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Mannheim, Rennrshofstr.25. 15-9. 27.
(UBHj
Hochgeehrter Herr Geheimrat!
Ihren Entschluß werde ich verstehen & ehren, wie immer
er ausfallen mag, da ich genau weiß, daß er nur aus schlichen Er-
wägungen kommt. Ein Gefühl für Ihr Bedenken hatte ich auch schon
bei Ausarbeitung der Eingabe & Aufstellung der Namenliste. Die Sache
selbst scheint mir jedoch nötig. Der Kampf ist jetzt mit aller
Wucht & auf der ganzen Linie entbrannt, mehr als man zuvor erwarten
durfte,& ich Pessimist freue mich darüber, daß man in Deutschland
doch wirklich noch um andere Dinge kämpft als um Profite & Patei-
vorteile. Mit der Welle des Kampfes wächst aber auch die Gefahr,
daß viele dabei sich schließlich nicht mehr zurechtfinden,& so
dürfte ein einfache, klare & geradlinige Wegweisung von hohem Wert
sein. Es wäre ja wohl am besten, man könnte eine solche ^ache ohne
jeden Namen einfach im Namen der Vernunft hinstellen, & ich fühle
mich im allgemeinen zu eigentlichen politischen Aktionen auch gar
nicht berufen, habe mir aber gesagt, daß ich einen Weg gehen muß,
den ich vor mir sehe. Und ohne Namen, die der Sache Nachdruck
geben, geht es nun einmal nicht. Aus demselben Bedenken, das Sie
aussprechen, hätte ich gern andere Namen zusammengestellt. Hier aber
hebt nun die Not an.Die Männer mit einem Namen in der theoreti-
schen Pädagogik scheinen so ziemlich zu versagen - es hängt an
dieser Wissenschaft selbst. Ausserdem sind wir ja da leider nicht
überreich -oder war eben mein Gesichtskreis nicht weit genug.
Ihre Unterschrift gegeben haben bis jetzt: Anschütz, Hoffmann,
Nohl, Rothenbücher, Seyfert-Dresden, Sickinger. Dazu meine nächsten
Kollegen & die 'tadtschulräte von Mannheim & Heidelberg. Einige
weitere darf ich wohl mit einiger Bestimmtheit noch erwarten.
(UBHj
Hochgeehrter Herr Geheimrat!
Ihren Entschluß werde ich verstehen & ehren, wie immer
er ausfallen mag, da ich genau weiß, daß er nur aus schlichen Er-
wägungen kommt. Ein Gefühl für Ihr Bedenken hatte ich auch schon
bei Ausarbeitung der Eingabe & Aufstellung der Namenliste. Die Sache
selbst scheint mir jedoch nötig. Der Kampf ist jetzt mit aller
Wucht & auf der ganzen Linie entbrannt, mehr als man zuvor erwarten
durfte,& ich Pessimist freue mich darüber, daß man in Deutschland
doch wirklich noch um andere Dinge kämpft als um Profite & Patei-
vorteile. Mit der Welle des Kampfes wächst aber auch die Gefahr,
daß viele dabei sich schließlich nicht mehr zurechtfinden,& so
dürfte ein einfache, klare & geradlinige Wegweisung von hohem Wert
sein. Es wäre ja wohl am besten, man könnte eine solche ^ache ohne
jeden Namen einfach im Namen der Vernunft hinstellen, & ich fühle
mich im allgemeinen zu eigentlichen politischen Aktionen auch gar
nicht berufen, habe mir aber gesagt, daß ich einen Weg gehen muß,
den ich vor mir sehe. Und ohne Namen, die der Sache Nachdruck
geben, geht es nun einmal nicht. Aus demselben Bedenken, das Sie
aussprechen, hätte ich gern andere Namen zusammengestellt. Hier aber
hebt nun die Not an.Die Männer mit einem Namen in der theoreti-
schen Pädagogik scheinen so ziemlich zu versagen - es hängt an
dieser Wissenschaft selbst. Ausserdem sind wir ja da leider nicht
überreich -oder war eben mein Gesichtskreis nicht weit genug.
Ihre Unterschrift gegeben haben bis jetzt: Anschütz, Hoffmann,
Nohl, Rothenbücher, Seyfert-Dresden, Sickinger. Dazu meine nächsten
Kollegen & die 'tadtschulräte von Mannheim & Heidelberg. Einige
weitere darf ich wohl mit einiger Bestimmtheit noch erwarten.