Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 77-143)

DOI Heft:
Nr. 121 - Nr. 130 (28. Mai - 8. Juni)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43250#0495
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


und
LlSMSfvKp!^

AM
MMtmchW
Neckar in Heidels
während der s«Ä^E-A«
-->..»«» ^LstL.i'
btt Strom- und SchWr>M
-mdn» „m ?L'A
^.YLLL:
S7;W.^
vorübergehende '
schissahrts- und strahenpelW
Anordnung
erlassen.
1- Die zwischen der alten M
und der Hindenburgs^
legene Rennstrecke wird fiij,
gesamten TchiffahrtsveHi
Ausnahme eines Streism»
20 Meter Breite auf der Ich
Nuhseite, welcher für deich
kehr mit kleinen Rudert«
offen bleibt, gesperrt.
2. Die Sperre währt am ltz
tag, den 3. Juni IM, M
bis 12 und von 11 bis U
Uhr.
3. snachtkähne, gewerbsmW
Personenboote u. ssnstM»
torboote, welche sich auf kl
gehender Fahrt befinden, v
fen an den Grenzen der 8p
strecke seitlich der Fahr»!
Wegen- „
4. Die Dauer der ernzelnen W
nen wird durch Aufziehen«
roten, beiderseits weiß g«
derten SignaWeibe rns t»
Friedrichsbrucke angezetzt»
bald die rote SignaWiltB
dergeholt ist, dürfen die ck
Ziffer 3 genannten PPM
die Rennstrecke passieren-
z. Vaden und SchwmmmB
halb der Sperrten «
während der SperrM
g Di?am NeuenheimerW
ankerten Boote, NchnH
udergl-müssen mgW
andasUferhermgeWE
^Das User- u- Strnheng-«'
.ur HindönburgblB «
^i^är -en allneBs
10 Uhr für . m
Verkehr
sperrte Miriit^
Inhabern vM^ As« i
«MM
MsS
de".M Mrmann S
moser ns
mannf ^Mngen ^Kt-
HKS»'
^ besinnst' . Di
s-S-'-i s
WM-


69. FakrF. / A^,.'IW



Bezugspreis: Durch Botenzustellung imd Post monatlich 2.00 bei der Geschäftsstelle
abaeholt 1.80 2^°^, Einzelnr. 10 ts^. Erscheint -wöchentlich 6 mal. Ist die Zeitung am
Erscheinen verhindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die ein»
waltiae Millimeterzeile (46 rnrn breit) 7 M-/. Reklamen: Die 70 nun breite Millimeter»
zsils 25 Bei Konkurs erlischt jeder Rabatt. Gerichtsstand: Heidelberg.
jcjmNMung mit den Mlasrn: Sonntag der Seele / Setmatwarte

» Schristteitnng und Geschäftsstelle: Heidelberg, -ssrgH. Str. 8llM, Tel. 718L GsschWs-
stunden: 7.Z0 bis 18 Uhr. Sprechstunden der Redaktion: 11.30 bis 12.30 Ahr. Anzeigen-
schlutz: S Uhr, Samstag 8.30 Uhr norm. Für telefonisch übermittelte Aufträge Wird keim
Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8105. Geschäftsstelle in Wiesloch:
Tel. Amt Wiesloch Nr. 204. Unverl. Manuskripte ohne Rückporto werden nicht zurückgesaE
Witirnichatt und Kunst / And »er Welt der Frau / sw resestunde

8soistsg, 2. )uui 1934
HMMeryerVolksblatt

Sie gestrigen Reden

Str Erklärung der Neutralen / Atwtaolv kur elne ständige Arledenskonserrnz

SaarMimmuns
am 13. SMllM 1935
Genf, 1. Juni. In den heutigen Abend-
stunden ist die Einigung Mer die Saarfrage er«
zielt worden. Die Abstimmung wird am 13.
Januar 1935 stattfinden.

