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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 1 - Nr. 10 (2. Januar - 12. Januar)
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so hat er während der Verhandlungen stets zwi-
schen Paris un dRom vermittelt; es ist daher
zufrieden, daß die Relle Lavals stattfindet. Noch
feinem Besuch in Nom wird Laval nach London
fahren. Auch mit Rücksicht darauf war es der
englischen Regierung erwünscht, daß Rom und
Paris sich verständigten.


DNV Parts, 4. Jan.
Die Audienz Lavals beim Papst wird am
Montag mittag in der Privatbibliothek Pius
XI- erfolgen. Anschließend wird der Außen-
minister dem Papst seine Begleiter vorstellen.
Am Nachmittag wird er mit dem Kardinal-
staatssekretär Pacelli Besuche austauschen. Der
französische Botschafter beim Heiligen Stuhl
wird am Abend ein Essen zu Ehren des Außen-
ministers geben, an dem die höchsten Würoen-
trager des Kardinalstaatssekretariats und ver-
schiedene französische Prälaten teilnehmen wer-
den.


DNB Belgrad, 3. Jan.
In der Regierungserklärung vor der Skupsch-
tina führte Ministerpräsident und Außenmini-
ster Jeftitsch u. a. aus: Der Schutz Süd-
slawiens, und zwar sowohl der Einheit des
südslawischen Volkes als auch der Unversehrt-
heit des Staates muß das höchste Gesetz für
Jeden sein. Dieses Gebot stellt auch der Re^
gierung in innen- und außenpolitischer Hinsicht
klar umrissene Aufgaben. Südslawien muß
die Außenpolitik des verblichenen Königs
Alexander, der das Ansehen des Staates ge-
hoben und sich verläßliche Freunde und Ver-
bündete geschaffen hatte, fortsetzen. Entschlossen,
eine Politik des Friedens, der Verständigung
und der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit zu
verfolgen, wirb die Regierung immer bestrebt
fein, besonders mit den Nachbarstaaten Be-
ziehungen zu unterhalten, die am besten den
Interessen des allgemeinen Friedens dienen.
Grund, an ihrem guten Willen zu zweifeln,
wird niemand haben. Andererseits muß aber
die Regierung auch von den Nachbarn uner-
bittlich dasselbe Maß von Aufrichtigkeit und
Loyalität verlangen. Terroristische Aktionen
und Verschwörungen dürfen keinesfalls ein
Mittel der zwischenstaatlichen Politik sein. Das
Marseiller Verbrechen muß vollständig
geklärt werden. In Zusammenhang mit den
festgestellten Verantwortlichkeiten müssen Sank-
tionen erfolgen. Die Regierung wird in die-
ser Hinsicht alles Notwendige veranlassen.
In der Innenpolitik, so fuhr
Jeftitsch fort, wird die Regierung diejenigen
.Richtlinien befolgen, die von König Alexander
'ausgestellt und in der Verfassung vom Jahre
1931 festgelegt worden sind. Eine der ersten
Aufgaben der Regierung wird auch die Neu-
organisierung der staatlichen Verwaltung sein,
die dezentralisiert werden soll. Ferner ist die
Regierung entschlossen, durch ein Konkor-
dat mit dem Heiligen Stuhl eine dauernde
und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der ka-
tholischen Kirche sicherzustellen. Schließlich will
die Regierung ihre besondere Aufmerksamkeit
der körperlichen Ertüchtigung der Ju-
gend zuwenden. Auch das Heer wird Ge-
genstand ihrer aufmerksamen Sorge sein, da es
der beste Bürge für den Frieden ist. Ein star-
kes und gut ausgerüstetes Heer wird am
besten die nationale Ehre und die zwischen-
staatlichen Verträge zu verteidigen wissen.
Aeue Verordnung zum Aufbau
der Sozial-Verficherung
Durch die vierte Verordnung zum Aufbau
der Sozialversicherung vom 20. Dezember 1934
(RGBl I Seite 1273) sind die vier bisher bet
der Deutschen Reichsbahngesellschaft bestehenden
Sonderanstalten der Invalidenversicherung, dte
Reichsbahn-Arbeiterpensionskassen K, zu einer
Reichsbahnversicherungsanstalt vereinigt wor-
den; zugleich ist das Gebiet dieser Anstalt
such auf die Bezirke ausgedehnt worden, in
denen die Reichsbahnarbeiter bisher nicht bei
einer Sonderanstalt, sondern bei einer Landes-
versicherungsanstalt versichert waren (Olden-
burg, Mecklenburg, Württemberg). Damit ist
ein einheitlicher Träger der Invalidenversiche-
rung für dis gesamte Arbeiterschaft der Reichs-
bahn geschaffen.
Gleichzeitig har der Generaldirektor der
Deutschen Reichsbahngesellschaft eine entspre-
chens Zusammenlegung der Reichsbahnarbei-
Lerpenstonskassen L, die Zuschußkassen darstellen,
verordnet.
Durch die fünfte Verordnung zum Aufbau der
Sozialversicherung vom 21 Dezember 1934
(RCVl I Seite 1274) sind eingehende Vor-
schriften zur Durchführung des Führergrund-
satzes, die Auswahl der Leiter und ihrer Stell-
vertreter, sowie die Zusammensetzung der Bei-
räte, Bildung von Ausschüssen usw. Ferner
enthält die fünfte Verordnung Vorschriften
über die Auflösung der Landesversicherungs-
ämter, die mit dem 1. April 1935 endgültig
ihr« Tätigkeit einstellen, und über den Ausbau
der Gemeindeunfallversicherungsverbände und
ihre Eingliederung in den Aufbau der Deut-
schen Sozialversicherung.



