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Hugo Helbing [Contr.]; Tüngler, Hermann [Oth.]
Ölgemälde und Handzeichnungen moderner Meister: aus dem Nachlasse des kgl. schwedischen Generalkonsuls Herrn Hermann Tüngler, München und aus anderem Besitze; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag, den 21., Mittwoch, den 22. November 1922 — München: Helbing, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.55943#0001
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Die im Vorworte des Kataloges am 18. Juli ds. Js. ausgesprochene Befürchtung, daß die
Katalogausstattungen unter dem Drucke der stetig steigenden Preise für Papier, Abbil-
dungen etc. noch weitere Einschränkungen erfahren müssen, gelangt in nachstehendem
Kataloge bereits zum Ausdruck. Es war daher wiederum nur möglich einen kleinen Teil der
Gemälde zur Abbildung zu bringen, weshalb auch dieses Mal wieder die nachstehende kurze
Besprechung einigermaßen Ersatz hierfür bieten soll.
Aus dem Nachlasse des verstorbenen Kgl. Schwedischen Generalkonsuls Hermann Tüngler,
München, dessen Sammeltätigkeit in der Hauptsache Altertümer umfaßte — dieselben gelangen
am 5./6. Dezember zur Versteigerung — sind Gemälde vertreten, deren Erwerb das Ergebnis
seines Verkehrs mit befreundeten Künstlern ist. Auf ein Kuriosum sei besonders hingewiesen,
nämlich eine, wohl der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts angehörende Venus, die von Professor
A. Hengeler restauriert resp. in seinem Geiste vollendet wurde; der Künstler hat es verstanden,
sich dem Bestehenden anzupassen, ohne dabei das eigene Ich zu verleugnen. Von deutschen
Schulen sei auf die Künstler des 19. Jahrhunderts, insbesondere der 1. Hälfte derselben, von
denen ein guter Teil der Düsseldorfer Schule angehört, hingewiesen. A. Achenbach „Einsame
Mühle“, wohl um 1838 bis 1840 entstanden, C. Adloff, Düsseldorf, „Holländischer Seehafen“,
Feodor Dietz „Reiterkampf“ und „Aus dem Tiroler Freiheitskampf“, J. J. Dörner — Vater
und Sohn — „Wallfahrt“ und „Bildstöckl“, C. Ebert „Fischeridylle“ und „Bei Serajewo“ kleine
Formate. F. Eibner „Straßburger Münster“, Aquarell, A. Ettinger „Abend“, K. v. Enhuber „Ein
schwieriger Fall“ und Hanno Rhomberg „Der erste Rauchversuch“ — zwei, Spitzwegschen
Geist atmende Bilder — F. Foltz, Düsseldorf, „Landschaft“, E. Geselschap, Düsseldorf, „Gute
Kameradschaft“, K. W. Hahn „Ein Leckerbissen“, H. Heinlein „Hochgebirgslandschaft“, J. A.
Lazinsky, Düsseldorf, „Einsamer See“, A. Leu, Düsseldorf, „Wasserfall“, A. Lier „Landschaft
mit Kühen“ und Gebirgstal und Arbeiten aus der Schule des Meisters, Cäsar Metz „Das
Kaisergebirge“, M. Feuermüller „Musikantentisch“, von außergewöhnlich kleinem Formate, Paul
Nauen, Aquarell „Nordische Sage“, L. Nordhoff, Düsseldorf, „Brandung“, Zacharias Notermann
„Hunde am Brunnen“, Joh. Nep. Ott „Blick auf Wetterstein“, P. J. Peters, Aquarelle „Hof
in Langenburg“ und „Schloß Kislegg“, Jos. Petzl „Die Braut“, Piloty-Schule, wahrscheinlich
von Max Adamo „Königin Elisabeth von England“, J. W. Preyer, Düsseldorf, „Stilleben“,
Fr. Quaglio „Halt des Postwagens“, August Schleich „Jagdmotiv“, E. Schleich d. Ä. „Gewitter
am Abend“ und „Abendlandschaft“, zwei Kabinettstücke, A. Seel, Düsseldorf, „Schwierige Auf-
gabe“, F. Simmler, Hanau-Aschaffenburg, „Schweizer Landschaft“, L. Thiersch „Männliche
Aktstudie“, E. F. H. Volkers, Düsseldorf, „Pferdebilder“, A. Weber, Düsseldorf, „Bergsee“ und
„Deutscher Wald“, Alfred Zimmermann „Die Gratulanten“, R. S. Zimmermann „Der Vater
Zimmermann“, ein kunsthistorisch interessantes Stück, und Aug. Rich. Zimmermann „Der
Abend“. Des liebenswürdigen Schilderers der Kinderszenen, Graf A. von Pocci, sei hier mit dem
Aquarelle „Die Schul’ ist aus“ ganz besonders gedacht; auch in diesem Bilde läßt sich das
kunstverwandte mit Ludwig Richter nicht verleugnen.
Ihnen schließen sich die Künstler des Figürlichen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts bis in unsere Tage an: 0. Argyros „Orientalische Tänzerin“, eine rassige Arbeit,
H. v. Bartels „Fischerdorf auf Rügen“ und „Seefische“, E. Bachrach-Bare „Morgenimbiß“,
R. Büchtger „Musizierende Kinder“, der Diez-Schüler P. Burmeister „Übersacht“ und „Akt“,
J. v. Duczynska „Fremder Besuch“ und „Die Amme“, R. M. Eichler „Stubenmädchen“, M. Gaisser
„Fischerjunge“, Herrn. Gröber „Liesel“, 0. Hagemann „Mädchen mit Blumen“, M. Heidrich
„Herrgottschnitzer“, „Kartenspieler“ „Sonntag“ und „Die Mutter“, A. Hengeler „Abendfrieden“,
Jul. Hüter „Ländliches Idyll“, A. Jank „Französischer Kürassier“, Herrn. Kaulbach „Friedrich
der Große“ und „Seb. Bach“, A. von Keller vier typische Bilder, darunter eine „Somnambule“,
der Nürnberger Christian Klaus „Bauernbub und Bauernmädchen“, H. Kley diverse Zeich-
nungen, G. Kölnsperger „Herbstlied“, im Geiste des Rokoko, C. Kronberger „Schneemann“ und
ein Karton „Goldene Hochzeit“, F. Leinecker „Freibad“, E. Liebermann „Dämmerung“, F. Los-
sow „Gestörte Rast“, M. Mayershofer „Rennen“, „Atelierfest“ und „Landschaft“ in Öl, der
Diez-Schüler C. Mayr, Graz, „Waldidylle“, der berufene Schilderer des Orients A. v. Meckel mit ver-
schiedenen, wohl direkt vor der Natur entstandenen, charakteristischen Wiedergaben aus dem Leben
der Wüstenbewohner, Lothar Meggendorfer „Kahnfahrt im Mondschein“, E. Merk „Würfelspieler“,
A. v. Menzel handschriftlich gezeichnete Radierung Friedrich des Großen, L. Müller, Mainz, „Im
Stall“ und „Akte“, Paul Paede, Figürliche Motive, verschiedenen Vorwurfs, Hans Pelar „Idylle“,
B. Piglhein „Wartezimmer“ und „Badendes Mädchen“ (Zeichnung), F. Pröls „Lesendes Bauern-
 
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