der Abrüstungssrage sowie die Kontrolle über
Verpflichtungen, die sich aus den abzuschließen-
den Abkommen über den chemischen Krieg usw.,
ergeben würden. Der Einwand Simons, daß
das Inkrafttreten eines Sicherheitsabkommens
von der Abrüstung abhängig sei, sei durch viele
Abkommen der Vergangenheit widerlegt wor-
den, z. B. dig Locarnoverträge und den Kel-
loggpakt. Litwinow sprach zum Schluß von
einem Frieden der Solidarität und der gegen-
seitig verbürgten Sicherheit und
stellte den formellen Antrag, die gegenwär-
tige Konferenz jetzt schon in eine Friedens-
konferenz umzuwandeln und in Permanenz
zu erklären.
Dann legte der türkische Außenminister Tew-
fik Rüsch tü Bey einen Entschließ-
ungsentwurf vor, dem sich Titulescu
für die Kleine Entente und Maximos im
Namen der Mitglieder des Balkanpaktes an-
schlossen. Dieser Entwurf schlägt u. a. vor,
daß die Konsernz Protokolle über die Frage des
chemischen -Krieges, die dM Offenlegung der
Rüstungsausgaben und über die Frage der so-
fortigen Schaffung einer ständigen Abrüstungs-

u nichts vorgebracht, was
-uwiderlaufe oder sie er-
i drei Punkten Si-
mdestinhalt eines Ab-ko-m-
u, erklärte Litwinow, der che-
mische Krieg sei bereits durch ein Abkommen
von 1929 verboten, das aber nur von einer An-
zahl von Staaten ratifiziert worden sei. Unter
jenen, die es ratifizierten, befinde sich ein heute
abwesender Staat, und man müsse fragen, wie
ein solches Abkommen dieser Art von ihm aus-
genommen würde. Das gleiche gelte von der
Offenlegung der Rüstungsausgaben. Zum
dritten Punkt der Simon-Vorfchläge, eine stän-
dige Mvüstungskommifsion einzusetzen, meinte
Litwinow, es wäre besser, die ganze Konferenz
in Permanenz zu erklären und nicht nur eine
Kommission, natürlich
vorausgesetzt, daß es eine Permanenz der
Tätigkeit und nicht der Untätigkeit sei.
Die Aufgabe dieser ständigen Konferenz wäre
die Ausarbeitung von Sicherheits- und Frie-
densgarantien neben öex weiteren Behandlung kommisfion ausarbeiten solle.

Ein vüvstllchrs Konsistorium
in Lastel Gandolfo?
Wie das ,,-Giornale d'Italia" aus vatikani-
schen Kreisen vernimmt, hat der schon erwähnte
päpstliche Besuch in Castel Gandolfo einem be-
sonderen Zwecke gegolten: Pius XI. habe sich
vergewissern -wollen, ob der Palazzo ApostoEico
von Castel Gandolfo sich auch zur Abhaltung
eines päpstlichen Konsistoriums während
des Sommera-ufenthaltes des Papstes -eigne. Die
Besichtigung des in Betracht kommenden Rau-
mes und der Nebenräume war recht eingehend/
und es soll unschwer zu erkennen sein, daß mit
einer größeren Tagung -in Castel Gandolfo ge-
rechnet wird. Es könnte zwar sein, daß -dortwie
Päpstliche Akademie (Nuovi L-incei) unter dem
Vorsitz des Papstes dort eine Sitzung abhält,'
näherliegend ist aber -die Abhaltung des schon
mehrfach vertagten Konsistoriums zur Auffüllung
der zahlreichen Lücken im Kardinalskollegium.
Ein langer Aufenthalt des Papstes in Castel
Gandolfo steht jetzt schon fest. Das Unterstaats-
sekretariat trifft Vorbereitungen zur Uebevsiede-
lvng, was bei einem kürzeren Aufenthalt wohl
kaum der Fall wäre.

Im
der
nächst, daß die polnische Delegation zu Beginn
der Konferenz der Meinung gewesen ist, daß
diese ein klares Ziel, nämlich die Begrenzung
und Herabsetzung der Rüstungen, haben müßte.
In diesem Geiste sei seine Regierung dann an
alle Probleme herangetreten, die zu lösen waren,
und hätte ihren Standpunkt niemals geändert.
Sie habe so ihren Willen bekräftigt, in keiner
Weise ihre militärischen Anstrengungen zu er-
höhen, sei es auf dem Lande, sei es zur See oder
in der Luft. Zum Schluß gab dann Beck im
Namen seiner Regierung folgende kurze Erklä-
rung ab: „Indem ich die leitende Idee, die die
polnische Regierung von Beginn der Konferenz
an beseelt hat, wieder aufnehme, kann ich ver-
sichern, daß Polen auf dem Gebiet der Ver-
minderung und Begrenzung der Rüstungen alle
Maßnahmen annehmen wird, die einen allge-
meinen Charakter haben und die auf alle Staa-
ten angewendet werden."
Im Anschluß hieran' verlas
der iümMche Außenminister
Smdlrr
eine gemeinsame Erklärung der dänischen, nie-
derländischen, norwegischen, schwedischen, schwei-
zerischen und spanischen Delegation über das
Memorandum dieser Länder vom 14. April

