Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,208 Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Recp.]: (Heid. Hs. 3820,208): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask (Freiburg i. Br., 1913 Januar 8)

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Freibarg i.B. den 8.Januar, 1913.

Lieber lask,
Jch vermute, daß Sie jetzt wieder in
Heidelberg sind, und ich will Jhnen daher von dem Verlauf der Krklä-
rungsangelegenheit lachricht geben. Jch habe nun glücklich von allen
fünf Männern, d.h. von Suchen, Husserl, Hatorp, Riehl und findelband
eine prinzipielle Zustimmung bekommen, d.h. sie haben sich alle bereit
erklärt^, eine Aufforderung an die Collegen zu unterschreiben. Ganz
ohne Aenderungen aber ist es, wie ich das voraussah, nicht abgegangen.
Es gibt eben einige Männer, denen jedes starke Wort in einer solchen
Angelegnnheit unsympathisch ist, und ich bin durchaus geneigt ,zu glau-
ben, daß sie Recht haben. Auf Fakultäten wirken^starke Worte niemals.
Jch habe mich daher auf Riehls dringen 7/unsch entschließen müssen,
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den Hinweis auf die ernste drohende Gefahr zu streichen und durch einen
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auf die Hachteile für das Studium der Philosophie und Psychologie zu
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ersetzen. Ebenso wünschte Riehl nicht, daß die Worte, im Jnteresse
eines friedlichen Zusammenwirkens beider Wissenschaften stehen bleiben
sollten, weil man darin eine Drohung erblicken könne. Jch schicke
Jhnen den abgeänderten Erklärungsentwurf, den ich gestern bereits
Windelband zugesendet habe, und ich bitte Sie nun,sich mit Windelband
über die Sache zu verständigen und vor allen Dingen dafür zu sorgen,
daß er jetzt keine Einsprache mehr erhebt, denn wenn er diesen Ent»
wurf von Heuern beanstandet, dann weiß ich nicht,was ich noch machen
sollend dann fällt wahrscheinlich die ganze Geschichte ins Wasser.
Jm Uebrigen möchte ich mich über die einzelnen kleinen Aenderungen
nicht ausdrücklich verbreitern. Sie können versichert sein, daß ieh
nicht ohne Hot geändert habe, und ich hoffe.es bleibt jetzt bei dieser