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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3929 D II,466,76
Waibel, Leo; Hettner, Alfred [Recp.]
Nachlass Alfred Hettner, Eingegangene Briefe, Korrespondenz Leo Waibel/Alfred Hettner: Brief von Leo Waibel an Alfred Hettner — Bonn, 19.1.1933

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Bonn, Kreuzbergweg 5, den 19. Januar 1933*
Lieber Herr Professor,
Jhren Vorschlag, meinen Thünen Aufsatz und den über die Plantagen
zusammen in den Geographischen Schriften^nehme"ich gerne an. Nur hätte
ich dann noch den Wunsch,1 oder 2 weitere wirtschaftsgeographische Auf-
sätze hinzuzufügen, und das Ganze dann etwa unter dem Titel "Probleme der
Wirtschaftsgeographie" herauszugeben, wenn das nicht zu anmassend klingt.
Jch denke vor allem einen Aufsatz Über die Treckburen, den ich seit lang-
em vorhabe, um die Kulturkreislehre auf den vielleicht klarsten Fall eine%,
Konvergenz hinzuweisen; der Aufsatz müsste sich natürlich auf meinen früh-
eren über "Der Mensch im südafrikanischen Veld" in der G.Z. 192o stützen,
aber ich würde das hier über die Buren gsagte teils inhaltlich erweitern,
teils mehr systematisch nach dem Gesichtspunkt: Anpassung oder Kulturüber-
tragung behandeln. Als weiteren Aufsatz könnte man ev. meinen Leipziger
Vortrag "die Stellung der Tropen in Weltwirtschaft und Welthandel" bring-
en. Allerdings bin ich dabei, diesen Vortrag zu einem Buche zu erweitern,
das etwa 2oo- 25o Seiten umfassen dürfte und das ich nächstes Jahr fer-
tig zu stellen hoffe. Bei der Erweiterung des Vortrages stelle ich leider
fest, dass das Unmittelbare und Frische des Vortrages dabei verloren geht.
Eine vorläufige Veröffentlichung des Vortrages in seiner wesentlichen und
anschaulichen Form wäre deshalb vielleicht ganz gut. .Aber es wäre Sache
des Verlages zu entscheiden, in wieweit dadurch ein Nutzen oder ein Scha-
den für das kommende Buch entstehen würde. Die Manuskripte könnte ich
rasch liefern. Ehe ich aber damit beginne, möchte ich Jhre und des Ver-
lages Meinung abwarten.
Zum Thünen Aufsatz möchte ich bemerken, dass es mir nicht nur dar-
auf ankommt, die Geographen mit dem "Jsolierten Staat" bekannt zu machen,
sondern ich möchte sie vor allem auch auf den Stand der Thünen Forschung
 
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