Metadaten

Bassermann-Jordan, Ernst von; Pannwitz, Walther von [Oth.]; Hugo Helbing [Contr.]
Die Sammlung von Pannwitz, München: Kunst und Kunstgewerbe des XV.-XVIII. Jahrhunderts; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag den 24. und Mittwoch den 25. Oktober 1905 — München: Helbing, 1905

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.56467#0028
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6

PRUNK- UND TAFELGEFASZE IN EDELMETALL.

29 Deckelhumpen, Silber, graviert, mit vergoldeten Profilen.
Der nach oben verjüngte Bauch durch einen reliefierten Streifen in zwei Zonen geteilt. Letztere mit Arabesken und Blatt-
werk, belebt von Vögeln, geziert. Dazwischen runde Felder mit männlichen und weiblichen Brustbildern. Der Deckel leicht gewölbt, zeigt
ebenfalls Arabesken und Büsten enthaltende Medaillons. Oben eingelassen eine Medaille, welche auf beiden Seiten Darstellungen zur
Geschichte Jakobs mit entsprechender Inschrift enthält und die Buchstaben G. W., sowie die Jahreszahl 1535 aufweist. Über dem
gravierten Henkel eine ciselierte Sirene. Hervorragend schöne Gravierarbeit. Mit Meisterzeichen. Süddeutsch. Um 1535.
Höhe ohne Henkelgriff ij cm. Unterer Durchmesser nVa cm. Oberer Durchmesser cm.
Siehe Tafel VIII (rechts).
Provenienz: Kollektion von Miller-Aichholz, Wien.
30 Ovale, getriebene Platte. Silber.
Im Fond ein Triumphzug von reicher figürlicher Komposition. Den Rand bedeckt üppiges Blumen- und Rankenwerk,
durchsetzt von Früchten. Mit Ulmer Beschauzeichen und Meistermarke. Breite 42 cm. Länge 46 9 cm.
Siehe Tafel VI.

31 Gehenkelte Weinkanne. Silber, vergoldet.
Der siebenfach abgeflachte Bauch zeigt in den Bildfeldern graviertes Ornament, darstellend Blumenvasen und Frucht-
girlanden; oben und unten herzförmige Buckel mit getriebenem und gepunztem Blatt- und Bandornament. Der Deckel, dem Körper
entsprechend behandelt, mit sieben ähnlichen Buckeln und einer Mittelwölbung, aus welcher der vasenförmige Knopf erwächst. Der
Fuß von einem Eierstabfries umzogen. Der Henkel reich ornamentiert. Am Fußboden ein Bischofswappen mit den Buchstaben
C. A. J. S. und der Jahreszahl 1711. Mit Augsburger Beschauzeichen und Meistermarke. Gegen 1700. Höhe 16 cm.
Siehe Tafel VIII (links).
Ausgestellt: Retrospektive Ausstellung München 1901.
32 Deckelpokal. Silber, vergoldet.
Der kreisrunde, mit Eierstabmuster verzierte Fuß strebt sich verjüngend empor, um als Stützpunkt des vasenförmigen,
gegossenen und ciselierten Schaftes zu dienen. Über letzterem erhebt sich in konischer Form der Mantel, welcher in getriebener Arbeit
mit Arrangements von Früchtenbündeln und blühenden Blumen, getrennt durch vielfach geschlungenes Bandwerk, dekoriert ist. Zwischen
Mantel und Lippe ein Kranz von Blattwerk. Der leicht gewölbte Deckel ist entsprechend dem Mantel in getriebener Arbeit geziert
und zeigt als Bekrönung einen aus einer Kugel heraus wachsen den bärtigen Mann. Mit Überlinger Beschauzeichen und Meister-
marke. Um 1600. Höhe 26 cm. Durchmesser des Mantels jffL cm.
Siehe Tafel VIII (Mitte).
33 Trinkgefäß in Form eines musizierenden Bären. Silber, vergoldet.
Der sockelartig aufstrebende Fuß, stark eingeschnürt, wird unten von einem getriebenen Ornamentenfries, der von Maskarons
umschließenden Medaillons durchsetzt ist, umzogen und ist oben mit vier Volutenhenkeln versehen. Das Bärenfell von realistischer
Behandlung und sorgfältigster Ciselierung. Mit Nürnberger Beschauzeichen und Meistermarke des Christof Ritterlein. Rosenberg 1223.
Um 1600. Höhe 21 cm.
Siehe Tafel XIV.
Ausgestellt: Retrospektive Ausstellung München 1901.
34 Trinkgefäß in Form einer Eule.
Der Körper eine Kokosnuß in reicher, vergoldeter Silberfassung, welche insbesondere auch die Flügel und vorn eine Wappen-
kartusche bildet. In letzterer das Wappen der Grafen von Auffenstein in gravierter Arbeit. Der Kopf des Vogels, welcher als Deckel
dient, sowie der eingeschnürte Fuß Silber; getrieben. Mit undeutlichem Beschauzeichen und Meistermarke. Süddeutsch. Nach 1600.
Höhe 22tB cm.
Siehe Tafel XIV.
Provenienz: Aus dem Besitz des k. k. Feldzeugmeisters Frhr. v. Gagern.
Ausgestellt: Retrospektive Ausstellung München 1901.
35 Gotisches Prunkgefäß. Silber, vergoldet, teilweise gegossen und ciseliert.
Der walzenförmige Körper wird von einem sechsfach gerieften, bossierten Schaft getragen und ist durch Reliefringe in zwei
Zonen geteilt. Die obere Zone wird durch Granatapfelornament und stilisiertes Rankenwerk in getriebener Arbeit ausgefüllt, die untere
Zone durch länglich geschweifte Bossen. Im Fond der Cupa, umgeben von einem Perlstab, ein schreitender Löwe. Der Schaft, welcher
in seiner unteren Ausladung unmerklich in den Fuß übergeht, ist wie die Cupa und der Deckelrand durch freigearbeitete Ornament-
 
Annotationen