-
haar und Lorenz Bauer von hier
taxirt zu 18000M.
Giiterverzeichniß No. 2380.
12 Ar 82 <iur. Acker
im Oberfeld Schatzacker-
gewann, neben Friedrich
Gamber und Jakob und
Margarethe Hormuth
dahier, taxirt zu 700 „
Zusammen 187OOMk.
Die Bersteigerungsbedingungen
können im Geschäftszimmer des
Unterzeichneten eingesehen werden.
Heidelberg, 6. Februar 1888.
Gr. bad. Notar:
_C. Wucherer._
Unters chwarzach.
Schäserei-Verpachtung.
Freitag, den 17. Februar 1888,
Nachmittags 2 Uhr
wird die Schäferei hiesiger Ge-
markung, welche mit circa 150
Stück beschlagen werden kann von
Michaeli 1888 an, auf weitere
sechs Jahren öffentlich verpachtet.
Unterschwarzach, 7. Febr. 1888.
Bürgermeisteramt:
__Liebig._
MW Gratis und franko erhält man durch
die Buchhandlung von G. A. Linden-
in Tübingen die Broschüre:
M Dw Unterleibsbrüche I
.. und ihre Heilung, ENW
»W ein Rathgeber für BruchleiSende.
Das MSbkl-MWM
Hirschstr. 5 Hirschstr. 5
Ml Karl Erbe
unterhält sein Lager in Chiffonieren,
Schreib-Kommoden, ein- und zweith.
Kleiderschränke, Küchenschränke, große Aus-
wahl in Bettladen von IO Mk. an,
Sopha's Röste, Matratzen, fertige Feder- f
betten u. s. w. Alles in schöner solider
Waare zu sehr billig herabgesetzten Preisen.
75—80.000 Mk.
sind auf Schuldschein, unter guter Bürg-
schaft, sogleich anszuleihen, schon von
200 Mk. an werden abgegeben. Näheres
durch I. Löb mann, Große Mantel-
gasse No. 18, Heidelberg.
Rein ausgelaßenes
SchWeirrefett!
per Pfd. zu 80 u. 60 Pfg. -
empfiehlt
Hauptstraße No. 55.
Feinstes Küchel«!
prima Schlveincfktt
in vorzüglichen Qualitäten, billigst
Marktplatz 198.
Handschnhsheim.
Ich nehme die beleidigende Aussage,
welcher ich mich gegen Johann Schmitt
bedient habe als unwahr zurück
_I. Pfeiffer.
Handschuhsheim.
LLin kräftiger Junge kann tue Bäckerei
erlernen, sofort oder bis Ostern bei
-_Bäcker Grün.
AL stunden zwischen Heidelberg u. Rohr-
bach ein Hcbcisen Abzuholen bei
Feldhüter Feige nbutz in Rohrbach.
Dickrükerr
zu verkaufen, Große Mamelgasse No. st.
Lehrling-Gesuch.
In eine Feinbäckerei Heidelbergs kann
ein kräftiger Junge aus guter Familie
an Ostern in die Lehre treten. Zu er-
fragen in der Expedition dieses Blattes.
Muer Weitz- und
Rothwein
eigenes Gewächs, von 20 Liter an zu
verkaufen.
L. Löffler, Schneidmühlstraße No. 5.
ZU verrmethsn
aus Ostern eine schöne Wohnung
von 3 Zimmern und Zngehör
im ersten Stock. Näheres Brun-
neugasse No. 16.