DNB London, 4. Jan.
Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers,
Gauleiter Bürckel, hat einem Spezialkorre-
spondenten von Reuter in Neustandt a. H- ein
Interview gewährt. Zu der das Ausland be-
sonders interessierenden Frage, was mit den
Verteidigern des Status quo im Saargebiet nach
dem 13. Januar geschehen würde, hat er sich da-
hin geäußert, daß das in Rom abgeschlossene Ab-
kommen selbstverständlich strikt befolgt würde,
und daß die Vertreter des Status quo, die in
den vergangenen Jahren im Saargebiet gelebt
hätten, ob abstimmungsberechtigt oder nicht, den
versprochenen staatlichen Schutz erhalten würden.
„Wir haben auf jeden Fall," erklärte Herr
Bürckel, „nicht die leiseste Absicht, internationale
Komplikationen um eines Matz Brauns willen
cheraufzubeschwören." Herr Bürckel betonte
andererseits, daß Leute wie der frühere Reichs-
tagsabgeordnete Jmbusch, die weder seit drei
Jahren im Saargebiet gelebt hätten, noch ab-
stimmungsberechtigt seien, aber trotzdem gegen
Deutschland gehetzt hätten, erwarten müßten,
wegen Landesverrats angeklagt zu werden, wenn
sie es nicht Vorzügen, nach dem 13. Januar dem
Saargebiet den Rücken zu kehren-
„Nach dem 13. Januar wird die Welt keinerlei
Grund mehr haben, über die Saar zu sprechen,
da dann das Problem ein für allemal gelöst sein
wird." Deutschlands Gesetze würden stufenweise
im Saargebiet eingeführt werden, und zwar als
erstes die sozialen Arbeitsgesetze. Schutz und
Ordnung würden seiner Ueberzeugung nach an
der Saar vor und nach dem 13- Januar aufrecht-
erhalten werden.
Was die zweite Abstimmung anbelangt, so er-
klärte der Saarbevollmächtigte, daß die diesbe-
zügliche Propaganda der Separatistenfront un-
ehrlich sei. Denn sie verschweigt die Tatsache,
daß abgesehen von der vagen Möglichkeit einer
sehr bald dann stattfindenden zweiten Volksab-
stimmung ganz andere Lösungen vorbereitet wer-
den könnten, welche die Gefahren für den Frie-
sen erhöhen müßten. „Wie das ganze deutsche

Dort wurde der Motorradfahrer Emil Schulz,
! ein Mitglied der Deutschen Front, aus Velles-
, weiter von etwa 30 Strauchdieben überfallen,
niedergeschlagen und schwer mißhandelt. Er trug
drei schwere Kopfwunden und eine Bißwunde an
der linken Hand davon und mußte sofort ins
Krankenhaus eingeliefert werden. Das Ueber-
fallkommando war sofort zur Stelle und konnte
6 Festnahmen vornehmen. Die polizeilichen
Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen-


