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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3929 D II,466,31
Waibel, Leo; Hettner, Alfred [Recp.]
Nachlass Alfred Hettner, Eingegangene Briefe, Korrespondenz Leo Waibel/Alfred Hettner: Brief von Leo Waibel an Alfred Hettner — Kiel, 25.4.1923

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K i e 1 , den 25. April. 12 23.

Lieber Herr Professor,

ich' danke Ihnen sehr für Ihren Brief und für die Übersendung der
Manuskripte. Penn Sie mir auch Jhre Ausarbeitungen über Pf1anzen-
und Tierwelt sowie über Afrika zur Durchsicht anvertrauen wollen,
so werde ich gerne Gebrauch davon machen. Penn Sie jetzt nicht
dazu kommen, sie fertig zu. machen, so könnte ich 'sie vielleicht in
Heidelberg in den Herbstferien lesen.
Jch quäle mich schon seit einiger Zeit mit einem Aufsatz über
die phy Biologische Betrachtungsweise.in der Geographie, komme aber
sachlich nicht recht weiter und in der Literatur bis auf Ri tter
zurück. 'Eigentlich sollten Sie diesen Aufsatz schreiben, da er
methodisch ist und da von Jhnen die Anregung zu dieser Betracht-
ungsweise ausgeht. Penn Sie ihn mir abrrehmen wollten, wäre ich
sehr froh. Aber ich finde, wir müssten einmal scharf .auf das^rin =
zip Hinweisen, sonst kommen un& andere zuvor. Eckardf z.B. Gefähr-
lieber ist Penck, der ja 'eine gute' Nase für neue Wege hat und neu =
lieh in Berlin in einem Vertrag -oohai-'f betonte, dass wir anstelle
der Morphologie nun die Fhy si nlogi e mehr pflegen müssten, vor al =
lern in der biologischen und Anthropogeograrhie. Das ist sicher
richtig^ueüünur dadurch lässt sich m.E. die Geographie des l'.en =
schenY^ur Beobachtung aufbauen und viel stärker mit der physischen
Geographie verflechten, als es bisher gelungen ist.
Die letzte Poche hielt ich in Mecklenburg' Vorträge und lernte
Ule näher kennen. Persönlich ist er ja ein ganz frischer Mann,
aber sachlich doch ein k1einer eist und Schulmeister; immerhin
hat er die Geographie in Mecklenburg populär gemacht.
Nächste Woche machen wir eine viertägige Exkursion nach dem
 
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