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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 II C - 197, Blatt 1-78
Rickert, Heinrich
Sommer 1922. Philos. d. kontempl. Lebens III. Kunst (Manuskripttitel) — Heidelberg [ermittelt], 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.4838#0078
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logischen Begriffes,und geformter teil gieht sich als 'ianzes*
Aher in anclerer Hinsicht hleiht trotzdem f(anst hinter Tissen-
schaft zarück. Ganzes der Welt läBt sich ästhetisch nioht an-
schauen. Das U, jiendliohe, Unhegrenzte kann nie künstlerisch
geformt rerden. Aesthetische gestaltung hleiht ihrem Voll-
SndungSTiesen nach Begrenzung»Verendliohung»Beschränkung auf
Tell im Untersehied voniEfifassen des All. Die ästhetischen Oh*
jekte hleihen dementsprechend vom Standpunkt des All-Lehens
notvcendig StüokiRerke .Fragmente. Vom Ganten können vcir ziisar
Tiahre Begriffe hilßden,aber nur Bgriffe nicht ästhetische An-
schauungen.

"Vir v:ollcn aher auch Ganzes unmittelbar an-
schauen.um Kontemplation zur letzten Totalitätsvollendung
zu hringen. Soll Honismus der Kontemplation ahsblut sein,
genügt vollendliche Partikularität der Kunst also nicht.

Auoh aus diesem Grunde gilt; wir müssen Totalität durch Ue-
hen. windung jeder Kluft.die uns von ihr trennt,intuitiv,un-
mittelhar erfassen.und das leistet weder ästhetische .^nschau-
ung der Kunst,noch hegriffliche Erkenntniß der Tfissensohaft,
ffeil die eimde auf Teile hesohränkt,die andere begrifflioh
urteilend in Form und Inhalt spaltet.

Zusammenfassung,

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So erhebt sioh notvendiger Fortschritt aus diesem
Allen: l.aus dualistischer Gespaltenheit in Suhjekt und Oh-
jekt, 2. aue Tertgegensätzlichkeit, 3. aus Tfillkür als '’Spiel”
oder "Schein'ünd 4. endlioh.vjas Grund von .i.llem,nämlich aus
Partikularität der Kunst. Oder; anders ausgedrückt: aus Han-
gel :l.an Sinlieit, 2. Uehergegensätzliohkeit, 3. an Uotvsen-
it.und 4. an lotalität, (^elche Hämgel zvceite Stufe oder
alle zeigt.sobald Väir vergleichen und an Hangordnung
Terta dehken) erheht sioh‘. Porderung kontemplativen Ver-
is der dritteh Stufe.das 1. alle drei Arten döß Dualis-
)ervcindet(vcie Kunst die eine) ,und 2. zugleich mehr als
je kann)" Sache "selhst mit "Uotvsendigkeit" im Tesen
ilt in Totalität erfaijt,(wie ahsrakter theoretisoher
’f),ias dem All aher trotzdem7unmittelbar nahekommt,
egrifflos,nioht "diskursiv",sondern nur "intuitiv".

Erst dieses kontemplative Bemächtigung der 7elt
lendlioher Totalität vcäre dann dekhar höohsteStufe
^plationsstufe und vcahrhafte S.ynthese der vorangehenden
,von Begriff und Anschauung,"intuitives Denken",und
letztes Ziel.das für Voll-EndungsStreben" auf kontem-
er Seite der Güter und Terte denkbar: Triumpf des Ho-
im tlhmittelharen,üherhegrifflichen,v:ie üherkünstleri-
jrestlosen "Ersehauen"des All-Einen. »<£.. /<•

Hier muß siohbann.vcenn irgendwo, jedes "Rätsel"
)hne daS,(vcie im Theoretiseften) neues sioh knüpft.

Hier muß jede Erage,jede Unruhe.nicht nur die
lammengehörens von Porm und Inhalt vcie im Aesthetisch»n
'n.uns in Bevegung zu halten.hir muß"Teltgeheimniß"
stlos der Kontemplation entechleiern.das für vissen-
iche und künstieeische Kontemplation.sohald ihr Tesen
ußtsein gehohen,stets Gehetmniß hleiht. Eier muß Kon»
ion zum vollen Ende und damit zur üuhe kommenimiiB-Ailreift-
i'Einen.
 
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