DNB. Saarbrücken, 4. Jan.
Die Abstimmungskommission hat
die Anfrage der Deutschen Front auf Abhaltung
eines Massenaufmarsches in Saarbrücken am
kommenden Sonntag mit der Bemerkung an die
Regierungskommission weitergeleitet, daß sie
grundsätzlich dagegen nichts einzuwenden habe,
falls diese Kundgebung örtlich und zeitlich nicht
mit der von der Einheitsfront am gleichen Tage
> beantragten und genehmigten Veranstaltung zu-
! sammenfalle.
Eine endgültige Entscheidung der Regierungs-
kommission liegt noch nicht vor. Es wird jedoch
die Pflicht dieser Behörde sein, nachdem die Ab-
stimmungskommission die Genehmigung erteilt
hat, die Durchführung des Massenaufmarsches
der Deutschen Front, wenn auch schweren Her-
zens, zu ermöglichen und die dafür erforderlichen
Maßnahmen mit der Deutschen Front zu be-
raten. Auf Seiten der Deutschen Front wird
erwogen, die Kundgebung in den Vormittags-
stunden des Sonntag auf einem Wiesengelände
außerhalb Alt-Saarbrückens zu veranstalten.
80 Sonderzüge bestellt
Nachdem sich die Regierungskommifsion vom
22. Dezember bis in die Nachmittagsstunden des
4. Januar Zeit gelassen hatte, die für den 6.
Januar beantragte Kundgebung der Deutschen
Front zu genehmigen, müssen nunmehr die
Vorbereitungen für diesen Massenaufmarsch der
Deutschen Front mit größter Beschleunigung

durchgefLhrt werden. Am 8. Januar 10 Uhr
morgens findet nunmehr auf dem Flugplatz
Saarbrücken, den St. Arnualer Wiesen, acht
Tage vor der Entscheidungsschlacht der größte
Massenappell statt, den das Saargebiet jemals
gesehen hat Aus allen Teilen des Saargebiets
werden die Teilnehmer zu dieser Kundgebung
in 80 Sonderzügen befördert werden. Die
Kundgebung wird mit einem Feldgottes-
dienst eingeleitet werden, der für den katho-
lischen Vevölkerunasteil von Dechant Prälat
Schlicht, für dis Protestanten von Dekan Al-
brecht geleitet wird. Nach dieser religiösen
Einleitung wird sodann der politische Teil be-
ginnen, in dessen Mittelpunkt große Anspra-
chen der Führer der Deutschen Front stehen
werden.


Keine Verlegung der Eisenbahndirektion
Saarbrücken nach Trier
DNB. Berlin, 4. Jan. Im Saargebirt
Pird das Gerücht verbreitet, daß nach der Rück-
;liederung die Eisenbahnverwaltung des Saar-
gebietes der Rsichsbahndirektion Trier Übertra-
ger. und die Beamtenschaft von Saarbrücken nach
Trier versetzt werden solle. Dies trifft nicht zu-
Vielmehr ist beabsichtigt, nach der Rückgliede-
rung des Saargebietes die Reichsbahndirektion
von Trier nach Saarbrücken zu verlegen, wo auch
früher bis zum Jahre 1920 die für den größten
Teil des Saargebietes und des jetzigen Bezirks
Trier zuständige preußische Eisenbahndirektion
ihren Sitz hatte. Die Reichsbahn wird durch
Zuweisung anderer Geschäftsstellen dafür sorgen,
daß die Stadt Trier für den Verlust der Reichs-
bahndirektion nach Möglichkeit entschädigt wird.


Aus Anlaß der bevorstehenden Abstimmung
im Saargebiet hat die Bayer. Staatsmünze
im Einvernehmen mit dem Saar-Bevollmäch-
tigten des Reichskanzlers nach Entwürfen des
saarländischen Bildhauers Fritz Koelle, Et.
Ingbert-München, eine hochkünstlerisch ausge-
führte Saar-Gedenkmünze aufgelegt, die in den
nächsten Tagen mit besonderer Genehmigung
durch den Reichs- und Preußischen Minister des
! Innern Zugunsten des Saar-Hilfswerkes dem
öffentlichen Verkaufe übergeben wird.

