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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3929 D II,466,15
Waibel, Leo; Hettner, Alfred [Adr.]
Nachlass Alfred Hettner, Eingegangene Briefe, Korrespondenz Leo Waibel/Alfred Hettner: Brief von Leo Waibel an Alfred Hettner — Swakopmund, 10.12.1918

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3 w a k o 1 <a u n d, den 1C. Dezember L9L^.

lehr verehrter Herr Irofessor,

Nach Langer Zeit ist mir die Möglichkeit gebeten, Ihnen wieder einmal

schreiben zu können. Jager und mir geht es gut, und wir hoffen nur, dass

auch gie sich die alte .'Frische erhalten haben. Es sind ja schlimme Zeiten,
über Uns hureingebrochen, deren ganzes Elend wir von hier aus wohl noch
gar nucht übersehen können.
Jäger und ich haben den einen Trost, dass wir[unfreiwillige luhse hier
mut genutzt haben, dir bringen beide eine Anzahl fertiger Arbeiten nach
ruse,. hoffentlich behalten sie auch unter den veränderten Umständen noc^t
einigen Vert.
Jch l^nke, lass wir im April oder '.lai nächsten Jahres nach Hause kommen
werden. Mein d .misch war, in Ruhe meine Arbeiten druckfertig zu machen

und mich irgendwo, nm Liebsten natürlich iei Ihnen zu habilitieren. Der

Restgehalt, den ich vom Kolonialamt für die fünf Jahre zu erhalten hatte^
hätte mich schon einige Zeit lang über Wasser gehalten. Dann wollte ich
eine neue Reise antreten. Doch iit der Zukunft les grösseren Deutschland
ist wohl auch meine kleine Lebensarbeit hinfällig geworden. Vas nun wird
weiss ich noch g^r nicht.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie .iir durch Fräulein Marie, die hof-
"entlieh auch noch gesund und munter ist, etwas von meinen Freunden mit-
teilen wollten.Vor zwei Jahren hörte ich, dass Dr. Hauck gefallen.
Sonst weiss ich von Keinem etwas.
'ch wpr jetzt eine "eit lang hier aa Heer zur Erholung, nachdem ich fünf
onat'ji in len Karrasbergon(im südlichen Namalaiil) gearbeitet habe. In d^
nächsten Tagen fahre ich nach Vindhuk zurück und bitte Sie auch, mir
dorthin ev. Nachricht zuko.rnen zu lassen.

Hit den herzlichsten Grüssen Jhr treu ergebener
 
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