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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,454
Lask, Emil
Nachlass Emil Lask (Heid. Hs. 3820,454): Brief von Emil Lask an unbekannte Frau — o.O., 1908 März 16?

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https://doi.org/10.11588/diglit.26783#0001
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Ä.0/4SV-

d/t. 16. 5.

Mein ii.e'bes . ..’ . ........

.. ........eine bestiamte Art uer Sehnsuckt wird ietzt immer

starker,die,mit Dir zusammen pkllosopkisck zu arbeiten.Meine
Philoscphie ist Ja auck das Einzige,worin ich Dir etwas geben kann.
llas ganz stark resignierende Gefühl davon war es,das mir gler. aus-
fürlicken Brief über meihe Sachlichke.it einfeab,nicht,wie Du glaubtest,
ds,s Qefiihl eines »Degekts».Ich hoffe/dass Dein Wunsch nach Be-
schaftigung mit Philosophie,nach Ausfüllung Deines Lebens auch
mit Sachiichkeit,inzwisehen nicht vergehen wirä.Mit Bekehrungs-
tendenzen würde unser gemeinschaftliches Arbeiten nichts zu tun
haben,da ich weder eine freunäliche noch eine feindliche Stellung
zur Wissenschaft dnä zu.den Thecrien des ...... einnehmen kann.

Wenn Du etwas von meinen philosophischen Ansichten weisst,dann
weräen wir vcn da aus auch leichter unä verstanänisvoller auf die
benaehbarten Lebensprobleme zu sprechen kommen.Dann wisst Du nicht
mehr die Empfindung haben,irgendwelchen Auseinandersetzungen mit
mir ausv.eicken zu müssen.

...und sie weiss jfest,

dass das,was Du tust,entscheidend für meine Ansiekten ist,und dass
es unantastbar und kerrlieh unä einer ganzen Welt von ethischen
Normen spottenä für mich dasteht wie Dein ganzes geli-ebtes Wesen.
^■ rie entseheidend es auch für mein Handeln geworden ist,das braucht
sie nie zu wissen.Wie)/unenälich Süsses unä für mein Leben Entschei-

denäes von Dir in mich hineingekommen ist,.:.

.,das ailer, soll sie nicfet erfaferen,

das würde sie Ja auch doch nicht ricktig sefeen können.L
 
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