Volk," so schloß Herr Bürckel, „wollen auch die
Saarländer nach so vielen Jahren endlich Frie-
den, und zwar einen dauerhaften Frieden."
Gauleiter SZrckel spricht!
- Neustadt/Hdt., 5. Jan- Der Saarbevollmäch-
tigte des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel
spricht am 11. Januar 1935 abends 8Uhr
in einer öffentlichen Kundgebung in der Frucht-
halle zu Kaiserslautern vor den Vertre-
tern der in- und ausländischen Presse über das
Thema:
„Am 13- Januar:
Den Weg frei zur Verständigung!"
Die Rede wird über alle deutschen Sender
übertragen-
Aus den Missionen
zur Saarabstimmung!
Treu zur Saarheimat
DNB Freiburg i. Br., 4. Jan. Zu Be-
ginn des neuen Jahres trafen in Freiburg drei
katholische Missionare aus Yokohama, Manila
und den Philippinen, sowie zwei katholische
Ordensschwestern aus Ostafrika ein. Es han-
delt sich um Saarländer, die die weite Reise
nicht gescheut haben, um ihrer varerländischen
Pflicht zu genügen. Die drei Pater waren
vier Wochen, die Ordensschwestern drei Wochen
unterwegs.
*
In Cuxhaven sind mit dem Dampfer
„Deutschland" der Hamburg Amerika-Linie 358
Saardeutsche aus allen Teilen der Vereinigten
Staaten in der Heimat eingetrofsen, um. ihre
Pflicht für ihr deutsches Vaterland zu erfüllen.
Zwei Gmigrantenüberfälle
DNV. Saarbrücken» 4. Jan. Trotz und ent-
gegen allen beruhigenden Aeußerungen der Re-
gierungskommission nimmt die Bedrohung der
friedlichen saardeutschen Bevölkerung durch Emi-
granten täglich größere Ausmaße an. So kam es
in Rockershausen zu einem ernstlichen Zwischen-
fall. Der Emigrant Waldemar Bus« hatte am
Donnerstag vormittag, nachdem er seine Unter-
stützung abgeholt hatte, eine Runde durch sämt-
liche Wirtschaften des Ortes gemacht. In den
Abendstunden versuchte er verschiedentlich durch
seine Pöbeleien einen Zwischenfall zu provozie-
ren; niemand nahm, jedoch von ihm Notiz, so daß
er schließlich zu Tätlichkeiten überging. An der
Tür einer Wirtschaft, lauerte er einem Mitglied
der Deutschen Front auf. Plötzlich stürzte- sich
der Emigrant auf den Ahnungslosen und brachte
ihm einen schweren Messerstich in dte Magen-
gegend Lei. Die Polizei war sofort zur Stelle
und nahm den Emigranten fest, der dem Amts-
gericht in Völklingen zugeführt werden soll- —
Zu einem bezeichnenden Zwischenfall kam es in
den heutigen späten Nachtstunden in Neunkirchen.

40 Jahre Neunkirchener Zeitung
Die Neunkirchener Zeitung, eine
Gründung des um das katholische Zeitungs-
wesen des Trierer und Saarlandes so hochver-
dienten Kaplan Dasbach, feiert zur Jahreswende
das 40jährige Gedenken ihres Bestehens. Der
Oberhirt der Trierer Diözese hat der Zeitung
zu diesem Anlasse ein Schreiben gesandt, das
hier im Wortlaut folgen möge:
Mit der Jahreswende 1934/35 kann die Neun-
kirchener Zeitung auf 40 Jahre ihres Bestehens
zurückblicken. Diese Spanne Zeit umfaßt Ent-
wicklungen von weltgeschichtlicher Bedeutung-
Diegroßen Kämpfe an der Saar um religiöse
und berufliche Freiheit fallen in die Entsteh-
ungszeit des vom sei. Kaplan Dasbach, dem um
die katholische Presse so hochverdienten Priester,
gegründeten Zeitungsunternehmens in Neun-
kirchen. Die Neunkirchener Zeitung hat die
katholischen Belange unentwegt und treu durch
alle Wechselfälle der Zeit hindurch vertreten
und verteidigt. Als Bischof des trierischen Saar-
landes danke ich dem Verlag und der Schrift-
leitung für die wackeren Dienste gegenüber dem
katholischen Volke und unserer hl. katholischen
Kirche.
Die Zeiten sind für unsere katholische Presse
schwer geworden. Und doch wissen wir aus dem
Munde Pius XI., wie notwendig und unerläß-
lich die Arbeit der katholischen Presse für Kirche
und Volk und damit auch für das deutsche
Vaterland ist. Ich wünsche der „Neunkirchener
Zeitung" für die Zukrunft eine gedeihliche Ent-
wicklung in ihrem ureigensten Gebiet an der
Saar- Neue Aufgaben harren in Zukunft derer,
die auf der geistigen Warte stehen und in Treue
gegen Gott und Heimat für das wahre Wohl
des deutschen Volkes von Berufswegen arbeiten.
Möge Gott der Herr diese Arbeit segnen zur
Ehre Gottes und zum Wohle von Kirche und
Vaterland. ft Franz Rudolf-
Der Führer in Aeubabelsberg
DNB Berlin, 4. Jan. Der Führer und Reichs-
kanzler Adolf Hitler besuchte am Freitag in
Begleitung von Reichsminister Dr- Goebbels die
Atelieranlagen der Ufa in Neubabelsberg und
nahm dabei Gelegenheit, die Bauten des neuen
Films „Barcarols" zu besichtigen und einigen
Aufnahmen dieses Films Leizuwohnen. Auch die
Dekorationen zu dem Film „Amphitryon" fan-
den Interesse. Besonder« Aufmerksamkeit fanden
auch die Aufnahmen mit der Zeitraffer-Appa-
ratur in der biologischen Station der Kultur-
abteilung- Die Vorführung des von General-

