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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2108,191,67
Saxl, Fritz; Bibliothek Warburg (Hamburg); Boll, Franz [Adr.]
Brief von Fritz Saxl von Bibliothek Warburg (Hamburg) an Franz Boll — Hamburg, 8.2.1924

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Bibliothek Warburg

Hamburg 20 8* Februar 1924
114 Heüwigstraße
Telephon: vulkanssss Lieber und hochverehrter Herr Geheimrat,
Von Teubner geht Ihnen die "Melencolia I" zu. Was wir Ihnen
dabei verdanken, brauche ich nicht zu sagen; die vielen Zitate
aus Ihren Arbeiten mögen dafür Zeugnis ablegen.
Für die gütige Uebersendung der Ekloge habe ich mich noch nicht
einmal bedankt, weil ich sie bisher nicht in Buhe zu lesen die
Gelegenheit hatte. In den letzten Wochen war ich nicht weniger
als zweimal in Wiei?; jetzt aber!als ich die korrekturbogen des bei
begann
uns erscheinenden Vortrages von Kämpers zu leseiyy^der sich — bei
Kämpers ja nicht erstaunlich - mit der Geschichte der Kaisermystik
beschäftigt, nahm ich sogleich das italienische Heft her und em-
pfing beim Lesen dieselbe Belehrung und Freude wie beim Lesen
aller Ihrer Arbeiten. Dass es für mich speziell deswegen inter-
essant war, Ihre Arbeit zu lesen, weil ich vorher die Dordensche
so durchgearbeitet hatte, das brauche ich Ihnen nicht erst zu
sagen. Jetzt wünschte ich nur, dass auch wir einmal Gelegnheit
hätten, eine Arbeit von Ihnen zu drucken.
Zunächst erscheint nun der Fulgentius Metaforalis von Liebe-
schütz, der schon ganz gesetzt ist. Dann kommt ein Buch von Gassirer
über Sprache und Mythus; wann endlich der verfluchte arabische
Text des Picatrix abgeschlossen sein wird, weiss ich noch immer
nicht. Von kunsthistorischen erscheint noch eine Arbeit von Pa-
nofsky über das Fortwirken den Begriffs "Idea" in der Kunsttheorie
der italienischen Renaissance und Spätrenaissance.
 
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