Bonn, den 28. Februar 1933-
Lieber Herr Professor,
die Besprechung von Sapper habe ich Jhnen m.E. schon gesandt. Jch
lege den Durchschlag bei.
Meine,/.Probleme der Wirtschaftsgeographie^will Hirt herausbringen,
wahrscheinlich als 1. Heft einer Sammelreihe "Wirtschaftsgeographische
Abhandlungen." Eine solche fehlt uns ja sehr, und ich würde nicht nur
Arbeiten meiner Schüler, sondern jede Untersuchung bringen, die irgend
ein wirtschaftsgeographisches Problem behandelt.
Was Schlüter anbelangt, so weiss ich gar nicht, ob er meiner Ausleg-
ung seiner Arbeiten zustimmt. Jch weiss nur, dass ich von ihm die metho-
dische Anregung zur physiognomischen Betrachtungsweise der Wirtschafts-
l$ndschaft erhalten habe. Und in meiner demnächst erscheinenden Arbeit
über "die Sierra Madre de Chiapas" werden Sie sehen, wie ich mir diese
physiognomische Wirtschaftsgeographie in praktischer Ausführung vorstelle
Von mir ist Credner zu seinen.Arbeiten angeregt worden, Geisler und
Creutzburg haben Schlüter'sehe Anregungen aufgenommen, und wenn Sie die
vor kurzem erschienene Schlüter- Festschrift durchsehen, wird Jhnen auf-
fallen, dass sie ganz unter dem Zeichen der Landschaftskunde steht. Eine
andere Frage ist natürlich, ob Schlüter als erster die Werke des Menschen
zum Gegenstand geographischer Forschung gemacht hat. Das Werk von Marsh:
Earth as modified by human action habe ich allerdings nicht in Erinner-
tes.'
ung, und ich glaube auch nicht, dass ich/gelesen habe. Dass Oppel und
Wimmer Vorläufer der physiognomischen Landschaftskunde sind, betone ich
ja auch, ich bin immerhin Jhrer Anregung folgend nun etwas ausführlicher
auf sie eingegangen. Schliesslich haben auch andere Historiker und Geo-
graphen auf die Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen hingewie-
sen. Aber Schlüter hat m.e. diese als erster zum methodischen Prinzip
Lieber Herr Professor,
die Besprechung von Sapper habe ich Jhnen m.E. schon gesandt. Jch
lege den Durchschlag bei.
Meine,/.Probleme der Wirtschaftsgeographie^will Hirt herausbringen,
wahrscheinlich als 1. Heft einer Sammelreihe "Wirtschaftsgeographische
Abhandlungen." Eine solche fehlt uns ja sehr, und ich würde nicht nur
Arbeiten meiner Schüler, sondern jede Untersuchung bringen, die irgend
ein wirtschaftsgeographisches Problem behandelt.
Was Schlüter anbelangt, so weiss ich gar nicht, ob er meiner Ausleg-
ung seiner Arbeiten zustimmt. Jch weiss nur, dass ich von ihm die metho-
dische Anregung zur physiognomischen Betrachtungsweise der Wirtschafts-
l$ndschaft erhalten habe. Und in meiner demnächst erscheinenden Arbeit
über "die Sierra Madre de Chiapas" werden Sie sehen, wie ich mir diese
physiognomische Wirtschaftsgeographie in praktischer Ausführung vorstelle
Von mir ist Credner zu seinen.Arbeiten angeregt worden, Geisler und
Creutzburg haben Schlüter'sehe Anregungen aufgenommen, und wenn Sie die
vor kurzem erschienene Schlüter- Festschrift durchsehen, wird Jhnen auf-
fallen, dass sie ganz unter dem Zeichen der Landschaftskunde steht. Eine
andere Frage ist natürlich, ob Schlüter als erster die Werke des Menschen
zum Gegenstand geographischer Forschung gemacht hat. Das Werk von Marsh:
Earth as modified by human action habe ich allerdings nicht in Erinner-
tes.'
ung, und ich glaube auch nicht, dass ich/gelesen habe. Dass Oppel und
Wimmer Vorläufer der physiognomischen Landschaftskunde sind, betone ich
ja auch, ich bin immerhin Jhrer Anregung folgend nun etwas ausführlicher
auf sie eingegangen. Schliesslich haben auch andere Historiker und Geo-
graphen auf die Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen hingewie-
sen. Aber Schlüter hat m.e. diese als erster zum methodischen Prinzip