MWMeilmg m Gam
Frick zur Reichsreform.
Königsberg, 1. Juni. Die „Königsberger
Allgemeine Zeitung" veröffentlicht eine Unter-
redung mit Reichsminister Dr. Frick, der in der
kommenden Woche nach Ostpreußen kommt, um
am nächsten Freitag in Königsberg im Rahmen
des Feldzugs gegen Nörgler und Miesmacher
vor einer Massenversammlung zu sprechen. U.
a. stellte das Blatt an den Reichsminist-er Dr.
Frick die Frage: Ist für die Zukunft geplant,,
die Provinz Ostpreußen im Zuge der Neuglie-
derung und des Aufbaues verwaltungsmäßig
enger an das Reich heranzuziehen? Der Reichs-
minister: Die künftige Organisation des Rei-
ches steht noch nicht endgükti-g fest. Ich kann
aber sagen, daß die Errichtung von
Reichsgauen geplant ist, die als Un-
tergliederungen des Reiches gedacht sind. Es
besteht kein Zweifel, daß in diesem Falle die
heutige Provinz Ostpreußeni ein eigener Reichs-'
gau werden und dadurch in unmittelbarste ver-
waltungsmäßige Beziehung zu-m Reich kommen
wird.
Der Reichskanzler beim Reichspräsidenten
Berlin, 1. Juni. Reichspräsident v. Hin-
denburg empfing heute nachmittag den
Reichskanzler Adolf Hitler zu einer Bespre-
chung schwebender politischer Fragen.

Schlechte Aussichten in Genf
Nttingling aus Bcrlegcnhril / Priiimislische Rundfunkrede Etens
Genf, 1. Juni. Zu Beginn der heutigen Sit- unvermeidlich, daß der heutige Tag das Ende Uon in Genf sehr stark damit rechnet, daß ein
Mck des Hauptausschusses der Abrüstungskon- der Abrüstungskonferenz bringen werde. A.. SckMtwn
imm gab Präsident Henderson eine Er- diesen Erwartungen ändern auch nicht die Nach- den könne, geht aus der gestrigen Genfer Rund-
PMg ab, in der er auf die äußerst kritische -" — -
L/e der Konferenz hinwies und vorschlug,
nach Anhörung der drei noch auf seiner Liste
sehenden Redner die Aussprache bis zum
Dienstag nächster Woche zu unterbrechen, da-
nit in der Zwischenzeit eine Einigungsmög-
chkeit gesunden werde. Henderson führte
us, er glaube, daß die gegenwärtige Lage
^er Konferenz bedenklicher sei, als jemals seit
Veginn der Konferenz. Die Schwierigkeiten
innten nicht dadurch überwunden werden,
'aß man hier zusammenkomme und lediglich
Rden halte. Die bisherigen Reden hätten be-
rits weitgehende Meinungsverschiedenheiten
-geben. Am M o n t a g n a ch m i t t a g soll
as Konferenzpräsidium zusammen-
reten, nachdem die Mitglieder des Hauptaus-
tzusses während des ganzen Wochenendes Zeit
am Ueberdenken der Lage gehabt hätten,
-r hoffe, daß es dann möglich sei, einen Weg
a finden, auf dem man vorwärts komme,
lentzerson schloß mit einem Appell an den
uten Willen und die loyale Mitarbeit aller
Delegierten. Seine Erklärung wurde mit Hän-
' Ratschen ausgenommen, an dem sich aller-
es der französische Außenminister Var-
Hou nicht beteiligte.
London, 1. Juni. Der Lordgeheimsiegelbe-
'iahrer Eden hielt Donnerstag abend von
l>>enf aus eine Rundfunkrede, in der er sagte,
ne Hoffnungen auf eine erfolgreiche Beendi-
gung der Abrüstungskonferenz, die bereits
Mher schwach gewesen seien, seien nach
Schluß der Sitzung am Mittwochabend (An-
Mrkung der Schriftleitung: gemeint ist natür-
i ch nach der Rede Barthous) noch geringer
^worden. In den 18 Monaten, in denen er,
^'tzen, an der Konferenz teilgenommen habe,
lien viele wechselvolle und einige kritische
Augenblicke zu verzeichnen gewesen, aber nie-
mals seit Beginn der Konferenz seien die
Aussichten so schwarz gewesen, wie
' bt. Eden fügte hinzu, er habe eine düstere
Schilderung der Aussichten gegeben, aber es
'i ihm nichts anderes übrig geblieben, wenn
r offen sprechen wollte. Man müsse die tat-
'Hliche Lage ins Auge fassen, und diese sei
l daß ein allgemeines Abkommen im gegen-
wärtigen Augenblick unmöglich sei, wenn we-
tt Frankreich noch Deutschland (!) ihre letz-
en Erklärungen abänderten. Wenn sich in
'n nächsten Tagen eine Gelegenheit bieten
Ate, die Schwierigkeiten zu überwinden, so
jttde sie von der britischen Delegation mit
iser ausgenützt werden.
Barthou reist nach London, Sir John Simon
nach Paris.
Eens, 1. Juni. Die schon heute vormittag
M möglich angekündigte Abreise Sir John
mmons ist, wie soeben von englischer Seite
'tgeteilt wird, nunmehr endgültig be-
gossen. Da dieser Entschluß unmittelbar
Ich dem vom französischen Außenminister
'Nrthou für Sir John Simon veranstal-
'km Frühstück bekanntgegeben wird, wird
Fmutet, daß eine englisch-französische Ver-
mdigung als unmöglich erwiesen hat. Nur
M neue Tatsachen könnten, so wurde unter
öand erklärt, den Entschluß des englischen
Außenministers rückgängig machen.

