Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2108,191,56 Saxl, Fritz; Bibliothek Warburg (Hamburg); Boll, Franz [Adr.]: Brief von Fritz Saxl von Bibliothek Warburg (Hamburg) an Franz Boll (Hamburg, 18.12.1920)

BlBUOTHEK WARBURG

HAMBURG 20,..d.e.n....l8.D.e.z...192O
H4 HE!LW!GSTRASSE
TELEPHON MERKUR 3340.

Sehr verehrter Herr Professor,

Ich war jetzt bei Professor Warburg und habe die Korrekturen
geholt. Herr Professor ist in einem bösen Zustand/ und ich be-
fürchte eine schlimme Zukunft. Die Korrekturen werde ich so
rasch wie irgend möglich beenden. Bis auf die Beilage ^sir^sie

ja im allgemeinen ganz gut ausgefallen. Geradezu erbärmlich sind
einige Klischees; ich werde bei Winter deren Verbesserung ver-
langen. Im ganzen hoffe ich, Sie mit der Sache nicht mehr be-
helligen zu müssen.
Ich war jetzt in Berlin und habe mit einem Assyrologen -übe?* meine
Mithrassachen gesprochen, der die Herleitung der Bildtypen aus
Babylon durchaus anerkannt hat. Nachträglich sehe ich, d^ss ja
Cumont in dem wunderbaren Kapitel über den Aigle funeraire eine
ganz ähnliche Herleitung eines hellenischen Typus aus einem ba-
bylonischen^t&MaJ bereits aufgezeigt hat. Wenn es Sie interess-
iert, werde ich mir erlauben, Ihnen nächstens eine Gegenüberstei-
*
lung der Bilder zu schicken.
Ich bin in alter Ergebenheit /
Ihr
Das seinerzeit aus Amerika, verlangte Buch habe ich kommen lassen,

sobald es eintrifft, geht es Ihnen zu.

Herrn Prof.Dr. B o 1 1
Heidelberg
Untere Neckarstrasse 31