Und dies auch ist gleichgeblieben: Behrendt liebt in seinen
Landschaften die Spuren der Zivilisation nicht. Wie er selbst
die Einsamkeit über alles schätzt im Sinne des Goethe-Wortes:
Selig, wer sich vor der Welt ohne Haß verschließt—, so will
er auch auf seinen Landschaften nirgends die Fußstapfen des
Menschen, nirgends die sogenannte „Pioniertat der Kultur"
ersichtlich werden lassen. Wenn Behrendt in die Natur Hinekn-
schaut, dann stellt sie sich ihm dar, wie sie vor einem Jahrtausend
war: wild, ungezähmt und unberührt, groß wie ein altes
Bardenlked.
Dieses Moment in Behrendts Kunst scheint mir bei seinen
gegenwärtigen Bildern noch stärker Hervorzutreten als bei den
früher gezeigten. Seine Landschaften verfallen dadurch nicht,
wie es wohl bei ähnlichem Vorhaben den Romantikern geschah,
in Historizismus, sondern sie werden pantheistisch. Irgendwo
steht hinter jedem dieser Bilder die göttliche Allmacht in der
Natur. Geheime Kräfte spinnen sich von der Natur in die
Empfindung desMalers,- durch das Medium seiner Hand, durch
den Pinsel, den eine magische Kraft zu letten scheint, werden
sie schaubar auf den Gemälden. In ihnen allen ist ein Stück
Naturgewalt. Hier in diesem Bild, ist kein zufälliges Stück
Küste, an der sich eine Welle bricht: es ist Symbol und Inbe-
griff der Brandung, wie sie immer war und immer sein wird.
Das geheimnisvoll Ewige spricht auf Behrendts Bildern aus
dem Dämmer des Urwalds, aus dem Zauber der Lichtnacht,
aus dem Zug der Wolken, aus dem Strömen des Regens, aus
dem Rauschen der Wipfel. Den bewußt erfühlten, aber unbe-
wußt betonten Ewigkeitszug kn den solchermaßen zu Bekennt-
nissen einer naturtrunkenen, mit unerkannter Macht zur Natur
hingetriebenen Seele gewordenen Bildern muß man fühlen,
wenn man zu ihnen die richtige Einstellung gewinnen will. Er
ist das Wesentliche in der Kunst Behrendts, die im übrigen, im
Technischen, im rein Malerischen, frei und ernst
und tönend schwingt wie eine schöne, - 5 ^
starke, dunkle Glocke.
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Landschaften die Spuren der Zivilisation nicht. Wie er selbst
die Einsamkeit über alles schätzt im Sinne des Goethe-Wortes:
Selig, wer sich vor der Welt ohne Haß verschließt—, so will
er auch auf seinen Landschaften nirgends die Fußstapfen des
Menschen, nirgends die sogenannte „Pioniertat der Kultur"
ersichtlich werden lassen. Wenn Behrendt in die Natur Hinekn-
schaut, dann stellt sie sich ihm dar, wie sie vor einem Jahrtausend
war: wild, ungezähmt und unberührt, groß wie ein altes
Bardenlked.
Dieses Moment in Behrendts Kunst scheint mir bei seinen
gegenwärtigen Bildern noch stärker Hervorzutreten als bei den
früher gezeigten. Seine Landschaften verfallen dadurch nicht,
wie es wohl bei ähnlichem Vorhaben den Romantikern geschah,
in Historizismus, sondern sie werden pantheistisch. Irgendwo
steht hinter jedem dieser Bilder die göttliche Allmacht in der
Natur. Geheime Kräfte spinnen sich von der Natur in die
Empfindung desMalers,- durch das Medium seiner Hand, durch
den Pinsel, den eine magische Kraft zu letten scheint, werden
sie schaubar auf den Gemälden. In ihnen allen ist ein Stück
Naturgewalt. Hier in diesem Bild, ist kein zufälliges Stück
Küste, an der sich eine Welle bricht: es ist Symbol und Inbe-
griff der Brandung, wie sie immer war und immer sein wird.
Das geheimnisvoll Ewige spricht auf Behrendts Bildern aus
dem Dämmer des Urwalds, aus dem Zauber der Lichtnacht,
aus dem Zug der Wolken, aus dem Strömen des Regens, aus
dem Rauschen der Wipfel. Den bewußt erfühlten, aber unbe-
wußt betonten Ewigkeitszug kn den solchermaßen zu Bekennt-
nissen einer naturtrunkenen, mit unerkannter Macht zur Natur
hingetriebenen Seele gewordenen Bildern muß man fühlen,
wenn man zu ihnen die richtige Einstellung gewinnen will. Er
ist das Wesentliche in der Kunst Behrendts, die im übrigen, im
Technischen, im rein Malerischen, frei und ernst
und tönend schwingt wie eine schöne, - 5 ^
starke, dunkle Glocke.
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