Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,301 Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Recp.]: (Heid. Hs. 3820,301): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert (Abschrift) (Berlin, 1903 Oktober 23)

Berlin den 23.10.03. l&tO 10>$
Lieber Herr Professor!

Zu S.9 und 10 wol tw ich noch folgende« sagen. Sie haben recht,
wenn Sie Anfang des zweiten Absatzelt?S. 9 sagen, der dritte Gegensatz
liege nicht vor, denn der Gegensatz von Bewustsein und Bewustseinsinhalt
sei nicht problematisch. nH/fi^i
Dann liegt aber Keiner der drei Gegensätze vor, JlennK keiner ist pro-
blematisch und dementsprechend ist auch keins de1r?t)bjekte problematisch.
Also auch der zweite Gegensatz liegt nicht vor, noch ist das Objekt
des zweiten Gegensatzes problematisch. Problematisch ist vielmehr ein
Objekt, das dem Subjekt des dritten Gegensatzpaares ebenso (»analog»)
transcendent ist wie das nicht problematische Objekt"SesTzweiten Gegen-
satzpaares seines Sub.lekt gegenüber. Afcso wenn überhaupt das Problem
sich auf einen der drei Gegensatze/^^jfiH^/.^^ beziehen soll,
dann noch höchstens auf den dritten//////////// denn ein transcendentes
Sein wird in seiner problematischen Beziehung zum dritten Subjekt unter-
suchte was Ja die Schrift nicht müde wird einzuschärfen. Auf keinen
FalJ/also kSnnenSie, wie Sie S. 10 (Rand rechts Mitte) ausdrücklich thun,
das 'Objekt des zweiten Gegensatzes als problematisch hinsfcellen, denn
eine vom psyschologischem Subjekt unabhängige Welt gibt es Ja grade.
Der lerminus »transcendentes j$yfObjekt» ist Ja bei Ihnen in ganz
krasser tu Weise doppeldeutig. Je nachdem die Transcendenz gegen-
über dem zweiten oder gegenüber $*/ dem dritten Subjekt gemeint ist.
Auf 0X0 ti S. 10. einen Satz später reden Sie Ja auch vom »erkennenden
Bewustsein»; springen also schon sug derselben Sfcite vom zweiten zum
dritten Subjekt über.