den 1. Februar 1925.
Lieber Herr Professor,
Credner hat seine Arbeit "Wirtschaftsgeographie
von Schweden" abgeschlossen und der Fakultät als Habilitations-
schrift. eingereicht. Es ist eine umfangreiche, mit Bildern und
Karten ausgestattete Arbeit geworden, die ich für sehr gut halte.
Credner hat die biologische Betrachtunsgweise auf die Wirtschaft
angewandt. Er gi,bt nicht die übliche Wirtschaftskunde, die all
das bringt, was über das schwedische Wirtschaftsleben zu sagen
ist, sondern eine echte Wirtschaftsgeographie, eine einseitige
Betrachtungsweise, die sich auf die Abhängigkeit der Wirtschaft
von den Naturbedingungen beschränkt, Jn dieser bewussten und be-
tonten Einseitigkeit liegt der methodische Wert der Arbeit. Vor
allem sind die wirtschaftlichen Vorgänge überraschend klar und
anschaulich herausgearbeitet und voller Gesichtspunkte darge-
stellt. Das ist nicht eine lederne Aufzählung von Tatsachen und
Zahlen, sondern eine oft dramatische Schilderung!
Jch glaube, dass diese Betrachtungsweise sehr viel Anklang
findet und vor allem der Wirtschaftsgeographie'mehr Achtung ein-
bringt. Genau wie die anderen Zweige der-Geographie ist sie in
erster Linie auf Beobachtung basiert. Die Beobachtung liefert
das Material, an zweiter Stelle erst die Statistik. Die Auswertung
erfolgt teils nach kausal-biologischen, teils nach genetisch-
entwicklungsgeschichtlichen Gesichtspunkten.
Nun haben wir natürlich das grösste Jnteresse daran, diese
Arbeit in vollem Umfange zu veröffentlichen, und das ist es, wes-
halb ich Jhnen schreibe und Jhren Rat erbitte. Für Jhre Zeit-
schrift. kommt sie richt in Betracht, es ist eine urfancreiche
V
Lieber Herr Professor,
Credner hat seine Arbeit "Wirtschaftsgeographie
von Schweden" abgeschlossen und der Fakultät als Habilitations-
schrift. eingereicht. Es ist eine umfangreiche, mit Bildern und
Karten ausgestattete Arbeit geworden, die ich für sehr gut halte.
Credner hat die biologische Betrachtunsgweise auf die Wirtschaft
angewandt. Er gi,bt nicht die übliche Wirtschaftskunde, die all
das bringt, was über das schwedische Wirtschaftsleben zu sagen
ist, sondern eine echte Wirtschaftsgeographie, eine einseitige
Betrachtungsweise, die sich auf die Abhängigkeit der Wirtschaft
von den Naturbedingungen beschränkt, Jn dieser bewussten und be-
tonten Einseitigkeit liegt der methodische Wert der Arbeit. Vor
allem sind die wirtschaftlichen Vorgänge überraschend klar und
anschaulich herausgearbeitet und voller Gesichtspunkte darge-
stellt. Das ist nicht eine lederne Aufzählung von Tatsachen und
Zahlen, sondern eine oft dramatische Schilderung!
Jch glaube, dass diese Betrachtungsweise sehr viel Anklang
findet und vor allem der Wirtschaftsgeographie'mehr Achtung ein-
bringt. Genau wie die anderen Zweige der-Geographie ist sie in
erster Linie auf Beobachtung basiert. Die Beobachtung liefert
das Material, an zweiter Stelle erst die Statistik. Die Auswertung
erfolgt teils nach kausal-biologischen, teils nach genetisch-
entwicklungsgeschichtlichen Gesichtspunkten.
Nun haben wir natürlich das grösste Jnteresse daran, diese
Arbeit in vollem Umfange zu veröffentlichen, und das ist es, wes-
halb ich Jhnen schreibe und Jhren Rat erbitte. Für Jhre Zeit-
schrift. kommt sie richt in Betracht, es ist eine urfancreiche
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