inspektor Dr. Todt angeregten und soeben fertig-
gestellten Reichsautobahnsilms der Ufa „Straßen
ohne Hindernisse" beschloß den von Generaldirek-
tor Klitzsch und Direktor Erieving geführten
Besuch.
Verstärkte Sicherungen
gegen Seuchen
DdZ. Berlin, 4. Jan. Der Reichs- und preu-
ßische Innenminister hat für Preußen neue Be-
stimmungen über die Bekämpfung übertrag-
barer Krankheiten erlassen, die einer verstärkten
Sicherung gegen die Ausbreitung von Seuchen
dienen sollen, Danach haben sich, wie das NdZ
meldet, die Ermittlungen des beamteten Arztes
außer auf den Kranken auch auf dessen Um-
gebung, auf Wohn- und Hausgemeinschaft, Nach-
barschaft, Arbeitsstätte, Schulklasse, Schule, Ein-
kaufsstellen von Lebensmitteln usw. zu erstick-
ten- Von allen Personen, die an Len genannten
Stätten mit den Erkrankten in Berührung ge-
kommen sind und bei denen deshalb begründe-
ter Verdacht besteht, daß in ihren Ausscheidun-
gen Krankheitserreger enthalten sind, kann der
beamtete Arzt oder die Polizeibehörve Unter-
suchungsproben fordern. Bei bakteriellen Lebens-
mittelvergiftungen sind auch Proben der Speisen
zu untersuchen, deren Genuß vermutlich die
Krankheit ausgelöst hat.

Der Reichsbischof hat für den kommenden
Sonntag, 6. Januar, ein Fürbittengebet für die
Volksgenossen an der Saar angeordnet.
*
Der Geschäftsträger und erste Botschaftsrat an
der Polnischen Botschaft in Berlin Kazimierz
Wyszynski, ist in der Nacht zum Freitag
überraschend in Berlin an einem Herzschlag ge-
storben. *
Wie der Führer des Ju gend Herbergs-
werkes mitteilt, ist die Zahl der Uebernach-
tnngen in den deutschen Jugendherbergen von
4,6 Millionen im Jahre 1933 auf annähernd 6H
Millionen im Jahre 1934 gestiegen.
In der Londoner Presse wird die unter dem
Titel „Mein Anteil an Deutschlands Kampf"
erscheinende Uebersetzung des Tagebuches von Dr.
Goebbels in ausführlicher Weise gewürdigt.
*
Der Genfer Berichterstatter der „Morning
Post" teilt mit, daß in Genf infolge des
abessinischen Schrittes Verlegenheit
herrsche. .
„Daily Herold" meldet aus Bombay, di« indi-
sche Regierung habe den Provinzialregierunge^
eine Warnung zukommen lassen, wonach Gandhi
einen neuen „Feldzug des bürgerlichen Wider-
standes" vorbereite.

AeitlWsMläum an der Saar
 
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