GEOGRAFISCHES !NSTHUT
DER UNtVERStTAT
BONN, den 1. Janu ar
19 30
Lieber Herr Professor,
für Jhre erd Jhrer Frau Jeujahrsgrüsse danken
meine irau erd ich sehr erd erwidern sie aufs herzlichste.
Vor allem wünschen wir, dass Sie jetzt im Süden eine schone
Reisezeit haben und sich gut erholen.
Wir'haben uns hier inzwischen.schon ganz gut ein-
gelebt. Jch habe das neue Jnstitut eingerichtet und es ist
sicher eines der schönsten, das wir zur Zeit in Deutschland
baben. Per Betrieb ist ungeheuerlich, Oberseminar halte ich
zweimal, Er. Hüller das Unterseminar und die ^artograjg i =
sehen Übungen gar dreimal in der Woche ab. Jn der Vorlesung
sind weit über 300 Leute. Die Stddenten gefallen mir aber
nicht so gut wie die Kieleri, Sie sind ganz auf -. le isszeug-
risse, Semir ätsche ine und Staatsexamen abgestellt. Von
l'hilip.son hörte ich schon früher dieselben Klagen und finde
sie durchaus bestätigt. Wend ich nicht, vier ^eute aus j. e 1
mitgenommen hätte, i'ühlte ich mich auch persönlich etwas
vereinsamt, da natürlich die Bonner Studenten dem neuen
Hann mit Scheu, wenn nicht gar mit innerem Widerstand be-
gegnen. Aber ich werde ihnen schon näher kommen.
Hit Fhilippsons vermehren wir sehr viel, und ich habe
den Eindruck, dass er heute ganz froh ist dass ich und
nicht Ilaull sein Nachfolger wurde. Quelle ist nach Berlin
zur Einrichtung der Südamerika-Bibliothek beurlaubt, und
er glaubt, dauernd dahin berufen zu werden. Schwieriger
ist der Umgan^ mit Herrn Stickel, aber da er ein anstandi-
,.,er Ifensch ist, werden wir uns schon vertragen. Er und Ph,
stehen leider s&4,r schlecht.
DER UNtVERStTAT
BONN, den 1. Janu ar
19 30
Lieber Herr Professor,
für Jhre erd Jhrer Frau Jeujahrsgrüsse danken
meine irau erd ich sehr erd erwidern sie aufs herzlichste.
Vor allem wünschen wir, dass Sie jetzt im Süden eine schone
Reisezeit haben und sich gut erholen.
Wir'haben uns hier inzwischen.schon ganz gut ein-
gelebt. Jch habe das neue Jnstitut eingerichtet und es ist
sicher eines der schönsten, das wir zur Zeit in Deutschland
baben. Per Betrieb ist ungeheuerlich, Oberseminar halte ich
zweimal, Er. Hüller das Unterseminar und die ^artograjg i =
sehen Übungen gar dreimal in der Woche ab. Jn der Vorlesung
sind weit über 300 Leute. Die Stddenten gefallen mir aber
nicht so gut wie die Kieleri, Sie sind ganz auf -. le isszeug-
risse, Semir ätsche ine und Staatsexamen abgestellt. Von
l'hilip.son hörte ich schon früher dieselben Klagen und finde
sie durchaus bestätigt. Wend ich nicht, vier ^eute aus j. e 1
mitgenommen hätte, i'ühlte ich mich auch persönlich etwas
vereinsamt, da natürlich die Bonner Studenten dem neuen
Hann mit Scheu, wenn nicht gar mit innerem Widerstand be-
gegnen. Aber ich werde ihnen schon näher kommen.
Hit Fhilippsons vermehren wir sehr viel, und ich habe
den Eindruck, dass er heute ganz froh ist dass ich und
nicht Ilaull sein Nachfolger wurde. Quelle ist nach Berlin
zur Einrichtung der Südamerika-Bibliothek beurlaubt, und
er glaubt, dauernd dahin berufen zu werden. Schwieriger
ist der Umgan^ mit Herrn Stickel, aber da er ein anstandi-
,.,er Ifensch ist, werden wir uns schon vertragen. Er und Ph,
stehen leider s&4,r schlecht.