Heidelberg, den 12.März 1926
Scheffelstr. 4.
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Sehr geehrter Herr DoktorZ
Das schon vor längerer Zeit angekündigte Manuskript
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für den Briefband von Lask ist jetzt bei mir eingetroffen. loh
habe es vorläufig nur flüchtig durchgesehen. Aber, soweit ich
nach dem ersten Eindruck zu urteilen vermag,, finde ich schon
jetzt meine Befürchtung, daß Erau Berta Lask nicht die geeignete
Herausgeberin sei, durchaus bestätigt* So, wie das Manuskript
vorliegt, kann es auf keinen Pall gedruckt werden. Ich hatte
Erau Lask wiederholt mit Nachdruck gesagt, sie müsse alle
scharfen Urteile über Persönlichkeiten weglassen. Das hat sie
nun so wenig getan, daß vielmehr aus Briefen scharfe persön-
liche Urteile herausgehoben und alles übrige weggelassen ist.
Um Ihnen eine Vorstellung zugeben, möchte ich einiges wörtlich
anführen. Lask schreibt mir 1902 über einen Artikel von
fönnies gegen mich, der sehr bittere Bemerkungen über patriotische
Historiker und dergleichen enthält; Dann sagt Lask in Bezug auf
diese allgemeinen Bemerkungen:"Das schlimmste ist nur, daß man
f. in weitem Umfange Hec|i geben muß, denn niemand wird es sich
verhehlen können, daß in unsern lagen der Kriechervereine zu
Ehren Althoffs, der voraussetzungslosen Heuchelei Harnacksund
der ganzen Slaby-Haby-Welt-Anschauung die weitesten reputierlicheni
Kreise unter dem Zeichen der Kriecherei stehen. Das Kläglichste
bei lössi^s* ist nur, daß er dabei verbittert und vergrämt wird,
wodurch er also eingestellt, daß ihm der Widerstand der stumpfen
Philisterwelt wichtiger ist, als d.®e objektive Bedeutung der
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Ideen, die er gegen sie vertreten will”. : Es ist ungemein ßharak-
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teristisch für Erau Lask, daß sie den Namen von fönnies nicht
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ausschreibt, dagegen den Namen Harnacks, den sie anfangs weggelass
hatte, später ausdrücklich dem Manuskript hinzugefügt hat.
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Sehr geehrter Herr DoktorZ
Das schon vor längerer Zeit angekündigte Manuskript
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für den Briefband von Lask ist jetzt bei mir eingetroffen. loh
habe es vorläufig nur flüchtig durchgesehen. Aber, soweit ich
nach dem ersten Eindruck zu urteilen vermag,, finde ich schon
jetzt meine Befürchtung, daß Erau Berta Lask nicht die geeignete
Herausgeberin sei, durchaus bestätigt* So, wie das Manuskript
vorliegt, kann es auf keinen Pall gedruckt werden. Ich hatte
Erau Lask wiederholt mit Nachdruck gesagt, sie müsse alle
scharfen Urteile über Persönlichkeiten weglassen. Das hat sie
nun so wenig getan, daß vielmehr aus Briefen scharfe persön-
liche Urteile herausgehoben und alles übrige weggelassen ist.
Um Ihnen eine Vorstellung zugeben, möchte ich einiges wörtlich
anführen. Lask schreibt mir 1902 über einen Artikel von
fönnies gegen mich, der sehr bittere Bemerkungen über patriotische
Historiker und dergleichen enthält; Dann sagt Lask in Bezug auf
diese allgemeinen Bemerkungen:"Das schlimmste ist nur, daß man
f. in weitem Umfange Hec|i geben muß, denn niemand wird es sich
verhehlen können, daß in unsern lagen der Kriechervereine zu
Ehren Althoffs, der voraussetzungslosen Heuchelei Harnacksund
der ganzen Slaby-Haby-Welt-Anschauung die weitesten reputierlicheni
Kreise unter dem Zeichen der Kriecherei stehen. Das Kläglichste
bei lössi^s* ist nur, daß er dabei verbittert und vergrämt wird,
wodurch er also eingestellt, daß ihm der Widerstand der stumpfen
Philisterwelt wichtiger ist, als d.®e objektive Bedeutung der
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Ideen, die er gegen sie vertreten will”. : Es ist ungemein ßharak-
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teristisch für Erau Lask, daß sie den Namen von fönnies nicht
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ausschreibt, dagegen den Namen Harnacks, den sie anfangs weggelass
hatte, später ausdrücklich dem Manuskript hinzugefügt hat.
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