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Hugo Helbing; Kuppelmayr, Rudolf Michael [Oth.]
Katalog der III. Abteilung der Kunstsammlungen Rudolf Kuppelmayr in München: Waffen, Antikes und Praehistorisches, keramische Erzeugnisse, Gläser und Glasmalereien, Eisen, Messing, Bronze, Kupfer, Silber, Elfenbein-Korallen-Arbeiten, Holz, Diverses, Geräte, Möbel, Textilarbeiten, Lederkissen und Ledertapeten, Nachtrag (Diverses und Miniaturen) : Auktion in München Dienstag, den 26. Oktober und Mittwoch, den 27. Oktober — München: Hugo Helbing, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55516#0030
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erscheint, ist einzig und mustergiltig in der Darstellung des heraldischen Löwen und über-
ragt die besten Leistungen auf diesem Gebiete. Deshalb ist auch bestimmt anzunehmen,
dass diese Sturmhaube für einen bayerischen Regenten bestimmt war, und lässt nach der
Jahrzahl und Darstellung Herzog Wilhelm IV., den Standhaften, als Träger vermuthen.



124 125
125 Morion aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, mit sehr hohem Kamme und leichter Ätzung
und zwar rechts im Kamme ein Fahnenträger und fliegender Adler in Ornament, am
Scheitelstücke ein Doppeladler, türkischer Reiter und Ornamentleisten ; links am Kamme
ein Trommler und im Scheitelstücke Abrahams Opfer, von gleicher Ausschmückung wie
rechts. Die Federnhülse fehlt. An der Randspitze die Nürnberger Marke und die des
berühmten Plattners Martin Rothschmid. Ein Stück von bester Treibarbeit und feiner Qualität.
Aus der Schweiz.
126 Geätzter Morion aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, mit hohem Kamme, Messing-
rosetten und Nieten. Die reiche Ätzung besteht rechts im Kamme aus einem von einem
Hunde ins Netz gejagten Hirschen, am Scheitelstücke aus einer Frau mit Jagdspiess und
Hund in reicher Umrahmung; links im Kamme aus einem von Hunden verfolgten Hasen,
am Scheitelstücke aus einem Trabanten mit Büchse und am Rande aus Ornamentleisten.
Der ganze Morion war ursprünglich vergoldet, wovon noch spärliche Reste vorhanden
sind. Ausserordentlich feines, geschmackvolles Prunkstück von bester Qualität.
Aus München.
127 Birnhelm oder Schützenhäubl aus der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, oben mit
kleiner umgelegter Spitze und rosettenförmigen Messingnieten. Die tiefen Ätzungen be-
stehen aus aufsteigenden Ornamentstreifen mit Kriegerfiguren und Trophäen. Muster-
giltige italienische Arbeit von bester Qualität.
Aus Venedig.
128 Langes Kettenhemd mit Ärmeln, aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, mit verstärktem
Stehkragen und abwechselnd geschweissten und genieteten Ringen. Die Einfassung an
den Ärmeln besteht aus doppelten Reihen von Messingringen, ebenso auch die Spitzen
am unteren Rande. Vorzügliches, selten schönes Exemplar von bester Erhaltung und
Qualität.
Aus Wien.
 
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