Lieber Herr Professor,
Pass auch andere Redner äusser Passarge sich
an der Pis^ussion auf der Düsseldorfer Tagung be =
teiligt haben, ist mir selbstverständlich nicht
entgangen, das wäre ja eine geradezu unerhörte
Nachlässigkeit! Aber ich hatte absolut den Eii?%=
druck, dass P. der eigentliche Führer der Tagung
war -schliesslich hat. er ja die Ph/siologiscne
Morphologie begründet - und dass er in der
Pis^ussion nicht nur quantitativ, sondern auch
qualitativ das meiste zu sagen hatte. Der Fehler,
den ich gemacht habe,/besteht darin, dass ich ein
persönliches Werturteil aussprach, ohne es durch
Einzelheiten zu belegen. Aber dadurch, dass Th.
sein Urteil und auch das Hassingers meinem gegen-
über stellt, widerlegt er mich natürlich nicht.
Wichtiger ist mir, dass auch Sie anderer Meinung
sind als ich, und daraufhin habe ich die Ent,geg-
nung so geändert, dass sie nur meine persönliche
Meinung zum Ausdruck bringt.
Dieser Tage hat sich nun auch die Angelegen-
heit kühn entschieden; wir haben seinen Antrag ab-
gelehnt, auch den einer Teilvenia für Südamerika.
Zum letzteren Schritt bewogen uns vor allem die
persönlichen Machenschaften kühns, der uns, das
Ministerium, Harms und Argentinien gegeneinander
auszuspielen, suchte. Jch bin eigens in dieser An =
gelegenheit in Berlin gewesen und habe dort fest-
gestelJt dass das Ministerium keinerlei Jnter-
esse an ^ühn hat, wahrend er es uns gegenüber so
darsteilte, als erwarte das Ministerium seine Ha-
hilitation. Hon wird er wohl schimpfend wieder
nach Argentinien zurückfahren.
Auf das Wiedersehen in 14 Tagen freue ich
mich auch sehr und bin mit herzlichen Grüssen von
Haus zu Haus Jhr
.ü . 28.