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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,210
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Recp.]
(Heid. Hs. 3820,210): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg i. Br., 1913 Februar 5

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https://doi.org/10.11588/diglit.27595#0001
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mo, 2/t0

Fraiburg i.B. den 5.Februar, 1913
(TTtTh'"
lieber Lask,
Irgend etwas Besonderes habe ioh Jhnen
nicht mitzuteilen. Erzählen Sie Windelband doch, daß unsere Erklä-
rung im Ganzen von 105 Dozenten unterzeichnet worden ist, darunter
sind 77 Dozenten an den reichsdeutschen Universitäten. Die Zahlen
scheinen ja ziemlich groß, aber leider ist die Anzahl der Ordinarien
verhältnismäßig klein. Hinsugakommen ist, seitdem Sie hier waren, &
nur noch Freytag(Zürich). Außerdem hat sich auch Misch zur Unterzeich-
nung entschlossen. Mehrere Briefe zeigen mit von Heuern, daß die Zahl
der Unterschriften größer geworden wäre, wenn das Interesse der ex-
perimentellen Psychologie stärker hervorgehoben wäre. An Eülpe habe
ich noch einmal geschrieben und ihn gefragt, ob er nicht mich ermäch-
tigen wolle, zu sagen, daß er sich zwar dem Wortlaute der Erklärung
nicht anschließen kann, aber ebenfalls für eine Trennung der Lehr-
stühle sei und die Besetzung philosophischer Professuren mit Männern,
die ausschließlich experimentell psychologisch gearbeitet haben,
nicht für wünschenswert halte. Bisher hat mir Külpe auf diesen-Brief
noch nicht geantwortet. Jch nehme an, daß er augenblicklich seine
Entscheidung wegen München trifft und daher vielleicht gar nicht in
Bonn anwesend ist. Die Münchner Vorschlagsliste ist ja in der Tat
!/
sehr,,erbaulich. Aber ich hatte nicht viel Anderes erwartet. Jch bin
mir schon längst darüber klar, daß man diesenTIferren nicht über den
Weg trauen darf. Sonst ist von mir nicht viel zu erzählen. Jch schicke
tt
heute einen großen Teil des Manuskriptes der,,Grenzen an oiebeck ab.
ITur die beiden letzten Abschnitte behalte ich noch hier, um an ihnen
 
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