London, 2. Juni. Nach einer Reutermel-
uuq aus Genf von Freitag abend teilte der
chlzasisch^ Außenminister Barthou mit, daß er
^olge sejmZ „sehr angenehm" verlaufenen
MammEreffens mit Sir John Simon am
-schlag demnächst London zu besuchen,
meser Reise werde e-in Besuch des britischen
Staatssekretärs in Paris vorangehen.
Die englische Öffentlichkeit rechnet mit dem
Ende der Abrüstungskonferenz.
London, 1. Juni. Die Meldungen der eug-
mchen Morgenblätter aus Genf sind im pestm'i-

Genf, 1. Juni. Als erster Redner in der Ge- 1934. In der Erklärung wird betont, daß chiefe
ueral-deüatte der Abrüstungskonferenz sprach Länder an der damals dargelegten Auffassung,
heute der vor allem hinsichtlich der Abrüstung, der Sicher-
heit und der Gleichberechtigung sesthalten. Auf
dieser Grundlage unterbreiten sie dem Haupt-
ausschuß u. a. folgende Erwägungen:
Ein S o n d -e r k o m i t e e soll beauftragt wer-
den, unverzüglich d-ie Frage der Ausfüh-
rung s g a r a n t i e u d.-w künftigen Konven-
tion zu prüfen. Das Präsidium soll unverzüglich
die Frage der Errichtung einer wirksamen
Kontrolle über den Handel und die pri-
vate und staatliche H -e r stellung v -o n W a f-
feu und Kriegsmaterial erwägen. Besonders zu
berücksichtigen sei u. a. ein vorbehaltloses Ver-
bot d»es Lufkbombard-ements und jegliche Vorbe-
reitungen dazu, die Zerstörung einer für jeden
Staat zu bestimmenden Anzahl derjenigen Flug-
zeuge, die nach dem britischen Entwurf verboten
werden sollen, dann die Prüfung der Maßnah-
men zur Verhinderung der Verwendung der
Zivilluftfahrt zu militärischen Zwecken, Zerstö-
rung der Kampfwagen und der schweren Land-
artillerM-geschütze. Angesichts der Notwendigkeit,
so heißt es dann weiter, jeden interessierten
Staat zu befragen und angesichts der Tatsache,
daß Deutschland an den Arbeiten der
Konferenz nicht teilnimmt, soll das Präsidium
ermächtigt werden, jede geeignete Maßnahme zu
ergreifen, die es ihm ermöglichen würde, diesen
Entwurf hinsichtlich aller Staaten zu ergänzen.
Außerdem soll es Sache des Präsidiums sein,
den Hauptausschuß zu jeder Zeit ei-nzUbevufen,
damit er endgültige Beschlüsse saßt.
Nachdem der letzte in die Rednerliste des
Hauptausschusses eingetragene Redner, der schwe-
dische Außenminister, gesprochen hatte, ergab sich
eine für die Verhältnisse der Konferenz über-
raschende Fülle von Wortmeldungen und An-
trägen, die Henderson veranlaßten, die nächste
Sitzung des Hauptausschusses entgegen seiner
ursprünglichen Mitteilung aus nächsten
Mittwoch anzuberaumen, um dem Präsidium,
das am Montag zusammentreten soll, die Mög-
lichkeit zur gründlichen Beratung der emgereich-
ten Anträge zu geben.
Volkskommissar Litwinow
der sich nach Sandler zum Wort meldete, führte
u. a. aus, die Delegierten, die nach ihm gespro-
chen hätten, «r nis-ürL
seinen Vorsckff
setzen könnte,
mons, die d '
mens bilden soll«

