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Galerie Heinemann
Ausstellung Prof. Franz Naager, München: März/April 1923 — München: Galerie Heinemann, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.72420#0003
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FRANZ NAAGER
Der Münchner Maler Professor Franz Naager gehört zu
der verhältnismässig kleinen Gruppe jener Künstler, deren
wahres Wesen sich in ihrer Leistung erst zu einer Zeit
dokumentiert, da sie „des Lebensmittags feierliche Zeit"
erreicht haben. Während wir ring$ um uns unter den mehr
als Fünfzigjährigen so viele antreffen, die ihren künstleri-
schen Lauf mit Glanz und mit Berechtigung zu jeder gröss-
ten Hoffnung begannen, dann aber viel zu frühe ermüdeten,
abwelkten und in ihrer Arbeit verstumpften, steht in diesem
Zweiundfünfzigjährigen, dem ein gütiges Geschick das Ge-
schenk des Temperaments eines Jünglings auch in reiferen
Jahren erhielt, ein Künstler da, der heute erst im Bezirk
der Malerei und Graphik den ihm möglichen Grad der
Leistungsfähigkeit erreicht hat und ihn in Bildern und
Zeichnungen und Griffelkunstwerken von fesselnder Eigen-
art ausstrahlen lässt.
Im Jahre 1870 in München geboren, besuchte Franz
Naager die Kunstgewerbeschule seiner Vaterstadt, wo er,
wie Stuck und Hengeler, von dem prächtigen Ferdinand
Barth ausgezeichnete Anregungen erhielt, bezog sodann
die Münchner Akademie, zeichnete dort bei Hackl und trat
zuletzt in die Klasse von Rudolf Seitz ein. Barth und Seitz
förderten den bei Naager hervortretenden Zug ins Dekora-
 
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