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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,39
Lask, Emil
(Heid. Hs. 3820,39): Brief von Emil Lask an seine Mutter (Abschrift) — 1915 Februar 16

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https://doi.org/10.11588/diglit.21366#0002
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Hochgebirgskomplex der Karpaten.

Wenn Ihr Esssachen schickt, bitte nicht feine Deli-
katessen, sondern immer Reales z B gute Dauerwurst und was es
sonst noch Verschickbares gibt.

Die Moeglichkeit, Npchricht zu geben, kann auf Tage und
manchmal auf Wochen sehr beschraenkt sein. Im Quartier ist es
dunkel, da kann man nicht schreiben, am Tage fast stets unterwegs
Heute vorlaeufig Kuhetag, der mit Waschen, Zurechtmachen der Sa-
chen etc teilweise ausgefuellt wird.

Das Klima^uer die Karpaten sehr milde. Als Anzeichen
diene Euch, dass ich Pelzweste, Kopfschuetzer und Pul<awaermer noch
nie angehabt habe.

Die Wahl dieses Wintersportplatzes konnte also kaum
besser sein.

Kompaniefuehrer, ein Leutnant aus unserem Eisenbahnzug
sehr nett zu mir. Ebenso Zugfuehrer - Papas Feldstecher von mir
als Liebesgabe der Kompanie ueberwieseri, traegt der Kompaniefueh-
rer selbst.

Waere es nicht praktisch, Eure Warensendungen zu nu -
merieren? Damit man weiss, wieviel verloren geht?

Es kann sein, äass wir eines Tages hier abgeloest
werden und in eine andere fegend kommen. Man munkelte sogar dja-
von, es sollte heute schon sein, es hat sich aber nicht bewahr-
heitet .

Vorlaeufig Schiuss.

Herzlichst
Emil :

auf der Erde sitzend geschrieben.

Briefe an mich muessen im offenen Kuvert sein, weil nach
Oesterreich.
 
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