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Bassermann-Jordan, Ernst von; Hugo Helbing [Contr.]; Pannwitz, Walther von [Oth.]
Die Sammlung von Pannwitz, München: Kunst und Kunstgewerbe des XV.-XVIII. Jahrhunderts; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag den 24. und Mittwoch den 25. Oktober 1905 — München: Helbing, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.56467#0067
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KUNSTWERKE VON PORZELLAN.

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/ /z/', 279 Ovales Körbchen.
Der durchbrochene, geflochtene Rand ist außen mit Vergißmeinnichts, der Boden mit Streublümchen in Buntmalerei dekoriert.
An den Schmalseiten zwei Henkel. Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe j’ßcMz. Breite Sd? cm.
280 Rundes Körbchen.
Gearbeitet und dekoriert wie die vorige Nummer. Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe ßd cm. Durchmesser SD cm.
281 Ovales Körbchen.
Der nach oben erweiterte, vielfach gerippte Körper zeigt außen ein korbartiges Muster und ist im Innern mit ungemein
fein gemalten Insekten und Blumensträußchen geziert. Der Rand wird durch einen von freigearbeiteten Reliefblumen belebten Ranken-
zweig gebildet. Alle Verzierungen in Buntmalerei ausgeführt. Meißen. Ohne Marke. Länge r, cm. Breite 10 cm.

282 Tasse und Untertasse mit gelbem Fond.
Die Wandung der sich nach unten verjüngenden, oben sechspaßartig geschweiften Obertasse zeigt an den Breitseiten zwei
Felder mit Buntmalerei in Watteaumanier; an den beiden Schmalseiten tiefgelben Fond, belebt von Blumensträußchen und einzelnen
Blüten. Die gleichfalls sechspaßartig geformte Untertasse ist in vier fast gleich große Felder geteilt, von denen je zwei reizvolle, farbige


Nr. 282.


Blumenmalerei auf gelbem Grund, die beiden anderen Liebespaare in blumenreicher Landschaft enthalten. In der Mitte ein Sträußchen.
Die Ränder etc. sind durch üppige Rokokoornamente in Gold geziert. Meißen. Mit Schwertermarke, und dem Buchstaben H in Gold.
Siehe Textabbildung. Höhe 7 cm. Größter Diirchinesser der Untertasse 14 cm.
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
283 Tasse mit Untertasse, genau wie die vorstehend beschriebene, jedoch mit türkisfarbenem Fond.
Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe 7 cm. Größter Durchmesser der Untertasse 14 cm.
Provenienz: Kollektion Duke of Cambridge, London.
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
284 Freimaurergruppe. Modell von Kandier.
Ein Kavalier (August III.?), wie die Befestigungsweise des Schurzfells lehrt, noch Freimaurerlehrling, steht sinnend vor
einem achteckigen Piedestal, das einen Globus trägt, und manipuliert mit dem Zirkel an letzterem. Ein zweiter Kavalier sitzt seitwärts
auf einem Architekturfragment, den Ellbogen auf eine zertrümmerte Säule gestützt und der Demonstration des stehenden Kavaliers
zusehend. Auf dem mit Ranken und freigearbeiteten Blumen üppig dekorierten Sockel liegen als weitere Flmbleme des Freimaurer-
tums ein Säulenkapitäl und eine Kelle. Beide Männer tragen weiße Schoßfracke mit reicher Goldbordüre, schwarze goldverbrämte Drei-
master und ebensolche Kniehosen und Schnallenschuhe. Der sitzende Kavalier außerdem eine rosarote lange Weste. Das herunter-
geklappte Schurzfell, sowie die Embleme, welche der Sitzende auf der Brust trägt, lassen in ihm den Meister vom Stuhl erkennen.
Weste und Armelaufschläge des stehenden Kavaliers weisen prächtige satte Blumenmalerei auf Goldgrund auf. Die Wirkung der
hochimportanten Gruppe ist dank der dezenten und dennoch prächtigen Farbengebung eine außergewöhnlich vornehme. Meißen,
früheste Epoche. Ohne Marke. Duplikat im k. Schloß zu Ansbach. Höhe 22 72 cm. Breite 21 cm.
Siehe Tafel XLVIII.
Vergl. Adolf Brüning u. A.: Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts, Berlin 1904; Tafel XII.
Sponsel: Kabinettstücke der Meißener Porzellanmanufaktur von J. J. Kandier, Leipzig 1900, Seite 198.
Karl Berling: Das Meißener Porzellan und seine Geschichte, Leipzig 1900, Seite 69, Figur 78.
Dr. F. Rosenbaum: Das Europäische Porzellan des XVIII. Jahrhunderts (Keramische Monatshefte 1904, Heft IV, Seite 57).
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
 
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