und besonders die Farbengebung des Stofflichen trugen dazu bei und brach-
ten ihn auch Tischbein sehr nahe; von ihm ist ein Herren- und ein Damen-
bildnis vertreten. Aus dem Kreise Tischbein ist Johann Heinrich Tisch-
bein d. J. mit einem „Damenbildnis“ aus 1780 ebenfalls zu nennen. Johann
Wilhelm Schirmer’s „Waldteich mit großen Eichen“ läßt die Vermutung auf-
kommen, daß das Studium Ruysdael’s sich hier geltend macht, ein Vorzug,
der sicher mit dazu beigetragen hat, daß Schirmer mit Recht als der Pionier
der deutschen Landschaftsmalerei bezeichnet wird. Joh. Jak. Dörner d. J. ist
mit einem größeren und einem kleineren Gebirgsmotiv zu nennen, ebenso
auch Heinrich Heinlein. Domeniko Quaglio’s „Straße in Hildesheim“ zeigt
das Beherrschen der Architektur in der von ihm gewohnten Weise. Aus
der Zeit der Vorgenannten wären noch zu nennen August Heinrich Riedel,
der sogenannte römische Riedel mit zwei Italienerinnen und der Mann-
heimer Theodor Leopold Weller mit einer „Hirtenfamilie“.
Ihnen schließen sich an: Andreas Achenbach mit einem Architekturbild
die „Marienkirche zu Oberwesel“, ein Dokument dafür, daß dieser Künstler
nicht einseitig nur auf die von ihm gewohnten Motive eingestellt war
und sein Können auch auf architektonischem Gebiete beweisen konnte. Der
Münchener Architekt Max Emanuel Ainmiller ist mit dem Inneren des
Stephansdomes in Wien hier anzuschließen. Heinrich Bürkel’s „Begrüßung“
weist die gewohnte realistische Wiedergabe des Bauernvolkes auf. Franz
von Defregger’s „Bauernmädchen“ im Brustbild 1911, läßt die direkte Arbeit
vor der Natur erkennen. Aus der Serie der Steingadener Zeit Professor
Wilhelm von Diez’ ist „ein Stallinneres mit zwei Pferden“ von ganz be-
sonderer farbentechnischer Behandlung aus dem Jahre 1867 zu nennen. Robert
Eberle’s „Auszug der Herde“ läßt in Auffassung und Behandlung der Tiere
noch die Lehren seines Schweizer Lehrers Johann Jakob Biedermann deut-
lich erkennen. Von Carl Ebert ist das „alte Starnberg“ und ein Motiv
kleinen Formates aus der Umgebung von Rosenheim zu nennen. Mit der
Weimaraner Schule ist der Enkel Schiller’s, Heinrich Wilhelm von Gleichen-
Rußwurm, aufs Engste verbunden, der „Fränkische Wald“ gehört noch der
Zeit an, wo Johann Wilhelm Schirmer’s Einfluß über Karlsruhe hinaus sich
auf ganz Deutschland erstreckte. Gleichen-Rußwurm wußte auch mit der
Zeit zu gehen und ist gleich Ludwig v. Hoffmann später Farbensymphoniker
geworden. Seine Schwiegertochter Sonia, bekannt durch ihre naturwahren,
die Einflüsse des Empire und des Biedermeier nicht entratenden Blumen-
stücke, ist mit vier ovalen Raumbildern vertreten. Hermann Kaulbach’s „In
der Kirche“, „Kücheninneres“ und „Bauernstube“ sind ob ihrer feinen Ab-
wägung der Beleuchtungsübergänge nicht zu vergessen. Albert von Keller’s
„Urteil des Paris“ ist noch aus der Sammlung Thomas Knorr bekannt. Eine
sehr naturwahre Kopie nach Peter Paul Rubens hat Lenbach von der „heil.
