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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Ölgemälde und Handzeichnungen moderner Meister: aus dem Nachlasse des kgl. schwedischen Generalkonsuls Herrn Hermann Tüngler, München und aus anderem Besitze ; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag, den 21., Mittwoch, den 22. November 1922 — München, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.20125#0004
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mädchen" und „Vesper", Leo Putz „Akte", K. Raupp „Motive aus der Gegend des Chiemsees"
Lina Röhrer „Blumen- und Jagdstilleben", Heinr. Schlitt „Ein guter Bissen", Matthias Schmid „Der
Kunsthändler auf dem Lande", F. Schutteruz „Stilleben" von subtiler Ausführung, C. Seiler „Blauer
Husar", „Vor dem Ausgang" und „Kleiner Männerkopf", Robert Seitz „Weiblicher Rückenakt",
J. Seyler „Mythologische Szene", Ph. 0. Schäfer „Der Dämon der Berge", K. Stechele-Maurer
„Stilleben", C. Strathmann „Blaue Stunde" und „Burg am Meere", F. von Stuck „Waldstimmung"
und Zeichnung zur „Sphinx", H. Thoma „Die hl. drei Könige", ein Transparentbild von interessanter
Technik und außerordentlicher Wirkung; ferner eine „Schwarzwaldlandschaft" farbiger Druck, W. Velten
„Picknick" und „Pferde an der Barriere", Ch. Vetter „Interieur", Paul Weber „Schubkarrenfahrt",
A. von Werner „In der Loge". Weiters sei der Schilderer der Landschaft aus den vorgenannten
beiden Epochen Erwähnung getan und darf wohl Toni Stadler mit seiner „Moorlandschaft", ohne
sich vorzudrängen, die Führung übernehmen. Eine auf der Vorderseite mit A. C. und rückseitig
Alexander Calame 1864 bezeichnete Schweizer Landschaft wurde im Katalog mit Fragezeichen ver-
sehen, doch dürfte es sich, wenn auch nicht um Alexander, so doch vielleicht um Arthur Calame handeln.
F. Feldhütter „Aus dem Wetterstein", A.Fink „Waldlandschaft", der kürzlich verstorbeneJ.von
Gietl mit „Getreideernte", „Strohmandln", H. Gleichen-Rußwurm „Bei Trouville", H. v. Haiec,
„Vor dem Flußübergang", Hans Heider „Sonniger Schnee", C. Heinisch „Landschaft mit Kühen
am Wasser", J. Hülser, Düsseldorf, „Herbst", R. Kaiser „Oberbayerisches Vorland", 0. v. Kamecke
„Die Jungfrau", R. Kochanowski drei intime kleine Landschaften, J. A. Lazinsky „Einsamer See",
M. Lüty „Im Moor" und „Partenkirchen", A. Meermann „Oberbayerische Landschaft", Müller*
Grantzow „Sennerin", „Ernte", „Seeufer", H. Neppel stimmungsvolle Motive aus dem bayerischen
Moor und Gebirge, L. Neubert „Sandige Hügellandschaft", F. Oswald „Tauwetter", R. Schietzold
„Starnberg", L. Skell „Mühle bei Wörgel" und „Gewittrige Landschaft", A. Splitgerber in bekannter
intimer Durchführung, A. Stademann „Heimkehr von der Jagd" und „Winterlandschaften", A. von
Swieszewski „Bergsee", E. Terschak „Schiffbruch", Paul von Tiesenhausen, der Estländer, mit
einer „Brandung", das die Düsseldorfer und Münchener Schule vereinigt, Adalbert von Waagen
„Gebirgsmotiv", Sion L. Wenban „Landschaftsstudien", L. Willroider, Zeichnungen, Carlo Wuttke
„Abendstimmung in Tsingtau", von großer naturwahrer Wiedergabe, schließen sich an. Denen die
Schilderer der Tierwelt folgen: A. Braith „Jungvieh an der Tränke", Zeichnung, M. Lebling „Der
Hüter" und „Der Überfall", Chr. Mali, farbige Zeichnungen, W. Melchior „Schafe im Stall", A. Monte-
mezzo „Viehweide", „Hahnenkampf" etc., C. Reinhardt „An der Tränke", W. Reinhardt „Rehe
im Walde", Julius und Otto Scheuerer „Geflügelmotive", A. Thiele „Gemsen", F. Voltz „Tier-
und Landschaftsstudien", Ludwig Voltz „Hühnerhund mit Wildgeflügel" — wohl eine seiner be-
deutendsten Arbeiten.

Auch das Ausland ist sehr beachtenswert vertreten; der Pariser Wilfrid Beaüquesne schildert
eine Episode aus dem Feldzuge 1870 in packender Weise, in der sein zeichnerisches Können und die
Schule von Horace Vernet und Vernet-Lecomte voll zur Auswirkung kommen. Von Eugen Dela-
croix sei eines „Frauenkopfs" und einer „Studie zu Romeo und Julia" Erwähnung getan, Ernst
Finkmeyd, Paris, „Abend", D. Howard Hitshcock „Auf den hawaiischen Inseln", S. Larson „Nordische
Landschaft" und „Nordisches Wildwasser", der Finnländer Hialmar Munsterhjelm „Nordischer
Fluß", C. Arfolk und R. Nielsen „Fjordmotive", A. Obermillner „Sommertag", James Webb „Bewegte
See" umfassen die Schilderer der Landschaft. Der Belgier Francois Simoneau wird doppeltes Inter-
esse erregen, einerseits durch die flockige Technik und anderseits durch die dargestellte Persönlichkeit,
die Tänzerin „Lucile Grahn", deren Ruhm weit über die Grenzen Europas gedrungen ist. Es wären
nun noch der in Holland geborene und später in Wien ansässig gewordene Elias van Bommel mit
einer im Jahre 1877 in Amsterdam gemalten „Domkirche von Ackin" sowie der Schwede K.Zoll
mit seinem Bilde „Die Freunde", der Schilderer der österreichischen Veteranen mit seinem Bilde
„Die vier Temperamente" und der Russe A. Muraschico „Russisches Mädchen im Abendlichte" zu
nennen. Den Plastiken von Max Heilmaier „Trunkener Bacchant mit Wasserschlauch" in Bronze,
J. von Duczynska „Pythia" in Holz, von expressionistischen Einschlag, C.Röhrer „Weiblicher Torso",
die Bronzegruppe des Belgiers Jef Lambeaux „Das Konzert" und ein „Jokäi zu Pferd" von einem mit
A. von Mo. zeichnenden Künstler ist es beschieden, den Schluß der vorstehenden Obersicht zu bilden.

München, im November 1922.

ADOLF ALT.

Die Ausführungen der Klischees durch A. Gäßler 'S) Co., München

Bei den angegebenen Maßen ist die erste Zahl für die Höhe und die zweite Zahl für die Breite zu verstehen.
 
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