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Hempel, Gottlob Ludwig; Jacobäer, Friedrich Gotthold [Bearb.]
Hanns kömmt durch seine Dummheit fort: Ein komischer Roman mit tragischer Einfassung (1. Theil) — Leipzig: bey Friedr. Gotth. Jacobäer und Sohn, 1783 [VD18 90792548]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49868#0066
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Knabe vermehrte Michels Familie. Aber das Wun-
derbare fiel bei) seiner Erscheinung weg, dies war nur
unserm Hanns zu Thnl worden; er kam wie gewöhn-
liche Menschenkinder in seines Vaters Haus, hatte
auch nicht die Ehre von Herrn und Damen, sondern
von Johann Darter t, August Ehrlich, und Kunzens
Anne Rose aus der Taufe gehoben zu werden. Er war
gesund, aber bei) weitem nichr so geliebt wie unser
Hanns, von Micheln wohl, aber Katharinens Liebe
hakte der Erstgeborne.
Beyde Knaben wuchsen heran. Hanns war
nun 6. und August, so hieß der jüngere, 4. Jahr, als
sie beyde in die Schule mußten, wo denn auch nichts
mehr wie in allen Dorfschulen geschah, als daß die
Jungen in der Schule waren, das war alles: wenn
es ja noch einigen Nutzen hatte, so wars der, daß sie
ihren Eltern nicht hinderlich waren, und einige Stun-
den des Tages der Gefahr weniger ausgesetzt waren,
den Hals zu brechen oder zu ersaufen. Der Herr
von Hanns war noch immer der gnädige Herr gegen
Katharinen, der er von je her gewesen war,'und
mancher Nachbar rind Einwohner machte seine Glos-
sen darüber;doch dies hinderte Herrn von Hanns
nicht, erfuhr ers ja, so suchte er gewiß eine audereGe-
legenheit um den Bauer durch Frohnarbeit zu bestrafen.
Um diese Zeit , ereignete sich'ein Zufall, der ben Herrn
vonZ. in die tiefste Trauer sezte: die gnädige Frau,
diese liebenswürdige Dame, ward, wie viele Einwohner
des Dorfes,von einer austeckcnden Krankheit überfallen;
alle übrigen des Dorfes kamen glücklich durch,
nur die Zierde desselben, unsere schöne Frau von Z.
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