Cäcilia“ geschaffen; auch eine Kopie nach Velasquez „Infant Philipp Prosper“
und eine solche nach Murillo „Ruhe auf der Flucht“ sind zu nennen. Gustav
Schönleber’s „Aus Chioggia“ ist 1877 entstanden und befand sich in der
Privatsammlung des Künstlers; die Farbengebung dieses Bildes läßt es
ten ihn auch Tischbein sehr nahe; von ihm ist ein Herren- und ein Damen-
bildnis vertreten. Aus dem Kreise Tischbein ist Johann Heinrich Tisch-
bein d. J. mit einem „Damenbildnis“ aus 1780 ebenfalls zu nennen. Johann
Wilhelm Schirmer’s „Waldteich mit großen Eichen“ läßt die Vermutung auf-
kommen, daß das Studium Ruysdael’s sich hier geltend macht, ein Vorzug,
der sicher mit dazu beigetragen hat, daß Schirmer mit Recht als der Pionier
der deutschen Landschaftsmalerei bezeichnet wird. Joh. Jak. Dörner d. J. ist
mit einem größeren und einem kleineren Gebirgsmotiv zu nennen, ebenso
auch Heinrich Heinlein. Domeniko Quaglio’s „Straße in Hildesheim“ zeigt
das Beherrschen der Architektur in der von ihm gewohnten Weise. Aus
der Zeit der Vorgenannten wären noch zu nennen August Heinrich Riedel,
der sogenannte römische Riedel mit zwei Italienerinnen und der Mann-
heimer Theodor Leopold Weller mit einer „Hirtenfamilie“.
Ihnen schließen sich an: Andreas Achenbach mit einem Architekturbild
die „Marienkirche zu Oberwesel“, ein Dokument dafür, daß dieser Künstler
nicht einseitig nur auf die von ihm gewohnten Motive eingestellt war
und sein Können auch auf architektonischem Gebiete beweisen konnte. Der
Münchener Architekt Max Emanuel Ainmiller ist mit dem Inneren des
Stephansdomes in Wien hier anzuschließen. Heinrich Bürkel’s „Begrüßung“
weist die gewohnte realistische Wiedergabe des Bauernvolkes auf. Franz
von Defregger’s „Bauernmädchen“ im Brustbild 1911, läßt die direkte Arbeit
vor der Natur erkennen. Aus der Serie der Steingadener Zeit Professor
Wilhelm von Diez’ ist „ein Stallinneres mit zwei Pferden“ von ganz be-
sonderer farbentechnischer Behandlung aus dem Jahre 1867 zu nennen. Robert
Eberle’s „Auszug der Herde“ läßt in Auffassung und Behandlung der Tiere
noch die Lehren seines Schweizer Lehrers Johann Jakob Biedermann deut-
lich erkennen. Von Carl Ebert ist das „alte Starnberg“ und ein Motiv
kleinen Formates aus der Umgebung von Rosenheim zu nennen. Mit der
Weimaraner Schule ist der Enkel Schiller’s, Heinrich Wilhelm von Gleichen-
Rußwurm, aufs Engste verbunden, der „Fränkische Wald“ gehört noch der
Zeit an, wo Johann Wilhelm Schirmer’s Einfluß über Karlsruhe hinaus sich
auf ganz Deutschland erstreckte. Gleichen-Rußwurm wußte auch mit der
Zeit zu gehen und ist gleich Ludwig v. Hoffmann später Farbensymphoniker
geworden. Seine Schwiegertochter Sonia, bekannt durch ihre naturwahren,
die Einflüsse des Empire und des Biedermeier nicht entratenden Blumen-
stücke, ist mit vier ovalen Raumbildern vertreten. Hermann Kaulbach’s „In
der Kirche“, „Kücheninneres“ und „Bauernstube“ sind ob ihrer feinen Ab-
wägung der Beleuchtungsübergänge nicht zu vergessen. Albert von Keller’s
„Urteil des Paris“ ist noch aus der Sammlung Thomas Knorr bekannt. Eine
sehr naturwahre Kopie nach Peter Paul Rubens hat Lenbach von der „heil.
Cäcilia“ geschaffen; auch eine Kopie nach Velasquez „Infant Philipp Prosper“
und eine solche nach Murillo „Ruhe auf der Flucht“ sind zu nennen. Gustav
Schönleber’s „Aus Chioggia“ ist 1877 entstanden und befand sich in der
Privatsammlung des Künstlers; die Farbengebung dieses Bildes läßt es