volmschr Außenminister NrL.
Er wies einleitend darauf, hin, daß die gerechten
Verhandlungen zwischen einer beschränkten Zahl
von Mächten außerhalb des Organismus der
A b rüstungskon-ferenz M.einungsverfch iedenheiten
zwischen d-iefen Mächten ofsengelegt hätten, die
innerhalb der Konferenz einen Pessimismus
hervorgerufen hätten, den niemand beschreiben
könne. Die polnische Regierung — so fuhr der
Redner fort — hat an diesem Gedankenaustausch
nicht teilgenommen und kann daher auch in
keiner Weise sich gebunden fühlen
durch die Lösungen, die in dieser oder jener
Phase der Verhandlungen vorgeschlagen worden
siick>. Es wäre -daher auch schmierig für mich, in
eine genauere Analyse über die Besprechungen
einzutreten, und ich will mich daher auf einen
allgemeinen Standpunkt stellen. Der polnische
Außenminister ging daun zur Rüde des russischen
Volkskommissars Litwinow über. Er erkannte
das Bemühen Litwinows, um die Sicherung des
Friedens an, knüpfte daran aber noch folgendes
Bemerken: „Herr Litwinow hat versichert, daß
er, wenn er hier radikale Vorschläge unteübre:-
tete, doch keineswegs d-i-e Absicht hatte, eine Re-
form des Völkerbundes vorzuschlagen. eines
Bundes, dessen wichtigste Pflicht d-ie Aufrecht-
erhaltung des Friedens ist. Ich glaube indessen,
wenn ich ihn richtig verstanden habe, daß seins
Vorschläge uns zwangsläufig auf diesen Weg
führen würden. Dieser Weg kann an sich sehr
interessant sein, und es ist wahrscheinlich, daß
wir uns eines Tages mit diesen Fragen beschäf-
tigen müßten.
Aber es ist schwer, zu glauben, daß wir diese
Konferenz damit beauftragen könnten, die
schon an und für sich mit den größten
Schwierigkeiten kämpft, unbegrenzte Aus-
gaben zu erfüllen, die ihr durch den Völ-
kerbund aufgetragen worden sind."
Anschluß hieran legte Beck den Standpunkt
polnischen Regierung dar. Er betonte zu-

An Scheitern der Konsernz scherlich vermieden »er-

richten vou den" „tapferen Bemühungen" der funkansprache des Lordsiegelbewahrers Eden he/
kleinen Mächte, die die Denkschrift vom 14. vor. Besonderes Aufsehen erregt natürlich der
April versaßt haben, also Spanien, die Schweiz, Umstand, daß der bisher immer optimistische
Holland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson,
Daß man auch in Kreisen der britischen Delega- ähnliche Aeußerungen getan hat.
stischen Ton gehalten; sie bezeichnen es als fast
 
Annotationen